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John Varley

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John Herbert Varley (* 1947, in Austin, Texas) ist ein US-amerikanischer Science Fiction Autor. Sein Pseudonym ist Herb Boehm.

Er besuchte die Michigan State University in East Lansing, durchreiste das Land für einige Jahre und wurde 1973 hauptberuflich Autor. Er hat mehrere Romane und viele Kurzgeschichten geschrieben, viele davon spielen in einer zukünftigen Welt (The Eight Worlds), in der Jahre zuvor eine Rasse mysteriöser und allmächtiger Aliens die Erdbewohner von ihrem Planeten vertrieben hat; doch die Menschen haben nahezu jeden Fleck des Sonnensystems besiedelt, oft durch starke biologische Veränderungen, die sie sich durch Abhören der Alien-Kommunikationskanäle selbst angeeignet hatten.

Varleys detaillierten Spekulationen darüber, wie die Menschen ihren Vorteil aus der biologischen Wissenschaft ziehen könnten, waren in den 70er Jahren revolutionär, als seine Kurzgeschichtensammlung The Persistence of Vision veröffentlich wurde. Die Titelgeschichte der Sammlung gewann den Hugo- und Nebula-Award, und es wird vermutet, daß Overdrawn at the Memory Bank einige Teile des Kinofilms Total Recall beeinflußt haben könnte (auch wenn die primäre Inspiration natürlich die angegebene Quelle, die Geschichte We Can Remember It For You Wholesale von Philip K. Dick, war).

Varley nahm sich für 10 Jahre in Hollywood eine Auszeit vom Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten, doch das einzige konkrete Ergebnis dessen war der Film Millennium. Varley sagte darüber:

"Wir hatten das erste Treffen 1979. Es endete damit, daß ich es sechs mal schrieb. Es gab vier verschiedene Regisseure, und mit jedem neuen mußte ich das Ganze mit ihm neu überarbeiten und es neu schreiben. Jeder neue Regisseur hatte seine eigenen Ideen, und manchmal gewinnst du auch etwas dadurch dazu, doch jedesmal in diesem Prozeß ging auch etwas verloren, und als es dann schlußendlich verfilmt wurde, war bereits ein Großteil der Vision dahin." (Interview in St. Louis Post-Dispatch Monday, 20.Juli 1992)

In den 90er Jahren kehrte er als Vollzeit-Autor zurück.

Varley wird oft mit Robert Heinlein verglichen. Zusätzlich zu einem ähnlichen, beschreibenden Schreibstil haben sie auch gemeinsam, freie Gesellschaften und freie Liebe zu befürworten.

Varley ist auch wegen der häufigen Prominenz von weiblichen Darstellern in seinen Romanen erwähnenswert, da dies in der Science Fiction unüblich ist, vor allem unter männlichen Autoren von Hard SF. Diese Prominenz ist nicht nur in seinem Eight Worlds-Setting erkennbar, wo Geschlechtsumwandlungen Routineeingriffe sind, sondern auch in seinen anderen Werken. Die Idee von Routine-Geschlechtsumwandlungen ist außerdem ein Beispiel von sexuellen Themen, die seine Werke durchziehen, ohne sie aber zu dominieren.

John Varley schrieb außerdem eine Trilogie von Romanen, die in einer radförmigen, hohlen Welt namens Gäa, die in ihrer Struktur an ein sehr großes Stanford-Torus-Weltraumhabitat angelehnt ist, jedoch mit einer merklich anderen Persönlichkeit.

Bibliografie

Romane

  • The Ophiuchi Hotline (1977) - dt.: Der heiße Draht nach Ophiuchi (1984)
  • Titan (1979) - dt.: Der Satellit (1983)
  • Wizard (1980) - dt.: Der Magier (1983)
  • Millennium (1983) - dt.: Millenium: Eine Jahrtausendliebe (1985)
  • Demon (1984) - dt.: Der Dämon (1986)
  • Steel Beach (1992) - dt.: Stahl-Paradies (1994)
  • The Golden Globe (1998)
  • Red Thunder (2003)
  • Mammoth (in Planung)
  • ??? (ein Sequel zu Red Thunder, in Planung)

Kurzgeschichten-Sammlungen

  • The Persistence of Vision (1978) - dt.: Voraussichten, Mehr Voraussichten und Noch mehr Voraussichten (1981)
  • The Barbie Murders (1980) (neu veröffentlicht als Picnic on Nearside, 1984)
  • Blue Champagne (1986)
  • The John Varley Reader (2004)

Anderes

  • Millennium - Drehbuch (1989) - basierend auf die Kurzgeschichte Air Raid
  • The Phantom Of Kansas - Drehbuch
  • Have Spacesuit, Will Travel - Drehbuch - basierend auf einen Robert Heinlein-Roman. (noch nicht verfilmt)
  • Galaxy - Drehbuch (noch nicht verfilmt)

Preise

Varley gewann den Hugo Award dreimal:
1979 - Erzählung – "The Persistence of Vision"
1982 - Kurzgeschichte – "The Pusher"
1985 - Erzählung - "Press Enter■"

und wurde weitere zwölfmal nominiert.


Er gewann den Nebula Award einmal:
1985 - Erzählung - "Press Enter■"

und wurde weitere sechsmal nominiert.


Er gewann den Locus Award zehnmal:
1976 - Special Locus Award – vier Erzählungen in den Top 10 ("Bagatelle", "Gotta Sing, Gotta Dance", "Overdrawn at the Memory Bank", "The Phantom of Kansas")
1979 - Erzählung – "The Persistence of Vision"
1979 - Novelle – "The Barbie Murders"
1979 - Erzählung - The Persistence of Vision
1980 - SF-Roman – Titan
1981 - Erzählung – The Barbie Murders
1982 - Erzählung – "Blue Champagne"
1982 - Kurzgeschichte – "The Pusher"
1985 - Erzählung - "Press Enter■"
1987 - Sammlung – Blue Champagne


Varley gewann außerdem den Jupiter Award, den Prix Apollo, sieben Seiun Awards und andere.

Siehe auch

Fiktive Welt