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Ö3

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Vorlage:Infobox Hörfunksender Das Hitradio Ö3 ist das dritte offizielle Hörfunkprogramm des Österreichischen Rundfunks (ORF). Programmchef ist Georg Spatt.

Geschichte

1967 holte Generalintendant Gerd Bacher Ernst Grissemann nach Wien und vertraute ihm den Aufbau des Unterhaltungsradios im reformierten ORF an. Als Berater fungierte Frank Elstner. Die erste Sendung von Ö3 ging am 1. Oktober 1967 über den Äther.

Im Team der ersten Stunde waren Dieter Dorner, Walter Richard Langer (Vokal Instrumental International), Reinhard Mildner, Alfred Komarek (Melodie Exklusiv, Texte mit Ernst Grissemann), André Heller (Die Musicbox), Rudi Klausnitzer (Leute). In der Anfangszeit war Ö3 die Plattform, die den Austropop förderte und bekannt machte.

Spartenprogramme

Eine Spezialität der ersten zwei Jahrzehnte von Ö3 waren spezielle Spartenprogramme, wie zum Beispiel:

Einige dieser Programme sind in die Literatur eingegangen, so etwa Musik zum Träumen (mehrfach, unter anderem bei Jörg Mauthe) oder Vokal - Instrumental - International bei Walter Klier (Grüne Zeiten).

Umwandlung in einen Popsender

Der Popsender im ursprünglichen Format wurde im Herbst 1996 (kurz vor dem Beginn der Konkurrenz durch Privatradio) de facto eingestellt: Kultursendungen wurden nach Ö1, sogenannte alternative Musik nach FM4 ausgelagert, Ö3 selbst wurde in ein Formatradio umgewandelt, das mit kommerziellen Privatradioprogrammen vergleichbar ist. Als Cash Cow des ORF finanziert Ö3 die Programme Ö1 und FM4 mit.

Ö3 ist mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 34 % laut Radiotest der mit Abstand meistgehörte Radiosender Österreichs, während alle Privatradiosender zusammengenommen weniger als 20 % erreichen. Täglich hat Ö3 durchschnittlich 2.800.000 Hörer.

Ö3 ist europaweit aufgrund der geringen Konkurrenz im eigenen Land führend in Europa. Der Sender ist laut der Statistik der Eurovision der erfolgreichste Popsender Europas. Das gelang zuletzt, mit einiger Kraftanstrengung, 1969, dem Radiosender Radio Luxemburg. Ö3 gilt auch in Bayern, vor allem in Südostbayern als Alternative zu den bayerischen Hörfunksendern und ist dort zum Teil Kult. Die theoretische technische Reichweite beträgt 15 Millionen Hörer (Österreich, Südbayern, Norditalien, Tschechien, …).

Die Studios von Ö3 wurden in den 1990er-Jahren aus dem ORF-Funkhaus in der Wiener Argentinierstraße (4. Bezirk) in ein eigenständiges Ö3-Haus in der Straße Heiligenstädter Lände ausgelagert.

Bekannte Sendungen

Ö3 Wecker

Der Ö3 Wecker ist die Morgensendung des Radiosenders Ö3, mit Inhalten wie Comedy und Information. Sie hat regelmäßig über 2,5 Millionen Hörer. Besonders bekannt bei der Ö3 Wecker-Comedy sind vor allem die Comedy Hirten, Professor Kaiser und die Verzweifelten Hausmänner. Die meisten Comedyserien des Ö3 Weckers nehmen österreichische Prominente auf den Arm. Daneben gibt es noch klassische Comedy wie etwa den Ö3-Mikromann und den Ö3 Callboy. Der Ö3 Wecker wurde jahrelang von Hary Raithofer moderiert, der dadurch zu einem der bekanntesten Radiomoderatoren Österreichs wurde. Nach seinem Abgang im November 2004 übernahmen Robert Kratky (als Hauptmoderator) und Peter L. Eppinger den Ö3 Wecker.

Die erste und wahrscheinlich bekannteste Comedy im reformierten Ö3 war der Vignettenman, eine Satire zur Einführung der Autobahnvignette im Jahr 1997.

Ö3 Austria Top 40

Ö3 Austria Top 40 ist die Chartshow des Radiosenders Ö3. Die Wertung der Ö3 Austria Top 40 wird wöchentlich von Media Control Austria erstellt und ist die offizielle Wertung des österreichischen Musikmarktes. Einbezogen werden die Verkäufe aus dem österreichischen Tonträgerhandel und die Verkaufszahlen der größten Online-Musikportale. Im Herbst 1967 wurde auf Ö3 zum ersten Mal eine Hitparade ausgestrahlt, moderiert von Ernst Grissemann. In weiterer Folge waren dann Hans Leitinger, Udo Huber, Martina Kaiser und Matthias Euler-Rolle Präsentatoren der Sendung. Aktuell werden die Ö3 Austria Top 40 von Gustav Götz moderiert.

Die Musicbox

Die Ö3-Musicbox bzw. Box war in den ersten beiden Bestandsjahrzehnten von Ö3 ein prägendes Jugendformat, das sich den Programmschwerpunkten Jugendkultur und Jugendpolitik gewidmet hat.

