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Serben

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Unter Serben (serbisch: Srbi/Срби) versteht man sowohl die Staatsangehörigen Serbiens als auch eine Ethnie, deren Angehörige zumeist Serbisch sprechen. Dieser Artikel elaboriert letzteres.

Ethnonym

Die Herkunft der serbischen Ethnie ist nicht abschließend geklärt.[1] Der Name dürfte auf den indoeuropäischen Wortstamm srb, welcher ursprünglich "Verwandter, Verbündeter" bedeutete, zurückzuführen sein.[2][3][4]

Die Geographie des Claudius Ptolemäus bezeichnet mit Serboi einen Stamm in Sarmatien, der am Unterlauf der Wolga siedelte.[5]

In mittelalterlichen lateinischen Quellen (Einhard, Fredegar) werden Serben wie auch Sorben als Sorabi (auch: Surbi) bezeichnet. Auch zwischen anderen elb- bzw. ostslavischen und südslawischen Stämmen bestanden Namensparallelen[6]

Das Ethnonym Surbi (gens Surbiorum) ist erstmals in der Fredegar-Chronik für das Jahr 631 belegt und bezieht sich auf einen elbslavischen Stamm.[4][7] Für das Jahr 782 erwähnen die Einhardi Annales sorabische Slawen, welche Gebiete zwischen Elbe und Saale besiedelten (... Sorabi Sclavi, qui campos inter Albim et Salam interiacentes incolunt, ...).[4][8] Für das 9. Jahrhundert beschreibt Geographus Bavarus die Surbi als einen großen slawischen Stamm östlich des Frankenreiches, der 50 Civitates besaß. Cosmas von Prag bezeichnete um 1100 die Mark Meißen als Zribia.[6] Sorbische Schöffen, welche die Gerichtsbarkeit über die Slaven in der Mark Meißen ausübten, wurden Supane genannt.[9]

Die erste Erwähnung des Ethnonyms Sorabi im Kontext Südosteuropas scheint in den Einhardi Annales für das Jahr 822 auf. Darin ist die Rede von Soraben, die einen großen Teil der Provinz Dalmatia besiedelten (... ad Sorabos, quae natio magnam Dalmatiae partem obtinere dicitur). [10]

In byzantinischen Quellen werden Serboi bzw. Serbloi in den Handschriften De administrando imperio in Verbindung mit anderen slawischen Stämmen Dalmatiens und Pannoniens genannt.[6]

Konstantin VII. Porphyrogennetos sein Werk De administrando imperio (DAI) bezeugt als umfangreichste Quelle die frühe Geschichte der Serben in Byzanz, der ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Darin wird unter anderem erwähnt, dass die byzantinischen Serboi von den "ungetauften Serboi" aus Boiki (Böhmen?) abstammten, welches sich neben dem Frankenreich befände.[5] Laut DAI stamme die Bezeichnung srbi von lat. servi (gr. douloi, Sklaven). Diese eigenwillige Etymologie konnte sich lang behaupten. Sie hängt vermutlich damit zusammen, dass Serben laut DAI im 7. Jahrhundert unter Herakleios in den nordwestlichen byzantinischen Provinzen siedelten und die Suzeränität des byzantinischen Kaisers anerkannten. Seit dieser Zeit trägt eine Ortschaft, wie Konstantin VII. Porphyrogennetos schreibt, nahe Thessaloniki den Namen Serblia, griech. τα Σερβλια, heute Servia (griechisch Σερβία).[11][12]

Heinz Schuster-Šewc schreibt in seiner Abhandlung Über die Geschichte und Geographie des ethnischen Namens Sorb/Serb/Sarb/Srb (Novi Sad, 1984-1985), dass das Ethnonym Serb von der indeoeuropäischen onomatopoetischen Stammsilbe serbh- / sirbh- / surbh- abstamme, die säugen, schlürfen, trinken, fließen bedeute. Ähnlichkeiten finden sich heute im Deutschen Verb schlürfen (mhd. sürfen), oder im Lateinischen sorbeo, ebenfalls für säugen, trinken und fließen. Die semantische Entwicklung mündete in Srb für „Brüder und Schwestern nach der Muttermilch“, die von der gleichen Mutter gesäugt wurden, ohne unbedingt blutsverwandt gewesen zu sein. Daraus folgte die Bezeichnung für Angehörige einer gleichen Familie oder Sippe und später für Angehörige eines gleichen Stammes.[13] Diese Hypothese deckt sich mit den Erfahrungen einiger Wissenschaftler mit nativen Volksstämmen in Indonesien. In dem Dokumentarfilm Durch die grüne Hölle wird ein Ritual gezeigt, das zur Verbrüderung bzw. zur Aufnahme in die Stammesgemeinschaft voraussetzt die Muttermilch einer Stammesangehörigen getrunken zu haben.

