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Diskussion:Asbest

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Die seit 1900 bekannten Gesundheitsgefahren des Asbestes liegen aber keines wegs in der Gefährlichkeit des Asbestes an sich, sondern größtenteils an der mangelnden Arbeitshygiene der mit der Bearbeitung Beschäftigten. Die Arbeitsplätze, an denen Asbest oder asbesthaltige Produkte verarbeitet wurden, waren stets eingehüllt in Staub, Myriaden von Asbestfasern (präziser: 200 000 000 Fasern/Liter Atemluft). Durch diese Überlastung mit silikatischem Staub reagiert der Körper dann mit teilweisen Versagen der Lungen, bis hin Krebserkrankungen wie es von der "Staublunge" der Bergarebiter bekannt ist. Dieses Problem hätte also beim Asbest einfacher gelöst werden können nämlich durch das Tragen von Atemschutzmasken.

Verstärkt wurde die Belastung der Lungen durch Asbest durch das Rauchen. So waren von den "Asbestose"-Geschädigten nur 5% Nichtraucher, d.h. die Kombination Rauchen + Asbest ist erst der tödliche Mix geworden.

Zudem zeigt die "Asbestose" keine einheitliches Krankheitsbild, sie ist (aus arbeits- und versicherungsrechtlichen Gründen) die Bezeichnung, auf die man sich bei Patienten mit Krebserkrankungen im Umfeld der Asbestverarbeitung geeinigt hat, um Versicherungsansprüche eindeutig zuordnen zu können.

Ein weiteres Phänomen wurde erst nach dem Verbot des Asbestes deutlich: der in Deutschland hauptsächlich (über 85 % der importierten Tonnage) verarbeitete Weißasbest kann von den körpereigenen Säuren aufgelöst werden. Das ist auch die Erklärung dafür, daß es nicht noch mehr Asbesterkrankungen gibt. Denn wenn der Asbest so teuflisch wäre, wie von der Presse bevorzugt dargestellt wurde, müssten wesentlich mehr Menschen an "Asbestose" erkrankt sein.

Dies soll nicht die grauenhafte Wirkung des durch den Blauasbest hervorgerufenen Krebses "Mesotheliom" herunterspielen. Die Fasern des Blauasbestes können von den körpereigenen Säuren nicht aufgelöst werden. In den Randbezirken der Lungen durchstoßen sie die Außenhaut der Lungen und kratzen dann wie ein Igel an den benachbarten Geweben, bei jedem Atemzug erneut. Insbesondere das Zwerchfell reagiert auf diese ständige Reizung dann mit dem Mesotheliom.

Aus der Distanz zeigt sich die Asbest-Hysterie der frühen Neunziger Jahre als eine politisch gewollte Umkehr hin zu neuen Materialien. Da dies mit einer geeigneten Arbeitschutzverordnung einfach zu haben gewesen wäre, warum also dieses Verbot? Der Bezug ist einfach herzustellen: Ein Teil der Bundestagsabgeordneten sitzt in den Aufsichtsräten der Rückversicherungen, die die Invaliditätskosten abdecken müssen. Und um weitere Kosten und Risiken für "ihre" Gesellschaften auszuschließen, hat man eben die Holzhammermethode gewählt. Und die paßte damals auch in die Zeit, schuf sogar noch Pluspunkte beim verunsicherten Wähler.

Eigenartigerweise scheinen unsere französischen Nachbarn asbestresistent zu sein. Dort wird heute (2003) immer noch kräftig Asbest aus Kanada importiert und verarbeitet.....

-- Anmerkung: --

In Frankreich ist Asbest seit dem 1. Januar 1997 (Gesetz vom 24.12.96) verboten. 1998 mußte sich Frankfreich deshalb vor der WTO gegenüber Kanada verantworten. 2001 hat sich Frankreich durchgesetzt. Mittlerweile gilt das Verbot EU-weit. Die Rede von Asbest-Hysterie ist ähnlich neutral, wie die wissenschaftlich flankierte Asbestwerbung der 70er und 80er. Strategie: den Arbeitsschutz zu verbessern, aber die Asbestproduktion fortzuführen. Asbestschäden entstehen jedoch nicht nur in der Produktion, sondern auch dort, wo er eingesetzt wird. (Und das kann so gut wie überall sein: Schulen, Wohnungsbau, Fabriken, Büros) Gefährlich ist eben das Einatmen der Fasern und das kann überall geschehen, wo sie freigesetzt werden. (lixo)

1990 oder 1995?

Der Artikel enthält widersprüchliche Angaben, wann Asbest in Deutschland verboten wurde.