Heinrich-Heine-Allee (Düsseldorf)
Heinrich-Heine-Allee | |
---|---|
![]() | |
![]() | |
K20 Heinrich-Heine-Allee / Grabbeplatz | |
Basisdaten | |
Ort | Düsseldorf |
Ortsteil | Stadtmitte |
Angelegt | 1806 |
Neugestaltet | 1989 |
Anschlussstraßen | Hofgartenrampe, Maximilian-Weyhe-Allee, Breite Straße, Kasernenstraße |
Querstraßen | Ratinger Straße, Mühlenstraße, Ludwig-Zimmermann-Straße, Bolkerstraße, Elberfelder Straße, Heinrich-Heine-Platz, Flinger Straße, Theodor-Körner-Straße, Wallstraße, Grabenstraße, Trinkausstraße |
Plätze | Heinrich-Heine-Platz, Grabbeplatz |
Bauwerke | Breidenbacher Hof, K20, Wilhelm-Marx-Haus, Carsch-Haus |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Straßengestaltung | Hofgarten, Mittel-Grünstreifen |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 450 m |
Die Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf ist eine vielbefahrene Nord-Süd-Achse in der Düsseldorfer Innenstadt. Die etwa 450 m lange und 40 m breite Straße wurde 1811 ursprünglich als Boulevard angelegt und am 26. September 1963 nach Heinrich Heine benannt, der in der unmittelbar angrenzenden Bolkerstraße geboren wurde.
Lage
Die Heinrich-Heine-Allee verläuft in Nord-Süd Richtung am östlichen Rand der Düsseldorfer Altstadt und bildet die Grenze zum Stadteil Stadtmitte. Sie beginnt im Norden an der Ratinger Straße und endet im Süden an der Grabenstraße.
Geschichte
Historische Entwicklung
Gemäß dem Friedensvertrag von Lunéville wurden die auch in Düsseldorf die Befestigungen der Stadt ab 1801 abgebrochen. Das ehemalige Festungsgelände sollte zum Bau neuer Straßen und Parks genutzt werden. Diese Vorstellungen konkretisierten sich ab 1802 unter den Planern Weyhe, Huscherger und Bauer, welche unter anderem auch die Königsallee planten. Die heutige Heinrich-Heine-Allee war als breite mit Baumreihen bepflanzte Allee konzipiert, die die Altstadt vom Hofgarten trennen sollte. Die Bebauung plante ab 1806 Adolph von Vagedes in Form von klassizistischer Reihenarchitektur mit Gruppenfassaden. Ab 1811 präsentierte sich eine Flaniermeile mit Pariser Flair und wurde den politischen Verhältnissen folgend „Boulevard Napoléon“ genannt. Neben Wohnhäusern entstanden Stadtpalais des Adels sowie 1812 das Hotel Breidenbacher Hof.

Ab etwa 1870 änderte sich der noble Charakter der Straße. 1873 wurde die Oper errichtet, 1882 die Kunsthalle. Durch die Verlegung einer Straßenbahnlinie durch die Straße wurden die Grünflächen reduziert, schließlich entstanden am südlichen Ende zwei Kaufhäuser sowie das Wilhelm-Marx-Haus, so dass sich die Straße bis zum Zweiten Weltkrieg als prachtvoller Großstadtboulevard präsentierte. Die Bombardements des Krieges haben die einstige Pracht fast vollständig zerstört. Lediglich das ehemalige Warenhaus Tietz, das Carsch-Haus sowie einige Fassadenreste im nördlichen Teil der Straße sind erhalten geblieben.
Benennungen
Die Heinrich-Heine-Allee hatte in ihrer fast 200-jährigen Geschichte bereits viele Namen. Die späteren Benennungen „Königsstraße“, „Friedrichstraße“, „Lindenallee“, „Hindenburgwall“ ab 1949 „Alleestraße“ und schließlich 1963 nach dem größten Sohn der Stadt spiegeln die zahlreichen Machtwechsel in Düsseldorf wieder.
Heutiges Erscheinungsbild

Zwar präsentiert sich die Heinrich-Heine-Allee noch heute als Alleestraße mit breiten Bürgersteigen und einem Grünstreifen in der Mitte. Die Straßenbahn ist zugunsten einer unterirdischen Stadtbahnlinie gewichen aber der starke Autoverkehr macht die Straße für Fußgänger ungemütlich. Im nordöstlichen Teil befindet grenzt die Straße direkt an den Hofgarten, südlich davon liegt das Opernhaus und der „Kaufhof an der Kö“. Weiterhin befinden sich die Zentrale der Deutschen Apotheker- und Ärztebank sowie die Altstadtwache der Polizei auf der Straße. Etwa 80 m nimmt auf der Westseite die fast fensterlose, schwarze Fassade der Kunstsammlung NRW ein. Zwischen der Flingerstraße und der Bolkerstraße liegt unterirdisch der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, einer der wichtigsten Umsteigebahnhöfe des öffentlichen Nahverkehrs, der 1979 angelegt wurde. Die oberirdische Neugestaltung der Straße 1989 war stark umstritten und bis heute halten die Diskussionen an.
Ausblick
Der Neubau des Luxushotels „Breidenbacher Hof“ sowie die Umgestaltung der Düsseldorf City durch den U-Bahn-Bau der Wehrhahn-Linie werden Auswirkungen auf den südlichen Teil der Heinrich-Heine-Allee haben, die noch nicht absehbar sind. Auf der westlichen (Altstadt) Seite sind zwei größere Bauvorhaben in Planung, die das Gesicht der Straße erneut verändern werden.
Literatur & Quellen
- Sonja Schürmann, Dumont Kunst-Reiseführer Düsseldorf, DuMont Buchverlag Köln, 2. Auflage 1989
- Düsseldorf im Wandel der Zeiten, Nachdruck der Ausgabe v. 1925, Grupello Verlag, Düsseldorf 1994
- Hermann Kleinfeld, Düsseldorfs Strassen und ihre Benennungen, Grupello Verlag, Düsseldorf, 1. Auflage 1996