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Diskussion:Giovanni Amendola/Archiv

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Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von 88.75.64.93 in Abschnitt Amendola und die Legge Acerbo

Giovanni Amendola

ein bißchen mehr steht hier ja über Amendola.
und hier? Giovanni Amendola
Austerlitz 88.72.3.90 19:13, 15. Feb. 2007 (CET)

Giovanni Amendola, hier steht ganz wenig, obwohl arte doch eine deutsch-französische Koproduktion ist, wenn ich mich recht erinnere, und der Film über Mussolini mithin auch in französischer Sprache gesendet worden sein muß.

Austerlitz -- 88.72.29.184 10:22, 3. Mär. 2007 (CET) (hallo K, danke für den Hinweis)

Recherche (auf deutsch)

Das in diesem Text erwähnte Dekret, dessen Unterzeichnung König Vittorio Emanuel III. verweigert hat, stammte nach den Informationen des arte Films von Giovanni Amendola, der Kolonialminister in der damaligen liberalen Regierung war. Amendola wollte, dass die Armee ermächtigt würde, die "Schwarzhemden" an der Besetzung der römischen Innenstadt zu hindern. Stattdessen ernannte der König Mussolini am Tag darauf zum Ministerpräsidenten und beauftragte ihn mit der Bildung einer neuen Regierung.

Austerlitz 88.72.8.7 20:23, 18. Feb. 2007 (CET)

Korrektur?

Auf der Hauptseite steht: Amendola bezeichnete nach dem Wahlsieg Mussolinis 1923 Wer hat das denn geschrieben? Einen Wahlsieg Mussolinis 1923 konnte ich nicht in Erfahrung bringen. :Austerlitz 88.72.8.7 20:26, 18. Feb. 2007 (CET)

Austerlitz, dazu ist ganz unten eine Anmerkung unter Prägung des Begriffes "totalitäres System" durch Amendola. --Apus 14:42, 6. Mär. 2007 (CET)

Todestag

Es werden verschiedene Daten angegeben, hier ist es der 12. April 1926 [4]. Hier auch [5]. Hier steht ausserdem über ihn: "Con Francesco Saverio Nitti organizza il Partito democratico italiano, divenendo successivamente ministro delle colonie." (Zusammen mit Francesco Saverio Nitti organisiert er die italienische demokratische Partei, wonach er Kolonialminister wird.) Und hier der 7. April [6], so wie es im arte Film auch gesagt wurde.

wg. Todestag: Auch der Große Brockhaus nennt den 7. April 1926 als Todestag (wie die Britannica). Sein Sohn Giorgio Amendola schreibt in seiner Autobiographie Una scelta di vita (1978) auch über den Tod seines Vaters. Der Sohn müsste es eigentlich wissen. Das Buch kenne ich aber nicht, m. W. gibt es auch keine deutsche Übersetzung. Online konnte ich von Giorgio Amendola dazu noch nichts finden. --Apus 14:29, 24. Feb. 2007 (CET)

Nochmal wg. Todestag: Das Datum 7. April 1923 scheint mir jetzt am wahrscheinlichsten. Im Archiv der New York Times stehen mehrere Artikel von 1923. Darin wird am 9. April gemeldet, dass Amendola beigesetzt worden ist. Am 8. April 1923 erscheint ein Artikel, Titel: AMENDOLA DIES OF HURTS. Anti-Fascist Leader Succumbs to Injuries Inflicted by Foes. Der erste (frei lesbare) Absatz lautet: Paris, April 7. Giovanni Amendola the youngest and one of the most promising of Italy's post-war Ministers, died in Cannes yesterday as the result of Fascist attacks against him in Italy last year. Der Artikel beruht auf einem Special Cable an die NYT vom 7. April aus Paris. Nach diesem zeitgenössischen Artikel wäre der Todestag also am 7. April 1926.

Auch die offiziellen Gedenkveranstaltungen der italienischen Journalistenverbände finden am 7. April statt. Der einzig noch lebende Sohn Pietro ist da manchmal dabei, also wird's wohl stimmen. --Apus 19:44, 27. Feb. 2007 (CET)

Okay, okay, der 7. April ist das richtige Datum seines Todestages. Du hast mich mehr als überzeugt, und ich schreibe es jetzt auf die Hauptseite. Austerlitz -- 88.72.20.232 20:36, 27. Feb. 2007 (CET)

Das Dekret

Hier bei wikipedia Marsch auf Rom steht noch mehr über das Dekret. Allerdings ist Giovanni Amendola überhaupt nicht erwähnt, im Gegensatz zur italienischen wikipedia marcia su Roma, wo behauptet wird, Amendola sei bei der (einer der?]Regierungssitzung(en) abwesend gewesen. "Assenti Giovanni Amendola e Paolino Taddei, gli altri ministri accettarono di presentare a Facta le dimissioni e di accettare il loro eventuale avvicendamento con nuovi ministri fascisti."

Austerlitz 88.72.8.7 05:15, 19. Feb. 2007 (CET)

Auszug von der wikipedia Seite Marsch auf Rom

  • Marsch auf Rom: 27.-31. Oktober 1922

In mehreren großen Versammlungen im September und Oktober 1922 versammelte Mussolini die Kräfte des Squadrismus und kündigte den "Marsch auf Rom" seiner Anhänger an, um die italienische Regierung gewaltsam zu übernehmen. Als sich immer deutlicher abzeichnete, dass Mussolini seine Androhung wahrmachen würde, erhoben sich allerdings auch warnende Stimmen. Der römische Militärkommandant Emanuele Pugliese beispielsweise drängte den Ministerpräsidenten Luigi Facta, den Notstand auszurufen, aber der unentschlossene Facta weigerte sich. Erst in der Nacht vom 27. zum 28. Oktober, kurz nach Mitternacht, als sich bereits Tausende Faschisten auf dem Weg nach Rom befanden und aus den Provinzen Nachrichten über Besetzungen von staatlichen Einrichtungen eintrafen, berief Facta das Kabinett ein.

Die faschistischen squadre hatten am 27. Oktober damit begonnen, die lokalen Verwaltungsgebäude (Präfekturen und Quästuren, also Polizeidienststellen), Verkehrsknotenpunkte und Kasernen zu besetzen und versuchten, sich Zugang zu staatlichen Waffenlagern zu verschaffen. Diese Versuche waren allerdings nur in einigen Teilen Norditaliens, vor allem im Veneto und in Friaul, erfolgreich; in einem großen Teil Nord-und Mittelitaliens scheiterte dieser militärische Teil des "Aufstandes" jedoch bereits im Ansatz. Im Süden fand eine Erhebung oft gar nicht erst statt.

Die in Permanenz tagende Regierung Facta beschloss in der Nacht, den Belagerungszustand auszurufen. Das Notstandsdekret, das der Armee das sofortige Losschlagen gegen die Faschisten ermöglichen sollte, wurde vorbereitet, und Facta brachte es am nächsten Morgen zu König Vittorio Emanuele III., dessen Unterschrift nötig war, damit das Dekret in Kraft treten konnte.

Einige der konservativen Vertrauten des Königs wie Antonio Salandra (der ehemalige italienische Premier) hatten ihm von der Unterschrift abgeraten – teils, weil sie sich dann den Rücktritt des unbeliebten liberalen Facta erhofften, teils, weil sie glaubten, in einer Koalition mit den Faschisten hohe Ämter zu erhalten. Sie vertraten die Ansicht, die Faschisten seien der Armee zahlenmäßig weit überlegen, Mailand sei schon in ihrer Hand und Rom könne nicht mehr gehalten werden, es gäbe nur unnötiges Blutvergießen im Falle der Unterschrift des Dekretes. Als Vittorio Emanuele den Marschall Armando Diaz, den Oberbefehlshaber des italienischen Heeres 1917/18, nach der Verlässlichkeit des Heeres fragte, antwortete dieser: "Majestät, die Armee wird ihre Pflicht tun, aber es wäre besser, sie nicht auf die Probe zu stellen."

Vittorio Emanuele verweigerte daraufhin am Morgen des 28. Oktober 1922 die Unterschrift des Dekretes. Die Gründe für diese plötzliche Entscheidung sind bis heute umstritten. Sicher wollte der König keinen Bürgerkrieg riskieren, aber auch die Furcht vor einer Usurpation seines Vetters, des als Sympathisant der Faschisten bekannten Herzogs von Aosta, dürfte eine Rolle gespielt haben. Facta trat daraufhin zurück und schlug Salandra als neuen Regierungschef vor. Salandra selbst überredete nach diesem gescheiterten Versuch den König, Mussolini zum neuen Ministerpräsidenten zu ernennen. Vittorio Emanuele III. bestellte daraufhin am Abend des 29. Oktober Mussolini aus Mailand nach Rom ein.

Luigi Facta, Antonio Salandra

Austerlitz -- 88.72.31.227 08:41, 1. Mär. 2007 (CET)

Francesco Saverio Nitti

Hier (Giovanni Amendola) steht, dass Amendola von Francesco Nitti zum Minister ernannt wurde ("e al termine del conflitto bellico viene nominato ministro da Francesco Saverio Nitti, allora Presidente del Consiglio."), nach dem Ende des Krieges. 88.72.26.104 10:56, 19. Feb. 2007 (CET)

Hier auch (Giovanni Amendola):"at the end of the war, he was nominated minister by Prime Minister Francesco Saverio Nitti." 88.72.26.104 10:59, 19. Feb. 2007 (CET)

Die Liste der italienischen Ministerpräsidenten zeigt, dass Nitti nur relativ kurz Ministerpräsident war, zweimal:

  • a) 23. Juni 1919 bis 21. Mai 1920 Francesco Saverio Nitti
  • b) 21. Mai 1920 bis 15. Juni 1920 Francesco Saverio Nitti (2. Amtszeit).

Wenn er Amendola zum Kolonialminister ernannt hat, und Amendola zur Zeit des Marsches auf Rom im Oktober 1922 immer noch Minister war -wie im arte Film gesagt wurde-, hat er die Präsidentschaft von Nitti überdauert. 88.72.26.104 11:14, 19. Feb. 2007 (CET)

Amendola gehörte wohl mehreren Kabinetten an, möglicherweise aber in unterschiedlichen Funktionen. Dieser Quelle [7] zufolge war er von 1919-1921 Minister in den Kabinetten von Francesco Nitti, Ivanoe Bonomi und Luigi Facta.

In einer anderen Quelle werden seine politischen Ämter so beschrieben: "sottosegretario alle Finanze, Ministro delle Colonie negli ultimi gabinetti Facta" [8]

Der 2. Quelle zufolge wäre Amendola also noch 1922 in einem Ministeramt gewesen (nicht nur bis 1921, wie die erste Quelle sagt), wenn man nach der Wiki-Liste der italienischen Ministerpräsidenten geht: [9] --Apus 14:29, 24. Feb. 2007 (CET)

wg. der politischen Ämter Amendolas: Bei diesem Punkt scheint es mir auf der Grundlage mehrerer Quellen jetzt als sicher, dass die Zitate aus den anderen Wiki-Seiten so nicht ganz stimmen, es sei denn ein Unterstaatssekretär gilt in Italien als ministro oder als minister. Amendola gehörte zwar mehreren Kabinetten an, Kolonialminister war er aber wohl nur in den beiden Kabinetten Facta. Hier [10] findet sich eine Liste der Kolonialminister. Auf ihr ist Amendola nur für 1922 als Kolonialminister genannt, ebenso in der Encyclopedia Britannica und mehreren anderen Internet-Quellen, die aber auch noch den Posten als sottosegretario im Kabinett Nitti erwähnen.

Festhalten kann man wohl: 1919: Erste Wahl zum Abgeordneten in die Abgeordnetenkammer (zweimal wiedergewählt), 1919: Kabinett Nitti (Unterstaatssekretär Finanzmisterium, falls ich den Titel richtig übersetzt habe), 1922: Kolonialminister in den zwei Kabinetten Facta (Februar bis Oktober 1922) --Apus 20:27, 16. Mär. 2007 (CET)

Biographie/ Ehefrau Eva Kühn-Amendola

Nur ein schneller Mittagslink: [11] , mit Literaturangaben und Hinweis auf Eva Kühn-Amendola: Vita con Giovanni Amendola, Firenze 1960. Nur angelesen. Ich hoffe, meine Italienisch-Kenntnisse haben mich nicht im Stich gelassen. --Apus 12:21, 20. Feb. 2007 (CET)

hier steht "la fidanzata russa Eva Kühn", die russische Verlobte Eva Kühn. Bei dem Buchtitel heisst es, glaube ich, auch Eva Kuhn, das Amendola gehört evtl. zum Buchtitel. E. KUHN AMENDOLA, Vita con G. Amendola, Firenze 1960, aber vielleicht auch nicht. Ich gucke nochmal, ob ich einen anderen Hinweis auf sie finde.

Austerlitz -- 88.72.20.232 21:05, 27. Feb. 2007 (CET)

Hier ist eine Frau Eva Kühn-Amendola erwähnt (das wird sie wohl sein, und Du hattest recht mit ihrem Namen) [12], anscheinend war sie -zumindest zeitweise- Übersetzerin. Vermutlich war sie außerdem noch Philosophin, sie hat ein Buch von Schopenhauer übersetzt und ein Vorwort dazu geschrieben, das folgende Buch:

  • Schopenhauer, Arturo

La quadruplice ragione del principio di ragion sufficiente. Traduzione e prefazione di Eva Kühn-Amendola. Lanciano, Carabba («Cultura dell’anima», 45), s.d. (ma: 1922), pp. 189. Sottolineature, annotazioni e appunti a margine

Und hier ist sie auch erwähnt, als russischstämmige (?) Übersetzerin [13]

  • Nella diffusione della letteratura russa in Italia un notevole contributo è stato inoltre fornito da traduttori di origine russa. Il loro contributo concerne in primo luogo la prosa e tuttavia si registrano notevoli casi anche nella poesia, in primo luogo, senza considerare il caso specifico di Rinaldo Küfferle, con Eva Kühn-Amendola, traduttrice di Baltrušajtis[5], Ol'ga Reznevič-Signorelli, traduttrice di Esenin[6], e, in particolare, Raissa Olkienizkaia-Naldi, la quale pubblicò nel 1924 la prima importante antologia della poesia russa contemporanea e poi fornì altre importanti prove traduttive come, ad esempio, le sue versioni da Anna Achmatova.[7]

Das von ihr aus dem russischen ins italienische übersetzte Buch hiess

  • J.Baltrusciatis, La scala terrestre (trad. E. Kühn Amendola), Firenze 1912.
Gruß, Austerlitz -- 88.72.20.232 21:32, 27. Feb. 2007 (CET)

Ergänzung zu Eva Kühn-Amendola: Man kann sie mit Fug und Recht als Übersetzerin bezeichnen. Ich habe eine beeindruckende Publikationsliste in einer (Internet)Bibliothek gefunden mit etwa einem Dutzend Titeln, bei denen sie als Übersetzerin angegeben ist. Neben Schopenhauer (4x) und Maxim Gorki (1x) findet sich als Hauptübersetzter Dostojewski.

Eva Amendola wird häufig/meist als "Intellektuelle" beschrieben, auch als "Futuristin", sie hat mit Filippo Tommaso Marinetti korrespondiert und sich in diesem Kreis bewegt. In seinem Nachlass und in dem seiner Frau finden sich Texte/Briefe, die sie unter dem Pseudonym Magamal verfasst hat, keine Ahnung, ob die auch veröffentlicht wurden. Magamal ist meiner Erinnerung nach der Name einer Figur aus einem Stück von Marinetti. Einmal wurde Eva Amendola auch als "ebrea" bezeichnet. --Apus 10:59, 1. Apr. 2007 (CEST)

Kurze Anmerkung: Dass sie unter dem Pseudonym "Magamal" geschrieben haben soll, das hatte ich auch irgendwo gelesen (die Quelle hatte ich gefunden, als ich ihren Namen Khun geschrieben habe). Ausserdem habe ich auch einmal gelesen, dass sie als "ebrea" bezeichnet wurde.Ausserdem, dass sie mehrfach wegen Nervenleiden in einem Sanatorium war.

Austerlitz -- 88.72.27.236 21:21, 9. Apr. 2007 (CEST)

Hier in dieser Dissertation Le madri della Patria kommt sie auch vor. z.B. auf Seite 279. Dort wird sie dem "weiblichen Futurismus" zugerechnet, als eine Frau, die gleichzeitig Verbindungen zur "bürgerlichen Frauenbewegung" hatte. Nach Caporetto soll sie an der "Lega Patriottica Femminile" partizipiert haben.

Austerlitz -- 88.72.9.52 15:09, 21. Nov. 2007 (CET)

L'ASSASSINIO DI GIOVANNI AMENDOLA

[14] Da steht, glaube ich, auch was über Todestag, Familie, Kinder etc. drin. Wieder in der Hoffnung, ich hab's richtig verstanden. Jedenfalls: Ciao, Austerlitz. --Apus 12:21, 20. Feb. 2007 (CET)

Ja, hier steht auch der 7. April 1926 als sein Todestag, und seine Ehefrau namens Eva Kuhn (wahrscheinlich eine italienische Schreibmaschine, auf der es kein ü gab). Ciao, Apus. Austerlitz -- 88.72.20.232 21:00, 27. Feb. 2007 (CET)

Ausserdem steht da noch, dass Giovanni Amendola in Neapel begraben ist, auf dem Friedhof von Poggioreale in Neapel. (Natürlich steht da noch viel mehr, aber es macht mir auch Mühe, das zu entziffern.)

Austerlitz -- 88.72.20.232 21:19, 27. Feb. 2007 (CET)

z.B. steht da noch: "Sulla sua tomba, nel cimitero di Poggioreale a Napoli, c’è un’epigrafe: “Qui giace Giovanni Amendola, aspettando”."

Und einige Informationen über den Sohn Pietro. "Dal ’48 al ’69, Pietro sarà deputato per il Pci. E, prima ancora, giornalista. “Lavoravo nel quotidiano napoletano La Voce, racconta, “quando fui mandato a Pistoia per seguire il processo in Corte d’Assise contro gli aggressori di mio padre. L’iter giudiziario del caso era stato lungo, complesso. Frail ’25 e il ’26 era stata aperta, e rapidamente insabbiata, un’indagine contro ignoti. Nel ’44, con la liberazione di Montecatini, i testimoni del delitto parlarono. Gli aggressori vennero arrestati, ad eccezione del mandante, Carlo Scorza, ras della lucchesia, fuggito in Sudamerica. A Pistoia vidi emettere a carico dei colpevoli una sentenza severa, con pesanti condanne per omicidio premeditato”."

Austerlitz -- 88.75.90.236 11:29, 24. Nov. 2007 (CET)

Mussolini über Amendola

Erwähnenswert finde ich Äußerungen Mussolinis über Amendola. In der arte-Dokumentation wurden zwei erwähnt. Vielleicht findet man in deutschsprachigen Mussolini-Biographien deutsche Übersetzungen und Belege. Für eines der arte-Zitate habe ich online bislang Folgendes gefunden:

1. "Oggi mangerò con più appetito." (unmittelbare Reaktion auf das Attentat, beschrieben in dem Weblink im Abschnitt "L'Assassinio di Giovanni Amendola", das Zitat scheint belegt)

Das zweite Zitat war eine "Einschätzung" Mussolinis. Es ähnelt der Tendenz nach einer (angeblichen) Äußerung Mussolinis, die ich online hier gefunden habe:

2. [15] "Amendola era il più forte avversario che il Paese potesse proporci...Egli, il più apparentemente pacifico dei liberali, era il solo realistico combattente della libertà." Das Mussolini-Zitat findet sich am Ende des ersten Kapitels. Eine Quelle wird nicht genannt, aber der arte-Dokumentation zufolge gab es solche Äußerungen. --Apus 14:55, 24. Feb. 2007 (CET)

Ist der Name korrekt?

Bislang bin ich in keiner Online-Quelle auf den Namen Giovanni BATTISTA Amendola gestoßen. Nur einmal wurde er G. B. Amendola genannt. Es gibt aber noch einen anderen Italiener dieses Namens: Giovanni Battista Amendola (1848-1887), einen Bildhauer aus Sarno, hier auf einer Wiki-Liste: [16]. Heißt "unser" Amendola auch Battista? Da er, auch in den anderen Wiki-Artikeln immer nur als Giovanni auftaucht, sollte man ihn hier vielleicht auch so nennen. --Apus 15:05, 24. Feb. 2007 (CET)

Vielleicht sollten wir mal die Person fragen, die diese deutsche wikipedia Seite eröffnet hat, woher sie den zweiten Namen Battista hat.

Austerlitz -- 88.72.20.232 21:35, 27. Feb. 2007 (CET)

Noch was

  • (8) Su Giovanni Amendola (Napoli 1882-Cannes 1926) cfr. il profilo di G. CAROCCI, in Dizionario biografico degli italiani, Istituto della Enciclopedia Treccani, Roma 1960, vol. 11, pp. 761-765, con bibliografia. Fu nella sede romana della Società Teosofica che nel 1903 il giovane Amendola conobbe la futura moglie, la lituana Eva Kuhn. Questa ricorda come, grazie alla , teosofia, Amendola "allargò il cerchio delle sue conoscenze ed amicizie e lo stesso orizzonte della sua vita" (EVA KUHN AMENDOLA. Vita con Giovanni Amendola. Epistolario 1903-1926, Parenti, Firenze 1960, p. 17).

Hier steht, dass Giovanni Amendola seine zukünftige Ehefrau, die Litauerin Eva Kuhn, 1903 in der römischen Niederlassung der teosophischen Gesellschaft kennengelernt hat. [17]

Austerlitz -- 88.72.20.232 22:17, 27. Feb. 2007 (CET)

Und hier

GIOVANNI AMENDOLA:MARTIRE DEL FASCISMO Una vita per la democrazia ricostruita attraverso i ricordi della nipote Giovanna stehen die Namen der Kinder: Giorgio, Ada, Antonio e Pietro, l'unico ancora vivente. (den Pietro hattest Du ja schon gefunden, Apus). Ausserdem, dass Eva keine gute Hausfrau war, sie hatte anderes zu tun.

Noch ein link, den ich noch nicht gelesen habe [18], nicht ganz, kommt mir so vor, als hättest du das folgende weiter oben zitiert: Mussolini così si espresse: " Amendola era il più forte avversario che il Paese potesse proporci… Egli, il più apparentemente pacifico dei liberali, era il solo realistico combattente della libertà"

und hier: Amendola fu iniziato alla Massoneria di Palazzo Giustiniani il 24 maggio del 1905, nella Loggia Giandomenico Romagnosi all'Oriente di Roma.

Austerlitz -- 88.72.0.60 23:00, 28. Feb. 2007 (CET)

Apus, ehrlich gesagt, frage ich mich, ob die Mitgliedschaft diverser Politiker bei den unterschiedlichsten Geheim- oder anderen Gesellschaften für ihre Politik eine Rolle spielt, oder nicht. Oder die Frage, mit wem sie verheiratet sind, oder nicht. In dem arte Film kam es ungefähr so rüber (ich glaube, sogar mit wörtlichem Zitat), dass Amendola der einzige war, der Mussolini bzw. seiner Gruppe nach wie vor Widerstand geleistet hat, hauptsächlich, indem er in der Zeitschrift Mondo immer noch Kritik übte, als die Kritik schon abgeschafft war, staatlicherseits. Hast Du das auch so in Erinnerung?

