J. William Fulbright

James William Fulbright (* 9. April 1905 in Sumner, Missouri; † 9. Februar 1995 in Washington (D.C.)) war ein US-amerikanischer Politiker.
Leben
Nach einem Studium der Politischen Wissenschaften in Arkansas, welches er 1925 abschloss, ging er mit einem Rhodes-Stipendium nach Oxford, England, wo er 1928 seinen Masterabschluss machte. Er promovierte 1934 an der George Washington University Law School und erhielt im selben Jahr seine Anwaltszulassung. Er arbeitete zunächst im US-Justizministerium, zwischen 1936 und 1939 hielt er auch Vorlesungen an der University of Arkansas, zu deren Präsident er 1939 gewählt wurde. Er war damals der jüngste Hochschulpräsident seines Landes.
Politik
Im Jahr 1942 wurde Fulbright als Abgeordneter der demokratischen Partei ins US-Abgeordnetenhaus gewählt. Von 1944 bis 1974 war er anschließend für Arkansas Mitglied des Senats der Vereinigten Staaten. Dort war er unter anderem Mitglied und von 1959 bis 1974 Vorsitzender des Senate Foreign Relations Committee. Im Jahr 1948 war er Präsident des American Committee for a United Europe. Als Senator vertrat Fulbright teils Positionen gegen die Mehrheit des Senats. So stimmte er 1954 als einziger Senator gegen die Einrichtung des McCarthy-Komitees und hegte später Bedenken gegen die von Präsident John F. Kennedy geplante Invasion Kubas. Seine Zustimmung zu einer Eskalation des Vietnamkrieges bereute er später.
Fulbright vertrat oft die Ansicht, die Vereinigten Staaten würden sich häufig zu sehr in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. Während seiner gesamten politischen Karriere war Fulbright ein Anhänger internationalen Rechts und der Vereinten Nationen (UN). Auf der anderen Seite war Fulbright als Abgeordneter aus dem Süden der USA lange Zeit ein Anhänger der Rassentrennung und stimmte sowohl gegen den Civil Rights Act von 1964 als auch gegen Voting Rights Act, der der schwarzen Bevölkerung in den USA das volle Wahlrecht zusprach.
Fulbright-Programm
International ist Fulbright heute vor allem durch das schon zu seinen Lebzeiten nach ihm benannte Fulbright-Programm der Fulbright-Kommission bekannt, das auf seine Anregung bereits 1944 hin am 1. August 1946 mit dem Ziel beschlossen wurde, Studenten, Lehrern und Professoren den Austausch zwischen ihrem Heimatland und den Vereinigten Staaten und umgekehrt zu ermöglichen und so das Verständnis zwischen Völkern und Kulturen zu fördern. Er bezog sich dabei auf seine Erfahrungen in Oxford. Zur Finanzierung sollte ein Teil des Erlöses dienen, der durch den Verkauf von überschüssigen und nicht in die Staaten zurückgeführten amerikanischen Kriegsgütern erzielt wurde. Der erste Austausch begann im Akademischen Jahr 1948/49 mit China, danach mit anderen verbündeten Ländern. Österreich folgte 1951/52, Deutschland 1953/54.
Ex-US-Präsident Bill Clinton, auch er ein Rhodes-Stipendiat, arbeitete in seiner Studienzeit bei dem damaligen Senator Fulbright.
Weblinks
- Vorlage:PND
- The Atlantic Review Von drei ehemaligen Fulbright Stipendiaten hrsg newsletter zur Förderung des transatlantischen Verstaendnisses und der Vision von Senator Fulbright
Personendaten | |
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NAME | Fulbright, James William |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 9. April 1905 |
GEBURTSORT | Sumner, Missouri |
STERBEDATUM | 9. Februar 1995 |
STERBEORT | Washington (D.C.) |