Der Slawist Pavel Jozef Šafárik vertrat Anfang des 19. Jahrhunderts die Auffassung, dass Srbin (in vielerlei Varianten) Sippe, Verwandtschaft, Volk (lat. gens, natio) bedeute [14], während sein zeitgenössischer Kollege Josef Dobrovský die Meinung vertrat, dass srb ursprünglich der Eigenname aller Slawen gewesen sei, älter als die Fremdbezeichnungen Wenden und Slawen.[15]

Sprache und Schrift

Serbische Asbuka 1841

Serben sprechen die serbische Sprache, in Serbien überwiegend die ekavische Variante. In Bosnien und Herzegowina, Kroatien, und Montenegro wird das Serbische überwiegend in der ijekavischen Variante gesprochen. Zudem existiert auch die ikavische Variante, die jedoch keine Schriftsprache darstellt und mundartlich kaum noch angewendet wird, höchstens als halbikavisch oder halbijekavisch[16][17]. Neben dieser bedienen sich vor allem der höhere serbische Klerus, einige Sprachwissenschaftler, einige Adelige und ältere besonders gebildete und gläubige Menschen der altserbischen Redensart. Besonders aber Mönche und andere Restauratoren von mittelalterlichen Büchern und Ikonographen beherrschen die alte Sprache recht gut.

Sowohl das kyrillische Alphabet, die Asbuka vom serbischen Reformator Vuk Stefanović Karadžić, als auch das lateinische Alphabet, ergänzt durch serbische Sonderzeichen, sind im Gebrauch, wobei in der Verfassung Serbiens von 2006 festgelegt wurde, dass das Kyrillische den Vorzug vor der lateinischen Schrift besonders in Behörden, wie auch im Schulunterricht, hat.

Nachnamen

Schätzungen zufolge haben mehr als zwei Drittel der serbischen Nachnamen ein als Endung. Das ist ein serbisches Diminutiv. Da der Buchstabe ć in Westeuropa nicht gebräuchlich ist, wurde er früher in der Regel als ich, itch, itsch oder itz umschrieben. Das ć wird dabei als ein weiches tsch ausgesprochen. Serbische Nachnamen sind zumeist Patronyme oder Metronyme. Bei Patronymen wird, je nachdem was für ein Konsonant oder Vokal am Ende des Namens steht, ein ev, ov bzw. v eingefügt. Bei männlichen Namen, wie Nikola oder Kosta, entfällt das a und wird nur mit einem ersetzt, was zu Nikolić bzw. Kostić führt. Das gilt auch für die Metronyme, da nahezu alle weiblichen Namen mit einem a enden, wie in den Beispielen Marić von Mara und Radić von Rada. So bedeuten z.B. die serbischen Familiennamen Martinović, Konstantinović sowie Stefanović - Martin, Konstantin und Stefan sein Kindlein/Sprössling. Zu vergleichen wäre dies mit den skandinavischen Namensgebung, z.B. Svenson, Erikson (Svens Sohn, Eriks Sohn) ohne ein Diminutiv am Ende des Namens. Bei serbischen Nachnamen gibt es im Gegensatz zu Russischen keine Angleichung bezüglich des Geschlechts des Namensträgers. Weitere Endungen sind u.a. -in, -ski, -ev, -ov, -ac, -ak, -ca, seltener -elj. Die am weitesten verbreitetsten Familiennamen sind Jovanović (von Johannes), Petrović/Pijetrović (von Peter) sowie Djordjević (von Georg). [18]

Verbreitung

Autochthone Bevölkerung

Serben leben vor allem in Serbien, Montenegro, Republika Srpska (Bosnien und Herzegowina) und Kroatien (überwiegend an der ehemaligen österreichisch-ungarischen Militärgrenze und in Zagreb). Serben leben als anerkannte autochthone Minderheiten in Mazedonien (ca. 35.000), Rumänien (ca. 22.500), Ungarn (ca. 3.800). In Albanien sind die Serben als Minderheit nicht anerkannt, weswegen sie in Statisiken nicht aufgeführt werden und ihre genaue Zahl nahezu nicht bestimmt werden kann.