Austerlitz -- 88.72.31.227 09:05, 1. Mär. 2007 (CET)

Na ja, die Freimaurer interessieren mich weniger. Aber in einen biographischen Artikel sollte schon rein, dass und mit wem "die Hauptpersonen" verheiratet waren, Herkunft, Familie etc. Und der Hinweis zumindest auf Giorgio Amendola ist natürlich wichtig, der wurde ja nicht nur ein bekannter Widerstandskämpfer und nach dem Krieg ein bekannter kommunistischer Politiker (ebenso wie Pietro, der war/ist aber nicht so bekannt.) Amendola war sicher nicht der einzige, der Widerstand geleistet hat. Und es waren nicht nur seine Artikel in Il Mondo, da gab es noch andere wichtige Dinge (weiß nicht mehr, ob die in der Dokumentation auch erwähnt wurden). Il Mondo war aber wohl zentral, erwähnt wurde z. B. in den Quellen die Berichterstattung über die Ermordung Matteotis. A. hat auch versucht, den liberalen antifaschistischen Widerstand zu organisieren, 1924 hat er z. B. die Unione Democratica Nazionale gegründet oder mitgegründet. Oder er hat mit Croce das Manifesto degli intellettuali antifascisti verfasst. Oder sich gegen das legge Acerbo gewandt etc. Diese Dinge müssten auch rein in den Artikel. --Apus 21:13, 1. Mär. 2007 (CET)

Austerlitz, eine Anmerkung zu den Freimaurern, da es Dich wohl interessiert: Nach einiger Lektüre: Die Bedeutung dieses Themas für den italienischen Faschismus habe ich wohl unterschätzt. Es ist interessant zu sehen, dass nicht nur Leute wie Amendola zu den Freimaurern gehörten, sondern auch einige der bekanntesten Faschisten. Wenn ich es richtig verstanden habe, waren z. B. Giacomo Acerbo, Italo Balbo, Rossi, Dudan etc. auch Freimaurer. Siehe dazu: [19] (Eintrag vom 13. Februar 1923). Verschiedene andere Wikiseiten, z. B. [20] (Abschnitt: Die Blutnacht von Florenz und Verbot im faschistischen Italien) --Apus 20:45, 16. Mär. 2007 (CET)

Acerbo und die Freimaurer Hier [21] steht, dass Acerbo bei den Feimaurern ausgetreten ist, nachdem Mussolini die Faschisten aufgefordert hatte, sich zwischen den Faschisten und den Freimaurern zu entscheiden.

Austerlitz -- 88.72.24.165 11:47, 23. Mär. 2007 (CET)

Jetzt steht nichts mehr über den Austritt von Acerbo bei den Freimaurern in dem Artikel. Austerlitz -- 88.75.93.33 10:33, 11. Dez. 2007 (CET)

Die Nichte Giovanna über den Todestag GIOVANNI AMENDOLA:MARTIRE DEL FASCISMO Una vita per la democrazia ricostruita attraverso i ricordi della nipote Giovanna Sie redet nur vom Monat April 1926 und nennt kein bestimmtes Datum. In einem anderen Artikel habe ich gelesen, dass Amendola auf jeden Fall im April 1926 verstorben ist, was sich so anhört, als sei der genaue Todestag nicht bekannt bzw. umstritten.

Austerlitz -- 88.72.27.177 12:08, 18. Mär. 2007 (CET)

Anmerkung hierzu: Jedenfalls herrscht in den diversen Quellen keine Übereinstimmung. Weshalb ich hier für eine Fußnote plädiere, auch wenn sich klärende Texte z. B. von der Familie finden (Eva/Giorgio etc). Den 12. April 1926 schließe ich aber jedenfalls ganz aus wg. der Meldung in der NYT. --Apus 17:01, 19. Mär. 2007 (CET)

Nochmal eine Anmerkung zum Todestag an dieser Stelle: Ich plädiere immer noch für eine Fußnote. Es ist mir unverständlich, wie diese unterschiedlichen Todesdaten in den Quellen zustandegekommen sind. Zuletzt habe ich jetzt als Todeszeitpunkt den Februar 1926 gelesen. Allerdings in einer 30 Jahre alten Quelle von 1977 (Jens Petersen im Nachwort zu Giorgio Amendola: Der Antifaschismus in Italien. Ein Interview. Klett-Cotta, 1977). Da scheint oder schien Unklarheit zu herrschen. In einer Giorgio Amendola-Biographie im Internet (eine Seite, die Giorgio Amendola gewidmet ist) steht dagegen jetzt der 7. April 1926. --Apus 10:47, 1. Apr. 2007 (CEST)

noch was von Giovanna Da steht: Con forte dispiacere la signora Giovanna ricorda che nessun medico in Italia fu disposto a prestare soccorso allo zio. Das heißt: Mit starkem Mißfallen erinnert sich Giovanna daran, dass kein Arzt in Italien bereit war, ihrem Onkel medizinische Hilfe zu leisten. Vermutlich mußte er deshalb nach Frankreich gebracht werden, um operiert werden zu können.

Austerlitz -- 88.72.27.177 12:25, 18. Mär. 2007 (CET)

Anmerkung hierzu: Ja, das war es vermutlich. Amendolas Aufenthalte in Frankreich waren wohl nicht als permanentes Exil gedacht (obwohl 1925/1926 schon eine ganze Reihe bekannter Namen emigrierten). Pietro Amendola sagt hier [22], dass er zweimal fuhr, einmal "per curarsi" und das zweite Mal "per operarsi". Von der zweiten Reise kehrte er nicht zurück, die endete in Cannes. --Apus 15:32, 8. Apr. 2007 (CEST)

Texte von Giovanni Amendola

Bislang habe ich keine ins Deutsche übersetzten Texte von Amendola gefunden, nur einige Zitate. Ausnahmsweise setze ich deshalb diese italienischen Texte ein. Wenn ich es richtig verstanden habe, bezieht sich der Totalitarismus-Aufsatz von Clemens Vollnhals in der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (siehe oben Diskussionsseite, erster Weblink unter "Recherche Deutsch") in den Fußnoten zu Amendola auf den Text La Nuova Democrazia von 1925, wo Amendola den Begriff "totalitario" auch mit Blick auf die Sowjetunion verwendet. --Apus 21:13, 1. Mär. 2007 (CET)

  • AMENDOLA Giovanni, Discorsi politici (1919-1925), 1968
  • AMENDOLA Giovanni, La crisi dello stato liberale, Newton Compton Editori, 1974
  • AMENDOLA Giovanni, L’Aventino contro il fascismo. Scritti politici (1924-1926), R. Ricciardi, 1976 Anarchico di Mel e altre storie (L’). Vite di “sovversivi” processati dal Tribunale speciale per la difesa dello Stato, ISTRESCO, 2003

Den zweiten Text setze ich ebenfalls auf die Hauptseite (leider wird der Text nicht blau), beim dritten Buch verstehe ich nicht, weshalb da zwei Jahreszahlen auftauchen, 1976 und 2003, deshalb lasse ich es hier stehen vorerst.

Austerlitz -- 88.72.31.227 21:26, 1. Mär. 2007 (CET)

Austerlitz, diese Werke von Amendola würde ich nicht bei den "Texten" platzieren, sondern in eine separate Liste "Literatur" oder "Werke". Bei den "Texten" wollte ich eigentlich online lesbare Sachen unterbringen. Der erste Weblink ist auch nur ein Vorwort aus einem Buch mit Schriften von Amendola (ich glaube, es ist das erste auf Deiner Liste). --Apus 16:09, 2. Mär. 2007 (CET)

Apus, ich habe die Hauptseite diesbezüglich geändert. Ist das so in Deinem Sinne, wie es jetzt ist?

Austerlitz -- 88.72.29.184 11:06, 3. Mär. 2007 (CET)

Hallo, Austerlitz. Ja, die Trennung finde ich gut. Wieso hast Du nur den einen Titel aufgenommen? (Die zweite Abteilung kann man ja später zu "Literatur" erweitern, falls sich Sekundärliteratur etc. zu Amendola findet.)--Apus 14:55, 6. Mär. 2007 (CET)

Online lesbare Texte hallo Apus, der Text Nr.2 Il Manifesto dell'Unione Nazionale stammt aus einem Buch mit dem Titel “La Nuova Democrazia” di Giovanni Amendola, Untertitel "discorsi politici (1919-1925)". Der Text Nr.1 Per una nuova democrazia stammt aus dem gleichen Buch. In diesem Link ist das Cover des Buches zu sehen mit dem Titel plus Untertitel. Vermutlich sind beide Texte Auszüge aus dem Buch Discorsi politici, kann aber sein, dass sich in dem Buch mit dem Obertitel La Nuova Democrazia teilweise andere Aufsätze befinden als in dem Buch, das nur Discorsi politici heißt. Vorerst habe ich lediglich bei den online lesbaren Texten die Bemerkung (Auszüge aus dem Buch "La Nuova Democrazia", "discorsi politici (1919-1925)" hinzugefügt.

Austerlitz -- 88.72.27.177 11:10, 18. Mär. 2007 (CET)

Anmerkung hierzu: Ja, die Weblinks nennen/zeigen die Quelle. Es kann aber sein, dass diese genau datierten Texte noch in anderen Sammelbänden abgedruckt sind. Mir erscheint es insgesamt besser, den Hinweis bei den online-Texten wegzulassen und den Band bei den weiteren Literaturangaben anzuführen. Ich glaube, ich habe auch noch andere online Texte (das Manifesto, das er mit Croce verfasst hat). Wird vielleicht ein wenig verwirrend sonst. --Apus 17:09, 19. Mär. 2007 (CET)

Antwort: Ich habe damit eine Klarstellung angestrebt, denn meines Erachtens ist nicht auszuschliessen, dass ein Text mit der gleichen Überschrift in verschiedenen Büchern verschiedene Inhalte hat. Meinst Du nicht?

Austerlitz -- 88.72.26.65 14:52, 22. Mär. 2007 (CET)

Weitere Wikipedia-Seiten, die im Hinblick auf das politische Wirken Amendolas relevant sind

1. Zur Änderung des Wahlrechts 1923 (legge Acerbo), gegen die A. opponiert hat: [24] [25]

2. A. war einer der wichtigsten Führer der Aventianer: [26]

--Apus 16:09, 2. Mär. 2007 (CET)

tanti saluti, Austerlitz -- 88.72.29.184 10:33, 3. Mär. 2007 (CET)

Hier ist noch eine relevante Wiki-Seite: [29]. Die Oppositionspolitiker heißen also wohl Aventinianer, nicht Aventianer - wie ich bislang geglaubt und gelesen hatte. --Apus 19:47, 16. Mär. 2007 (CET)

Aventinianer: ja, so hiessen sie. Bei Antonio Gramsci und hier [30] findet man weitere Informationen über sie.

Austerlitz -- 88.72.24.165 11:53, 23. Mär. 2007 (CET)

und hier: Antifascismo L'Aventino.

Austerlitz -- 88.72.10.164 14:52, 30. Aug. 2007 (CEST)

Die englische Wikipedia Seite über Acerbo Law

Da steht: The Acerbo Law was a 1923 electoral law, ostensibly proposed by Baron Giacomo Acerbo, forced through the Italian Parliament - the party gaining the majority of votes (providing they had at least 25 percent of the votes) gained 66% of the seats. It was conceived to give Fascism a grip on the political scene. Ironically enough in the 1924 election the fascist party got 66% of the votes.

Das Acerbo Gesetz war ein Wahlgesetz aus dem Jahr 1923, eingebracht von Baron Giacomo Acerbo, durch das italienische Parlament gepeitscht - wonach die Partei, die die Mehrheit der Stimmen erlangt hatte (vorausgesetzt, sie verfügte über mindestens 25 % der Stimmen), 66 % der Parlamentsitze erhielt. Das Gesetz war erlassen worden mit dem Ziel, dem Faschismus einen Zugriff auf der politischen Ebene zu ermöglichen. Ironischerweise in den Wahlen von 1924 bekam die faschistische Partei 66 % der Stimmen. (Ich weiss, dass die Übersetzung nicht perfekt ist, aber ich halte sie für inhaltlich richtig.)

Die italienische Wikipedia Seite über Legge Acerbo

Dort steht: La legge Acerbo fu una profonda riforma del sistema elettorale italiano voluta da Benito Mussolini e realizzata nel 1923 da Giacomo Acerbo, da cui prese il nome.
Tale legge prevedeva l'adozione del sistema maggioritario all'interno di un collegio unico nazionale. Alla lista che avrebbe ottenuto più voti sarebbero toccati i due terzi dei seggi (356), mentre i restanti (179) su base proporzionale vanno alle liste rimaste in minoranza. Era inoltre previsto, qualora la lista di maggioranza fosse una federazione di vari partiti, un ingente premio di maggioranza al movimento con più voti tra quelli che componevano la lista più grande.

Das Acerbo Gesetz war eine tiefgreifende Veränderung des italienischen Wahlsystems, von Benito Mussolini gewollt und 1923 durchgesetzt von Giacomo Acerbo, nach dem es benannt wurde.

Jenes Gesetz sah die ..... An die Liste, die die meisten Stimmen erlangt hatte, sollten zwei Drittel der Sitze (356) entfallen, während die restlichen Sitze (179) nach dem Verhältnisprinzip auf die verbleibenden Listen, die in der Minderheit waren, verteilt wurden. .......... (Wo die Pünktchen sind, war ich zu keiner Übersetzung in der Lage.)

Austerlitz -- 88.72.27.177 12:48, 18. Mär. 2007 (CET)

Neuer Übersetzungsversuch "Era inoltre previsto, qualora la lista di maggioranza fosse una federazione di vari partiti, un ingente premio di maggioranza al movimento con più voti tra quelli che componevano la lista più grande." Es war außerdem vorgesehen, falls die Mehrheitsliste ein Zusammenschluß von mehreren Parteien war, dass die Bewegung , die von der auf der Liste vertretenen die meisten Stimmen erhalten hatte, zusätzlich eine "ingente" Prämie "di maggioranza" bekommen sollte. (Das Pons Wörterbuch wirft für das Wort ingente kein Ergebnis aus.

Austerlitz -- 88.72.13.201 23:06, 31. Mär. 2007 (CEST)

Hallo, Austerlitz: Mein Uralt-Langenscheidt übersetzt ingente mit sehr groß. Ja, so verstehe ich es auch mit meinen bescheidenen Italienisch-Kenntnissen. Du hast übrigens Recht weiter oben: Mit dem Begriff "absolute Mehrheit" sollte man hier nicht operieren. Es geht um zwei Drittel der Sitze. --Apus 16:46, 8. Apr. 2007 (CEST)


Amendola und das "Manifest der antifaschistischen Intellektuellen": (1. Mai 1925 in Il Mondo)

Das an anderer Stelle bereits erwähnte "Manifest der antifaschistischen Intellektuellen" wurde (entgegen meiner bisherigen Annahme) wohl doch allein von Benedetto Croce verfasst. Amendola hat Croce den englischen/italienischen Wikipedia-Seiten zufolge aber dazu angeregt bzw. angestiftet und den Text dann in Il Mondo publiziert und mitunterzeichnet. Die englische Wikipedia zu diesem Manifesto: [31] --Apus 15:52, 8. Apr. 2007 (CEST)

Legge Acerbo

Ich glaube, das heißt auf Deutsch Mehrheitswahlrecht, was damals eingeführt worden ist durch das Gesetz.

Austerlitz -- 88.72.14.26 23:26, 2. Mär. 2007 (CET)

Giovanni Amendola, una vita per la democrazia (e il giornalismo), di R.F.C. 88.72.29.184 11:02, 3. Mär. 2007 (CET)

Na ja, das legge Acerbo bedeutet jedenfalls die Einführung einer Art des Mehrheitswahlrechts, aber im Text sollte m. E. auf jeden Fall das legge Acerbo als spezifisch italienische "Ausprägung"/Bezeichnung genannt werden. Mehrheitswahlrecht hört sich ja erstmal recht harmlos an, war es aber in der Konsequenz hier nicht. Das Gesetz sah ja vor, dass die (eine) Liste von Parteien mit der höchsten Stimmenzahl die absolute Mehrheit der Sitze bekommen sollte (und dafür sollte eine Mehrheit von 25% der Stimmen ausreichen). Also: 25% der Stimmen reichten nach diesem Gesetz für die absolute Mehrheit der Sitze, so habe ich es verstanden. Die restlichen Listen konnten sich dann die übriggebliebenen Sitze teilen.

(Das Ding erinnert mich übrigens entfernt an das deutsche Ermächtigungsgesetz, dem auch alle möglichen Parteien zugestimmt haben. Aber das führt hier zu weit.) --Apus 15:10, 6. Mär. 2007 (CET)

Hallo Apus, bevor ich Dir antworte, muss ich mich erst noch kundiger machen als ich es derzeit bin. Gruß, Austerlitz -- 88.72.27.50 12:17, 16. Mär. 2007 (CET) (Meinst Du hier mit "Ding" das legge Acerbo? Mich erinnerte die Ernennung von Mussolini zum Ministerpräsidenten durch den König an die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler durch Hindenburg. Das ist insofern eine Parallele als beide ihre Posten zuerst durch Ernennung von "höherer Stelle" bekommen haben, und nicht vom Wahlvolk.) 88.72.27.50 12:17, 16. Mär. 2007 (CET)

Das Gesetz Acerbo Stimmt, die Liste, die die meisten Wahlstimmen auf sich vereinte, erhielt zwei Drittel (66 %) (=absolute Mehrheit?) der Parlamentssitze, wenn sie mindestens 25 % der abgegebenen (?) Stimmen erhalten hatte. Der letzte von mir zitierte Satz aus der italienischen Wikipedia, den ich nicht übersetzen konnte, bezieht sich auf den Fall, dass sich mehrere Parteien zu einer Liste zusammengeschlossen haben. Was dann passieren sollte, konnte ich leider nicht verstehen.

Haben die ItalienerInnen dieses Wahlrecht eigentlich noch immer? (reine Neugierde, gehört wohl nicht hierher.)

Austerlitz -- 88.72.27.177 12:56, 18. Mär. 2007 (CET)

Auf der wikipedia Seite über Benito Mussolini steht hierzu: 1923 brachte er im Konsens mit Giolitti, Orlando und Salandra mit dem Acerbo-Gesetz eine neue Wahlordnung durchs Parlament. .......wagte sich Mussolini am 25.Januar 1924 an ersten Neuwahlen unter den geänderten Vorzeichen. Die Faschisten erhielten 4,5 Millionen Stimmen, die Opposition musste sich die restlichen drei Millionen Stimmen teilen.

Austerlitz -- 88.72.27.177 14:57, 18. Mär. 2007 (CET)

Der Begriff absolute Mehrheit Ich glaube, den sollten wir nicht verwenden, er ist an dieser Stelle falsch und irreführend. Die Erklärung auf der wikipedia Seite über Mehrheiten verstehe ich übrigens auch nicht. Gemeint sind hier eindeutig zwei Drittel der im Parlament vorhandenen Sitze.

Austerlitz -- 88.72.7.151 14:15, 19. Mär. 2007 (CET)

Listone Mussolini Von der Seite legge Acerbo führt ein Verweis zu einer Listone Mussolini, einer Wahlliste der sog. nationalen politischen Allianz, einer Liste für die Wahl im April 1924, auf der neben der faschistischen Partei Italiens noch andere (evtl. nur Einzelpersonen) standen, um sicherzustellen, dass diese Liste auch tatsächlich die Mehrheit bekam, und folglich 2/3 der Parlamentssitze. Ausserdem ist aufgeführt, welche Parteien (und berühmte Personen) dem legge Acerbo zugestimmt hatten.

Austerlitz -- 88.72.26.65 14:16, 22. Mär. 2007 (CET)

nochmal Legge Acerbo: 1. Kapitel La Legge Acerbo aus dem Buch La conquista della maggioranza Mussolini, il PNF e le elezioni del 1924 von Alessandro Visani Hier wird die Zustimmung zu diesem Gesetz mit dem deutschen Ermächtigungsgesetz verglichen, das ebenfalls eine Selbstentmachtung (Selbstmord) des Parlaments darstellte.

Austerlitz -- 88.72.26.65 16:17, 22. Mär. 2007 (CET)

kurze Anmerkung hierzu: Konnte ich noch nicht lesen, aber das war der Punkt, den ich meinte. Die haben sich in der Konsequenz selbst abgeschafft, eine Konzession nach der andern gemacht, in der Hoffung, Mussolini und seine Leute zu "zähmen". Vermutlich haben sie das nicht mal gemerkt. Zwei Jahre später hat er alle Parteien außer der faschistischen auch formell verboten und die Einparteiendiktatur war vollendet. So was kommt von so was, siehe Hitlerdeutschland. --Apus 08:32, 24. Mär. 2007 (CET)

weitere detaillierte Informationen hier [32] 88.72.26.65 16:19, 22. Mär. 2007 (CET)

Mehrere Attentate auf Amendola/systematische Einschüchterung

Hingewiesen werden sollte im Text darauf, dass es mehr als ein Attentat auf Amendola gab. A. und die anderen Oppositionsführer waren einer systematischen Einschüchterungskampagne und Gewaltanwendung durch die Faschisten ausgesetzt (wie die arte-Dokumentation sehr klar machte, die anderen Amendola-Seiten weisen auch darauf hin).

1. Attentat: 23. Dezember 1923 zahlreiche Quellen. Hier ist auch eine weitere Verbindung zur Ermordung Matteotis. Unter den Attentätern haben sich mehrere Faschisten befunden, die ein Jahr später Giacomo Matteotti ermordeten.

2. Attentat: 21. Juli 1925 (führt zu Amendolas Tod) zahlreiche Quellen, z. B. hier [33] Artikel im Time Magazine vom 3. August 1925, mit einer Schilderung des Attentats und den Reaktionen der Faschisten. Nach Amendolas Tod meldet das Time Magazine am 19. April 1926, die Attentäter seien bekannt, würden aber durch eine Amnestie geschützt: [34].

Time Magazine In beiden kurzen Artikeln, zu denen Du verlinkt hast, ist Roberto Farinacci erwähnt, der spielte in der arte Dokumentation ebenfalls eine Rolle.

Austerlitz -- 88.72.27.177 16:28, 18. Mär. 2007 (CET)

Ja, aber doch nicht als "ausführender" Attentäter, oder? Die sind aber auch auf einigen Wikiseiten genannt, meiner Erinnerung nach, suche ich noch raus. --Apus 17:13, 19. Mär. 2007 (CET)

Im Text dann Hinweise und Verlinkungen nicht nur auf Gobetti, sondern auch auf Matteotti, Giovanni Minzoni etc., wie in den anderen Amendola-Artikeln. --Apus 13:57, 6. Mär. 2007 (CET)

Korrekturen: Das erste Attentat fand wohl am 26. Dezember 1923 in Rom statt (nicht wie oben erwähnt am 23. Dezember 1923), das zweite Attentat am 20. Juli 1923 in Montecatini (nicht wie oben erwähnt am 21. Juli 1923).

Quellen für die genauen Daten: Pietro Amendola [35] und die Nichte Giovanna (die sagt auch, das erste Attentat war am Stefanstag, also am 26. Dezember). --Apus 15:42, 8. Apr. 2007 (CEST)

Hier [36] steht, dass es insgesamt drei Attentate auf Amendola gab.

Austerlitz -- 88.75.69.179 10:58, 24. Nov. 2007 (CET)

Hier auch. Austerlitz -- 88.75.83.170 14:44, 24. Nov. 2007 (CET)

Anmerkung: Kann sein, dass es noch mehr als drei physische Attacken auf Amendola gab. Giorgio und Pietro erwähnen nur die beiden schwersten, bei denen Amendola am schwersten verletzt wurde, also das tödliche (Montecatini 1925) und das von Weihnachten 1923. (Dazu mache ich unten jetzt noch eine Ergänzung, die Prozesse wg. der Attentate betreffend.) --Apus 12:57, 26. Nov. 2007 (CET)

Hier (oben) steht : am 26.9. 1923 in Rom, dann 1925 in Rom und kurz darauf zwischen Montecatini und Pistoia. Aber womöglich hast du recht und es waren noch mehrere.

