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Asteroid

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Asteroid Ida

Asteroid Ida

Als Asteroiden oder Planetoiden bezeichnet man planetenähnliche Objekte, die sich in Keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen. Die meisten Asteroidenbahnen verlaufen in einem breiten Gebiet zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter im so genannten Asteroidengürtel. Sie füllen damit die Lücke in der Titius-Bode-Reihe. Weitere Asteroidengruppen bewegen sich auf der Jupiter-Bahn (Trojaner). Einige Asteroiden haben sehr exzentrische Umlaufbahnen, die sie im Perihel-Durchgang ins Innere der Venus-Umlaufbahn bringt (Apollo-Typ, s.unten).

Die Zahl der bekannten Asteroiden geht in die zehntausende. Wenn man auch unbestätigte Beobachtungen zählt, d.h. Asteroiden, die nicht mindestens dreimal an verschiedenen Tagen für eine Bahnbestimmung beobachtet wurden, gibt es mindestens 200.000 Asteroiden. Nur die wenigsten haben allerdings mehr als 100km Durchmesser, deren größter Ceres ist. Asteroiden, besonders solche, der der Erde nahekommen können, werden systematisch gesucht, um etwaige Gefahren einer Kollision abschätzen zu können.

Etwa 10% der Kleinplaneten laufen nicht auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter, sondern jenseits des Neptun oder näher zur Erde. Erstere heißen Transneptune bzw. Kuiper Belt Objects (KBO).

Die innerhalb des Mars reichenden Bahnen gliedert man in 3 Gruppen:

  • Amor-Typ - kreuzt die Marsbahn in Richtung Erde: Eros (1898, erdnah bis 0.15 AE) diente 1900/31 zu genauer Vermessung des Sonnensystems. Riesen-Asteroid Albert (Johann Palisa 1911) ging später trotz 200km Ø verloren, erst 2001 wiederentdeckt. Amor (1932) hat typische Bahn 1.08-2.76 AE.
  • Apollo-Typ - zwischen Mars- und Erdbahn: Alinda (Max Wolf 1918, als Typ unerkannt). Apollo (K. Reinmuth 1932) mit Bahn 0.65-2.29 AE. Hermes 1937 Flyby in 1½ Monddistanzen; Wiederentdeckung 2003 siehe LONEOS.
  • Aten-Typ (kreuzt die Erdbahn von innen). Erster Vertreter 1982 entdeckt.

1990 kannte man 9 Aten und 63 Apollo, 1999 schon 60+415, im Nov.2003 laut MPC 196+1190. Einige davon sind "Near Earth Objects" (NEO), nach denen wegen kleiner theoretischer Kollisionsgefahr seit einigen Jahren systematisch gesucht wird.