In Serbien (ohne Kosovo und Metochien) leben laut Volkszählung 2002 6.212.838 (82,86 %) Serben. In der von der UNMIK verwaltenden südserbischen Provinz leben noch etwa 100.000 Serben, hauptsächlich im nördlichen Teil der Provinz, im nördlichen Kosovska Mitrovica und in einigen eingezäunten und von der KFOR bewachten Schutzzonen südlich des Flusses Ibar. Vor 1999 und der Übergabe der Administration an die UNO, lebten insgesamt 320.000 Serben in der serbischen Provinz Kosovo und Metochien.[19]

In Bosnien und Herzegowina leben ca. 1.690.000 Serben (ca 37,1%) als eines der drei konstitutiven Völker. Der überwiegende Anteil von ca. 1,5 Mio in der Republika Srpska.

In Montenegro sind es laut Zensus 2003 198.414 (32,00 %), dazuzuzählen sind etwa 15.000 vertriebene Serben aus der Bosniakisch-Kroatischen Föderation und der serbischen Provinz Kosovo und Metochien. Der Status der Serben ist hier unklar. Sie werden in der Verfassung aufgeführt, jedoch wurde es vermieden sie eindeutig entweder als Minderheit oder als konstitutives Volk auszuzeichnen.

In Kroatien leben lt. Zensus 2001 202.000 Serben (4,5%) als anerkannte Minderheit, während es vor dem Kroatienkrieg nach der Volkszählung 1991 581.633 (12,1%) [20] waren.

Die größten urbanen Zentren der serbischen Bevölkerung befinden sich in Belgrad, Novi Sad, Kragujevac und Niš in Serbien sowie in Banja Luka und in dem stark wachsenden Istočno Sarajevo in der Republika Srpska (Bosnien und Herzegowina).

Diaspora

Das serbische Außenministerium geht von bis zu 3,5 Millionen in der Diaspora lebenden Serben mit serbischstämmigen Hintergrund aus. Es ist beabsichtigt in nächster Zukunft vollständige Analysen durchzuführen und die serbische Diaspora durch Dachverbände besser zu organisieren, um den politischen Willen dieser Menschen im Ausland, sowie in Serbien effektiver in die politische Entscheidungsfindung einzubringen und das wirtschaftliche Potenzial dieser großen Anzahl von Emigranten effizienter auszuschöpfen.[21]

In den USA, Kanada, Australien, Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz bildeten sich die größten serbischen Gemeinschaften. Große innerstädtische Gemeinden haben sich in Chicago und Stuttgart gebildet.

Angelsächsischer Raum

In den USA leben schätzungsweise 200.000-350.000 Serben, lt. der Volkszählung von 2004 haben sich 150.000 als Serben deklariert und über 388.000 als Jugoslawen. Von diesen 388.000 sind etwa 50.000-200.000 serbischstämmig. Wie viele serbischstämmige sich als US-Amerikaner bezeichneten kann man nahezu nicht feststellen, da in der Volkszählung nur serbokroatisch als Sprache angeboten wurde und diese lt. Zensus von nur 240.000 Sprechern benutzt wird, dabei kommt man auf eine Zahl von über einer Million serbokroatisch sprechenden Immigranten aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro und Serbien.[22]

In Kanada leben ca. 70.000-90.000 Serben. Nach der Volkszählung von 2003 sind 55.540 Serben und 65.505 Jugoslawen. Von diesen sind etwa 15.000-35.000 serbischstämmig.

Im Zensus von 2001 in Australien bekannten sich 97.310 eindeutig als Serben. Da Jugoslawen hier ausgelassen wurde, haben die Immigranten aus dem ehemaligen Jugoslawien ihrer Ethnie den Vorzug gegeben.

Im Vereinigten Königreich leben schätzungsweise 70.000 Serben.