Austerlitz -- 88.75.68.243 19:44, 27. Nov. 2007 (CET)

Hier auch (oben) steht: 26.12. 1923 in Rom, 5. April 1925 in Rom, 25.7. 1925 auf der Strasse zwischen Monsummano und Serravalle.

Austerlitz -- 88.75.68.243 19:49, 27. Nov. 2007 (CET)

Kleine Korrektur/Ergänzung: Ich glaube, ich weiß jetzt, worauf sich die beiden Quellen beziehen, wenn sie von einem dritten Anschlag sprechen. Genannt wird das Datum 5. April 1925. Ich bin mir sicher, dass hier Bezug genommen wird auf die Vorgänge nach einer Protestveranstaltung des Aventin, an der Vater und Sohn beteiligt waren. In der Cronologia Leonardo heißt es am 7. April 1923: Incidenti a Roma durante un comizio dell'opposizione: l'onorevole Amendola e il figlio sfuggono ad'un aggressione fascista. Giorgio nennt nicht das genaue Datum, aber er beschreibt diese "Zwischenfälle" und die Veranstaltung ausführlich, allerdings habe ich das nicht unter "Attentat" subsumiert, und Giorgio wertet das Ganze auch von der "Schwere" her nicht wie die erste und die zweite "aggressione", also die vom Dezember 1923 und das tödliche von Montecatini. Jedenfalls wurde A. dabei nicht schwer verletzt, wie es in einer Quelle heißt. Die italienische Wiki stimmt hier übrigens auch nicht ganz, wenn sie sagt, A. sei an Verletzungen gestorben, die ihm bei einer Attacke in Rom zugefügt wurden, das war Montecatini. (Ich komme später auf die Veranstaltung zurück, auch im Zusammenhang mit dem Aventin.) --Apus 20:42, 12. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung: Montecatini/Gedenkstein. An der Stelle, wo sich das tödliche Attentat ereignete (gemeinhin bezeichnet als Attentat von Montecatini, weil es da seinen Ausgang nahm), also la strada tra Monsummano e Serravalle, wurde in den Sechzigern ein Gedenkstein für Amendola errichtet. [37] Das ist nicht das einzige Denkmal, aber das einzige, von dem ich ein Foto [38] finden konnte.--Apus 09:24, 30. Dez. 2007 (CET)

Schönes Foto. (Von wem stammt der Text?) Montecatini Terme Gruß, Austerlitz -- 88.75.86.82 13:07, 30. Dez. 2007 (CET)

Amendola/Matteotti/Minzoni: "one of the earliest victims"?

Die englischen/italienischen Wikiseiten zu Amendola sagen: Amendola was, together with...Giacomo Matteotti and...don Giovanni Minzoni, one of the régime's earliest victims...

Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Sie waren vielleicht die prominentesten Opfer, aber doch keineswegs die ersten und die einzigen.

Ein Zitat von Giovanni de Luna (aus seinem Buch: Mussolini, Rowohlt, 2006, S. 40): "Ab November 1920 überzog die squadristische Offensive das ganze Land. [...] Nach dem Zahlenmaterial von Angelo Tasca gab es am 1. September 1921 726 verwüstete Parteisitze, 166 linke Militante waren umgebracht und 500 verletzt worden."

Und auf S. 42 erwähnt de Luna, dass es allein zwischen dem 8. April und dem 14. Mai 1921, also während des Wahlkampfes, 105 Tote gab. --Apus 10:31, 22. Mär. 2007 (CET)

Prägung des Begriffes "totalitäres System" durch Amendola

Im Hauptartikel heißt es: Amendola bezeichnete nach dem Wahlsieg Mussolinis 1923 den Faschismus als "totalitäres System" und gilt daher als Begründer der Totalitarismustheorie.

Die Charakterisierung des italienischen Faschismus als "totalitäres System" durch A. erfolgte zum ersten Mal am 15. Mai 1923 in einem Artikel in Il Mondo: Maggioranza e minoranza. (Mehrere Quellen, hier: Fußnote 1 zu Giovanni Amendola, in: Clemens Vollnhals, Der Totalitarismus im Wandel) [39]

Den Text dieses Artikels habe ich noch nicht gefunden, nur kurze Zitate.

Wg. Parlamentswahlen: Parlamentswahlen (national) gab es nach bisherigen Recherchen im November 1919, im Mai 1921 und im April 1924. --Apus 14:42, 6. Mär. 2007 (CET)

wg. "Wahlen im November 1923": Welche Wahlen 1923 sind auf der Wiki-Seite zu Giacomo Acerbo gemeint? Da heißt es:

Dieses "Acerbo-Gesetz", nach dem erstmals im November 1923 gewählt wurde, wurde im Begutachtungsverfahren von Vittorio Orlando und Antonio Salandra approbiert.

Bezieht sich darauf der erste Satz des Hauptartikels? Meines Wissens bezeichnete Amendola aber das faschistische System schon vor dem November 1923 als "totalitario". --Apus 19:56, 16. Mär. 2007 (CET)

Wahlen im November 1923 gab es in Italien keine, so weit ich bisher gelesen habe. Evtl. hat das jemand aus diesem Text hier falsch[40] abgeschrieben?

Nochmal wg. legge Acerbo und November 1923: Auf der italienischen Wikiseite zum legge Acerbo heißt es [41]:

Dopo il disco verde del Senato del Regno dato il 14 novembre con 165 si e 41 no la riforma entrò definitivamente in vigore. Das verstehe ich so, dass nach der Zustimmung durch den Senat (Zweite Kammer, glaube ich) das legge Acerbo am 14. November 1923 endgültig rechtskräftig wurde. --Apus 18:06, 20. Mär. 2007 (CET)

die angeblichen Wahlen im November 1923

sie beruhen meines Erachtens auf einer falschen Übersetzung dieses Textes hier [42]: *Zitat: Acerbo stand mit seinem Namen hinter die Mehrheits-Wahlreform - das Gesetz Acerbo (ital. la legge Acerbo) - die in November 1923 gewählt wurde.

Das soll heissen: das Gesetz (also la legge (=die), auf italienisch, wurde im November 1923 verabschiedet bzw. erlassen.

ciao, Apus, Austerlitz -- 88.72.13.201 23:31, 31. Mär. 2007 (CEST)

Anmerkung zu: "die angeblichen Wahlen im November 1923" Ich habe auch vermutet, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Den italienischen Quellen zufolge wurde (nach meinem Verständnis) das Gesetz im Juli 1923 von der Abgeordnetenkammmer (Erste Kammer) verabschiedet. Es bedurfte, um in Kraft zu treten, auch der Zustimmung des Senats (Zweite Kammer). Diese erfolgte im November 1923. Erst da wurde das Gesetz rechtskräftig. Die ersten Wahlen nach diesem Gesetz waren dann die April-Wahlen 1924. --Apus 10:35, 1. Apr. 2007 (CEST)


Fußnote 1 als Quelle für den Begriff totalitäres System Inhalt der Fußnote: 1 'Giovanni Amendola, Maggioranza e minoranza, in: Il mondo vom 12.5. 1923, zit. nach Jens Petersen, Die Geschichte des Totalitarismusbegriffs in Italien, in: Hans Maier (Hrsg.), Totalitarismus und Politische Religionen, Paderborn 1996, S. 15 - 35, hier S. 20.'

Das füge ich in den Text ein, und das mit den Wahlen 1923 streiche ich. Wenn Du damit nicht einverstanden bist, gib mir Bescheid. (Über die familiären Umstände habe ich einige knappe Informationen eingefügt, die wohl als bewiesen gelten dürfen.)

Grüße, Austerlitz -- 88.72.27.177 15:18, 18. Mär. 2007 (CET)

Amdendola als Begründer der Totalitarismustheorie

Eigentlich halte ich das für einen Witz. Üblicherweise wird die Äußerung von ein oder zwei treffenden Sätzen über ein Thema nicht als Begründung einer Theorie bezeichnet. Wollen wir das nicht ebenfalls löschen?
Austerlitz -- 88.72.27.177 15:34, 18. Mär. 2007 (CET)

Anmerkung hierzu: Nach meiner bisherigen Lektüre plädiere ich nicht für Löschen, sondern für Ändern. Ich glaube nicht, dass man Amendola als Begründer einer oder der Totalitarismustheorie bezeichnen kann. Ich nehme aber an, dass er mehr als nur ein oder zwei treffende Sätze zu diesem Thema gesagt hat. Den Artikel in Il Mondo kenne ich nur in Form von Zitaten. Und er hat sich ja auch später nochmal dazu geäußert, als er den Begriff auch auf das sowjetische System angewandt hat. Jedenfalls sagen alle Quellen, die ich bislang gelesen habe, dass er diesen Begriff geprägt hat. Die Faschisten haben ihn dann (positiv konnotiert) aufgegriffen und der Begriff als solcher hat dann auch Eingang gefunden in die Totalitarismus-Diskussion. So in etwa. --Apus 17:28, 19. Mär. 2007 (CET)

Ja, er hat den Begriff totalitäres System geprägt. Aber er hat keine Totalitarismustheorie entwickelt. Ciao, Austerlitz -- 88.72.8.253 09:20, 20. Mär. 2007 (CET)

Entstehung des Totalitarismusbegriffes in Italien/Aufsatz von Jens Petersen: Wenn es um die Entstehung des Totalitarismusbegriffes in Italien und Amendola geht, wird immer der oben zitierte Aufsatz von Jens Petersen genannt. Ein/sein Aufsatz zu diesem Thema findet sich in mehreren Totalitarismus-Sammelbänden. Ich versuche mal, den Aufsatz zu kriegen, vielleicht findet sich da Näheres zur Rolle bzw. dem Beitrag Amendolas in dieser Sache. --Apus 10:36, 22. Mär. 2007 (CET)

Amendola und die Entstehung des Totalitarismusbegriffes/Aufsatz von Jens Petersen

Jens Petersen, Die Entstehung des Totalitarismusbegriffes in Italien, in: Eckhard Jesse (Hrsg.), Totalitarismus im 20. Jahrhundert. Eine Bilanz der internationalen Forschung. NOMOS Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1999, S. 95-117

Dieser Aufsatz von Petersen ist weiterführend in Sachen Amendola und sollte später in die Literaturliste. Petersen weist hier (für mich überzeugend) nach, dass es nicht die Faschisten waren, die diesen Begriff "erfunden" haben. Das stand auch lange Zeit so in Lexika etc.

Petersen sagt, "dass weder Mussolini noch eine der Fraktionen innerhalb des Faschismus diesen Begriff geprägt haben, sondern dass man seinen Ursprung innerhalb der liberalen, demokratischen und katholischen antifaschistischen Opposition zu suchen hat, d. h. innerhalb der Teile der italienischen Gesellschaft, bei denen das Staats- und Verfassungsproblem auf besondere Aufmerksamkeit stieß und bei denen der Gegensatz von Rechtsstaat und Diktatur und der drohende Verlust des parteistaatlichen Pluralismus, der Grundrechtsgarantien und der Gewaltenteilung besonders intensiv empfunden wurde."

Petersen zeigt sehr schön, wie der Begriff sich langsam in dieser Gruppe ausbreitete und entwickelte, in der Diskussion darüber und dem Verstehen-Wollen und Benennen dessen, was da gerade geschah. Wie die Faschisten ihn dann quasi geklaut und umgedreht haben und wie er schließlich ins Ausland wanderte. Und am Anfang stand seinen Forschungen zufolge Amendola.

(Ich komme darauf zurück. Der missverständliche und unklare Satz am Anfang des ursprünglichen Artikeltextes bezog sich vermutlich auf Regionalwahlen in Italien. Also: Amendola bezeichnete 1923 nach dem Wahlsieg Mussolinis..." etc.) --Apus 08:24, 24. Mär. 2007 (CET)

Ergänzung: Neuerer Aufsatz von Jens Petersen. Im Zusammenhang mit der Debatte um das Schwarzbuch des Kommunismus gibt es einen neueren Artikel von Jens Petersen, veröffentlicht zuerst in der FAZ, dann wieder abgedruckt in einem Sammelband:

Jens Petersen: Die Verwandlung des Gartens in eine Kaserne. Lösungen eines Bannes: Der Begriff des Totalitarismus kehrt in sein Ursprungsland Italien zurück. FAZ vom 7. Januar 1998, wieder abgedruckt in: Horst Möller (Hg.): Der rote Holocaust und die Deutschen. Die Debatte um das "Schwarzbuch des Kommunismus", S. 59-65, Piper-Verlag, 1999 ISBN 978-3492041195

(Der Aufsatz summiert u.a. Petersens erste Arbeit, auch Amendola betreffend. Bis vor kurzem konnte der FAZ-Artikel und Teile des Möller-Buches online nachgelesen werden auf einer Utopie-Seite, die jetzt leider nicht mehr zugänglich ist.) --Apus 15:33, 9. Sep. 2007 (CEST)

Amendolas Sohn Giorgio/Eva Amendola

Als Ergänzung zum familiären Hintergund der Amendola-Familie noch ein ellenlanger Artikel, der sich mit der Beziehung Vater und Sohn Amendola befasst, aber auch mit Eva Amendola und dem "Milieu", in dem sie sich bewegte. Wenn ich es richtig verstanden habe, war sie z. B. befreundet mit Filippo Tommaso Marinetti, der Mussolini, sagen wir mal, nahestand. Ihre Charakterisierung als "dannunziana" verstehe ich so, dass sie auch Gabriele d'Annunzio schätzte. Nach der ersten Hälfte finden sich auch einige Abschnitte zum Marsch auf Rom und dem Dekret. [43] Giovanni Amendola nella memoria del figlio Giorgio von Giovanni Cerchia --Apus 20:10, 16. Mär. 2007 (CET)

Ich habe den Text gelesen. In Bezug auf das Dekret finde ich ihn nicht sehr klar. Ich werde demnächst den betreffenden Text herauskopieren und mich an einer Übersetzung versuchen. Klar ist er in Bezug auf das Legge Acerbo, La legge Acerbo veniva approvata il 23 luglio 1923. Das Gesetz wurde am 23. Juli 1923 vom italienischen Parlament angenommen.

(Giorgio war 18 Jahre alt, als sein Vater gestorben ist.)

Austerlitz -- 88.72.27.177 14:33, 18. Mär. 2007 (CET)

Una Scelta di Vita, die Autobiographie von Giorgio Amendola, soll nach dem von Dir verlinkten Text eine Art Homage für seinen Vater geworden sein. Das Buch scheint es aber genausowenig auf Deutsch zu geben wie die Biographie, die seine Mutter über seinen Vater Giovanni geschrieben hat. [44] Zufällig bin ich auf der Suche nach der Autobiographie wieder mal auf Norberto Bobbio gestoßen, mit dem Giorgio Amendola einen Briefwechsel geführt hat, oder umgekehrt. Gobetti wird in dem Text auch erwähnt.

Austerlitz -- 88.72.27.177 15:47, 18. Mär. 2007 (CET)

Fotografien

Neben den Portraitfotografien Amendolas gibt es ein (für meine Begriffe) sehr "sprechendes" Gruppenfoto der Aventinianer. Amendola glaube ich im Vordergrund zu erkennen (was meinst Du, Austerlitz?): [45]. Dafür scheint es ein Bildcopyright zu geben (lt. Quellennachweis in einer Mussolini-Biographie), aber ich hoffe, dass ein reiner Weblink hier doch erlaubt wäre, oder? --Apus 10:00, 18. Mär. 2007 (CET)

Ich kann auf dem Foto keinen sehen, der mich an Amendola [46] erinnert. Welchen meinst Du denn? Abgesehen davon, dass das anscheinend alles Männer mit Anzug sind, hören sie sicher einer Rednerin zu, so aufmerksam wie sie lauschen.

Austerlitz -- 88.72.27.177 14:38, 18. Mär. 2007 (CET)

Anmerkung: Im Vordergrund der fünfte von rechts, mit dem Stehkragen und dem Manuskript im Arm. --Apus 17:34, 19. Mär. 2007 (CET)

Ja, könnte sein; einen Schlips hat er ebenfalls an.
Austerlitz -- 88.72.7.151 21:14, 19. Mär. 2007 (CET)

Übrigens, hier sind auch Bilder zu sehen, und Namen. [47] Liebe Grüße, Austerlitz -- 88.72.7.151 14:33, 19. Mär. 2007 (CET)

  • [48] *Zitat: Das Wort kommt ursprünglich aus Italien. Als "totalitär" (totalitario) bezeichnete der liberale Antifaschist Giovanni Amendola ein Jahr nach dem Machtantritt des Faschismus das von Mussolini angestrebte System. Wenig später griffen die Faschisten selbst das Wort auf. "Jawohl, wir sind totalitär! Wir wollen es sein vom Morgen bis zum Abend, ohne abweichende Gedanken", verkündete Roberto Forges Davanzati, Mitglied der faschistischen Parteiführung, Anfang 1926. Amendola wiederum hatte zwischenzeitlich auch der jungen Sowjetunion Totalitarismus vorgeworfen: Faschismus wie Kommunismus seien eine "totalitäre Reaktion auf Liberalismus und Demokratie". Bald teilte die gesamte bürgerliche Opposition in Italien die These von der strukturellen Ähnlichkeit der beiden Diktaturen. Der Priester Don Luigi Sturzo, als Führer der Volkspartei Ahnherr der Democrazia Cristiana, sah den Unterschied zwischen Italien und der Sowjetunion darin, "dass der Bolschewismus eine kommunistische Diktatur oder ein Linksfaschismus ist und der Faschismus eine konservative Diktatur oder ein Rechtsbolschewismus ist."
Hallo Apus, Amendola hat evtl. tatsächlich eine Gleichstellung vorgenommen, wie sie Sturzo formuliert hat, zwischen Bolschewismus und Faschismus. Vielleicht findest Du in dem Text von Jens Petersen mehr darüber. Diese Art von Gleichstellung gilt ja gemeinhin als der Kern der Totalitarismustheorie.
Austerlitz -- 88.72.26.65 14:25, 22. Mär. 2007 (CET)
  • [49] von Emilio Gentile, Der Faschismus Eine Definition zur Orientierung
  • [50]Totalitarismus - Mittel zur Verherrlichung der liberalen Demokratie als letzte Antwort der Geschichte?, von Anne Piegert
  • diverse Aufsätze, auch der bereits genannte von Clemens Vollnhals
  • [51] zum Begriff und zu den diversen Theorien und der Auseinandersetzung damit/darüber
  • [52] Totalitarismus und Totalitarismusforschung Zur Renaissance einer lange tabuisierten Konzeptionvon Uwe Backes und Eckhard Jesse

Meinst Du, wir haben bereits genügend Material gesammelt und gelesen, um Giovanni Amendola als liberalen, antifaschistischen Politiker zu bezeichnen?

Austerlitz -- 88.72.7.151 14:33, 19. Mär. 2007 (CET)

Als Antifaschisten sicherlich, oder? Bei "liberal" denke ich immer an unsere heutigen "liberalen" Parteien (auf deren Webseiten ich übrigens bislang keine Spur von Amendola gefunden habe). --Apus 17:38, 19. Mär. 2007 (CET)

Na ja, immerhin hat Amendola sich selbst als Liberalen bezeichnet, und die Parteien, denen er angehörte, auch.

Austerlitz -- 88.72.26.65 14:48, 22. Mär. 2007 (CET)

Fortsetzung "Das Dekret" (4.)

und ein Manifest

Bislang habe ich keinen Nachweis gefunden, dass das Dekret von Amendola stammt. Das Kabinett Facta hat den Quellen zufolge auch einmütig für das Dekret votiert, wenn auch nach langem Zögern und Debatten und vorhergehender Untätigkeit. Die Quellen decken sich bis jetzt im Wesentlichen mit den entsprechenden Wikiseiten. Bei Hans Woller wird noch ein Manifest erwähnt:

So war die Lage, als das Kabinett am 28. Oktober um 6.00 Uhr früh zu einer Sondersitzung zusammentrat. Im sicheren Gefühl, den König auf ihrer Seite zu haben, verabschiedete die Ministerrunde den endgültigen Gesetzestext über die Ausrufung des Belagerungszustandes. Außerdem entwarf das Kabinett ein Manifest, das zum Widerstand gegen die Faschisten aufrief und kurz darauf in allen Städten verbreitet wurde, und es zögerte schließlich auch nicht, umgehend die Präfekten von den neuen Beschlüssen zu informieren und sie zur Verhaftung der faschistischen Rädelsführer aufzufordern. [...] Der Marsch auf Rom [...] war damit zum Scheitern verurteilt. [...] Doch da nahm die Entwicklung eine dramatische Wende: Der König weigerte sich, das Dekret über den Belagerungszustand zu unterschreiben, das Facta ihm um 9.00 Uhr vorlegte. (Quelle: Hans Woller: Rom, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung, dtv, Mai 1999, S. 16)

Vielleicht müsste man, um Genaueres über Amendolas Rolle zu erfahren, Quellen anschauen, die sich damit im Detail beschäftigt haben. --Apus 10:09, 1. Apr. 2007 (CEST)

Ergänzung: In dieser Chronik [53] findet sich in Abschnitt 2 der Text des Manifests der Regierung Facta mit den Unterschriften der Kabinettsminister (ich nehme an, das ist das Manifest, von dem Hans Woller weiter oben spricht). In Abschnitt 3 heißt mit Bezug auf das Dekret, Facta und seine Minister hätten erst in den Archiven wühlen müssen, um sich zu informieren, wie ein solches Dekret über die Verhängung des Belagerungszustandes überhaupt zu formulieren war. Keiner habe gewusst, wie man so etwas macht. So habe ich es zumindest verstanden. --Apus 14:03, 21. Apr. 2007 (CEST)

Amendola und die Camera dei Deputati (der Nachkriegszeit)

Die italienische Abgeordnetenkammer hat der Witwe Amendolas 1950 per Gesetz eine Pension zugesprochen. Amendola wird in den Debattenbeiträgen bezeichnet (u. a.) als "fiero assertore della libertà e martire per la democrazia": [54] (S.19858)

Es müsste doch etwas Offizielles geben zu den ermordeten Abgeordneten der faschistischen Ära, offizielle Stellungnahmen von führenden Politikern der Republik, oder eine quasi offizielle Biographie, die wenigstens solche "Kleinigkeiten" wie das exakte Todesdatum enthält. Bislang bin ich da noch nicht fündig geworden. --Apus 10:20, 1. Apr. 2007 (CEST)

Sobald ich das Buch der damaligen Ehefrau (seiner späteren Witwe) gelesen habe, werde ich mehr wissen. Es sei denn, sie war bei seinem Tod in Frankreich nicht anwesend, und die französischen Behörden haben keinen Totenschein ausgestellt.

Austerlitz -- 88.72.8.129 15:55, 1. Apr. 2007 (CEST)

Anmerkung hierzu: Eva Amendola war bei seinem Tod wohl nicht anwesend, aber Giorgio: [55] Auszüge aus Una scelta di vita von Giorgio Amendola zum Attentat auf Giovanni Amendola und seinen Tod. --Apus 15:00, 11. Apr. 2007 (CEST)

Die Attentate auf Amendola und Matteotti/Einige Zusammenhänge

Fortsetzung zum Abschnitt "Mehrere Attentate auf Amendola, systematische Einschüchterung"

Pietro Amendola zufolge gehörten zu den Squadristen des ersten Überfalls auf seinen Vater im Dezember 1923 auch Amerigo Dumini und Albino Volpi (siehe oben Link Nr. 14, "L'assassinio di Giovanni Amendola", Artikel von Nello Ajello aus La Repubblica vom 6. April 2006).

