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Gefährliche Ströme

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Unter gefährlichen Strömen wird hier die Stromstärke oder Intensität des elektrischen Stromes, welche für den Menschen gefährlich ist, verstanden.


Gefährliche Stromstärken

Entscheidend für die Folgen eines Stromunfalles ist die Stromdichte, das ist der Strom, der durch den Körper des betroffenen Menschen fließt, bezogen auf die Größe der Kontaktfläche.

Stromstärken (Werte kaum verwendbar, da die Angabe der Kontaktfläche fehlt):

  • bis zu 0.5 mA sind nicht spürbar und haben keinerlei Auswirkungen und Schädigungen zur Folge.
  • von 2 – 10 mA sind theoretisch ungefährlich. Da diese Stromstärken jedoch mehr oder weniger als unangenehm empfunden werden, können sie Schreckreaktionen und somit Unfälle (z.B. Sturz) zur Folge haben.
  • ab 10 mA (Loslassgrenze) kommt es zu ersten Muskelverkrampfungen, was sich in einem „Kleben bleiben am Strom“ äußern kann. Im schlechtesten Fall kann die Verkrampfung der Brustmuskulatur zu einer Atemlähmung führen.
  • von 10 bis 500 mA (Abhängig von der Stromdurchflussdauer) ergeben sich normalerweise keine organischen Schäden. Es ist jedoch mit Muskelkontraktionen und Atemschwierigkeiten zu rechnen. Bei hoher Stromstärke können Vorhofflimmern und vorübergehender Herzstillstand eintreten.
  • ab 50 – 500 mA (Abhängig von der Stromdurchflussdauer) tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit Herzkammerflimmern auf. Zudem treten Herzstillstand, Atemstillstand und schwere (innere) Verbrennungen auf.


Allgemein lässt sich sagen, dass Stromstärken ab 50 mA bereits tödliche Folgen haben können.

Faktoren

Die Gefährlichkeit des Stromes ist von mehreren Faktoren abhängig:

Durchströmungsdauer: Je länger der Strom auf den Körper wirkt, desto stärker sind auch die Auswirkungen. So reicht bei einer Dauer von einigen Sekunden bereits eine Stromstärke von 50 mA aus um ein Herzstillstand zu verursachen, wobei bei einer Dauer von einigen Millisekunden eine viel höhere Stromstärke dazu erforderlich ist.

Stromart: Wechselstrom ist bei längerer Durchströmungsdauer, vor allem in Bezug auf Herzkammerflimmern, etwa 3 mal gefährlicher als Gleichstrom.

Weitere: Der Bereich der Körperoberfläche, die Art des Kontaktes und der Zustand der Stromübergangsstelle (Feuchtigkeit, Temperatur) und individuelle physiologische Eigenschaften der berührenden Person stellen ebenfalls wichtige Faktoren dar.


Bezug zur Spannung

Die Stromstärke hängt unmittelbar von der elektrischen Spannung ab. Erst wenn genügend Spannung vorhanden ist, kann ein ausreichend starker Strom fließen. Der Haushalts-Wechselstrom bietet dazu eine genügend hohe Spannung.

Die Stromstärke, die durch den Menschen fließt, wird dazu nach dem Ohmschen Gesetz,

,

U = Spannung (Volt)
R = Widerstand (Ohm)

berechnet, wobei der Mensch einen Widerstand von etwa 1000Ohm (z.B Hand zu Hand, Hand zu Fuß) besitzt.

Bsp.: Bei einer Spannung von 230 Volt (Haushaltsstrom) ergibt sich nach I = 230V/1000 Ohm ,eine Stromstärke von 230 mA.

Siehe auch