Deutschsprachiger Raum

In Deutschland leben 493.915 Menschen aus dem ehemaligen Serbien-Montenegro (2005) ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Von diesen 493.915 haben im Jahr 2005 196.900 immer noch die alte jugoslawische Staatsbürgerschaft bzw. sind Albaner aus dem Kosovo, die die serbische Staatsbürgerschaft nicht erhalten können, da sie keine ausreichenden Nachweise über die Herkunft machen können. Von diesen 196.900 sind über 80% albanischer und anderer nichtserbischer Nationalität. Über 90% der restlichen 297.000 sind Serben. Seit den 60ern wurden ca. 150.000-200.000 Serben eingebürgert.[23] Von den 156.900 Staatsbürgern aus Bosnien Herzegowina sind etwa 40% oder ca. 63.000 Serben. Von den 228.000 Kroaten sind etwa 5-10% oder 10-20.000 Serben, wenn man von dem gesamten Bevölkerungsanteil der Serben vor 1991 in Kroatien ausgeht. Der Zentralrat der Serben in Deutschland spricht von bis zu 600.000 Serben in Deutschland.[24]

In Österreich leben gemäß der Volkszählung von 2001 143.077 aus Serbien-Montenegro (bis zu 80% Serben) und 134.402 aus Bosnien-Herzegowina, von denen bis zu 40% Serben sind, also bis zu 54.000. 70.000 Serben leben allein in Wien. Der berühmte Wiener Schriftsteller Dejan Medaković, der eine umfassende Arbeit zu diesem Thema verfasst hat, beziffert die Zahl der in Österreich lebenden Menschen mit serbischen Migrationshintergrund mit ungefähr 400.000. (Gajić 2005: 14)

In der Schweiz sind es bis zu 120.000 Serben. Man kann davon ausgehen, dass die 131.851 orthodoxen Gläubigen in der Schweiz größtenteils aus Serbien kommen und dass serbische Atheisten ebenso vorhanden sind.

Die erste große Auswandererwelle kam aufgrund des Bedarfs an Gastarbeitern in den 1960'ern, 1970'ern und 1980'ern, die zweite folgte mit dem Zerfall Jugoslawiens 1991 und den darauf folgenden Krisen. Heute leben in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt bis zu einer Million Serben - in der ersten, zweiten und dritten Generation. Auch die ökonomische Bedeutung der Serben in Deutschland nimmt langsam zu. Ihre Einkommen geben die deutschen Serben heute zu 80-90% direkt wieder in Deutschland aus.

Romanischsprachiger Raum

In Frankreich leben nach Schätzungen der serbischen Auslandsvertretungen und Kulturvereine bis zu 120.000 Serben.

In Italien leben nach der Volkszählung aus dem Jahre 2005 65.000 Staatsangehörige Serbien-Montenegros, davon sind bis zu 30.000 Serben. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass unter 50% serbischstämmig sind, denn Italien ist seit je her ein beliebtes Immigrationsziel der albanischstämmigen Bevölkerung aus der serbischen Provinz Kosovo und Metohien.

Skandinavien

Die Volkszählung Ende 2005 in Schweden erfasste die Ausländer nach dem Geburtsland. Dabei sind 78.000 in Serbien-Montenegro geboren. Gleichzeitig wird ausgesagt, dass 107.000 Personen selber oder Eltern haben, die in Jugoslawien geboren sind. Bezieht man noch die Einbürgerungen seit über 40 Jahren, ebenso wie ein Drittel der in Bosnien-Herzegowina geborenen (insg. 55.000), ein, so kann man von ca. 100.000 Serben in Schweden ausgehen.

In Norwegen leben ca. 10.000-15.000 Serben. Die Angaben stammen vom Januar 2007. Dabei kommen 12.500 Menschen aus Serbien und 15.667 aus Bosnien-Herzegowina (ca. eine Drittel serbischstämmig).

Quellen: siehe Tabelle

Literatur

Die Südslawen und ihre Identität(en) - Eine Untersuchung in Deutschland lebender Bosnier, Kroaten und Serben Autor: Katja Kukolj

Gajic Zoran (2005): Wiener Serben. Universität Wien, Wien

Religion

Die in diesem Artikel elaborierten Serben bekennen sich mit einer sehr großen Mehrheit zur Serbisch-Orthodoxen Kirche und damit zum orthodoxen Christentum (serb. Pravoslavlje, kyr. Православље).[25] An zweiter Stelle folgen die sich als Atheisten bekennende Serben. Neben diesen gibt es auch einige sich als Protestanten, römische Katholiken, Muslime und Anhänger anderer Religionen bekennende Serben. Einige Ethnologen sind der Meinung, dass Serben, Montenegriner, Bosniaken, sl. Muslime, Goranen und Kroaten ihre Volkszugehörigkeit vor allem durch ihre Religionszugehörigkeit bzw. Ihren Standpunkt zur Religion definieren und sich damit mit dem entsprechenden Kulturkreis identifizieren.