Diese waren im Juni 1924 an der Ermordung von Giacomo Matteotti beteiligt. Genaueres dazu auf den englischen/italienischen Wiki-Seiten zu Matteotti: [56] und [57]. Die Wiki-Seiten zu Amerigo Dumini: [58] und [59]

Nach der Ermordung Matteottis folgt dann der Aventin mit Amendola als führendem Politiker. Il Mondo veröffentlicht das "memoriale" von Cesare Rossi.

Zum zweiten Attentat auf Amendola im Juli 1925 bemerkt Giorgio Amendola:

Zu Anfang hat der Faschismus grausame Gewalt ausgeübt, als er mit Strafexpeditionen, dem Abbrennen der Arbeitskammern und den Mordtaten auf bestialische Weise tötete. Das gleiche galt auch noch später, als mein Vater 1925 auf den Tod zusammengeschlagen wurde zur Vergeltung für eine politische Aktion: es handelte sich um das berühmte, gegen die Freisprechung des Polizeichefs, General de Bono, gerichtete Dokument des Aventin. (Quelle: Giorgio Amendola, Der Antifaschismus in Italien. Ein Interview. Klett-Cotta, 1977, S.19)

Mit dem erwähnten "Dokument des Aventin" war diesem Buch zufolge ein Manifest des Aventin vom Juli 1925 gemeint. Darin wird gegen den Freispruch de Bonos im Matteotti-Prozess protestiert.

Wikiseiten zu Emilio De Bono: [60] --Apus 16:29, 8. Apr. 2007 (CEST)

Ergänzung: Amendola und sein Regenschirm, sowie ein Mordaufruf (Das erste Attentat 1923)

Das folgende Zitat aus Denis Mack Smith (Mussolini, 1981, S.70-71) scheint sich auf das erste Attentat 1923 zu beziehen, da Amerigo Dumini und Volpi als Mittäter genannt werden:

The socialist Matteotti was another to be repeatedly attacked by hired thugs; so was the liberal-conservative deputy, Giovanni Amendola - this was with the connivance of the police after the "Popolo d'Italia" marked him out as someone to be 'liquidated'. On one occasion Amendola discovered that proceedings were to begin against him for criminal assault of five militiamen - after they had attacked him in the street, he had damaged their reputation by successfully beating them off with his umbrella. Among his attackers were Albino Volpi and Amerigo Dumini who had led the fascist squad routed at Sarzano. Both these men were professional gangsters used by Mussolini to harass anti-fascist exiles in France, after which they were brought by him to Rome to overawe the deputies during the voting on the electoral reform.

Denis Mack Smith (S.63) berichtet allein bei den Abgeordneten von drei Ermordeten sowie etwa fünfzig weiteren, die von Squadristen attackiert wurden, in der Regel in aller Öffentlichkeit. --Apus 16:14, 29. Apr. 2007 (CEST)

Das zweite Attentat (Montecatini, Juli 1925) - Anstifter, Täter, Mittäter

Zum Hintergrund des zweiten Anschlags auf Amendola schreibt Denis Mack Smith (Mussolini, 1981, S. 90, meine Hervorhebungen):

Farinacci told the fascist militia that Amendola, the socialist leader Filippo Turati, Albertini and De Gasperi should have suffered the same fate as Matteotti and he would not censure anyone who took it upon himself to punish them suitably. One result in July was a cowardly assault on Amendola by hundreds os fascists led by a member of parliament, Carlo Scorza, who later became one of Farinacci's successors as secretary of the fascist party. Amendola had already been attacked a number of times, buth this was the worst and last: he suffered injuries that caused his death. After Matteottis's assassination, Amendola had been Mussolini's chief opponent in Italy. There had been no provocation from the victim except a refusal to submit - the attack was an act of pure vendetta and intimidation.

Wiki-Links: Roberto Farinacci Filippo Turati Luigi Albertini Alcide de Gasperi Die italienische Wiki-Seite zu Carlo Scorza [61] erwähnt Amendola kurz.

Zwei weiter oben erwähnte Links speziell zum zweiten Attentat: Link Nr. 33 (zeitgenössischer Artikel aus dem Time Magazine, der aber ungenau/unklar ist bezüglich der Rolle Scorzas)und Link Nr. 52 (Auszüge aus Una scelta di vita von Giorgio Amendola)

--Apus 09:55, 29. Mai 2007 (CEST)

Hier [62] steht, dass es insgesamt drei Attentate auf Amendola gab. Hab ich auch noch anderswo gelesen. Austerlitz -- 88.75.69.179 11:12, 24. Nov. 2007 (CET)

Amendola (die Liberalen) unmittelbar nach dem Marsch auf Rom (1922)

Amendola hat bei der Regierungserklärung im November 1922 in der Camera nicht gegen Mussolini gestimmt, er hat sich nur enthalten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Faschisten eine kleine Minderheitsfraktion von 35 Abgeordneten. Trotz Marsch auf Rom etc. votierte in der anschließenden Abstimmung eine große Mehrheit der Abgeordneten für die neue Regierung: "and a huge majority gave Mussolini a vote of confidence larger than anyone could remember. Only the socialists and communists opposed him. Nitti alone walked out during the debate. Amendola was one of only seven deputies who abstained. Five liberal ex-prime ministers voted with the majority - Giolitti, Salandra, Orlando, Bonomi and Facta." (Quelle: Denis Mack Smith, Mussolini, 1981)

Bei nur 35 Faschisten stimmten also 306 Abgeordnete für die neue Mussolini-Regierung, nur 116 dagegen und nur 7 enthielten sich.

Frage:Hast Du zufällig etwas darüber gelesen, weshalb Amendola sich 'nur' enthalten hat, und nicht dagegengestimmt? War die Abstimmung denn wichtig?

Austerlitz -- 88.72.1.98 12:07, 27. Apr. 2007 (CEST)

Ich weiß noch nicht bzw. verstehe noch nicht, wehalb Amendola sich hier nur enthalten hat. Die Abstimmung war wichtig, es ging um Mussolinis Regierungserklärung. Die neue Regierung war eine Art große Koalition, mit Minstern aus mehreren Parteien, auch Liberalen. Aber vorausgegangen war der Abstimmung Mussolinis Biwak-Rede ("the most anti-parliamentary speech that history records" -in Mussolinis Worten), und sie war verbunden mit seiner Forderung nach einer Art Generalvollmacht, für ein ganzes Jahr. Jedenfalls hätte nach dieser Rede jedes Parlament, das diesen Namen verdient, wie ein Mann aufstehen und den Mann rausschmeißen müssen. --Apus 16:00, 29. Apr. 2007 (CEST) (Schöne Grüße übrigens, Austerlitz, ich dachte schon, ich turne hier alleine rum.)

Giovanni de Luna zitiert in seiner Mussolini-Biographie aus einem Brief von Amendola vom 7. November 1922: "Wir proklamieren die Pflicht aller, die Bemühungen der neuen Regierung zu unterstützen, soweit sie darauf abzielt, Ordnung, Disziplin, Finanzen und Wirtschaft wiederherzustellen." (Quelle: Giovanni de Luna, Mussolini, Rowohlt 1978, zit. nach der 5. Auflage 2006, S. 50)

In dem Artikel von Giovanni Cerchia über Giorgio Amendola (vgl oben Link Nr. 40) heißt es meiner Erinnerung nach sinngemäß, dass Amendola noch kurz vor dem Marsch auf Rom die Gefahr von rechts unterschätzt habe und die Gefahr eher links sah. --Apus 13:55, 21. Apr. 2007 (CEST)

Wenn das wahr ist, was es wahrscheinlich ist (ich meine das mit der Gefahr von links), dann ist das mit der Lage in Deutschland vergleichbar, wo auch alle -außer den Linken- die Gefahr links orteten, bei den Kommunisten und Sozialdemokraten. Wobei die Kommunisten die Sozialdemokraten nicht wollten, und die Sozialdemokraten nicht die Kommunisten. Oder? Was war die Gefahr? Liebe Grüße, Austerlitz -- 88.72.1.98 12:07, 27. Apr. 2007 (CEST)

Ja, da sind Parallelen. Gefahr für wen? Ein Beispiel für viele: Luigi Albertini (Amendolas gewesener Chef als Herausgeber des Corriere della Sera) beglückwünschte im Senat bei derselben Gelegenheit (Regierungserklärung) Mussolini und äußerte seine Freude darüber, dass der Faschismus "Italien vor der Gefahr des Sozialismus gerettet" habe. --Apus 16:00, 29. Apr. 2007 (CEST)

"Gefahr des Sozialismus"

Kann es sein, dass damit die praktischen Auswirkungen der russischen Oktoberrevolution gemeint waren?

Austerlitz -- 88.72.4.122 17:39, 23. Mai 2007 (CEST)

Wahlen 1923 und der Begriff totalitär

  • [63] Hier steht noch was dazu (Auszug aus der Vordiplomarbeit von Kai Posmik).
Nachweislich vor Mussolini verwendete einer seiner politischen Gegner, der große Liberale Italiens, Giovanni Amendola,11 die Bezeichnung totalitär erstmals am 12. Mai 1923, in einem Artikel über den Missbrauch von regionalen Wahlverfahren durch die Faschisten. Der Hintergrund war, dass Mussolinis Getreue in den Gemeinden Italiens die Bürgermeister und Stadtvertretungen gewaltsam zum Rücktritt zwangen oder eine kommissarische Verwaltung einsetzten. Daran schlossen sich Neuwahlen an, bei der sowohl die letztlich erfolgreiche, als auch die unterlegene Kandidatenliste von den Faschisten selbst aufgestellt wurde.12 Eine echte Opposition wurde unterdrückt. Amendola bezeichnete dieses System als „systema totalitario“, welches für die Faschisten als geeignet erschien die „absolute ... und unkontrollierbare Herrschaft in der kommunalen Politik und Verwaltung zu übernehmen.“13 Jens Petersen weißt darauf hin, dass die Bedeutung des Begriffs totalitär zunächst also eher in einem technischen Sinne verstanden wurde, als Bezeichnung eines missbräuchlichen Wahlverfahrens. Indem Amendola, im November des selben Jahres, ebenfalls in einem Artikel, vom „totalitären Geist“ als der spezifischen Charakteristika der italienischen, faschistischen Bewegung spricht, hat er die Bedeutung des Begriffs bereits erheblich erweitert.14 Schon im Jahre 1924 hat sich die Wortschöpfung offensichtlich derart etabliert, dass sie in den allgemeinen Sprachgebrauch der italienischen antifaschistischen Opposition Einzug gehalten hatte.
Austerlitz -- 88.72.10.47 15:30, 24. Mai 2007 (CEST)
  • Aufsatz von Emilio Gentile [64]:
Gleichzeitig wies der liberale Antifaschist Giovanni Amendola, der wahrscheinlich der Erfinder des Ausdrucks "totalitär" (mit dem er sich auf die neue Wahlordnung der Regierung Mussolini und die sogenannte Lex Acerbo bezog) gewesen ist, auf den Anspruch des Faschismus hin, eine integralistische und intolerante Religion zu sein:
Der Faschismus hat nicht so sehr darauf abgezielt, Italien zu regieren, als vielmehr darauf, die vollständige Kontrolle über das Gewissen aller Italiener zu übernehmen. Es reicht ihm nicht, die Macht zu besitzen, er will den Besitz am privaten Gewissen aller Bürger, er will die Bekehrung der Italiener [...] Der Faschismus hat den Anspruch einer Religion [...], den ungeheuren Ehrgeiz und die unmenschliche Unnachgiebigkeit eines religiösen Kreuzzuges. Er verheißt dem, der sich nicht bekehrt, kein Glück, und stellt dem, der sich nicht taufen lässt, keine Rettung in Aussicht."[6]
Und noch einmal, im Oktober desselben Jahres, bekräftigt Amendola, der wesentliche Zug der faschistischen Bewegung sei ein "totalitärer Geist, der es in Zukunft nicht zulassen wird, dass irgendwo irgendein Morgengrauen nicht mit dem römischen Gruß willkommen geheißen wird", und der in Italien einen "einzigartigen 'Religionskrieg'" entfesselt habe, um seine Ideologie allen Italienern als verpflichtenden Glauben aufzunötigen.[7]
  1. [6] Il Mondo, 1. 4. 1923
  2. [7] Giovanni Amendola, "Un anno dopo", Il Mondo, 2. 11. 1923. abgedruckt in: La democrazia italiana contro il fascismo, 1922-1924, Milano/Napoli 1969, S. 193.
Austerlitz -- 88.72.10.47 15:41, 24. Mai 2007 (CEST)

Il Mondo il mondo

Benedetto Croce

Hattest Du den nicht weiter oben auch erwähnt, Apus? im Zusammenhang mit einem Manifest? Im Moment kann ich das nicht finden. Jedenfalls, hier steht auch noch was über Amendola [65]:

1924 wurde C. Mitglied der Liberalen Partei, deren Vorsitz er von 1944 bis 1947 innehaben sollte. Nach dem offiziellen Übergang zur Diktatur am 3. Januar 1925 wurde unter Federführung Gentiles ein »Manifest der faschistischen Intellektuellen« veröffentlicht. Auf Anregung Giovanni Amendolas, verfaßte C. daraufhin ein »Manifest der antifaschistischen Intellektuellen«, das mehr als hundert Persönlichkeiten unterzeichneten. Bei der Abstimmung im Senat über das von den Faschisten geforderte Verbot der Freimaurerei am 20. November 1925 enthielt er sich der Stimme. - C.s offener Widerstand gegen die Diktatur führte schließlich zur Reaktion des Regimes: Am 1.11.1926 wurde seine neapolitanische Wohnung von faschistischen Aktivisten verwüstet.

Austerlitz -- 88.72.28.101 12:22, 25. Mai 2007 (CEST)

Anmerkung hierzu: Zu Croce/Amendola steht oben eine kurze Notiz unter: Weitere Wikipedia-Seiten, die im Hinblick auf das politische Wirken Amendolas relevant sind:

Amendola und das Manifest der antifaschistischen Intellektuellen (1. Mai 1925 in Il Mondo) Das an anderer Stelle bereits erwähnte "Manifest der antifaschistischen Intellektuellen" wurde (entgegen meiner bisherigen Annahme) wohl doch allein von Benedetto Croce verfasst. A. hat Croce den englischen/italienischen Wikipedia-Seiten zufolge aber dazu angeregt bzw. angestiftet und den Text dann in Il Mondo publiziert und mitunterzeichnet. Die englische Wikipedia zu diesem Manifesto: [66]

Kleiner Exkurs: Croces Verhältnis zum italienischen Faschismus war allerdings nicht immer von "offenem Widertstand" geprägt, sondern eher im Gegenteil:

Noch 1924, bei den April-Wahlen, empfahl Croce ("the high priest of Italian liberalism") den Leuten, für faschistische Kandidaten zu stimmen. (Denis Mack Smith, Mussolini, 1981, S. 74). Selbst nach der Ermordung Matteottis (Juli 1924) konnte C. dem Mussolini noch was abgewinnen: The philosopher Benedetto Croce went further in justification of his vote for Mussolini by insisting that fascism had done much good; it had foiled the socialists and should stay in power until there was no further danger. Since 'Mussolini is now our prisoner', he could be discarded at leisure when his task was done. With Croce's full approval, three of Salandra's liberals agreed to join a reconstructed government as ministers under Mussolini. (Denis Mack Smith, S. 81)

1925 (das Manifesto erschien am 1. Mai in Il Mondo) war er dann aber wohl fertig mit dem Faschismus. Und also ging es ihm dann wie Nitti beispielsweise, dessen Wohnung ebenfalls verwüstet wurde, oder wie Amendola, dessen Kinder gezwungen waren, in den Häusern von Freunden zu übernachten, weil man nächtliche Überfälle von Squadristen fürchtete. --Apus 09:28, 29. Mai 2007 (CEST)

Der Mittelname Battista

Hallo Apus, eine Stipvisite bei Amendola: hier habe ich den Namen Battista gefunden, auf diesen beiden Seiten. [67], [68] saluti, Austerlitz -- 88.72.10.164 13:43, 30. Aug. 2007 (CEST) noch einige Links allgemeinerer Art (auf italienisch): [69], [70], [71], [72], [73] bezieht sich evtl. auf eine spätere Zeitschrift namens Il Mondo, [74],u.a. mit dem Text des antifaschistischen Manifestes der Intellektuellen, obwohl: das hattest du schon [75],

Austerlitz -- 88.72.10.164 14:37, 30. Aug. 2007 (CEST)

Ebenfalls hallo + danke für die vielen Links! Zu Link Nr. 63 (den mit "Battista"): ja kenne ich. Das ist die EINZIGE mir bekannte Quelle, wo der "Mittelname" auftaucht. Dieser Artikel von R.F.C aus Hiram wurde auch übernommen von der Universität Pisa auf deren Homepage (da war Amendola mal kurze Zeit als Professor für Philosophie), die haben den "Battista" aber weggelassen. Siehe dazu meine Anmerkung im nächsten Abschnitt zu Una scelta di vita. Link Nr. 64 bezieht sich wohl auf den Bildhauer. Link Nr. 69 bezieht sich nicht auf Amendolas Zeitung, die hat nur 5 Jahre existiert, dann musste sie ihr Erscheinen einstellen, meiner Erinnerung nach wurde sie verboten. --Apus 20:51, 30. Aug. 2007 (CEST)

Hallo Apus, ich glaube nicht, dass der Link Nr. 64 dieser hier sich auf den Bildhauer bezieht. Guck mal, oben steht "Scheda Biblioteca" , das heißt wohl "Karteikarte der Bibliothek", Herausgeber: die Gemeinde Sarno, Autor: Abignente Filippo e Orza Mariano, Titel: Leben und Werke von Giovanni Battista Amendola, Sachgebiet (so würde ich Area in diesem Fall übersetzen): Soziologie und Anthropologie. Dieses Sachgebiet kann sich kaum auf den Bildhauer beziehen, meinst du nicht auch? Liebe Grüße, Austerlitz -- 88.72.23.34 18:55, 31. Aug. 2007 (CEST)

Oder: die beiden AutorInnen habe ein soziologisch/anthropologisches Werk über den Bildhauer geschrieben. Das käme evtl. auch in Frage.

Austerlitz -- 88.72.23.34 18:59, 31. Aug. 2007 (CEST)

Hallo, Austerlitz. Auf dieser Seite ist eine Bibliographie den Battista-Onkel betreffend, der Titel steht da, glaube ich, auch drauf: [76] --Apus 15:43, 1. Sep. 2007 (CEST)

Ja, da glaubst du richtig, er steht da drauf.

Austerlitz -- 88.72.16.10 20:06, 1. Sep. 2007 (CEST)

Giorgio Amendola: Una scelta di vita (1976)

Danach (also: der Autobiographie von Giovanni Amendolas ältestem Sohn Giorgio) kann man folgende Punkte festhalten:

Das Todesdatum (siehe oben 3. Todestag): Das korrigierte Todesdatum 7. April 1926 in Cannes ist nach dieser Quelle korrekt. Von diesem Todestag wird auch in offiziellen Quellen ausgegangen, z. B. in den Prozessen wg. der Ermordung Amendolas nach dem Ende des Faschismus (dazu vielleicht später). Wie es zu der Vielzahl anderer Daten in diversen Quellen gekommen ist, bleibt mir nach wie vor unklar. Das von Petersen irgendwo angegebene Februar-Datum: Da liegt vermutlich eine Verwechslung mit Gobetti vor, der im Februar gestorben ist, am selben Tag, glaube ich, an dem Amendola in Frankreich operiert wurde. Einschub/Ergänzung zu Piero Gobetti: Gobetti und Amendola wurden zur selben Zeit, im Februar 1926, in derselben Klinik in Frankreich behandelt. Amendola war zum zweiten Mal nach Frankreich gefahren, diesmal um sich operieren zu lassen. Die Operation, die zu spät kam, fand am 12. Februar 1926 statt. Piero Gobetti starb am 15. Februar in derselben Klinik, in der Amendola operiert worden war. (Una scelta, S.139/140) --Apus 10:46, 7. Dez. 2007 (CET)

Der Name (siehe oben 9. Ist der Name korrekt?): Bei dem erwähnten Bildhauer Giovanni Battista Amendola (1848-1887) aus Sarno handelt es sich um einen Bruder von Giovanni Amendolas Vater Pietro. Die Amendolas stammen Giorgio zufolge aus Sarno. Sehr gut möglich, dass Giovanni nach diesem Onkel benannt wurde, die Kinder des Clans erhielten offensichtlich häufig die Namen von Groß-Müttern/Groß-Vätern/Onkeln etc. Den zweiten Vornamen würde ich dennoch streichen, A. taucht mit einer einzigen Ausnahme (dem erwähnten Artikel von R.F.C) nirgendwo als Battista auf, sein Sohn erwähnt auch keinen zweiten Vornamen, oder ich hab's übersehen (oder es kommt noch). Da der Onkel als Bildhauer auch einige Berühmtheit erlangt hat (siehe die Wiki-Liste der Bildhauer) besteht zudem Verwechslungsgefahr.

Die Ehefrau Eva: heißt Kühn. (Bei "Vilno" dürfte es sich um die litauische Hauptstadt Vilnius handeln.) "Damals" war Litauen eine russische Provinz, sagt Giorgio, so ähnlich jedenfalls. --Apus 21:19, 30. Aug. 2007 (CEST)

Amendolas Zeitung Il Mondo

Dazu gibt es eine Monographie: Antonio Sarubbi: Il Mondo di Amendola e Cianca e il crollo delle istituzioni liberali (1922-1926), Milano, 1998 ISBN: 978-88-4640-514-2 (Erstveröffentlichung 1986, erweiterte Fassung: 1998)

Verlagspräsentation und Inhaltsverzeichnis: [77]

Ergänzung: Alberto Cianca Der Name Cianca aus dem Titel des Buches von Antonio Sarubbi bezieht sich auf Alberto Cianca. Er war der direttore (also der Herausgeber, nehme ich an) von Il Mondo. -- Apus 10:18, 7. Dez. 2007 (CET)

(Zu Amendolas journalistischem/publizistischem Wirken später noch einiges.)--Apus 21:37, 30. Aug. 2007 (CEST)

Das Ende von Il Mondo: Dem Link Nr. 67 (Basta-Chronik, Jahr 1926, 31. Oktober bis 5. November) sowie anderen Quellen ist zu entnehmen, dass so ziemlich alle oppositionellen Zeitungen, darunter Il Mondo, unmittelbar nach einem Attentat auf Mussolini am 31. Oktober 1926 ihr Erscheinen einstellen mussten, also in den ersten Novembertagen 1926. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde ihnen die Lizenz entzogen. --Apus 20:25, 2. Sep. 2007 (CEST)

Ergänzung: Auch Giorgio Amendola sagt, dass Il Mondo unmittelbar nach dem Attentat auf Mussolini vom 31. Oktober 1926 eingestellt werden musste. Er berichtet ferner, dass die Redaktionsräume mehrfach verwüstet wurden, z. B. im Frühjahr 1926 nach einem Attentat auf Mussolini durch eine Engländerin (Violet Gibson), und unmittelbar nach dem Attentat vom 31. Oktober (Una scelta, S. 142 und 148) --Apus 10:18, 7. Dez. 2007 (CET)

Il Mondo und das delitto Matteotti: Zu den Veröffentlichungen in Il Mondo, die am meisten Furore gemacht haben, dürfte das memoriale von Cesare Rossi [78] zählen. Rossi war einer der engsten Mitarbeiter Mussolinis, er war Leiter seiner Presseabteilung, also eine Art Pressesprecher. Er war in die Ermordung Matteottis [79] verwickelt und einer der prominenten Sündenböcke, die Mussolini gepfert hatte. (Rossi musste schon am 14. Juni 1924 zurücktreten.) Am 27. Dezember 1924 veröffentlichte Il Mondo ein memoriale Rossis, in der Mussolini und seine engste Umgebung direkt/indirekt für die Ermordung Matteottis (mit)verantwortlich gemacht werden. In unmittelbarer Folge kam es dann zu der berühmten Mussolini-Rede vom 3. Januar 1925, in dem dieser (mehr oder weniger) die Verantwortung für Matteottis Ermordung übernahm. Das Mussolini-Zitat aus dem arte-Film (siehe oben Abschnitt 8 Mussolini über Amendola: Oggi mangerò con più appetito)bezieht sich auf den ersten Anschlag auf A. und stammt aus dieser Quelle (Cesare Rossi). Giorgio Amendola schreibt, dass erst im Gefolge des delitto Matteotti Gewissheit erlangt wurde, wer hinter dem ersten Anschlag auf A. steckte: dieselbe Squadristen-Truppe um Amerigo Dumini, die auch Matteotti ermordet hatte. Das erste Attentat auf Amendola war denn auch Gegenstand im wiederaufgenommenen Matteotti-Prozess gegen Dumini et. al. von 1947. (zu Amerigo Dumini siehe die Wiki-Links Nr. 55 und 56 in Abschnitt 24.)

