Zum Inhalt springen

Fred Thompson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2007 um 02:12 Uhr durch Sebastianvader (Diskussion | Beiträge) (Karriere in der Politik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Fred Dalton Thompson in Dallas

Fred (urspr. Freddie[1]) Dalton Thompson (* 19. August 1942 in Sheffield, Alabama) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Politiker (Republikaner). Thompson gehört zu den Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen 2008 in den USA.

Leben

Thompson studierte Philosophie und politische Wissenschaften an der University of Memphis. Im Jahr 1967 absolvierte er die Vanderbilt University Law School. Später arbeitete er für die Staatsanwaltschaft.

Thompson war von 1959 bis 1985 mit Sarah Elizabeth Lindsey verheiratet, mit der er drei Kinder hat. Seit 2002 ist er mit Jeri Kehn verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.

Karriere in der Politik

Fred Dalton Thompson

Von 1973 bis 1974 war Thompson der verantwortliche Rechtsberater (chief counsel) der republikanischen Mitglieder des so genannten Ervin-Komitees des amerikanischen Senats, das die Watergate-Affäre aufklären sollte. In dieser Funktion erwarb sich Thompson Respekt dafür, dass er einerseits vor einer kritischen Ausleuchtung der Verstrickungen des republikanischen Präsidenten Richard Nixon in die Affäre nicht zurückscheute, andererseits aber auch mögliches Vorwissen der Demokraten über den Watergate-Einbruch vom 17. Juni 1972 bei den Befragungen thematisierte. Thompson veröffentlichte 1975 unter dem Titel At that point in time ein Buch, in dem er seine Erfahrungen und Beobachtungen während der Watergate-Untersuchungen zusammenfasste.

1994 wurde er für die Republikanische Partei als Vertreter des Bundesstaates Tennessee in den Senat gewählt. 1996 wurde er wiedergewählt, 2002 stellte er sich nicht mehr der Wahl.

Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik trat er als Berater der Republikanischen Partei und als Kommentator politischer Entwicklungen auf. Im Jahr 2005 erhielt er von Präsident Bush den informellen Auftrag, Richter John Roberts, Bushs Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, als Berater beim parlamentarischen Prozess der Bestätigung durch den Senat zu begleiten. Thompson ist auch für das American Enterprise Institute tätig, für das er sich mit den Fragen der nationalen Sicherheit und der Außenpolitik beschäftigt. Er tritt außerdem als politischer Experte in einer Sendung von ABC News Radio auf. Im März 2007 äußerte Thompson gegenüber dem amerikanischen TV-Sender FOX seine Erwägung, selbst ebenfalls für die republikanische Partei bei der Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2008 aktiv mitzuwirken. [2]

Am 1. Juni 2007 verkündete Fred Thompson die Bildung eines „Erkundungskomitees“, was die Vorstufe zu einer offiziellen Erklärung zur Kandidatur für die Präsidentschaftsvorwahlen 2008 darstellt. Eine unter den Erwartungen gebliebene Wahlspendenbilanz (3,5 statt erwarteten 5 Millionen $) und Turbulenzen in seinem Beraterstab stellten im Juli 2007 die weiteren Aussichten von Thompsons Kandidatur jedoch trotz guter Umfragewerte zunächst wieder in Frage. [3] Am 6. September 2007 gab Thompson offiziell seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2008 bekannt.

Politische Standpunkte

  • Thompson befürwortet einen starken Föderalismus.
  • Thompson lehnt Abtreibung und Homo-Ehe ab.
  • Thompson spricht sich für privaten Waffenbesitz aus, und lehnt schärfere Kontrollen ab.
  • Thompson unterstützt die Todesstrafe.
  • Thompson unterstützt den Irakkrieg.
  • Thompson befürwortet die strikte Ausweisung von illegalen Einwanderern. Er will auch durchsetzen, dass Unternehmen bestraft werden, die illegale Einwanderer beschäftigen. Zudem unterstützt Thompson auch eine schärfere Kontrolle an der Grenze zu Mexiko.
  • In Wirtschaftsfragen vertritt Thompson liberale Positionen (in USA: Fiscal Conservative):In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Thompson, dass seinem Erachten nach niedrige Steuern zu mehr Wohlstand, Investitionen und Wirtschaftswachstum führen. Auch unterstützt er den Freihandel.

Im Falle einer Präsidentschaft will die Thompson das amerikanische Steuersystem reformieren. Er will die progressive Einkommenssteuer durch eine duale Flat Tax ersetzen. Demnach sollen Alleinlebende die pro Jahr bis zu 50.000 Dollar verdienen, 10% Einkommenssteuer zahlen, für Familien gilt das bis 100.000 Dollar. Bei höheren Einkommen müssen sie 25% Einkommenssteuer zahlen.

  • Thompson befürwortet die Privatisierung der Social Security (Rentenversicherung).
  • In der Bildungspolitik befürwortet Thompson das Bildungsgutscheinmodell. Es unterstützt die Schulwahlfreiheit der Eltern, egal, ob sie ihre Kinder in eine private oder öffentliche Schule schicken. Auch Unterricht von zu Hause aus, dass auch der Bildungsgutschein finanziert, unterstützt Thompson.
  • Thompson zweifelt, dass der Klimawandel vom Menschen gemacht ist. Er lehnt dass Kyoto-Protokoll ab. Auch nach dessen Ablauf lehnt er eine Unterzeichnung des Nachfolge - Protokoll ab.

Film- und TV-Auftritte

Thompson debütierte in einer Rolle als Schauspieler 1987 neben Kevin Costner in dem Thriller No Way Out – Es gibt kein Zurück, zuvor war er 1985 bereits in dem Film Marie neben Sissy Spacek aufgetreten, wo er sich selbst spielte.

Thompson trat danach sowohl in Filmen und wie auch in Fernsehserien auf. In der Erfolgsserie Law & Order stellt er seit 2002 den republikanischen Bezirksstaatsanwalt Arthur Branch dar. Für diese Rolle wurde er im Jahr 2004 für den Screen Actors Guild Award nominiert. Für die Zeit seiner Präsidentschaftskandidatur hat er die Mitarbeit an der Serie unterbrochen.

Filmographie (Auswahl)

Publikationen

  • Fred D. Thompson: At that Point in Time. The Inside Story of the Senate Watergate Committee. Quadrangle, New York 1975.

Quellen

  1. Tom Humphrey, „Fred, Freddie — he's still F.D. Thompson“, Knoxville News, 07. Septmeber 2007, [1]
  2. Kate Phillips, „Fred Thompson Considers Running“, New York Times, 11. März 2007, [2]
  3. Susan Saulny, „Thompson’s Race Hasn’t Quite Begun, but Turmoil Has“, New York Times, 28. Juli 2007.
  • Vorlage:IMDb Name
  • [[3]] Spiegel Online vom 02. November 2007: FRED THOMPSON - Der Kandidat, der nicht recht mag