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Wie üblich gab es auch in dieser Saison einige Überraschungen. Die San Jose Sharks, die man weit vorne erwartet hatte, gerieten früh in ernste Schwierigkeiten und tauschten einen großen Teil des Teams aus. Die Minnesota Wild hingegen erreichten nach einem guten Start in die Saison bereits im dritten Jahr ihres Bestehens erstmals die Playoffs, was ihrem Trainer Jacques Lemaire den Jack Adams Award einbrachte.
Die größte Überraschung waren wohl die Tampa Bay Lightning, die, ganz weit hinten erwartet, um den Titel in der Southeast Division mitspielten und nach sieben Jahren erstmals wieder in die Playoffs kamen. Die größten Enttäuschungen neben den Sharks waren die New York Rangers, die trotz des höchsten Gehaltsbudgets die Playoffs verpassten, sowie Liga-Schlusslicht Carolina Hurricanes, nachdem sie im Jahr zuvor noch überraschenderweise das Stanley-Cup-Finale erreicht hatten.
Zur Mitte der Saison führten die Canucks die Western Conference und Ottawa die Eastern Conference an. Vancouver fiel jedoch danach zurück und verlor den Titel in der Northwest Division an Colorado und den Conference Titel an Dallas. Ottawa konnte seine Position behaupten und erzielte mit dem Gewinn des Titels in der Eastern Conference und der Presidents Trophy das beste Resultat in der Geschichte des Clubs.
Die Saison war auch von finanziellen Problemen einiger Clubs gekennzeichnet. Trotz ihres sportlichen Erfolges mussten die Ottawa Senators fast im gesamten Jahr 2003 unter Konkursschutz (bankruptcy protection) gestellt werden und konnten einmal keine Spielergehälter auszahlen. Der Eigentümer Rod Bryden scheiterte mit verschiedenen innovativen Finanzierungskonzepten, so dass das Team schließlich an den Milliardär Eugene Melnyk verkauft wurde. Die Buffalo Sabres wurden ebenfalls unter Konkursschutz gestellt, bevor sie durch den New Yorker Geschäftsmann Tom Golisano gerettet wurden. Außerdem setzten sich die finanziellen Probleme der Pittsburgh Penguins fort, so dass das Team weitere teure Spieler abgeben musste.
Wiederum wurde eine Reihe von Trainer vorzeitig entlassen, angefangen von Bob Hartley in Colorado, über Darryl Sutter in San Jose bis zu Brian Trottier bei den Rangers.
Besorgnis erregend war der weitere Rückgang der erzielten Tore bzw. die zunehmend defensive Spielweise. Zu Beginn der Saison versuchten die Schiedsrichter deshalb Behinderung und Haken konsequenter zu ahnden, diese Maßnahmen versandeten jedoch im Laufe der Saison zusehends. Die Teams im Süden der USA, die erst seit kurzer Zeit in der Liga waren, gerieten wegen zurück gehender Zuschauerzahlen in finanzielle Probleme und die Mehrzahl der Clubs schloss die Saison mit einem Verlust ab. Ein wirtschaftlicher Lichtblick war der Anstieg des Kanadischhen Dollars, was die Wettbewerbsfähigkeit der sechs kanadischen Teams gegenüber den Vorjahren verbesserte.
Abkürzungen: W = Siege (2 Punkte), L = Niederlagen (0 Punkte), T = Unentschieden (1 Punkt), OTL = Niederlage nach Verlängerung (1 Punkt), GF= Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte
Abschlusstabellen
Abkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden nach Overtime, OTL = Niederlage nach Overtime, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte Erläuterungen: In Klammern befindet sich die Platzierung innerhalb der Conference; = Playoff-Qualifikation , = Divisions-Sieger, = Conference-Sieger, = Presidents' Trophy-Gewinner
Die Playoffs waren von großen Überraschungen in der Western Conference und von verbissenen Duellen in der Eastern Conference geprägt.
In der ersten Runde zog die Paarung Toronto Maple Leafs gegen die Philadelphia Flyers die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Beide Teams pflegten eine physische Spielweise, hatten hochbezahlte Stars in ihren Reihen und kurzfristig noch spektakuläre Verstärkungen verpflichtet. Die Serie hielt was sie versprach und die Flyers bezwangen die Leafs in sieben Spielen. Die Senators eliminierten ohne große Mühe die New York Islanders, die vor den Playoffs ihren Torhüter Nr. 1 abgegeben hatten. Tampa Bay besiegte die Washington Capitals, obwohl man die ersten zwei Spiele der Serie verloren hatten, und die New Jersey Devils hatten wenig Mühe mit den Boston Bruins, deren Superstar Joe Thornton nicht zur Geltung kam.
Im Westen verlief die erste Runde sensationell: Der Titelverteidiger und Stanley Cup Favorit Detroit Red Wings wurde vom Außenseiter Mighty Ducks of Anaheim mit einem fantastischen Jean-Sebastien Giguere im Tor mit 4:0 „gesweept“. Die Minnesota Wild kamen nach einem 1:3 Rückstand zurück und eliminierten das Spitzenteam der Colorado Avalanche in sieben Spielen, das gleiche Kunststück gelang den Vancouver Canucks gegen die St. Louis Blues. Lediglich die Dallas Stars setzten sich erwartungsgemäß klar gegen den Erz-Rivalen Edmonton Oilers in der siebten Auflage dieser Playoff-Paarung durch.
Die zweite Runde im Westen brachte weitere Überraschungen. Die Minnesota Wild holten wie in der ersten Runde einen 1:3 Rückstand auf und eliminierten die Canucks. Die Mighty Ducks um den überragenden Torhüter Giguerre bezwangen Dallas in sechs Spielen. Im Finale der Western Conference trafen daher die beiden grauen Mäuse Minnesota und Anaheim aufeinander, ein Duell, in dem Anaheim mit einem wiederum überragenden Giguerre gegen die nur kämpferisch überzeugenden Wild mit 4:0 deutlich triumphierte.
Im Osten verliefen die weiteren Playoffs weniger spektakulär. Das junge Team der Tampa Bay Lightning hatte gegen die erfahrene Truppe der New Jersey Devils wenig Chancen und die Ottawa Senators schalteten zum zweiten mal in Folge die müde wirkenden Flyers aus. In den Conference finals trafen damit zwei völlig unterschiedliche Spielkulturen aufeinander: einerseits die offensiv ausgerichteten Senators, anderseits das Defensiv-Eishockey der Devils. Die Devils gingen mit 3:1 Siegen in Führung, die Senators mit dem dynamischen Rookie Jason Spezza glichen durch Siege in Spiel fünf und sechs aus, im siebten und entscheidenden Spiel fand New Jersey jedoch seine Linie wieder und gewann mit einem starken Martin Brodeur als Rückhalt im Tor.
Das Stanley-Cup-Finale war das Duell der beiden Supertorhüter Brodeur (New Jersey Devils) und Giguerre (Mighty Ducks of Anaheim), letztlich behielten jedoch die Devis in sieben Spielen die Oberhand und gewannen ihren dritten Titel in acht Jahren.
2Nach 80 Minuten und 48 Sekunden erzielte Petr Sýkora in der fünften Verlängerung das Siegtor. Dies war das viertlängste Playoff-Spiel in der Geschichte der NHL (Stand 2005)