(zusammengefasst aus mehreren Quellen, meist italienische) --Apus 20:42, 3. Sep. 2007 (CEST)

Ergänzung: Reproduktion Il Mondo

Hier kann man wenigstens mal einen Blick erhaschen auf Il Mondo (mit dem Memoriale von Cesare Rossi als Aufmacher): [80] --Apus 22:39, 31. Dez. 2007 (CET)

Amendolas Artikel in Il Mondo: Bislang konnte ich noch keinen einzigen Artikel aus Il Mondo im Volltext lesen. Wenn A. im deutschsprachigen Raum erwähnt wird, dann nach bisherigen Recherchen fast nur im Zusammenhang mit der Entstehung des Totalitarismusbegriffs, gelegentlich kurz als Führer des Aventin und weil er ermordet wurde (Nolte tauft ihn übrigens bei dieser Gelegenheit mal in "Giorgio" um). Mir scheint, dass A. überhaupt zur Kenntnis genommen wird, hat er vor allem dem Aufsatz von Petersen zu verdanken, wenn A. zitiert wird mit Halbsätzen aus Il Mondo, dann immer nach diesem ersten Aufsatz (siehe oben Abschnitt 18: Amendola und die Entstehung des Totalitarismusbegriffes/Aufsatz von Jens Petersen). Ich weiß nicht, ob die Artikel außer Petersen jemand gelesen hat, im deutschsprachigen Raum. Petersen zitiert nach diesem Buch:

Giovanni Amendola: La democrazia italiana contro il fascismo (1922-1924) , Ricciardi, Mailand-Neapel 1960

Ich vermute, dass dieses Buch nur Artikel aus Il Mondo enthält, es ist aber nicht einmal mehr über abebooks zu kriegen. (Von Petersen gibt es einen neueren Artikel mit Bezug zu Amendola, siehe Ergänzung unter Abschnitt 18)

Die Emeroteca Tucci: Die Ausgaben von Il Mondo (1922-1926) finden sich auch im Zeitungsarchiv der Emeroteca Tucci [81] in Neapel. Die hatten 1996 eine Ausstellung zu Amendola und einen Katalog mit Reprints: [82] Der Katalog ist offensichtlich nicht im normalen Buchhandel zu kriegen. (Wenn ich jetzt bei der italienischen Wiki wäre, könnte man sich das mal anschauen und vielleicht in Zusammenarbeit mit der Tucci was ins Netz stellen, vielleicht bei Wiki-Source oder auf der Tucci-Seite. Es ist schwer, irgendwas zu Amendola zu kriegen, vor allem aus dem Ausland, und die Italiener sitzen doch nun wirklich an den ungenutzten Quellen und Archiven.) --Apus 15:18, 9. Sep. 2007 (CEST)

Der Journalist (Publizist) Amendola (die Zeit vor Il Mondo)

Die englischen/italienischen Wikiseiten zu A. nennen neben Il Mondo (quasi der "Höhepunkt" seines journalistischen Wirkens) noch die Zeitschriften La Voce und Leonardo:

After he graduated philosophy, he collaborated with some newspapers, among them being Il Leonardo of Giovanni Papini and La voce of Giuseppe Prezzolini ... he continued the democratic battle by writing columns for the Il Mondo, a new daily newspaper which he founded together with other intellectuals.

Auf der Grundlage mehrerer Quellen:

Nicht genannt sind hier für die Zeit vor Il Mondo seine mehrjährige Tätigkeit für Il Resto del Carlino und den Corriere della Sera, die sollten erwähnt werden. Beides sind große überregionale Tageszeitungen, der Corriere war wohl eine der wichtigsten Tageszeitungen damals und wurde auch im Ausland gelesen.

Chronologisch gesehen beginnt A. seine Publikationstätigkeit wohl mit einigen wenigen Beiträgen für Giovanni Papinis "Kulturzeitschrift" Leonardo (von 1905-1907). Wikilinks hierzu: die deutschen/italienischen Wikiseiten zu Papini: [83] und [84], die italienische Wikiseite zu Leonardo: [85]

Dann geht es weiter mit Giuseppe Prezzolinis Teitschrift La Voce, eine "Zeitschrift für Politik, Literatur und Zeitgeschehen" (von 1909-1912), da sind es schon über 30 Beiträge. Wikilinks: Giuseppe Prezzolini: [86], deutsche/italienische Wiki zu La Voce: [87] und [88]

Zusammen mit Papini war Amendola 1911 auch Gründer und Autor der Zeitschrift L'Anima, die jedoch nach einem Jahr wieder eingestellt wurde.

Die Zeitschriften Leonardo, La Voce und L'Anima wurden teilweise digital erfasst im Catalogo Informatico Riviste Culturali Europee (C.I.R.C.E) der Università di Trento. Die online lesbaren Inhaltsverzeichnisse enthalten 48 Beiträge von Amendola, seine Zeitschrift L'Anima (1911) und Amendolas 11 Artikel aus diesem Jahr sind auf der C.I.R.C.E-Homepage im Volltext lesbar: [89] (Man muss sich allerdings ziemlich durchklicken, Sekundärliteratur zu den jeweiligen Zeitschriften etc. gibt's da auch.)--Apus 15:12, 1. Sep. 2007 (CEST)

Bei den Beiträgen Amendolas für diese Kulturzeitschriften handelt es sich um Artikel/Buchrezensionen etc. vorwiegend zu philosophischen/literaischen Themen (den Titeln nach zu urteilen).

Danach arbeitet er als politischer Korrespondent für zwei große überregionale Tageszeitungen: erst für Il Resto del Carlino und dann für den Corriere della Sera (von 1914 bis einschließlich 1920, dann verlässt er die Zeitung und schreibt für Il Mondo.) Wikilinks: Corriere della Sera, deutsch: [90], Il Resto del Carlino, ital.: [91]. Marcia Amica schreibt: Se nel Carlino Amendola si era interessato sopratutto di Esteri e nel Corriere si era pronunciato sulla cosa pubblica, è nel Mondo che Amendola manifesto pienamente le sue doti di politico. in: Il mondo di Giovanni Amendola, 12. Juli 2006 [92] --Apus 15:33, 1. Sep. 2007 (CEST)

Noch ein Link, da sind mehrere Zeitungen erwähnt, alle, die du aufgezählt hast, bis auf L'Anima, und noch eine dazu, den New York Herald. [93].

Ich wundere mich, dass über die Zeitung Il Mondo so wenig zu finden ist, keine Artikel und auch sonst kaum etwas über ihre Geschichte.

Austerlitz -- 88.72.16.10 20:29, 1. Sep. 2007 (CEST)

Kann gut sein (New York Herald), R.F.C erwähnt das auch meiner Erinnerung nach. Amendola hat übrigens auch übersetzt, irgendwo habe ich ein philosophisches Werk gefunden, das er 1923 aus dem Englischen übersetzt hat. --Apus 20:31, 2. Sep. 2007 (CEST)

Ergänzung: Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass A. schon als sehr junger Mann Artikel in einer Zeitschrift namens La Capitale veröffentlicht hat. Zitat aus Link Nr. 15 (siehe oben den Abschnitt "Mussolini über Amendola"):

A diciasette anni (1899) iniziò la collaborazione con la rivista La Capitale diretta da Eduardo Arbib, noto spiritualista e sostenore della società Teosofica, che introdusse il giovane amico e collaboratore negli ambienti spiritualitici. Gli articoli dell Amendola nella La Capitale rivelano i suoi primi interessi, rivolti a tematiche metafisiche, ed alieni da qualsiasi riferimento politico.

Der Verfasser des Artikels (Vittorio Vanni) erwähnt auch den New York Herald. Möglicherweise geht der Hinweis auf diese beiden Zeitschriften sowie auf die mögliche Kriegsfreiwilligkeit Amendolas auf das Buch von Eva Amendola zurück. Ich vermute, sie beschäftigt sich in erster Linie mit Amendolas Frühzeit, da sie fast die ganzen zwanziger Jahre in einer casa di cura war. So weit ich mich erinnere, erwähnt Giorgio weder La Capitale noch den New York Herald, vielleicht weil das "vor seiner Zeit" war oder ihm nicht so wichtig erschien.

Siehe übrigens auch die französische Wiki zu Giovanni Amendola, die ist vor einiger Zeit erweitert worden, vor allem unter Bezugnahme auf den erwähnten biografischen Artikel von Vittorio Vanni. --Apus 09:41, 30. Dez. 2007 (CET)

Hallo Apus!

Hast Du evtl. zwischenzeitlich den (Voll)text von Maggioranza e minoranza im Netz gefunden?

Ciao, Austerlitz -- 88.72.8.106 10:32, 11. Nov. 2007 (CET)

Nein, den gibt's da nicht nach bisherigen Recherchen. --Apus 21:05, 18. Nov. 2007 (CET)

  • Fussnoten Nach diesen Fussnoten zu dem Artikel von Clemens Vollnhals [94] zu urteilen, könnte der Text in einem der zuerst genannten beiden Bücher zu finden sein.
Austerlitz -- 88.72.8.106 10:43, 11. Nov. 2007 (CET)

Nein, Nr. 1 ist der bereits erwähnte Aufsatz von Petersen (siehe oben Abschnitt 18), der in mehreren Sammelbänden enthalten ist. Bei Nr. 2 handelt es sich um Reden (Parlamentsreden, nehme ich an) von Amendola. (Petersen war übrigens stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Insituts in Rom, keine Ahnung, wo der abgeblieben ist, vielleicht im Ruhestand.) --Apus 21:05, 18. Nov. 2007 (CET)

P.S. das Buch von Eva Amendola Kühn über ihren Mann und sein Leben habe ich immer noch nicht.

Neues aus den bereits vorhandenen Links:

  • [95], habe ich gefunden, als ich den obigen Artikel Giovanni Amendola, una vita per la democrazia (e il giornalismo), di R.F.C. nochmal überflogen habe. Hier steht ganz unten: I giornalisti italiani hanno dedicato al nome di Giovanni Amendola il loro Istituto di previdenza (Inpgi "Giovanni Amendola"). Der Link zu inpgi ist auch auf der Seite rechts zu finden.

Das fällt unter das Kapitel "Ehrungen". Die italienischen Journalistenverbände machen auch immer Gedenkveranstaltungen etc., die könnten sich doch auch mal um die Verbesserung des Wiki-Artikels kümmern. Wenn man "Giovanni Amendola" bei google eingibt, erscheinen etwa 500 000 Einträge. Das ist aber wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass viele Straßen, Plätze etc. nach ihm benannt sind, Schulen etc. --Apus 21:05, 18. Nov. 2007 (CET)

  • hier, aus dem Link, der oben die Nr. 59 trägt (getragen hat):

"* [59] Hier steht noch was dazu (Auszug aus der Vordiplomarbeit von Kai Posmik).

Nachweislich vor Mussolini verwendete einer seiner politischen Gegner, der große Liberale Italiens, Giovanni Amendola,11 die Bezeichnung totalitär erstmals am 12. Mai 1923, in einem Artikel über den Missbrauch von regionalen Wahlverfahren durch die Faschisten. Der Hintergrund war, dass Mussolinis Getreue in den Gemeinden Italiens die Bürgermeister und Stadtvertretungen gewaltsam zum Rücktritt zwangen oder eine kommissarische Verwaltung einsetzten. Daran schlossen sich Neuwahlen an, bei der sowohl die letztlich erfolgreiche, als auch die unterlegene Kandidatenliste von den Faschisten selbst aufgestellt wurde.12 Eine echte Opposition wurde unterdrückt. Amendola bezeichnete dieses System als „systema totalitario“, welches für die Faschisten als geeignet erschien die „absolute ... und unkontrollierbare Herrschaft in der kommunalen Politik und Verwaltung zu übernehmen.“13 Jens Petersen weißt darauf hin, dass die Bedeutung des Begriffs totalitär zunächst also eher in einem technischen Sinne verstanden wurde, als Bezeichnung eines missbräuchlichen Wahlverfahrens. Indem Amendola, im November des selben Jahres, ebenfalls in einem Artikel, vom „totalitären Geist“ als der spezifischen Charakteristika der italienischen, faschistischen Bewegung spricht, hat er die Bedeutung des Begriffs bereits erheblich erweitert.14 Schon im Jahre 1924 hat sich die Wortschöpfung offensichtlich derart etabliert, dass sie in den allgemeinen Sprachgebrauch der italienischen antifaschistischen Opposition Einzug gehalten hatte."

Der viel genannte Artikel vom Mai 1923 bezog sich offenbar auf Regionalwahlen im Jahr 1923. (Es könnte sein, dass diese Wahlen gemeint waren bei dem von mir entfernten Satz bzgl. eines Wahlsiegs der Faschisten im Jahr 1923.) In einem Artikel vom November 1923 soll Amendola dann vom "totalitären Geist" gesprochen bzw. geschrieben haben.

Ich erinnere mich jetzt nicht, ob wir diesen zweiten Artikel auch schon gefunden und erwähnt hatten.

Ciao, Apus. Austerlitz -- 88.72.8.106 12:57, 11. Nov. 2007 (CET)

Der Autor referiert Petersen zutreffend, das ist eine kurze Zusammenfassung. Deine Vermutung wg. der Regionalwahlen habe ich weiter oben auch geäußert (Abschnitt 18). Darauf kommt man aber nur, wenn man den Petersen-Artikel kennt. Die ursprüngliche Fassung war und bleibt missverständlich, unklar und ungenau. Die Artikel, in denen A. den Begriff "totalitär" erwähnt, auch der vom November 23, werden von Petersen besprochen. --Apus 21:05, 18. Nov. 2007 (CET)

wg. Regionalpolitik: Petersen schreibt in seinem Aufsatz "Die Entstehung des Totalitarismusbegriffs in Italien" wörtlich.

Diesen Geist der intoleranz und des "hartnäckigen Parteiegoismus" sah Amendola in der praktischen Politik vor allem in der Lokal- und Regionalpolitik verwirklicht, wo sich 1923 die faschistische Machtübernahme in allen Selbstverwaltungskörperschaften abzeichnete. Die Faschisten besetzten entweder gewaltsam die Rathäuser und zwangen die Bürgermeister und Stadtvertretungen zum Rücktritt oder setzten über den Präfekten kommissarische Verwaltungen ein. In beiden Fällen folgten Neuwahlen, bei denen sowohl die Mehrheits- wie die Minderheitsliste von den Faschisten gestellt wurde, die zuvor mit Gewalt oder Erpressung die Bildung einer oppositionellen Liste verhindert hatte...... Dann folgt das Zitat aus dem Artikel von Amendola in Il Mondo vom 12.5.1923.

Petersen nennt im Anschluß daran den Gebrauch des Begriffs im Zusammenhang mit den "mißbräuchlichen Wahlverfahren" "quasi technisch".

Erstens verstehe ich das mit der "Minderheitsliste" und der "Mehrheitsliste" nicht, wie es möglich war, dass die Faschisten beide Listen stellen konnten, das ist mir ein Rätsel. Zweitens ist mir unklar,was die Bezeichnung als "quasi technisch" hier für einen Sinn haben soll.

Es stimmt, Petersen erwähnt und bespricht teilweise noch weitere Artikel von Amendola, u.a. einen vom 28.6.1923 über das sog. Acerbo-Gesetz.

Austerlitz -- 88.75.64.130 19:59, 19. Nov. 2007 (CET)

noch was Besprechung im Tagesspiegel, Link [96] von der Hauptseite. Hier wird auch an die Lebensgeschichte von Ettore Ovazza erinnert, allerdings ohne Namensnennung. Hatte ich fast schon vergessen, obwohl ich damals auf der Diskussionsseite zu Benito Mussolini einige italienischsprachige Links über ihn gesammelt hatte.

Austerlitz -- 88.75.87.79 17:10, 11. Nov. 2007 (CET)

Die Wahllisten

Da gibt es auch noch einiges, was dringend klärungsbedürftig ist. Wie ich bereits erwähnt habe, verstehe ich nicht, wie es möglich war, dass sowohl die Mehrheitsliste wie auch die Minderheitsliste von den Faschisten gestellt werden konnte. Was bedeutet das praktisch gesehen? wie ging das? Im Zusammenhang mit der Listone Mussolini Lista Nazionale war ich schon mal auf Fragen gestossen, die mir unklar waren. Nicht zu vergessen die bis jetzt noch ungeklärte Frage, was es mit dem besonderen Bonus auf sich hatte, den die erfolgreichste Partei eines Listenzusammenschlusses erhielt; alles böhmische Dörfer, sozusagen. Gelesen habe ich vor kurzem, dass Amendola sich an dieser Liste nicht beteiligt hat, sondern für etwas anderes kandidierte. Weiss leider gerade nicht, wo das war.

Austerlitz -- 88.75.67.228 13:19, 10. Dez. 2007 (CET)

Dieser Satz hier stammt von der italienischen wiki Seite: Nel 1924 non aderisce al Listone Mussolini e si candida alla Presidenza del Consiglio guidando una coalizione liberale. Den meinte ich.

Austerlitz -- 88.72.26.213 22:35, 11. Dez. 2007 (CET)

Nachtrag: wenn man den Begriff "Mehrheitsliste" erst im Nachhinein definiert, und sie als die Liste versteht, die bei den Wahlen die Mehrheit der Stimmen auf sich vereint hat, so ist es logisch gesehen unmöglich, dass die Faschisten gleichzeitig auch die Minderheitsliste (ergo: die Liste, die weniger Stimmen bekommen hat) gestellt haben. Die Bedeutung muss folglich anders definiert werden.

Austerlitz -- 88.75.68.133 14:05, 30. Dez. 2007 (CET)

Nur eine kurze Anmerkung: Ich kann erst später und peu à peu auf diese und andere von Dir aufgeworfene Fragen eingehen. Wg. der Mehrheitslisten/Minderheitslisten: Das kann ich mir mittlerweile vorstellen, wie das zugegangen ist, praktisch und in der Praxis. Hilfreich fand ich dabei die Rede von Matteotti nach den Wahlen vom 6. April. - Der Wiki-Satz stimmt insofern, als A. tatsächlich nicht auf der Lista Nazionale kandidierte, Giorgio beschreibt das. Dass er für die Presidenza del Consiglio kandidiert haben soll, davon weiß ich aber nichts, oder ich hab's überlesen. --Apus 21:00, 12. Dez. 2007 (CET)

Wg. Liste/n:auf der wiki Seite über die Lista Nazionale steht noch: "Inoltre i fascisti, sicuri di conquistare la maggioranza dei 2/3 dei seggi previsti dalla legge elettorale, allo scopo di diminuire ulteriormente il numero dei seggi riservati alle minoranze, presentarono in quattro circoscrizioni (Toscana, Lazio e Umbria, Abruzzi e Molise, Puglie), oltre alla lista ufficiale, un'altra lista fascista fiancheggiatrice, detta comunemente Lista nazionale bis." Auszüge aus der Rede von Matteotti Die Stellung der Mehrheits- und gleichzeitig der Minderheitsliste durch die Faschisten ist bei den Auszügen hier kein Thema. Nach meiner Erinnerung war diese Frage bei den Regionalwahlen aufgetaucht. Anyway, bin gespannt auf deine Erkenntnisse. Laß Dir die Zeit.

Austerlitz -- 88.75.71.139 19:51, 13. Dez. 2007 (CET)

Derartige Listen, wie sie die Wiki-Seite erwähnt, scheint es nicht nur in den vier erwähnten Wahlkreisen gegeben zu haben. Giorgio erwähnt sie auch beim Bericht über den schwierigen Wahlkampf seines Vaters: Infine, secondo l'iniqua legge elettorale che riservata al listone due terzi dei seggi, la presenza di liste minore "fiancheggiatrici" concorse a ridurre ancora la quota riservata alle vere opposizioni. (Una scelta, S.85)

Nachtrag:kannst du dir denn vorstellen, wie das praktisch gewesen sein könnte? Mittlerweile verstehe ich das mit den sog. flankierenden Listen so, dass einige Faschisten entweder als Einzelpersonen oder unter anderen Parteinamen eine weitere Liste gebildet haben, die dann an aufgrund der nach dem Verhältnisprinzip zu verteilenden Sitzen noch einige zusätzliche Sitze bekommen hat.

Austerlitz -- 88.75.68.133 14:05, 30. Dez. 2007 (CET)

Zu Orlando und Salandra: Irgendwo habe ich gelesen, Orlando sei der capolista in Sizilien gewesen, Salandra der capolista in Puglien. Das heißt vermutlich, sie haben dort die Listen angeführt.

Wahllisten Parlamentswahl Mai 1921: die "nationalen Blöcke"

Als die Liberalen noch die Regierung stellten (Wahl Mai 1921) haben Faschisten Aufnahme in die "Regierungslisten der nationalen Blöcke" gefunden:

Durch das Einschreiten Giolittis fanden die faschistischen Kandidaten bei den politischen Wahlen vom 15. Mai 1921 Eingang in die Regierungslisten der nationalen Blöcke, zusammen mit Gemäßigten, Nationalisten, Liberalen und einer breiten Beteiligung von Industriellen und Landwirten. (Giovanni de Luna, Mussolini, S.41)

Denis Mack Smith (Mussolini, S.43, meine Hervorhebungen): The elections took place in conditions of unusual violence: perhaps as many as a hundred people were killed, and the atmosphere of officially permitted intimidation influenced the results significantly - some areas of Italy were virtually under fascist control and socialists could not even hold their election meetings. [...] Giolitti said he regretted the extent of this unpunished violence, but made only half-hearted attempts to stop it, and his fascist allies felt strong enough to threaten that they would suppress any other parties that dared to put up resistance. The result was that Mussolini, though in 1919 he had obtained no deputies and almost no votes at all, picked up 35 parliamentary seats in 1921 - about 7 per cent of the total.

