Additive Farbmischung

Die Additive Farbsynthese (auch Additive Farbmischung, Additives Verfahren, Physiologische Farbmischung oder Additionsverfahren) ist ein optisches Modell, welches das Mischverhalten von Lichtfarben beschreibt. Im Gegensatz zur Subtraktiven Farbsynthese entstehen die Mischfarben nicht durch wiederholte Einschränkung des Spektrums, sondern durch das Hinzufügen neuer Spektralbereiche. Das additive Verfahren arbeitet nach der Dreifarbentheorie von Young und Helmholtz.
Funktionsweise

Ein typisches Beispiel ist das Pixelbild bei Bildschirmen (Fernseher, Computer, ...). Da sich das Bild anhand vieler kleiner Punkte zusammensetzt, werden die drei Grundfarben Rot, Grün, Blau 'addiert' und im ausreichenden Abstand fallen die Pixellichter im Auge auf eine gemeinsame Stelle und bewirken sodann die Farbwahrnehmung.
Von drei Scheinwerfern mit den Lichtfarben jeweils einer der drei Grundfarben Grün, Blau und Rot werde eine farbneutrale Fläche beleuchtet. Die Farbkegel überschneiden sich dabei teilweise. Jedes Licht erscheint in reiner Form im reinen Farbton. Wo sich zwei Lichtkegel überschneiden, entsteht eine Mischfarbe in additiver Mischung. In der Mitte entsteht durch die Mischung aller drei | Grundfarben das neutrale Weiß. Durch getrennte Regelung der Lichtstrahler lässt sich im Überschneidungsbereich aller drei Grundfarbenletzlich jede beliebige Farbe ermischen, da einem neutralen Weiß jeweils ein Teil einer oder zweier Grundfarben fehlen. Wenn alle drei Grundfarben genau gleich heruntergeregelt würden (z.B. alle Farben nur 50%), erstrahlt das Weiß weniger intensiv, im Vergleich zum ungedimmten strahlenden Weiß wäre dies ein Neutralgrauton. Die Mischfarbe von zwei der drei Grundfarben ist die Komplementärfarbe der fehlenden dritten Farbe.
Cyan als Mischfarbe von Grün und Blau ist die Komplementärfarbe von Rot. Rotes Licht mit einer Brille in deren Komplementärfarbe Cyan betrachtet, würde Schwarz werden, da kein Licht mehr ins Auge gelangt.
Im Prinzip sind die Komplementärfarben der Grundfarben nach der Drei-Farben-Theorie (Rot, Grün, Blau) in der Additiven Farbsynthese die Grundfarben (Cyan, Gelb,Magenta) in der Subtraktiven Farbsynthese.

Die additive Farbsynthese ergibt, falls alle drei Grundfarben in gleicher Weise auftreten, Weiß als Summe. Schwarz ist in diesem Sinne Abwesenheit von Licht oder anders ausgedrückt ohne Rot, ohne Grün und ohne Blau. Das zugehörige Farbmodell ist der RGB-Farbraum. Das CMY-Modell repräsentiert die subtraktive Farbsynthese.
Rot | + | Grün | = | Gelb | * | * |
Grün | + | Blau | = | Cyan | * | * |
Blau | + | Rot | = | Magenta | * | * |
* | * | * | * | * | * | * |
Rot | + | Grün | + | Blau | = | Weiß |
Von subtraktiv zu additiv (Werte in %) | Von additiv zu subtraktiv (Werte in %) |
---|---|
Rot = 100 - Cyan | Cyan = 100 - Rot |
Grün = 100 - Magenta | Magenta = 100 - Grün |
Blau = 100 - Gelb | Gelb = 100 - Blau |
Einsatzgebiete
- Kornraster-Verfahren
- Linienraster-Verfahren
- Linsenraster-Verfahren
- Spreizverfahren
- Farbfernsehen
- Bildschirme
Die analoge Fotografie, insbesondere auch der Vierfarbendruck unterliegen der subtraktiven Farbsynthese.