Selene
Selene (griech., bei den Römern Luna), die Göttin des Mondes, Tochter des Hyperion und der Theia, Schwester des Helios und der Eos, auch Phöbe genannt, später mit der alten Mondgöttin Artemis (Diana) oder auch mit Persephone identifiziert.
Selene gebar von Endymion 50 Töchter, von Zeus die Pandia und Herse ("Tau"). In Rom hatte Luna alte Heiligtümer auf dem Palatin und Aventin und war, wie Sol, auch Schutzgottheit des Zirkus.
Dargestellt wird Selene mit verschleiertem Hinterhaupt, den Halbmond über der Stirn und eine Fackel in der Hand, auf Rossen oder Kühen reitend, auch vom Zweigespann gefahren, in Endymionreliefs zu ihrem Liebling herabschwebend, so auch in statuarischen Einzelwerken (Vatikan). Umgeben von andern Gottheiten, sieht man sie auf einem schönen Altar des Louvre, wo sie vor sich den untergehenden Hesperos (Abendstern), hinter sich den Phosphoros (Morgenstern), unter sich die Maske des Okeanos hat, des Weltenstroms, aus dem sie hervortaucht. Selene mit Hesperos und Phosphoros (Altar im Louvre zu Paris)
Literatur (Antiquariat?)
K. O. Müller, Handbuch der Archäologie (3. Aufl., S. 647 ff.).
Aus: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888/89