Weiter ging's dann so: The new parliament was hardly in session before the fascist deputies, under his personal direction, physically attacked the communist deputy Misiano and threw him out of the building on the pretext of having been a deserter during the war; they brandished revolvers in the chamber and threatened other socialists with the same treatment. Astonishing though it may seem, the government took no action against such behaviour; the various liberal factions surrounding Nitti, Giolitti, Salandra and Orlando were still more interested in quarrelling among themselves than gratuitously offending the fascists. etc.etc. (Denis Mack Smith, S.44)

Hier sind die Wahlergebnisse von 1921: [97]. Bei den Faschisten stehen 2 Sitze verzeichnet, also sind die restlichen Mandate wohl bei den Blocchi nazionali zu finden, vermute ich. Auch die liberalen Parteien/Gruppierungen sind aufgelistet. Ich nehme also an, die hatten jeweils eigene Listen und zusätzlich diese Block-Listen. Die Blocchi Nazionali scheinen also keine spezifische Mussolini-Erfindung zu sein. --Apus 20:52, 20. Dez. 2007 (CET)

Ich werde noch mal auf die Listen zurückkommen. Vorerst fühle ich mich an gewisse Vorgänge in Deutschland erinnert. Im Rahmen meiner Beschäftigung mit Theodor Heuss und den Liberalen bezüglich des sog. Ermächtigungsgesetzes habe ich festgestellt, dass die oder eine der damaligen liberalen Parteien eine sog. Listenverbindung mit den Sozialdemokraten eingegangen waren (Reichswahlvorschlag), was dazu führte, dass sie als Folge des Verbots der SPD die Sitze verloren haben, die sie aufgrund einer Listenverbindung errungen hatten. Leider wollen derartige Vorgänge aus mir unbekannten Gründen nicht in mein Hirn hinein, so dass ich die Einzelheiten nicht mehr wiedergeben kann.

Austerlitz -- 88.72.17.171 22:20, 24. Dez. 2007 (CET)

Amendola und die Legge Acerbo

A. hat gegen die Legge Acerbo opponiert, dennoch hat er sich bei der Abstimmung über das Gesetz nur der Stimme enthalten und nicht, wie die Sozialisten und Kommunisten, dagegen gestimmt (wenn ich es richtig verstanden habe). Zuvor hatte er das Gesetzesvorhaben in einer Rede kritisiert:

L'occasione per una chiara presa di posizione fu data dalla discussione sulla nuova legge elettorale che portava il nome di Acerbo. Ormai seguivo con passione quelle vicende e ascoltai ammirato e fiero il suo discorso di critica del progetto Acerbo. [...] L'astensione sul voto di passaggio agli articoli dei "popolari", decisa da una esigua maggioranza nella riunione del loro gruppo, determinò, per motive tattici, per non separarsi dal più forte partito di opposizione, l'astensione anche di Amendola. Il fatto mi sorprese e cominciai a tormentare mio padre con critiche e domande, ma non insistetti perché lo trovai avvilito e reticente.

(schreibt sein Sohn Giorgio in Una scelta di vita, 1976, S. 72) --Apus 20:15, 18. Nov. 2007 (CET)

Aus der Encyclopaedia Britannica: In spite of threats against his life during the election campaign of 1924, he declared the Fascist electoral law to be unconstitutional. --Apus 20:40, 19. Nov. 2007 (CET)

Übersetzung des kurzen Abschnittes aus der EB: "Obwohl er während des Wahlkampfes 1924 mit dem Tod bedroht wurde, erklärte er, dass das faschistische Wahlgesetz verfassungswidrig sei."

Alternativer Übersetzungsvorschlag von Dir?

Austerlitz -- 88.75.91.98 21:57, 20. Nov. 2007 (CET)

Danke, das ist recht so. (Entschuldige meine Faulheit, ich denk mir halt, außer uns ist hier eh keiner, und vor allem Deine Italienisch-Kenntnisse sind eh besser als die meinen, also brauche ich das nicht zu übersetzen.)

Vielleicht bezieht sich Amendola auch in der hier erwähnten Rede vom 6. Juni 1924 auf die Legge Acerbo (Auszug aus Link 14, siehe oben: Nello Ajello in La Repubblica vom 5. April 2006):

Fra le molte interruzioni che avevano punteggiato il discorso pronunziato da Amendola alla Camera il 6 giugno 1924 - uno dei suoi ultimi - ne spicca una che riguarda appunto la condizione sociale dell'oratore. Amendola parlava delle elezioni del 6 aprile di quell'anno, disconoscendone la validità perché non si erano svolte nelle condizioni di legalità previste dallo statuto del Regno", e tra l'altro accennava al rifiuto del governo di "riconoscere la libere associazioni dei lavoratori". --Apus 12:33, 26. Nov. 2007 (CET)

Ergänzung: Die erwähnte Amendola-Rede vom 6. Juni 1924

Diese Rede scheint von einiger Bedeutung gewesen zu sein. Bei abebooks findet man noch eine Buchausgabe (ohne Veröffentlichungsdatum) mit dem Titel Illegalismo fascista. Discorso pronunciato alla Camera dei Deputati il 6 giugno 1924. Das war wenige Tage vor der Ermordung von Giacomo Matteotti am 10. Juni 1924. Matteotti hatte sich in seiner berühmten letzten Rede vom 30. Mai 1924 mit den Wahlen vom April 1924 beschäftigt und ihre Gültigkeit bestritten. Er erwähnt auch Amendola, ich komme darauf zurück. -- Apus 10:09, 7. Dez. 2007 (CET)

Übersetzungsversuch des obigen Textes von Giorgio Amendola (Zitat von Dir aus dem Buch): "Die Gelegenheit zu einer klaren Stellungnahme ergab sich im Laufe der Diskussion über das neue Wahlgesetz, das den Namen Acerbos trug. Inzwischen verfolgte ich mit leidenschaftlichem Interesse jene Angelegenheiten und hörte mit Bewunderung und Stolz seine kritischen Ausführungen in Bezug auf das Projekt Acerbo. [...] Die Enthaltung bei der Abstimmung über das Gesetz ("agli articoli dei 'popolari'": ?????), beschlossen von einer erschöpfenden Mehrheit bei der Versammlung ihrer Gruppe, bestimmte auch -aus taktischen Gründen, weil er sich nicht von der stärksten Oppositionspartei entfernen wollte- die Stimmenthaltung Amendolas. Diese Tatsache überraschte mich, und ich begann, meinen Vater mit Fragen und Kritik zu quälen, aber ich gab auf, weil er mir entmutigt schien und schweigsam war."

Ja, Amendola hat sich bei der Abstimmung über das Gesetz Acerbo der Stimme enthalten, schreibt Giorgio. Und seine "gruppo", die anscheinend auch die stärkste Oppositionspartei war, ebenfalls. Wie hiess die Partei damals?

Austerlitz -- 88.72.9.220 11:07, 23. Nov. 2007 (CET)

Mit popolari sind evtl. die Anhänger/Mitglieder der italienischen Volkspartei (Partito popolare) gemeint.

Austerlitz -- 88.75.69.179 10:35, 24. Nov. 2007 (CET)


Einschub/Anmerkung: Ja, mit popolari sind die Abgeordneten des Partito Popolare gemeint. Die waren aber nicht die Gruppe, zu der Amendola gehörte. Nach meinem Verständnis haben die popolari vor der Abstimmung mit knapper (esigua) Mehrheit die Enthaltung beschlossen. Ich meine mich zu erinnern (jetzt alles ohne Gewähr, müsste ich nachlesen), dass dort Uneinigkeit herrschte, manche wollten zustimmen, manche nicht etc. Wenn dem so ist, haben sie sich bei der Abstimmung dann aber nicht so verhalten (also sich geschlossen enthalten), sondern ein Großteil hat zugestimmt. --Apus 12:48, 26. Nov. 2007 (CET)

ebenfalls Einschub/Anmerkung: Dass Amendola nicht zu der italienischen Volkspartei gehörte, ist mir klar. Er gehörte zu einer Partei, die mit Sicherheit im Namen "liberal" oder "demokratisch" trug. Meiner Ansicht nach bezieht sich die im Text erwähnte Enthaltung, die eine (knappe) Mehrheit beschlossen hatte, auf die Partei, der Amendola damals angehörte. Weshalb sonst sollte Giorgio vermutet haben, dass die Stimmenthaltung seines Vaters bei der Abstimmung über das Acerbo Gesetz erfolgt ist, weil er sich nicht von der stärksten Oppositionspartei entfernen wollte? Warum sollte er sich mit seinem Votum an der parteiinternen Abstimmung der italienischen Volkspartei ausrichten?

Austerlitz -- 88.75.68.243 16:12, 27. Nov. 2007 (CET)

Nachtrag: Nachdem ich den Text von Alessandro Visani einmal überflogen und teilweise verstanden habe (ich meine das erste Kapitel seines Buches La conquista della maggioranza über La legge Acerbo), bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sich die Bezeichnung "piu forte partito di opposizione" tatsächlich auf die Partito Popolare bezogen hat, wie du bereits anfänglich angenommen hattest. Den Satz aus dem Buch von Giorgio "L'astensione sul voto di passaggio agli articoli dei "popolari", decisa da una esigua maggioranza nella riunione del loro gruppo, determinò, per motive tattici, per non separarsi dal più forte partito di opposizione, l'astensione anche di Amendola." würde ich jetzt übersetzen mit "Die Stimmenthaltung des Partito Popolare in Bezug auf die Verabschiedung des Acerbo Gesetzes insgesamt, von einer knappen Mehrheit in einer Versammlung ihrer Gruppe beschlossen, bestimmte, aus taktischen Motiven, auch die Stimmenthaltung von Amendola, weil er sich nicht von der stärksten Oppositionspartei entfernen wollte." Die liberalen Gruppierungen scheinen dem Gesetz zugestimmt zu haben, so dass Amendola dort alleine stand, wie mir scheint. (Es gab mehrere Abstimmungen, einmal über das Gesetz insgesamt und dann eine über einzelne Artikel, die verändert und/oder verbessert werden sollten; außerdem hatte Mussolini noch die Vertrauensfrage gestellt, über die am gleichen Tage abgestimmt wurde. Wenn ich richtig verstanden habe, hatte er sie mit der Abstimmung über das Acerbo Gesetz verbunden.) Dramatisch und verworren das Ganze.

Austerlitz -- 88.75.92.172 12:32, 31. Dez. 2007 (CET)

Anmerkung: Der italienischen Wiki-Seite zur Legge Acerbo [98] zufolge stimmten am 21. Juli 1923 dem Gesetz zu: il Partito Nazionale Fascista, buona parte del Partito Popolare Italiano (tra cui Alcide De Gasperi), il Partito Liberale Italiano e altri esponenti della destra, quali Antonio Salandra; negarono il loro appoggio il Partito Comunista Italiano ed il Partito Socialista Italiano.

Wer von den liberalen Politikern hat denn nicht zugestimmt oder sich wenigstens enthalten? Giolitti, Salandra, Orlando - die großen Namen und Ex-Ministerpräsidenten haben doch mehrheitlich zugestimmt, oder? Mir ist keine Abstimmung bei den Liberalen bekannt, wo es eine Mehrheit, und sei sie auch nur knapp, wenigstens für eine Enthaltung gegeben hätte. Waren die nicht ziemlich geschlossen dafür?

Einschub: du hast die italienische wiki Seite zitiert, da heißt es, dass die italienische liberale Partei zugestimmt hat und andere Vertreter der Rechten, beispielsweise Anotonio Salandra. Das hört sich so an, als habe man (oder die Autorin) die damalige liberale Partei zu den "Rechten" gezählt, weder zur Mitte noch zu den "Linken". Ausserdem, falls die erwähnten Parteien eine abschliessende Aufzählung sind, hat es damals im Parlament in Rom insgesamt nur fünf Parteien gegeben.

Was die "liberalen Politiker" betrifft, hatte ich mal am 18. März 2007 die italienische wiki Seite über Mussolini zitiert. "Auf der wikipedia Seite über Benito Mussolini steht hierzu: 1923 brachte er im Konsens mit Giolitti, Orlando und Salandra mit dem Acerbo-Gesetz eine neue Wahlordnung durchs Parlament. ......."

Die haben anscheinend bereits während des gesamten Gesetzgebungsverfahrens zusammengearbeitet, kann sein, dass die bereits vor Einbringen der Gesetzesvorlage ihr Plazet gegeben hatten. Dieses Acerbo Gesetz wurde noch im demokratischen parlamentarischen Verfahren bearbeitet und abgestimmt.

Austerlitz -- 88.72.10.75 08:42, 10. Dez. 2007 (CET)


Bei den Popolari war die Lage aber wohl anders, bei denen gab es längere Zeit Auseinandersetzungen, und die hat der Mussolini doch gebraucht, wenn die geschlossen abgelehnt oder sich wenigstens enthalten hätten (die hatten etwa 107 Sitze): Hätte der dann seine "Reform" durchgekriegt?

Auf der Wiki-Seite zur PPI [99] steht: Nell'aprile del 1923 però, la collaborazione venne meno perché il 4° Congresso del partito, svoltosi a Torino chiedendo il mantenimiento del sistema elettorale proporzionale e l'inserimento del fascismo all'interno del quadro istituzionale, provocò le ire di Benito Mussolini. Il partito visse una crisi interna perché la destra del partito si allineò sulle posizione filo-fasciste e di fatto abbandono il partito.

Wenn A. Hoffnungen haben konnte, dann bei den Popolari, nicht bei den Liberalen, denke ich. Sonst hätte er sich aus seinem Lager entfernen und mit den Sozialisten und Kommunisten stimmen müssen.

Anmerkung wg. seinem Lager: Ich war auf der wikiseite über die italienische Volkspartei, und auch nochmal auf der Seite über die legge acerbo, und frage mich jetzt erstaunt, ob Amendola damals wirklich für die italienische liberale Partei im Abgeordnetenhaus (1. Kammer des Parlaments) saß. Da nach den Angaben auf der acerbo Seite die gesamte italienische liberale Partei für das Gesetz gestimmt hat (was ich nicht glauben kann, trotzdem), müßte er doch als überzeugter Gegner dieses Gesetzes, der als einer der wenigen (wie es scheint) die disaströse Relevanz für die Demokratie erkannt hatte, sehr deprimiert gewesen sein über "seine Partei". Übrigens gibt es bei der italienischen wikipedia keinen Eintrag über eine Partei namens liberale Partei für die Zeit des Faschismus oder davor.

Auf der Seite über die italienische Volkspartei steht, dass sie den sozialen Katholizismus (oder so ähnlich) vertrat, sie existierte nur von 1919 bis 1926. Nach der Ermordung von Matteotti (1924) wechselte sie zur Opposition. Das war mir nicht bekannt, deshalb konnte ich mir die Worte von Giorgio über die Stimmenthaltung seines Vaters bei der Abstimmung über die legge acerbo gar nicht erklären. Allerdings - in einem Punkt scheint Giorgio sich zu irren - die Abstimmung über die legge Acerbo fand im Juli und im November 1923 statt, damals gehörte die PPI noch nicht zur Opposition, jedenfalls nach wikipedia.

Liebe Grüße an Dich, Apus, von Austerlitz -- 88.75.92.144 12:30, 8. Dez. 2007 (CET) (wenn ich Zeit habe, mehr.)

Dagegen waren bei den Popolari m. W. vor allem Luigi Sturzo, während Alcide de Gasperi nicht gegen die Wahlrechtspläne opponierte. Am selben Tag, als die Debatte begann, demissionierte Don Sturzo. Siehe dazu die beiden Einträge vom 10. Juli 1923 in der Cronologia Leonardo zu Sturzo und der Legge Acerbo: [100]

Es scheint da mehrere Abstimmungen gegeben zu haben, oder mehrere Lesungen. Ich verstehe es nicht ganz. --Apus 16:23, 29. Nov. 2007 (CET)

Zur Wiederholung ein Zitat aus dem obigen link Nr. 32: " LAEGGE ACERBO

1 LUGLIO - Salito al potere, Mussolini fa elaborare dal sottosegretario alla presidenza del consiglio GIACOMO ACERBO un disegno di legge. E' approvato -ovviamente- prima da Mussolini il 9 GIUGNO, poi dal consigli dei ministri alla Camera che nominano una commissione perchè ne prenda visione (!). Scoppia rovente nell'opposizione la polemica per questo disegno di legge che è poi la RIFORMA ELETTORALE che Mussolini vuole modificare come una "inderogabile necessita'" (prima che finiscono i suoi Pieni poteri) in senso maggioritario. Il suo piano sconcerta perché é diabolico. La Legge Acerbo, introduce il sistema del premio di maggioranza che consentirà in seguito a Mussolini di fare il dittatore. La legge prevede l'adozione del sistema maggioritario all'interno di un collegio unico nazionale. Chi prende più voti (viene introdotto questo principio) prende i due terzi dei seggi (356), mentre i restanti (179) su base proporzionale vanno alle liste rimaste in minoranza. La legge è approvata alla Camera il 21 luglio con 223 si, 123 no. Al Senato il 14 novembre con 165 si, 41 no. "

In der Kammer haben am 21. Juli 223 Abgeordnete dafür gestimmt, 123 dagegen. Im Senat haben am 14. November 165 Abgeordnete (heissen die dort ebenfalls Abgeordnete?) dafür gestimmt, und 41 dagegen. Nachher will ich mal übersetzen, was du aus dem Buch von Giorgio Amendola und aus der EB zitiert hast. Ciao, Austerlitz -- 88.75.91.98 16:46, 20. Nov. 2007 (CET)

Nur am Rande: die Leute, die im Senat , der zweiten Kammer des italienischen Parlaments, sitzen, heissen offenbar Senatoren. [101] Austerlitz -- 88.72.9.52 13:27, 21. Nov. 2007 (CET)

Abstimmungsverhalten von Amendola Hier steht: "Alla Camera dei deputati si schiera contro la nuova legge elettorale proposta da Mussolini e da Acerbo.."

Das heißt (ungefähr): "Im Abgeordnetenhaus stellte er sich gegen das neue Wahlgesetz, das Mussolini und Acerbo vorgelegt hatten." Das kann natürlich auch bedeuten, dass er sich verbal dagegen aussprach, sich bei der Abstimmung jedoch enthielt. Obwohl wahrscheinlich jeder, der Deine Mitteilung aus der Biografie von Giorgio nicht gelesen hat, aus dieser Formulierung schliessen würde, dass Amendola gegen das Gesetz gestimmt hat.

Austerlitz -- 88.75.69.179 11:08, 24. Nov. 2007 (CET)

Legge Acerbo/La conquista della maggioranza: Austerlitz, wg. der Legge Acerbo würde es sich vielleicht empfehlen, einen Deiner alten Links mal genauer zu studieren, den hier (von oben Abschnitt 14 "Legge Acerbo"): [102] Das ist vielleicht die umfassendste verfügbare Darstellung dazu, allerdings 7 lange Seiten. Vielleicht werden dann einige in verschiedenen Abschnitten aufgeworfene Fragen beantwortet. Konnte ich bislang nur schnell überfliegen, aber da scheint die ganze parlamentarische Vorgeschichte dargestellt, die diversen Abstimmungen, die Kommission unter dem Vorsitz von Giolitti, die damit befasst war, die Abstimmung in der Kommisssion, die Schlussabstimmungen, die Haltungen der diversen parlamentarischen Gruppierungen etc. --Apus 21:38, 11. Dez. 2007 (CET)

Ja, stimmt. Mach ich evtl. noch in diesem Jahr.

Austerlitz -- 88.75.68.133 14:09, 30. Dez. 2007 (CET)

Abstimmung über das Acerbo Gesetz in der Camera dei deputati: In der Chronik, 2. Eintrag 10 Luglio, [103] steht: "Il giorno 16 la Camera riconferma la fiducia al governo con 303 voti contro 140 e 7 astensioni, e delibera, con 235 voti favorevoli, 139 contrari e 77 astenuti, il passaggio agli articoli del progetto elettorale. Giolitti, Salandra e Orlando votarono a favore, rafforzando così la posizione di Mussolini. Ma anche nelle liste popolari (alcuni deputati non seguirono la disciplina di gruppo) votarono a favore(Vassallo, Merizzi, e Cavazzoni a nomi di altri). Il 21 luglòio la Camera inizia ad approvare l'articolo della legge elettorale che prevede al partito maggioritario un premio quorum del 25%. Il 22 giugno la Camera approva definitivamente la legge di riforma elettorale con 223 voti contro 123." (P.S. hier gehen die Daten irgendwie durcheinander.)

  • Elezioni politiche italiane del 1921, Zahl der Abgeordneten: Nach dieser wikiseite gab es damals in der Camera dei deputati insgesamt 535 Abgeordnete. Dies müsste die Zahl der Abgeordneten sein, die über das Acerbo Gesetz abgestimmt hat; es sei denn, es waren viele krank.

Nehmen wir mal die Zahlen des Tages, an dem sowohl die Vertrauensfrage abgestimmt als auch der Weg für die Artikel des Wahlprojektes (sorry!) freigegeben wurde (sorry!): 235 Abgeordnete waren dafür, 139 dagegen und 77 Enthaltungen. Das macht 451 Abgeordnete, 84 weniger als eigentlich im Parlament hätten sitzen müssen, nach der wikiseite. Die sozialistische Partei hatte -ebenfalls nach der wikiseite- 123 Sitze, die kommunistische Partei hatte 15 Sitze. Wenn alle Abgeordneten dieser Parteien gegen das Gesetz gestimmt haben, waren das schon 138, die mit nein gestimmt haben.

Austerlitz -- 88.75.64.93 00:08, 3. Jan. 2008 (CET)

Der Erste Weltkrieg: Amendola als "militanter Vertreter des italienischen Nationalismus"

Der "militante Vertreter des italienischen Nationalismus" ist ein Zitat aus dem Mini-Eintrag zu Amendola im Brockhaus.

Die EB schreibt: He urged Italy's entry into World War I and fought as a volunteer, reaching the rank of captain and winning a medal of valour.

In der engl./ital. Wiki steht: During World War I he adopted a position of democratic irredentism... (Partecipa su posizioni di irredentismo democratico alla prima guerra mondiale...)

Die beiden Wiki-Fassungen hätte ich auf Anhieb erst einmal nicht ganz verstanden. Gemeint ist wohl, dass A. während des Ersten Weltkrieges auf Seiten der Interventionisten stand (die sich politisch wieder in diverse Fraktionen unterteilen ließen). Italien ist erst 1915 in den Krieg eingetreten auf Seiten der Entente, es gab heftige Auseinandersetzungen in dieser Frage, und die Mehrheit der Italiener war wohl zunächst gegen eine Beteiligung des Landes, doch die Interventionisten setzten sich schließlich durch. A. propagierte die Intervention, also den Kriegsbeitritt, und nahm als Freiwilliger bis 1917 am Krieg teil (er war bei der Artillerie, wurde capitano und erhielt eine Tapferkeitsauszeichnung).

Kurzer Auszug aus: Giorgio Amendola, Una scelta di vita, S. 25-28 (Kapitel La guerra):

I miei genitori si gettarono tutti due nella agitazione interventista, volevano la guerra, divisi su molti questioni, ma spinti verso lo scoppio di una conflagrazione che avrebbe dovuto spazzare via le brutture della vecchia società: la guerra come igiene del mondo o come banco di prova della raggiunta unità nazionale, le motivazioni potevano essere diverse, ma tutti volevano l'intervento. (S. 25)

Wiki-Links: Geschichte Italiens/Der Erste Weltkrieg: [104] Irredenta: [105] --Apus 20:40, 19. Nov. 2007 (CET)

Amendola vor dem Krieg: Vicino ai nazionalisti

Bis 1914 habe A. den Nationalisten nahegestanden, sagt Giorgio: Fino al 1914 era stato vicino ai nazionalisti... (Una scelta, S.45) und: Amendola, come altri participanti all'esperienza della Voce, si era mosso, fino allo scoppio della guerra, in una direzione essenzialmente antidemocratica, senza avere una conoscenza diretta della realtà italiana e soprattutto dei lavoratori. (S.46)

Auszug aus dem Dizionario biografico degli Italiani (Treccani): Nell'agosto 1912 si era dato al giornalismo militante come corrispondente politico romano del Resto del Carlino. Erano i mesi dell'impresa libica. Sostenne caldamente l'impresa fin dal giorno della dichiarazione di guerra alla Turchia. In questa guerra, come poi alla guerra mondiale, vide soprattutto un modo per temprare il carattere morale del popolo italiano. In occassione delle elezioni generali del 1913 combatte i socialisti ed i radico-massoni e sostenne contro questi, in un collegio di Roma, il candidato nazionalista L. Federzoni.