Die serbische Identität und Kultur ist stark vom orthodoxen Christentum geprägt. So wurde die Schrift über die missionierenden orthodoxen Mönche und sog. Slawenlehrer Kyrill und Method den Serben bekannt gemacht. Diese Errungenschaft die Angleichung der griechischen kyrillischen Schrift an das bis dato an den christlichen Höfen belächelte einfache Altserbische war entscheidend für die kulturelle Entfaltung serbischer Literatur, Kunst, Baukunst, Politik und Religiosität, weshalb Kyrill und Method heute als Heilige verehrt werden. Die orthodoxe Kirche hat des weiteren die ersten Bildungsinstitutionen bei den Serben eingeführt und im 12. Jahrhundert das erste geschriebene Gesetzbuch, das Nomokanon des heiligen Sava von Serbien etabliert. Außerdem wird sie als Bewahrerin der serbischen nationalen Identität, Tradition und Geschichte angesehen. Sie war als Fürsprecherin der Serben während der langen Fremdherrschaft durch die Osmanen und Habsburger aktiv.

Serbischer Eid

Als eine weitere Besonderheit hat sich ergeben, dass sich unter den Serben der serbische Gruß etabliert hat. Dabei werden drei Finger, Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, der rechten Hand ausgestreckt oder zusammenführend in die Luft gehalten. Dieser Gruß ging aus den ersten großen Aufständen gegen die Osmanen aber auch Österreich-Ungarn im 19. Jahrhundert ursprünglich als Eid auf die Bibel und die orthodoxe Kirche hervor. Die drei Finger symbolisieren den christlichen Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes: Den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Ebenso wurde die altorthodoxe Bekreuzigung mit drei Fingern gegenüber den katholischen Habsburgern in den Vordergrund gestellt. Heute werden drei Finger gerne von Sportlern, Politikern, aber auch von Menschenansammlungen bei Konzerten oder Sportveranstaltungen als symbolischer serbischer Gruß gezeigt.

Quellen

  1. Ferdo Šišić: Ime Hrvat i Srbin, i teorije o doseljenju Hrvata i Srba, Godišnjica Nikole Čupića, 1923, XXXV, 1-49.
  2. Heinz Schuster-Šewc, Poreklo i istorija etnonima Serb
  3. M. Budimir, Über die alte Erwähnung des serbischen Namens, 1959
  4. a b c Sorben, LexMA
  5. a b Serboi, Oxford Dictionary of Byzantium
  6. a b c Elb- und Ostseeslaven.
  7. Hilza Elina, Die Sorben/Wenden in Deutschland, Haus für sorbische Volkskultur Bautzen
  8. Einhardi Annales ad a. 782
  9. Meißen, LexMA
  10. Zoran Konstantinović: Deutsche Reisebeschreibungen über Serbien und Montenegro. Südosteuropäische Arbeiten 56 (1960).
  11. Milan V. Dimić: Who is a Serb? Internal Definitions and External Designations. Wien 2005, S. 4
  12. http://www.rastko.org.yu/rastko-bl/istorija/corovic/istorija/1_3_l.html http://montenegrina.net/pages/pages1/istorija/duklja/de_administrando_imperio.htm http://www.rastko.org.yu/rastko-lu/jezik/hsuster-srbin_l.html
  13. Heinz Schuster-Šewc: Poreklo i istorija etnonima Serb.
  14. Pavel Jozef Šafárik: Slowanské starožitnosti (Slawische Alterthümer). Prag, 1837, S. 115-116, 313-316
  15. Josef Dobrovský: Slovanka. Zur Kenntniß der alten und neuen slavischen Literatur, der Sprachkunde nach allen Mundarten, der Geschichte und Alterthümer. Prag, 1814-1815, S. 165
  16. Karte 1 Serbokroatische Mundarten
  17. Karte 2 Serbokroatische Mundarten
  18. Serbische Nachnamen
  19. IDP Serben aus dem Kosovo in Serbien
  20. http://www.vjesnik.hr/html/2002/06/11/Clanak.asp?r=tem&c=2
  21. Außenministerium der Republik Serbien
  22. http://www.everyculture.com/multi/Pa-Sp/Serbian-Americans.html
  23. http://www2.gtz.de/migration-and-development/konferenz-2/deutsch/serben.htm
  24. http://www.zentralrat-der-serben.de/index.php?ueber_uns
  25. Zensus zur Religionzugehörigkeit