Moderatoren

  • Christian Anderl (Ö3-Wochenendwecker, Radio Holiday, Ö3 Dabei)
  • Oliver Baier (Hol's der Geier, seit Juli 2006 nicht mehr bei Ö3)
  • Kati Bellowitsch (Radio Holiday, Ö3-Hitpanorama, Ö3-Extra, derzeit Karenz)
  • Peter L. Eppinger (Ö3-Wecker)
  • Susanne Erhart (Ö3-Nachtflug)
  • Edi Finger junior (Ö3-Sport)
  • Gerald Fleischhacker (Radio Holiday, Ö3 Dabei, Ö3 Sonntagsradio)
  • Eberhard Forcher (Ö3 Solid Gold)
  • Gustav Götz (Radio Holiday, Treffpunkt Ö3, Ö3 Saturday Night Fever – Superhits pur, Ö3 Austria Top 40)
  • Sylvia Graf (Radio Holiday, Liebe usw.)
  • Rainer Hons (Ö3-Nachtflug, Ö3 Saturday Night Fever - Superhits pur)
  • Benny Hörtnagl (Ö3-Nachtflug, Treffpunkt Ö3, Ö3 Saturday Night Fever – Superhits pur)
  • Thomas Kamenar (Ö3-Nachtflug, Ö3-Hitpanorama, Ö3-Sternstunden)
  • Michi Kasper (Ö3-Sport)
  • Andi Knoll (Ö3-Heute, Ö3-Mittagsspiele)
  • Phillip Kofler (Ö3-Nachtflug, seit März 2007 Ö3-Verkehrsservice)
  • Sandra König (Ö3-Wecker, Liebe usw., Ö3 Extra)
  • Kim Kopacka (Ö3 Verkehrsservice, Ö3 Nachtflug)
  • Robert Kratky (Ö3-Wecker)
  • Sarah Kriesche (Die Ö3 Kummernummer – der Talk, seit Dezember 2006 nicht mehr bei Ö3)
  • Benedict Krischke (Ö3-Nachtflug, seit Jänner 2007 nicht mehr bei Ö3)
  • Gernot Kulis (Ö3-Callboy, Professor Kaiser)
  • Angelika Lang (Radio Holiday, Ö3-Extra, seit Dezember 2006 nicht mehr bei Ö3)
  • Elke Lichtenegger (Ö3-Nachtflug, Treffpunkt Ö3, Ö3 Saturday Night Fever - Superhits pur)
  • Thomas May (Liebe usw., seit Juli 2006 nicht mehr bei Ö3)
  • Petra Mödlhammer (früher Ö3-Verkehrsservice, jetzt Ö3-Reporterin Wien)
  • Adi Niederkorn (Ö3-Sport)
  • Ottavio Nuccio (Ö3-Nachtflug, seit Juli 2007 nicht mehr bei Ö3)
  • Robert Pfannhauser (Ö3-Nachtflug)
  • Mario Poscharnig (Ö3-Nachtflug, Ö3 Saturday Night Fever – Superhits pur)
  • Gerhard Prohaska (Ö3-Sport)
  • Martina Rammer (Liebe usw., Flirtcoach)
  • Andrea Radakovits (Ö3-Verkehrsservice)
  • Gerda Rogers (Ö3-Sternstunden)
  • Armin Rogl (Ö3-Nachtflug, Studio A, Liebe usw., Ö3 Sonntagsradio)
  • Andrea Rosenberger (Ö3 Verkehrsservice)
  • Martina Rupp (Radio Holiday, Ö3-Extra)
  • Alex Scheurer (AIW – Ab ins Wochenende, seit April 2007 nicht mehr bei Ö3)
  • Claudia Stöckl (Frühstück bei mir)
  • P. A. Straubinger (Studio A, Filmexperte)
  • Georg Urbanitsch (Ö3-Reporter)
  • Marcus Wadsak (Ö3-Wecker Wettermann)
  • Thomas Walek (Ö3 Mikromann)
  • Sonja Watzka (Hitradio Ö3 am Wochenende)
  • Daniela Zeller (Ö3-Wecker, Extra)

Einschaltquoten

Im 2. Halbjahr 2005 erreichte Ö3 österreichweit bei den Hörern ab 10 Jahren einen Marktanteil von 38,3 %, was eine deutliche Marktführerschaft bedeutet. Das sind 1,7 % weniger als noch im 2. Halbjahr 2004. Grund für den Quoten-Rückgang ist die stärker gewordene Konkurrenz durch die Privatradiosender, welche seit 1998 Sendelizenzen erwerben können. Den höchsten Marktanteil konnte Ö3 dennoch im Jahr 2001 erreichen, als die ersten Privatradios bereits drei Jahre auf Sendung waren. Damals erreichte Ö3 täglich eine Quote von durchschnittlich 42,6 % österreichweit. Die meisten Ö3-Hörer gab es im 2. Halbjahr 2005 in Kärnten, wo Ö3 43,9 % erreichte, aber trotzdem noch vom ebenfalls öffentlich rechtlichen Lokalradio Ö2 (Radio Kärnten) um 0,4 Prozentpunkte übertrumpft wurde. Das Bundesland, in dem Ö3 den geringsten Marktanteil hat, ist Wien mit 30,8 %. Grund dafür ist, dass dort die Privatsender in größerer Zahl vertreten sind und auch höhere Marktanteile erzielen.

Zu den jährlichen Werbeeinnahmen des ORF von rund 280 Millionen Euro im Jahr 2005 trägt Ö3 aufgrund seiner österreichweiten Marktführerschaft und rund 2,5 Millionen Hörern mit 72 Mio. Euro einen wesentlichen Teil bei.

Podcast

Außerdem besitzt Ö3 die erste Podcasting Plattform Österreichs. Derzeit werden zehn verschiedene Podcasts angeboten die wöchentlich oder täglich erscheinen. Die beliebtesten Podcasts sind der Ö3 Wecker und der Ö3 Wecker Comedy Podcast.

Webradio

Seit 2005 kann man Ö3 auch über das Internet weltweit hören. Vor allem Auslandsösterreicher greifen gerne auf diese Plattform zurück.

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