Anmerkungen dazu: Der von A. unterstützte Nationalistenführer Luigi Federzoni wird später sein Nachfolger als Kolonialminister und Mussolinis Innenminister. Wiki-Links über den Krieg gegen die Türkei und die "impresa libica": Italienisch-Türkischer Krieg, ausführlicher Italo-Turkish War --Apus 11:09, 25. Dez. 2007 (CET)

Amendola im Krieg

Mehreren Quellen zufolge (siehe z. B. die EB und der biografische Artikel von Vittorio Vanni in Link Nr.15) war Amendola Kriegsfreiwilliger. Giorgio sagt nur: Mio padre era stato già richiamato al XII Artigleria, che si trovava a Livorno. Ich weiß nicht, ob das ein Widerspruch ist, hört sich nach normaler Einberufung an, aber irgendwohin hätte man ihn ja auch als Freiwilligen schicken müssen. Außerdem scheint A. ein privilegierter Soldat gewesen zu sein, mitten im Krieg kommt er nach Rom zurück wg. seiner journalistischen Arbeit: Mio padre, richiamato a Roma dal fronte per il suo lavoro di corrispondente del Corriere della Sera... Und schließlich über das Ende seiner militärischen Karriere: Einige Quellen sagen, er sei wg. einer Erkrankung ausgeschieden (Malaria). Die an der Front zugezogene Erkrankung erwähnt Giorgio auch, aber er sagt weiter: Mio padre voleva tornare in zona di operazioni, ma il suo lavoro giornalistico e i suoi crescienti impegni politici lo trattennero a Roma. (Una scelta, S. 26+28) --Apus 10:47, 25. Dez. 2007 (CET)

Amendola nach dem Krieg: "rinunciatario"

Amendola kam verändert aus dem Krieg zurück, sagt sein Sohn.

Seine Frau Eva hatte viele Besuche von Faschisten (Giorgio zufolge waren nahezu alle ihre Freunde Faschisten). Wenn A. beim Nachhausekommen merkte, dass wieder mal solche Besucher da waren, wich er ihnen aus und ging schnurstracks ins Schlafzimmer: Diese Leute wollte er nicht sehen, perché già i fascisti lo attaccavano come "rinunciatario". Das war 1919, bemerkt Giorgio (Una scelta, S.39). Vielleicht könnte man den Begriff mit "Verzichtspolitiker" übersetzen? --Apus 16:30, 29. Nov. 2007 (CET)

Nach dem Krieg: Annäherung an Francesco Saverio Nitti

Die engl./ital. Wikiseiten erwähnen, A. habe in den 1910er Jahren die italienischen Liberalen unterstützt, sei aber gegen die Ideologie Giovanni Giolittis gewesen (so ähnlich).

Giorgio sagt: "La participazione di Amendola alla battaglia elettorale del 1919 segna anche l'inizio di un mutamento di posizione politiche." (Una selta, S.45)

Innerhalb des demokratisch-liberalen Lagers habe er sich gegen Giovanni Giolitti und Antonio Salandra auf die Seite von Francesco Saverio Nitti gestellt, "l'uomo politico italiano che, particolarmente in politica estera, fu più avverso a nuove avventure nazionalistiche e imperialistiche." (Una selta, S.45/46) --Apus 14:58, 1. Dez. 2007 (CET)

Schriftliche Quellen

Apus, Du hattest weiter oben auf die Emeroteca Tucci in Neapel verlinkt, da findet man u.a. diesen Katalog [106]. Ob es den auch in Deutschland zu kaufen gibt? Mal sehen, ob ich eine ISBN-Nummer finde. Unter dem Katalog steht auf deutsch der Text: "Dieser von der Zeitungslesehalle (Emeroteca) Tucci im Oktober 1996 publizierte und von Salvatore Maffei und Stefania De Bonis herausgegebene Katalog enthält die bei der Ausstellung über Giovanni Amendola gezeigten Zeitungsreproduktionen, die Beschreibung der Katalognummern und Nachrichten über die Attentate und den Tod des Politikers."

Austerlitz -- 88.75.91.98 14:38, 20. Nov. 2007 (CET)

Hallo, jetzt habe ich endlich die oben bei ("18 Amendola und die Entstehung des Totalitarismusbegriffes/Aufsatz von Jens Petersen") angekündigte Fussnote auf der Hauptseite angebracht. Ciao, Apus, Austerlitz -- 88.72.9.220 08:05, 23. Nov. 2007 (CET)

Prozesse wg. der Attentate auf Amendola

Die Attentate auf Amendola (das tödliche von Montecatini 1925) und das vom Dezember 1923 wurden erst nach dem Ende des Faschismus strafrechtlich verfolgt.

Zum Attentat von Montecatini (1925) ein Auszug aus Giorgio Amendola, Una scelta di vita, 1976 (S.129):

La Corte di Assise di Pistoia riconobbe, anzitutto, con sentenza del maggio 1947, che la morte avvenuta a Cannes il 7 aprile 1926 fu conseguenza diretta dell'aggressione, e condannò perciò gli imputati per omicidio volontario aggravato con premeditazione e al fine di uccidere. La Corte di Cassazione del 1° giugno 1948 annullò la sentenza di Pistoia, per mancanza di motivazione sull'aggravante della premeditazione. Le Assise di Perugia infine, il 27 luglio 1949, esclusero la volontà omicida e definirono il fatto come omicidio preterintenzionale, e quindi estinto in virtù dell'amnistia. Il fatto che gli aggressori riconquistassero la libertà dopo soli cinque anni di carcere non mi turbò. Non chiedevamo una vendetta personale. Il principale responsabile aveva già pagato per tutti nell'aprile 1945. L'importante era fare conoscere che la morte di Giovanni Amendola era stata provocata dalla violenza fascista.

Ergänzung/Einschub: Die Todesursache. Verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass die Faschisten behaupteten, die Todesursache Amendolas sei "un male inguaribile" gewesen (Una scelta, S.141) So ähnlich der damalige Präsident der Abgeordnetenkammer Casertano in einem Gedenkwort (online dazu Pietro Amendola in Link Nr. 14 L'assassinio di Giovanni Amendola: "un male che non perdona", oder der R.F.C. - Artikel in Link Nr. 8 "un male incurabile"). Ein Zusammenhang zwischen dem Attentat und Amendolas Tod wurde jedenfalls nicht hergestellt. Deshalb war es Giorgio und der Familie wichtig, dass die eigentliche Todesursache auch offiziell, hier in Gerichtsurteilen, festgestellt wurde. Dass öffentlich wurde, was die behandelnden französischen Ärzte in einer Stellungnahme gesagt hatten: Ursächlich für Amendolas Tod waren die schweren Verletzungen, zugefügt durch den Anschlag vom Juli 1925. --Apus 10:31, 7. Dez. 2007 (CET)


--Apus 13:19, 26. Nov. 2007 (CET)

Hallo, Austerlitz: Auf der italienischen Wiki-Seite hat jemand das von Dir korrigierte Todesdatum (7. April 1926) wieder geändert, diesmal auf 12. April 1926. Vielleicht fragst Du da mal nach der Quelle. In Una scelta di vita erwähnt Giorgio jedenfalls mehrfach den 7. April, an dem Tag wurden Giorgio zufolge auch immer Gedenkveranstaltungen abgehalten, auch in der Emigration, noch während der Zeit des Faschismus. Vielleicht versteht von den Italienern ja einer Deutsch und kann ein wenig auf unserer Diskussionsseite stöbern, ich sehe, Du hast schon angefangen, ein paar Sachen nach Italien zurück zu exportieren, vielen Dank. --Apus 13:35, 26. Nov. 2007 (CET)

Hallo Apus, bitte, und auch vielen Dank. Ich habe nicht vergessen, dass du den außergewöhnlichen Fund über die Gewährung einer Witwenrente an Eva Kühn Amendola gemacht hast. Als ich das auf die italienische Seite übertragen habe, mußte ich direkt einen Impuls niederkämpfen, dich als Finderin explizit zu benennen.

Wg. Attentate: ich hatte neulich weiter oben zwei links hingesetzt, in denen von drei Attentaten die Rede war, bin jetzt aber nicht willig, sie zu suchen. Auf die "Rückseite" der italienischen wikiseite über Giovanni Amendola habe ich auch mindestens zwei neue Links gesetzt, die wir hier auf unserer Diskussionsseite nicht haben. In einem Artikel stand, dass Antonio Amendola über den Prozess gegen die Attentäter seines Vaters berichtet hat, und noch einige andere Infos darüber. Ferner einige interessante Sachen über die italienische kommunistische Partei. Nur über die Tochter Ada konnte ich bisher nichts finden. Hat sie evtl. durch Heirat einen anderen Familiennamen bekommen?

Austerlitz -- 88.75.68.243 16:22, 27. Nov. 2007 (CET)

P.S. Im Moment interessiert mich das genaue Todesdatum nicht. Später werde ich nachfragen, falls das geändert worden ist. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das auch auf der italienischen Seite geändert hatte.

Hallo, war nur eine Anregung mit dem Nachfragen. Leider sind meine Italienisch-Kenntnisse nur von der passiven Art, sonst würde ich das selbst machen. Deine sämtlichen Links hatte ich gesehen, nur die über Antonio und die "interessanten Sachen" habe ich noch nicht gelesen/gekannt (ich wußte nicht, dass er über den Prozess berichtet hat, ich dachte das sei Pietro gewesen). Die Links wg. der (drei) Attentate hatte ich oben kurz kommentiert. (Und der "außergewöhnliche Fund" wäre mir ehrlich gesagt nicht so interessant erschienen, dass ich den auch auf die Hauptseite gesetzt hätte.)--Apus 18:25, 27. Nov. 2007 (CET)

Ja, das war Pietro und nicht Antonio. Der Text heisst: "“Lavoravo nel quotidiano napoletano La Voce, racconta, “quando fui mandato a Pistoia per seguire il processo in Corte d’Assise contro gli aggressori di mio padre. L’iter giudiziario del caso era stato lungo, complesso. Frail ’25 e il ’26 era stata aperta, e rapidamente insabbiata, un’indagine contro ignoti. Nel ’44, con la liberazione di Montecatini, i testimoni del delitto parlarono. Gli aggressori vennero arrestati, ad eccezione del mandante, Carlo Scorza, ras della lucchesia, fuggito in Sudamerica. A Pistoia vidi emettere a carico dei colpevoli una sentenza severa, con pesanti condanne per omicidio premeditato”." Nach meinem Eindruck haben die Amendola Söhne innerhalb der Pci ihre Kritikfähigkeit bewahrt (bei Antonio geht es einmal um Togliatti -wenn ich mich recht erinnere-, und seine unkritische Haltung gegenüber Stalin, z.B., dass er von dem Nichtangriffspakt wusste, den Hitler und Stalin abgeschlossen hatten, aber sich weigerte, darüber zu sprechen (vermutlich aus enttäuschter Liebe). (Der außergewöhnliche Fund ist meiner Meinung nach sehr interessant. Jedenfalls kommt mir das so vor. Oder ist es üblich, dass Witwen von ermordeten Abgeordneten eine Pension erhalten? Vielleicht wurde ja deshalb (ironisch) das Versorgungswerk der Journalisten nach Amendola benannt. Er war tot, und brauchte keine Versorgung mehr.)

Gruß, Austerlitz -- 88.75.68.243 20:00, 27. Nov. 2007 (CET)

Wg. der Witwenpension: Na ja, die Mussolini-Witwe hat ja auch eine Pension erhalten bis zu ihrem Tod, insofern gleicht es sich ja aus. Ich finde, mit dieser posthumen Ehrung für Amendola kommen die Abgeordneten recht billig davon. Waren da vielleicht noch welche dabei, die früher schon in der Camera waren, ich meine "damals"? Hat da einer was gesagt zu der Rolle, die die Camera z. B. in der Anfangszeit des Faschismus gespielt hat? Die war ja nicht immer sehr rühmlich. --Apus 15:26, 1. Dez. 2007 (CET)

Politische Ämter/Funktionen Amendolas

Nach Giorgio Amendolas Una scelta di vita kann man ebenfalls festhalten, dass die Zusammenfassung der politischen Ämter/Funktionen Amendolas am Ende von Abschnitt 4 (Francesco Saverio Nitti) im Wesentlichen richtig ist. Nur ist seine Zeit als Unterstaatssekretär noch kürzer als angenommen, fast nicht erwähnenswert eigentlich (letzte Regierung Nitti 1920, wenige Wochen nur). Die engl./ital. Wiki sind also nicht ganz korrekt, was eine Ernennung Amendolas zum Minister unter Nitti betrifft, Minister war er nur unter Facta.

1919 (November): Erste Wahl zum Abgeordneten in seinem Wahlkreis Salerno (zweimal wiedergewählt: Mai 1921 und April 1924) 1920: (sehr kurze Zeit) Unterstaatssekretär im Finanzministerium (Regierung Nitti) 1922: (Februar bis Oktober) Kolonialminister in den zwei Regierungen Facta --Apus 18:25, 27. Nov. 2007 (CET)

Amendola als Kolonialminister (1922): Über seine Zeit als Kolonialminister 1922 ist fast nichts Substantielles zu finden, auch nicht in Una scelta. Im Dizionario biografico degli Italiani (Treccani) steht dazu nur: Ai due Ministeri Facta del 1922 Amendola partecipò come Ministro delle Colonie. In tale qualità fronteggiò energicamente la ribellione in Tripolitania; ma egli fu soprattutto l'esponente della tendenza antifascista in seno al gabinetto. --Apus 10:35, 25. Dez. 2007 (CET)

Zu welcher Partei/zu welchen Parteien bzw. politischen Gruppe/n gehörte Giovanni Amendola?

"Aderi al gruppo della democrazia liberale su posizioni antigiolittiane..."
"Nel 1924,.....; divenne il capo dell'opposizione demo-liberale al nascente regime fascista: fu uno dei piu convinti sostenitori della secessione parlamentare dell'Aventino."

Anfänglich hing er der Gruppe der liberalen Demokratie an (aderi al gruppo della democrazia liberale).

Austerlitz -- 88.72.6.112 15:22, 8. Dez. 2007 (CET)
"Con Francesco Saverio Nitti organizza il Partito democratico italiano....".
"Molti autorevoli "fratelli" avevano patrocinato il Mondo, il giornale fondato dallo stesso Amendola nel 1922, e avevano aderito alla Unione Democratica Nazionale, il movimento antifascista da lui successivamente creato (10).
"Eletto deputato nel 1919 per il collegio di Salerno. con Francesco Nitti organizza il Partito democratico italiano, divenendo successivamente ministro delle colonie.."

Das ist wirklich mühsam, dieser erneute Quellencheck; ich würde gerne eine Aufstellung lesen, wo steht, in welchen Parteien oder Gruppen Amendola aktiv war, welche Parteien im Parlament (Camera dei deputati) sassen als das Gesetz Acerbo abgestimmt wurde, welche Parteien eventuell zusammen mit den Faschisten an der Regierung waren (das war -glaube ich- 1923 noch der Fall), und wie mit welcher Stimmenzahl diese Parteien bzw. Gruppen (?) für oder gegen das Gesetz gestimmt haben.

Austerlitz -- 88.75.84.213 18:48, 8. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung: Liberalismus in Italien: Als A. im November 1919 das erste Mal auf einer Liste in die Camera einzog, muss er nicht unbedingt Mitglied einer Partei gewesen sein, meine ich. Auf der engl. Wikiseite Liberalism and radicalism in Italy [107] findet sich ein Überblick über die diversen liberalen Parteien/Organisationen Italiens, auch der Frühzeit (verwirrend...). Die Liberale Partei Italiens (Partito Liberale Italiano) beispielsweise, d. h. die erste dieses Namens und Vorläufer der späteren, wurde nach diesem Eintrag erst 1922 gegründet (vgl. dazu die Einführung und die Bemerkungen unter "Italian Liberal Party" im Abschnitt The timeline). - Amendola taucht auf dieser Seite bei den liberalen Führern auf, und zwar neben der National Union, also der Unione Democratica Nazionale, die hat noch keine eigene Seite, zu dieser Organisation später mehr. (Der Überblick auf dieser Seite enthält vermutlich nicht alle Gruppen/Organisationen.) --Apus 15:14, 10. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung: Parlamentswahlen Italien. Die Ergebnisse der italienischen Parlamentswahlen findet man in der engl./ital. Wiki, gewünschtes Jahr anklicken: [108].

Ergänzung: Abstimmung Legge Acerbo: Eine Liste mit dem Abstimmungsergebnis hatte ich mal auf der Camera-Homepage gesucht, gefunden habe ich nur das hier: [109] Mir ist aufgefallen, dass auch hier nichts von Enthaltungen steht, da sind doch aber sehr viel mehr Abgeordnete als abgegebene Stimmen (über 500 Abgeordnete waren in der Camera). Heißt "astensione" vielleicht, überhaupt nicht an einer Abstimmung teilnehmen? --Apus 15:34, 10. Dez. 2007 (CET)

Das kann vermutlich auch heissen, dass man an einer Abstimmung überhaupt nicht teilnimmt und zuhause bleibt. Kann ich mir aber kaum vorstellen, dass das so war bei der Abstimmung über das Acerbo Gesetz. Hätte das nicht irgendwo Erwähnung finden müssen? Übrigens, die Secessione Aventino scheint eine derartige Aktion gewesen zu sein, ein Boykott der parlamentarischen Arbeit durch die Opposition [110]. Darunter hatte ich mir bisher auch etwas anderes vorgestellt, unter diesem Ausdruck.

Ciao, Austerlitz -- 88.75.65.15 20:23, 10. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung: Zur Unione Democratica Nazionale (1925)

A. gehörte zu den Gründern der Unione Nazionale. Das war keine Partei (sollte aber vielleicht mal eine werden). Der Gründungskongress fand Anfang Juni 1925 in Rom statt. Gedacht war diese Gruppe als eine Art liberale Sammlungsbewegung, als Instrument im Kampf für die Schaffung einer "neuen Demokratie" in Italien. Von konkreten Aktionen etc. wird nichts berichtet bzw. dazu kam es nicht mehr, die Organisation/der Kongress hat aber Giorgio zufolge für viele Anwesende Weichen gestellt, z. B. für die spätere Teilnahme an der Resistenza oder in verschiedenen Parteien liberaler Ausrichtung. Auszüge aus Una scelta (S.118/119):

Amendola si era fortemente impegnato in quella primavera nell'organizzazione di una nuova formazione politica, che non doveva ancora assumere la forma organizzata di un partito, e che avrebbe dovuto diventare lo strumento di una lotta volta a creare in Italia le basi di una "nuova democrazia". Il convegno costitutivo dell'unione nazionale ebbe luogo a Roma (...)agli inizi di giugno. C'erano dissensi ideologici sul programma di rinnovamento democratico, sui rapporti tra una nuova democrazia e il mondo del lavoro, soprattutto nella tattica da seguire. C'era chi voleva reprendere l'eterna discussione sull'opportunità di ritornare nell'aula, come se, a quel punto, la questione avesse ancora una grande importanza.

Mio padre si levò su quelle dispute con un discorso in cui poneva al centro l'alternativa tra la rinuncia o la continuazione della lotta contro il fascismo. Una lotta da condursi ormai senza prospettive di successo immediato, "senza calcoli personali", guardando avanti con fiducia ai giovani. Più che un discorso politico, fu un testamento. [...]

Il discorso di Amendola ci commosse e ci esaltò. Furono allora prese consapevolmente decisioni che segnarono la vita di molti presenti. Importante fu la presenza di molti intellettuali che non avevano partecipato alle mortificanti esperienze della politica prefascista e che ora si impegnavano in una lotta politica che aveva, anzitutto, dimensioni culturali e morali. Molti avevano già firmato il Manifesto di Croce e molti si troveranno, più avanti, nella Resistenza, nel Partito d'azione, nella Democrazia del lavoro e nel Partito liberale. --Apus 14:51, 16. Dez. 2007 (CET)

Das Parlament damals

Oben hattest du bereits folgendes geschrieben, Apus (das Zitat von Dir ist schräg gedruckt, ein, zwei Sätze habe ich ausgelassen, ohne dies zu kennzeichenen, einen Satz habe ich hervorgehoben.):

Amendola hat bei der Regierungserklärung im November 1922 in der Camera nicht gegen Mussolini gestimmt, er hat sich nur enthalten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Faschisten eine kleine Minderheitsfraktion von 35 Abgeordneten. Trotz Marsch auf Rom etc. votierte in der anschließenden Abstimmung eine große Mehrheit der Abgeordneten für die neue Regierung: "and a huge majority gave Mussolini a vote of confidence larger than anyone could remember. Only the socialists and communists opposed him. Nitti alone walked out during the debate. Amendola was one of only seven deputies who abstained. Five liberal ex-prime ministers voted with the majority - Giolitti, Salandra, Orlando, Bonomi and Facta." (Quelle: Denis Mack Smith, Mussolini, 1981)
Bei nur 35 Faschisten stimmten also 306 Abgeordnete für die neue Mussolini-Regierung, nur 116 dagegen und nur 7 enthielten sich.
Ich weiß noch nicht bzw. verstehe noch nicht, wehalb Amendola sich hier nur enthalten hat. Die Abstimmung war wichtig, es ging um Mussolinis Regierungserklärung. Die neue Regierung war eine Art große Koalition, mit Minstern aus mehreren Parteien, auch Liberalen. Aber vorausgegangen war der Abstimmung Mussolinis Biwak-Rede ("the most anti-parliamentary speech that history records" -in Mussolinis Worten), und sie war verbunden mit seiner Forderung nach einer Art Generalvollmacht, für ein ganzes Jahr. Jedenfalls hätte nach dieser Rede jedes Parlament, das diesen Namen verdient, wie ein Mann aufstehen und den Mann rausschmeißen müssen.

Eventuell waren die Regierung und die Zusammensetzung des Parlaments anläßlich der Verabschiedung des Acerbo Gesetzes im Juli 1923 noch dieselbe wie im November 1922. Kannst du bitte mal bei der genannten Quelle Denis Mack Smith nachschauen, was er über die Abstimmungsverhältnisse bei den beteiligten Parteien schreibt?

Liebe Grüße, Austerlitz -- 88.72.26.106 08:18, 10. Dez. 2007 (CET)

Erstmal zum Nachlesen die Zusammensetzung der ersten Regierung Mussolini, unmittelbar nach dem Marsch auf Rom. Eine Art große Koalition hatte ich das genannt, weil Mussolini aus so ziemlich allen Gruppierungen (außer den Sozialisten und Kommunisten, aber selbst zwei Sozialisten hatte er in Erwägung gezogen) seine Ministerriege zusammenstellte. Die Liste ist nachzulesen auf der Cronologia-Webseite unter [111], Datum 30. Oktober 1922. Vertreten waren neben Mussolini, der auch das Außen- und Innenministerium übernahm 2 Faschisten, 2 Popolari, 2 von der Nationalistischen Partei, 2 Militärs und Vertreter der liberalen Fraktionen. Diese Zusammensetzung änderte sich später, die Popolari schieden (wenn ich es richtig verstanden habe) im April 1923 aus der Regierung aus. Siehe dazu auf derselben Seite den Eintrag vom 20.-21. Dezember 1922 zu den Popolari und Luigi Sturzo. --Apus 21:32, 10. Dez. 2007 (CET)

Hab's nachgelesen. Ja, da steht, dass die Popolari im April 1923 aus der Regierung ausgeschieden sind. Über Don Sturzo und die Kurie gibt es auch Interessantes.

