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Peter Hille

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Hille (* 11. September 1854 in Erwitzen bei Driburg (Westfalen), † 7. Mai 1904 in Berlin, Grab in Westfalen) war Schriftsteller.

Er war der Sohn eines Rentmeisters und Lehrers. Von 1817 - 1874 besuchte er das Warburger Progymnasium, danach das Gymnasium in Münster, wo er Mitglied der geheimen Schülerverbindung "Satrebil" wurde. Die Gruppe las Marx, Bebel, Darwin, auch Hamann, Proudhon, Gutzkow und Ludwig Büchner. 1874 musste Hille das Gymnasium wegen ungenügender Leistungen verlassen, arbeitete als Protokollschreiber beim Staatsanwalt in Höxter und als Korrektor in einer Leipziger Druckerei.

1877 schrieb er an der Zeitschrift "Deutsche Dichtung" mit, die von den Brüdern Hart gegründet wurde. Hier erschienen seine ersten Gedichte. Für die "Deutschen Monatsblätter" schrieb er literaturwissenschaftliche Beiträge. Eine Zeitlang arbeitete er in Bremen an der sozialdemokratischen Zeitung "Bremer Tageblatt". 1880 lebte er in den Londoner Elendsvierteln, lernte Sozialisten und Anarchisten kennen.

1884 finanzierte er mit seiner Erbschaft eine holländische Schauspielertruppe, die ihn mit in den Ruin riss. Er lebte zeitweilig als Obdachloser, spielte jedoch trotzdem eine wichtige Rolle in der naturalistischen Bewegung. 1886 schrieb er den Roman "Die Sozialisten".

1888 kam seine Tuberkulose zum Ausbruch; Karl Henckell rettete ihn vor dem Verhungern und nahm ihn mit nach Zürich. Doch bald war Hille wieder unterwegs, diesmal nach Südeuropa. 1891 suchte er Zuflucht bei seinem Freund Julius Hart. Die Polizei verfolgte ihn als angeblichen Sozialdemokraten, er flüchtete durch ganz Deutschland, bis er 1895 nach Berlin zurückkehrte. Die naturalistischen Schriftsteller sorgten für ihn. Die Neue Gemeinschaft bestritt seinen Lebensunterhalt. 1902 eröffnete er ein Kabarett. Bald darauf erlag er der Tuberkulose.