Jammu und Kashmir (Bundesstaat)

Jammu und Kashmir (Hindi: जम्मू और कश्मीर, jammū aur kaśmīr, [], englisch Jammu and Kashmir) ist ein indischer Bundesstaat und Teil der zwischen der Volksrepublik China, Indien und Pakistan umstrittenen Region Kaschmir. Er nimmt eine Fläche von 101.387 km² ein und hat 10.069.917 Einwohner (Stand 2001).
Die Landesregierung hat ihren Sitz im Sommer in Srinagar und im Winter in Jammu.
Geographie
Jammu und Kashmir grenzt an die indischen Bundesstaaten Himachal Pradesh und den Punjab, die gleichnamige pakistanische Provinz Punjab, an das teilautonome pakistanische Asad Kaschmir, an die pakistanischen Nordgebiete, sowie an Tibet (u.a. an Aksai Chin) (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden). Der Bundesstaat besteht aus 3 Regionen. Im westlichen Teil liegt die Region Kashmir mit überwiegend muslimischer Bevölkerung und Srinagar als Zentrum. Den östlichen Teil bildet Ladakh, eine Region mit tibetisch-buddhistischer Kultur und dem Zentrum Leh. Die südliche Region ist Jammu, sie weist eine überwiegend hinduistische Bevölkerung auf.
Größte Städte
(Stand: Volkszählung 2001)
| Stadt | Einwohner |
|---|---|
| Srinagar | 894.940 |
| Jammu | 378.431 |
| Anantnag | 63.437 |
| Baramula | 61.941 |
| Udhampur | 59.236 |
| Sopur | 53.246 |
| Kathua | 40.006 |
| Bari-Brahmana | 31.616 |
| Jammu Cantonment | 30.107 |
| Leh | 27.513 |
| Bandipur | 25.714 |
Bevölkerung
Sprachen
| Sprachen in Jammu und Kashmir[1] | ||
|---|---|---|
| Sprache | Sprachfamilie | Anteil |
| Kashmiri | Indoarisch | 53,98 % |
| Dogri | Indoarisch | 21,94 % |
| Hindi (einschl. verwandter Sprachen) | Indoarisch | 18,61 % |
| Panjabi | Indoarisch | 1,90 % |
| Ladakhisch | Tibetobirmanisch | 1,00 % |
| Shina | Indoarisch | 0,34 % |
Geschichte
1947 - Großbritannien entlässt Indien und Pakistan in die Unabhängigkeit, wodurch ca. 8,4 Mio. Menschen flüchten oder zwischen den beiden Staaten umgesiedelt werden, über 1 Mio. Menschen sterben bei Pogromen und auf der Flucht, pakistanische Freischärler sickern in Kashmir ein, Maharaja Hari Singh erklärt den Anschluss Kashmirs an Indien und ruft indische Truppen ins Land, Erster Indisch-Pakistanischer Krieg
1949 - Waffenstillstand, Festlegung der Waffenstillstandslinie („Line of Control“), Teilung von Kashmir (Zwei-Nationen-Theorie), Forderung eines Referendums über einen eigenen Staat Kashmir durch die Vereinten Nationen
1957 - Jammu und Kashmir wird Bundesstaat von Indien
1962 - Indisch-Chinesischer Grenzkrieg, China besetzt Aksai-Chin (westlicher Teil der indischen Region Ladakh)
1965 - Pakistan greift den indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir an, Zweiter Indisch-Pakistanischer Krieg und Waffenstillstand
1966 - Frieden von Taschkent und offizielle Anerkennung der „Line of Control“ (LoC)
1971/1972 - 3. Indisch-Pakistanischer Krieg, Niederlage Pakistans, Verlust von Ost-Pakistan und Gründung des neuen Staates Bangladesh
1974 - Absetzung des letzten Mirs (Fürst) von Asad Kaschmir und Angliederung des Gebietes an Pakistan
1984 - Beginn der Kämpfe auf dem Siachen-Gletscher zwischen Pakistan und Indien, um den von Indien kontrollierten Zugang zum Tal von Leh
1986/1987 - China und Indien ziehen Truppen im Ladakh-Grenzgebiet zusammen, erste Anschläge moslemischer Extremisten auf indische Einrichtungen, die einen autonomen Kashmirstaat fordern oder den Anschluss an Pakistan
1990 - Terror im Kashmir-Tal erreicht Höhepunkt, Flucht von über 100.000 Hindus (Kashmiri Pandits) aus dem Tal nach Jammu, Indien und Pakistan verstärken ihre Truppen an den Grenzen, Ermordung des höchsten religiösen Moslem-Führers (Mirwait Mohammed Farooq).
Siehe auch: Geschichte Ladakhs

Politik
Der amtierende Chief Minister ist seit 2. November 2005 Ghulam Nabi Azad.
siehe auch: Liste der Chief Minister von Jammu und Kashmir
Weblinks
- Offizielle Seite des Bundesstaates Jammu & Kashmir
- Länderportrait Jammu & Kashmir von Christoph S. Sprung bei suedasien.info
- ↑ Prozentuale Anteile nach der indischen Volkszählung von 2001