Austerlitz -- 88.72.19.72 08:23, 12. Dez. 2007 (CET)

Verabschiedung der Legge Acerbo: daggers and revolvers

Denis Mack Smith (Mussolini, S.68) gibt hier (Legge Acerbo) keine genauen Zahlen zum Abstimmungsverhalten, trotzdem ein Zitat (wg. der METHODEN): To win the votes needed for his bill - the fascists had only 47 members in the lower house after their fusion with the nationalists - he used not only guile but also the clear threat that parliament might otherwise be abolished. Giolitti, Orlando and Salandra advised their followers to accept, and others among the liberal deputies prudently adjusted their views in the same direction when they realised that their best chance of re-election would be Mussolini's endorsement of their individual candidature. To make doubly sure of sufficient votes, armed fascists guarded the doors of parliament during the debate and militiamen in the public galleries ostentatiously fingered their daggers and revolvers. The result was that an overwhelmingly non-fascist parliament passed, by a large majority, a law putting an end to parliamentary government as hitherto known.

Das Stimmungsbild mit den bewaffneten Faschisten wird von Giorgio Amendola bestätigt: Pesava sui deputati, alla vigilia del voto del Parlamento uno stato di minaccia permanente. Il cortile della nostra casa di via Porta Pinciana era pieno di carabinieri chiamati per respingere un eventuale attaco squadrista, ma i fascisti si limitarono a passare davanti alla casa cantando inni minacciosi. Anche piazza Montecitorio era gremita di squadristi armati di manganello. (Una scelta, S.72)

(Piazza Montecitorio bezieht sich auf den Sitz der Camera.) --Apus 14:04, 16. Dez. 2007 (CET)

Nochmal hallo

Jetzt haben wir es schon auf 97 Links gebracht. Ich nehme mir vor, dieses Jahr noch die gesammelten Diskussionsseiten auszudrucken. Bei derart langen online Texten verliere ich gerne den Überblick.

Ciao, Apus, Austerlitz -- 88.75.68.243 20:03, 27. Nov. 2007 (CET)

Amendolas Elternhaus/Jugend/Familie

Als Ergänzung zu den Namen der Eltern Giovanni Amendolas auf der Hauptseite: Seine Herkunft wird meist als "kleinbürgerlich" beschrieben. Er war das älteste von 6 Kindern (3 Jungen, drei Mädchen) und das einzige Kind, das studieren konnte. Einem seiner Brüder (dem Zio Mario in Neapel) vertraut er in seinem Testament seine eigenen Kinder an, die nach Amendolas Tod de facto Waisen werden (Eva Amendola befindet sich über 10 Jahre lang in einer casa di cura, bis Ende 1933). Amendolas Kindheit war geprägt von Entbehrungen. Giorgio erinnert sich, wie sein Vater ihm im Sommer 1924 auf Capri von seiner Jugend erzählt: "Fu in quelle conversazione che egli mi parlò della sua difficile giovinezza, della povertà della famiglia, della fame provata, e ripetava più volte la parola "fame", e anche della mancanza di libri. ... Aveva dovuto soffrire molto, offeso per lo stato permanente di necessità, per l'impossibilità in cui era trovato di seguire gli studi preferiti, di comprare libri, di uscire più spesso. Le privazioni e le offese avevano dovuto rendere il suo carattere più chiuso e ombroso." (Una selta, S.100)

(Umso bemerkenswerter, wie einer, dessen Kindheit und Jugend von Armut geprägt war, ganz selbstverständlich auf Wohlstand oder wenigstens finanzielle Sicherheit verzichtet - das alles hätte er ja haben können, weil ihm andere Dinge wichtiger sind. Und wie selbstverständlich ihm seine Kinder in dieser Hinsicht nachgefolgt sind.) --Apus 15:26, 1. Dez. 2007 (CET)

Erziehung à la Amendola

Amendola hat seinen Sohn ermuntert, sich zu wehren gegen Angriffe der Faschisten:

Quando cominciarono a scuola i primi incidenti con studenti fascisti, mio padre mi invitò, secco, a farmi rispettare. Era un liberale, legalitario, monarchico, quello che si vuole, ma individualmente era un combattente. Il giorno che tornai a casa pesto e sporco perchè le avevo buscate, non volle ascoltare scuse e mi accompagnò (lui che entrava nei negozi con vero disagio) a comprarmi, in una bottega di via del Gambero, un bel bastone di nerbo di bue con l'anima di acciaio. "Cerca di farne buon uso" mi disse seccamente. (Una scelta, S. 74)

Das hat Giorgio auch getan, die Attacken richteten sich ja nicht nur gegen die eigentlichen politischen Gegner, bedroht wurden manchmal auch die Familienangehörigen. (Der Direktor seiner Schule erlaubte Giorgio übrigens, den bastone mit zur Schule zu bringen, ihn dort zu verwahren und beim Verlassen der Schule wieder hervorzuholen.) Amendola hat seinen Sohn z. B. auch Boxen lernen lassen (beide waren Box- und Fußballfans, würde man heute sagen). Er wusste, dass sein Sohn sich nicht zu Hause verkriechen, sondern sich frei in Rom bewegen wollte. Giorgio beschreibt mehrfach, wie sein Vater sich ebenfalls nicht einschüchtern ließ, sondern Squadristen auch verbal offensiv anging, selbst wenn sie ihn "nur" verhöhnten oder sich über ihn lustig zu machen versuchten. Bei der Schilderung des tödlichen Attentats von Montecatini sagt er einmal fast entschuldigend: "Er konnte sich nicht verteidigen" (gegen ein halbes Dutzend bewaffneter Totschläger...)

Diese combattività war beiden eigen, Vater und Sohn. Alle Kinder Amendolas (bei Ada weiß ich es noch nicht) sind "widerständig" geworden. Weshalb ich auch das, was jetzt am Anfang des Hauptartikels steht, etwas ausbauen und später an das Ende stellen würde. Wegen der Chronologie und weil: Da ist zwar etwas zu Ende, aber da geht's auch weiter. --Apus 22:44, 2. Dez. 2007 (CET)

Nachtrag: wg. der Stimmenthaltungen von Giovanni Amendola (anlässlich der Regierungserklärung von Mussolini 1922 und bei der Abstimmung über das Gesetz Acerbo) fühle ich mit Giorgio, so etwas wie Enttäuschung.

Austerlitz -- 88.75.74.45 12:09, 31. Dez. 2007 (CET)

Amendolas Geburtsorte: Salerno - Neapel - Rom

Die Wiki-Seiten nennen als Geburtsort Salerno, die (sonst recht zuverlässige) EB nennt Rom, der Brockhaus Neapel, und bei den sonstigen Quellen findet man abwechselnd Neapel, Salerno und Rom. Wobei Neapel am häufigsten vorkommt (scheint mir). -- Apus 09:28, 7. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung/Fundstück: Auf dieser privaten Genealogie-Seite [112] findet sich ein Stammbaum der Familie Amendola. Kann man natürlich nicht als Quelle benutzen/angeben, aber ich glaube, die Daten stimmen. Geburtsort wäre danach Neapel und A. heißt Giovanni Battista Ernesto. (Würde ich aber trotzdem streichen, die Namen, siehe oben.) --Apus 09:01, 8. Dez. 2007 (CET)

Nach Amendolas Tod

Amendolas sterbliche Überreste wurden erst 1950 nach Italien überführt und auf dem Friedhof Poggioreale in Neapel beigesetzt (Schilderung in Una scelta, S. 192). 1926 wurde Amendola allerdings zunächst provisorisch im Familiengrab einer französischen Familie in Cannes begraben, nach einer schlichten, kurzen Zeremonie.

Ergänzung: Das Grab Amendolas auf dem Cimitero di Poggioreale liegt in dem für irgendwie bedeutende Menschen gesetzlich reservierten Teil des Friedhofs (Quadrato degli uomini illustri), auch eine späte Ehrung, wenn man so will. Die weiter oben zitierte Grabinschrift habe ich in anderen Quellen so gelesen: Qui vive Giovanni Amendola aspettando. --Apus 14:15, 16. Dez. 2007 (CET)

Il nostro giuramento:

Die eigentliche Trauerfeier (1926), sagt Giorgio, fand aber in Rom statt:

La vera cerimonia funebre la tenemmo a Roma, nella stanza di lavoro di mio padre, nella redazione del Mondo. Ci riunimmo in pochi, il direttore e i redattori del giornale e gli amici dell'Unione goliardica. C'erano Leone Cattani, Sergio Fenoaltea, Ugo La Malfa, Emilio Frattarelli, Gallo, Pietro Grifone, Mario Paone, Edoardo Volterra, e altri. Mettemmo nella stanza una targa con la scritta:

L'insegnamento di Giovanni Amendola - che la volontà è il bene - s'illumina della luce del suo martirio - e lo raccolgano i giovani - sicuri che solo dal sacrificio - nascera la giustizia dell'avvenire.

Fu il nostro giuramento, l'impegno preso di consacrare la nostra vita alla lotta antifascista, un impegno che abbiamo tutti mantenuto, pure se abbiamo preso strade politiche diverse. La targa, custodita gelosamente durante il ventennio fascista, si trova oggi in casa di mio fratello Pietro.

Ja, sie scheinen alle ihren Schwur gehalten zu haben. Die meisten Namen waren mir zwar unbekannt, aber fast alle stehen auf den italienischen Wiki-Seiten, und beim Rest wird man auch bald fündig, wenn man die Namen bei google eingibt.

Der direttore war Alberto Cianca (siehe oben die Monographie im Abschnitt "Amendolas Zeitung Il Mondo"). Die Unione goliardica per la libertà war die Studentengruppe, in der Giorgio damals politisch aktiv war. Der Name "Gallo" könnte sich evtl. auf Luigi Longo beziehen.

La volontà è il bene ist der Titel einer philosophischen Schrift Amendolas. Giorgio liest sie im Sommer 1925: Prendevo, ancora confusamente, coscienza di valori nuovi, del significato della volontà. Lessi in quelle settimani gli scritti filosofici di mio padre e soprattutto La volontà è il bene, la capacità di determinare con la propria volontà il proprio destino. (Una scelta, S.132) -- Apus 10:02, 7. Dez. 2007 (CET)

Kleine Änderung auf der Hauptseite

In seinem Artikel Maggioranza e minoranza [Mehrheit und Minderheit] , der sich mit dem Missbrauch von regionalen Wahlverfahren durch die Faschisten befaßte und am 12.5. 1923 in der Zeitschrift Il Mondo [1] erschienen ist, bezeichnete Giovanni Amendola den Faschismus erstmals als "sistema totalitario", das "absolute und unkontrollierte Herrschaft" anstrebe.

Apus, ich hoffe, du hast nichts dagegen. Falls wir mal den Artikel im Wortlaut zu lesen kriegen, können wir die Aussage verändern bzw. erweitern.
Austerlitz -- 88.72.2.92 10:59, 11. Dez. 2007 (CET)

Der Aventin (1924/1925)

An dieser Stelle (auch chronologisch) ungeordnet einige Punkte zum Aventin.

Zur Erinnerung einige Links: Aventinianer Secessione aventiniana Aventine Secession (20th century) L'Aventino [113]] Wikiseite zu Gramsci: [114]

L'unica arma

Der Aventin hat im Frühjahr 1925 versucht, eine Kampagne für die Pressefreiheit zu organisieren, die wohl aber über die erste Protestveranstaltung nicht hinauskam. Nach Beendigung der Veranstaltung fielen Squadristen-Trupps wie erwartet prügelnd etc. über die Teilnehmer her. (Auf diese "incidenti" beziehen sich . E. die in einigen Quellen genannten Daten über ein drittes Attentat auf Amendola, vgl. oben am Ende des Abschnitts 15 "Mehrere Attentate auf Amendola/systematische Einschüchterung"). Dazu ein Auszug aus Una scelta (S.114):

I sequestri dei giornali di opposizione si moltiplicavano e così l'unica arma di cui poteva disporre l'opposizione era smussata. Il Comitato delle opposizioni decise di organizzare un comizio di protesta contro i sequestri e in difesa della libertà di stampa. Doveva essere il segno della volontà delle opposizioni di continuare la lotta e di mobilitare gli antifascisti. Ma il resultato non fu brillante. La sala della Camera del lavoro ... non era piena. Attorno alla sala ... erano visibili minacciose squadre di fascisti in atteggiamento ironico e strafottente. Avvevano, evidentemente, la consegna di lasciar passare, ma non furono molti gli antifascisti che osarono attraversare quella barriera.

Comitato delle opposizioni: damit sind gemeint die Gruppen des Aventin, so haben sie sich wohl ursprünglich genannt. Der Zusammenschluss wurde aber schon bald als "L'Aventino" bezeichnet. --Apus 15:37, 16. Dez. 2007 (CET)


Vergebliche Hoffnungen auf ein Eingreifen des Königs

In occasione del XXV anniversario dell'ascesa al trono di re Vittorio Emanuele, i rappresentanti dell'opposizione costituzionale gli recarono un messaggio per richiedergli il ristabilimento delle libertà statutarie. L'incontro fu breve e gelido. Amendola, avendogli io chiesto se era proprio necessario andare al Quirinale a rendere omaggio al re, mi rispose che bisognava chiarire nettamente le proprie responsabilità: "Oggi lo abbiamo fatto" precisò con un senso di sollievo, e non aggiunse altro. Mi parve che si fosse alleggerito di un peso. Insomma, egli si voleva considerare liberato da ogni impegno precedentemente assunto. Il sovrano, mancando a un patto costituzionale, liberava i cittadini dall'osservanza del giuramento fatto alla monarchia. Per un uomo pieno di scrupoli costituzionali il passo era importante. (Una scelta, S.116/117, meine Hervorhebung) --Apus 10:08, 30. Dez. 2007 (CET)

Übersetzungsversuch: "Anläßlich des 25. Jahrestages der Thronbesteigung von König Vittorio Emanuele, übergaben die Vertreter der verfassungstreuen Opposition (Opposizione costitutionale: sollte sicher anders übersetzt werden!) ihm eine Botschaft durch die sie ihn aufforderten, die Freiheiten (statuarie: ?) wiederherzustellen. Die Begegnung war kurz und kühl (eisig). Amendola, den ich gefragt hatte, ob es unbedingt nötig sei, zum Quirinal zu gehen und dem König die Ehre zu erweisen, antwortete mir, dass seine Verantwortlichkeiten dies sogar erforderten. (?) "Heute haben wir es getan", präzisierte er mit einem Gefühl von Erleichterung, und fügte dem nichts weiter hinzu. Ich hatte den Eindruck, dass er sich von einer LAst befreit hatte. Nun, er wollte sich von jeder früher übernommenen Verpflichtung befreit sehen. Der Souverän, der sich an einem der Verfassung entsprechenden Pakt nicht beteiligte, befreite die Bürger von der Einhaltung des Eides, den sie auf die Monarchie geschworen hatten. Für einen Mann, der in Bezug auf die Einhaltung der Verfassung voller Skrupel war, war dies ein bedeutender Schritt."

Austerlitz -- 88.75.68.133 14:51, 30. Dez. 2007 (CET)

Anmerkungen hierzu:

opposizione costituzionale: Bei den Wahlergebnissen für 1924 steht an 2. Stelle der italienischen Wiki-Fassung die Opposizione costituzionale mit 14 Mandaten: Elezioni_politiche_italiane_del_1924 Die engl. Wiki übersetzt das mit Constitutional Opposition. Hier vermute ich Amendola (ich komme auf diese Wahlen zurück). Matteotti erwähnt in seiner Rede zu den Wahlen vom 6. April 1924 auch Amendola: [115] In der deutschen Übersetzung der Rede wird formuliert: "der Chef der verfassungsmäßigen Opposition, der Kollege Amendola". In diesem Sinne hatte ich den Begriff auch verstanden: die verfassungsmäßige Opposition.

il ristabilimento delle libertà statutarie: die Wiederherstellung der in der Verfassung garantierten Freiheiten, die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung (das Statuto del Regno, also die Verfassung des Königreiches Italien), sprich z. B. durch die Entlassung Mussolinis

che bisognava chiarire nettamente le proprie responsabilità (entschuldige, ich hatte chiarire vergessen): Sinngemäß antwortet Amendola nach meinem Verständnis, es sei erforderlich, ihn (den König) klar und energisch an seine Verantwortung/seine Pflichten zu erinnern.

Il sovrano, mancando a un patto costituzionale... etc.: Sinngemäß, wenn der König nicht die Verantwortung wahrnimmt, die ihm die Verfassung seines eigenen Königreiches auferlegt, wenn er also z. B. zulässt/nichts dagegen unternimmt/ ja vielleicht sogar billigt oder unterstützt, dass die Faschisten mit ihren Schlägertrupps die Verfassung zu Klump hauen und der Boss einer Mörderbande als Ministerpräsident agieren darf etc.etc., dann sind auch die Bürger, dann ist auch Amendola ihm nichts mehr schuldig, dann kann er pfeifen auf den Eid (der Monarchist Amendola, der er ja wohl auch mal war). --Apus 22:33, 31. Dez. 2007 (CET) (Danke für Deine Übersetzung! Den italdict benutze ich auch, ist besser als mein Uralt-Langenscheidt.)

Datum der Thronbesteigung von König Vittorio Emanuele III, war entweder 1900, steht hier [116], oder 1901, steht hier [117], das genaue Datum muss ich noch finden. Hier steht als Jahr der Thronbesteigung ebenfalls 1900. Der Besuch von Amendola muss im Jahr 1925 stattgefunden haben. Hast du ein Datum, Apus? Ich bin davon ausgegangen, dass mit "patto costituzionale" eine konkrete Vereinbarung bzw. ein konkreter Pakt zum Schutz der Verfassung gemeint sein könnte. Hast du irgendwelche Hinweise dafür?

Austerlitz -- 88.75.65.243 15:07, 1. Jan. 2008 (CET)

Vittorio Emanuele III. wurde König als Nachfolger seines Vaters, Umberto I. (Italien), der am 29. Juli 1900 infolge eines Attentates verstorben war; das spricht für 1900 als Jahr der Thronbesteigung.

Austerlitz -- 88.75.93.18 22:21, 1. Jan. 2008 (CET)

So wie es aussieht, bestieg er den Thron gleich am 29. Juli 1900, am Todestag seines Vaters.

Anmerkung:Ein genaues Datum nennt Giorgio nicht, aus dem Kontext geht aber hervor, dass dieses Treffen 1925 stattgefunden haben muss. Ich habe "patto costituzionale" verstanden als die Verfassung selber, eine Umschreibung für die Verfassung. Als eine Vereinbarung, an der verschiedene Institutionen mit bestimmten Rechten und Pflichten beteiligt sind. Der König als Staatsoberhaupt ebenso wie die Bürger, das Staatsvolk etc. Wenn es um einen konkreten Pakt zum Schutz der Verfassung ginge, würde man das im Italienischen nicht anders formulieren, z. B. in difesa di... etc. Einen konkreten Pakt/Vereinbarung zum Schutz etc.? Kein Pakt, aber das, was die Aventin-Politiker vom König erwarteten oder erhofften an konkreten Aktionen: z. B. Mussolini zu entlassen oder einwirken auf ihn, dass er zurücktritt. Es gab ja Kontakte zum Königshaus, auch von Seiten des Aventin und Amendola. Es gab ja Hinweise aus der Umgebung des Königs an Amendola, der König würde M. entlassen. Meintest Du so etwas? --Apus 22:31, 2. Jan. 2008 (CET)

Amendola bei den Parlamentswahlen 1919/1921/1924

1919 (16. November): Hier sagt Giorgio sehr wenig, nur dass A. über eine Liste in die Camera einzog: La vecchia lista di concentrazione demo-liberale si era scissa... (S.52), er meint damit die von 1919. Hier sind die Wahlergebnisse von 1919: [118]. An dritter Stelle sind demokratisch-liberale Listen aufgeführt, da vermute ich Amendola. (Bei den Wahlergebnissen steht auch der Partito Liberale drauf, obwohl diese Partei einer anderen Wiki-Seite zufolge erst später gegründet worden sein soll.) --Apus 21:08, 20. Dez. 2007 (CET)

Wahlergebnisse 1919(Auszug, insgesamt sind elf Parteien aufgelistet):

  • Partito Socialista Italiano 1.834.792-------------- 32,3%--------- 156 Sitze
  • Partito Popolare Italiano 1.167.354-------------- 20,5%--------- 100|Sitze
  • Liste di liberali, democratici e radicali 904.195---------15,9%-- 96 Sitze
  • Partito democratico sociale 632.310---------------- 10,9%--------- 60 Sitze
  • Partito Liberale 490.384--------------------- 8,6%---------- 41 Sitze

Die hatten damals viele Stimmen, die Nichtfaschisten. (Wann hatte Mussolini die Sozialisten eigentlich verlassen?) P.S. Er wurde am 25. November 1914 aus der Partei ausgeschlossen. Austerlitz -- 88.75.89.202 17:59, 30. Dez. 2007 (CET)


Wie sahen die Verhältnisse 1921 aus? (Wieso fanden eigentlich bereits nach zwei Jahren Neuwahlen statt?)

Austerlitz -- 88.75.68.133 14:35, 30. Dez. 2007 (CET)

Dein Link für die Wahlergebnisse 1921 [119]: Wahlergebnisse 1921(Auszug, insgesamt sind 14 Parteien aufgelistet, wenn man die nationalen Blöcke ebenfalls als Partei mitzählt):

  • Partito Socialista Italiano 1.569.559------------ 24,7%---------- 123 Sitze
  • Partito Popolare Italiano 1.347.000------------ 20,4%---------- 108 Sitze
  • Blocchi nazionali ------------------------19,1%------------- 105 Sitze
  • Partito liberale democratico -------------------- 10,4%---------- 68 Sitze
  • Partito Liberale --------------------7,1%--------------- 43 Sitze
  • Partito Democratico Sociale ---------------- 4,7%------------ 29 Sitze
  • Partito Comunista d'Italia 291.952--------------- 4,6%------------ 15 Sitze

Weshalb wohl bei vier "Parteien" (Blocchi nazionali, Partito liberale democratico, Partito Liberale ,Partito Democratico Sociale) die Wählerstimmen nicht in absoluten Zahlen angegeben sind?

die Partito Nationale Fascista hatte 0,5 % der Stimmen und zwei Sitze.

Austerlitz -- 88.75.89.202 18:20, 30. Dez. 2007 (CET)

Ergänzung: Auf der Seite der italienischen Abgeordnetenkammer, die du oben mal zitiert hattest, steht, dass bei den Wahlen 1921 nur 35 faschistische Abgeordnete gewählt worden waren (nelle elezioni del 1921 erano stati eletti solo 35 deputati fascisti). Jetzt frage ich mich, wie diese Zahl zustande kam. Wenn die nationale faschistische Partei nur zwei Abgeordnetensitze errungen hatte, wie auf der wikipedia Seite steht, wo waren dann die anderen dreiunddreißig? Vermutlich in den Blocchi nazionali. Hat hier die Parteizugehörigkeit eine Rolle gespielt? wurden einfach die Abgeordneten gezählt, die eine faschistische Parteimitgliedschaft innehatten?

Austerlitz -- 88.75.74.232 10:09, 31. Dez. 2007 (CET)

Muss später mal nachsehen, was du oben von Smith erwähnt hattest über die Nationalen Blöcke.

Hilfe beim Übersetzen: habe etwas Gutes gefunden, hier [120], z.B. Mehrheitswahlrecht heisst sistema uninominale. Hier sind auch Redewendungen zu finden wie z.B. varare una legge = ein Gesetz verabschieden. Das wird mir beim Visani Text eine große Hilfe sein.

Austerlitz -- 88.75.71.80 16:36, 31. Dez. 2007 (CET)