Carl Schmitt
Carl Schmitt (* 11. Juli 1888 in Plettenberg (Westfalen); † 7. April ebenda) war ein deutscher Staatsrechtler.
Leben
Nach Studien in Berlin, München und Straßburg promovierte er 1911 in Straßburg. Dort wurde er 1916 für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht und Staatstheorie auch habilitiert. In kurzen Abstände folgte er Rufen nach Greifswald, Bonn, Berlin, Köln und wieder Berlin. Nachdem Schmitt zunächst dem Nationalsozialisten (wohl aus emotionaler Distanz zu aller Massenbewegung) abgeneigt war, stellte er sich nach Adolf Hitlers Machtergreifung auf deren Seite und diente dem Regime als »Kronjurist«, wie er verschiedentlich genannt wurde. Schon 1933 wurde er preußischer Staatsrat, Mitglied der NSDAP, Fachgruppenleiter im NS-Rechtswahrerbund und Herausgeber der Deutschen-Juristen-Zeitung. Er fiel aber1936 in Ungnade, legte nach Angriffen seine Parteiämter nieder und führte fortan ein zurückgezogenes Leben in seinem Heimatort.
Sein bekanntestes Werk dürfte die Verfassungslehre von 1928 sein, in der er die Verfassung der Weimarer Republik kritisierte, und sich für eine autoritäre Zentralgewalt aussprach. Seine dort vertreten Auffassung sind autoritär, antidemokratisch und gegen jede liberale Aufassung gewandt. Sie können als theoretische Grundlegung des Führerprinzips gelesen werden.
Da Schmitt sich nie offen von den Nationalsozialisten abgewandt hat, ist ihm zu Lebzeiten eine Rehabilitation, wie sie vielen anderen zu Teil wurde (z.B. Karl Larenz, Theodor Maunz), versagt geblieben. Durch die offene Unterstützung auch des Antisemitismus der NS-Ideologie hatte er sich moralisch zu Grunde gerichtet. Allerdings finden sich in der juristischen Literatur vermehrt Versuche, dies nach seinem Tode nachzuholen. Im Mittelpunkt des literarischen Intresses steht dabei insbesondere seine radikale und schnelle Gefolgschaft 1933 nach anfänglicher Distanz.
Werke
- Verfassungslehre, Duncker & Humblot, Berlin 1928
- Legalität und Legitimität, 1932
Literatur
- Noack, Carl Schmitt. Eine Biographie, 1993
Weblinks
- Biographie beim LeMO