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Lüdenscheid

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Lüdenscheid (westfälisch: Lünsche) liegt im Nordwesten des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Märkischen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Stadt ist Kreisstadt und Sitz des Kreistages des Märkischen Kreises. In alter Mundart wird Lüdenscheid auch als Stiärt bezeichnet.

Geografie

Geografische Lage

Lüdenscheid liegt im nordwestlichen Sauerland, geografisch gesehen in der flachen, westsüdwest-ostnordost-gerichteten Lüdenscheider Mulde mit ihrem Kernbereich in der Quellmulde der Rahmede und einem Sattel der Wasserscheide zwischen Lenne und Volme, die die Stadt von Nordwest nach Südost quert. Die „Mulde“ wird ersichtlich, wenn man Lüdenscheid von der Homert (539 m) im Süden oder im Norden vom Radargelände (500 m) bei Großendrehscheid betrachtet.

Als Bergstadt erscheint Lüdenscheid den Besuchern, die sich aus den Tälern, beispielsweise aus Richtung Altena oder Werdohl, nähern. Im Mittel liegt Lüdenscheid auf etwa 400 m. Der höchste Berg in der Umgebung von Lüdenscheid ist die Nordhelle (Ebbegebirge) mit 663,3 m Höhe. Höhere Berge als um Lüdenscheid gibt es nordöstlich erst wieder im Harz, östlich im Hochsauerland, westlich in der Eifel und südlich im Taunus sowie im Schwarzwald.

Geologie

Der Untergrund Lüdenscheids ist devonischen Ursprungs und somit über 350 Mio. Jahre alt. In Grauwacke und Tonschichten findet man häufig versteinerte Abdrücke von Muscheln und Seelilien, denn das Sauerland war damals Meeresboden. Im jüngeren Erdaltertum (Paläozoikum) faltete sich dann das Variszische Gebirge auf, das von Zentral-Frankreich bis Oberschlesien reichte. Das Lüdenscheider Gebiet ist der Rest einer Hochfläche dieses Gebirges und lag infolge von Abtragungen noch vor 225 Mio. Jahren etwa 400 m tiefer als heute. Erst in jüngerer Erdgeschichtlicher Zeit, vor 65-1,6 Mio. Jahren im Tertiär, entstand bei einem Hebungsprozess die heutige Höhe. Das reichhaltige Relief formten seither Bäche, Flüsse und mehrere Eiszeiten.

Ausdehnung des Stadtgebiets

  • 13,0 km Nord-Süd
  • 11,7 km Ost-West
  • 54,6 km Länge der Stadtgrenze

Flächennutzung:

  • 47,4% Wald
  • 22,4% Landwirtschaft
  • 18,1% Gebäude/Hof
  • 7,3% Öffentliche Straßen/Wege/Plätze
  • 2,3% Wasser
  • 2,5% Sonstiges
  • Gesamtfläche 86,73 km²

Nachbargemeinden

Lüdenscheid grenzt an Schalksmühle, Altena, Werdohl, Herscheid, Meinerzhagen, Kierspe und Halver.

Stadtgliederung

  • City (3633)

Im Westen:

Im Norden:

Im Osten:

Im Süden:

(nach Statistischen Bezirken, in Klammern die Einwohnerzahl, Stand 2004)

Klima

Das Lüdenscheider Höhenklima ist Atlantisch geprägt. Aufgrund der vorherrschenden westlichen Winde, den verhältnismäßig großen Niederschlagsmengen und den gemäßigten Temperaturen. Der Juli ist mit durchschnittlich 16,1° der wärmste und der Januar mit -0,4 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7,8°. Durch die Stauwirkung des Reliefs bei den regenbringenden westlichen Winden sind die Niederschlagsmengen erheblich. Im Jahresdurchschnitt 1293 Liter je Quadratmeter.

Geschichte

  • Steinzeit: Erste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Lüdenscheider Stadtgebiet reichen bis in die Steinzeit zurück. Sie belegen eine zumindest kurzzeitige Besiedlung.
  • 9. Jahrhundert: Erste nachgewiesene Siedlung
  • 1067 Erste schriftliche Erwähnung des Ortes Luidolvessceith.
  • 1072 Lüdenscheid wird in einer Urkunde des Kloster Grafschaft erwähnt.
  • 1114: Burgbau durch Heinrich V. gegen den Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg
  • 1268: Erster Hinweis auf die Stadtgründung durch Graf Engelbert I. von der Mark
  • 1287: Erste Stadtrechtsurkunde
  • 1425: Ältestes Marktprivileg
  • 15. und 16. Jahrhundert: Mitglied der Hanse
  • 1609: Lüdenscheid kommt (mit Kleve-Mark gemeinsam) an Brandenburg und Pfalz-Neuburg und ab 1614 nur noch an Brandenburg.
  • 1723: Sechster und letzter Stadtbrand
  • 1807 - 1813: Lüdenscheid gehört während der napoleonischen Besatzung zum Großherzogtum Berg
  • 1815: Teil der Provinz Westfalen und somit unter preußischer Verwaltung
  • 1898: Beginn der Produktion (Vormontage) der Zeppelin-Luftschiffe in Lüdenscheid (in der Fabrik Commerzienrath von Carl Berg)
  • 1907: Lüdenscheid wird kreisfreie Stadt
  • 1936: Lüdenscheid wurde Garnisonsstadt der Wehrmacht. Teile des Infanterie-Regiments 60, eine Panzerabwehr-Abteilung, eine Sanitätsstaffel und, während des Krieges, mehrere Ersatztruppenteile lagen in der Stadt.
  • 1940: Starke Flak-Verbände wurden in die Stadt verlegt, darunter 5 Batterien des Flak-Regiments 14.
  • 1944: Teile der Brennkammer der A4, ("V2"-Rakete) werden, versehen mit der Information "Streng geheim", in Lüdenscheid gefertigt.
  • 1945 wurden im Zuge von Kriegsendphasenverbrechen sowjetische Gestapo-Häftlinge im Arbeitserziehungslager Hunswinkel, exekutiert. Auch Lüdenscheider Bürger fielen diesen Verbrechen zum Opfer. Kurz vor Kriegsende wurden drei Soldaten wegen Fahnenflucht getötet. Die letzte Greueltat (Erschießung des Zivilisten Hermann Masalski wegen "defätistischer Äußerungen") geschah wenige Stunden vor Einmarsch der US-Truppen. Die US-Truppen übergaben Lüdenscheid den Briten, in deren Besatzungszone Lüdenscheid lag. Die Briten wiederum übergaben die drei Kasernen (Buckesfeld, Baukloh und Hellersen), den Truppenübungsplatz südlich von Lüdenscheid sowie eine Reihe von beschlagnahmten Gebäuden an die Belgier. Wegen größerem Bedarf wurden für die Belgier zusätzlicher Wohnraum beschlagnahmt, aber auch extra "Belgiersiedlungen" gebaut.
  • 1968/1969: Die kreisfreie Stadt Lüdenscheid und der Landkreis Altena werden zum Kreis Lüdenscheid zusammengeschlossen. Lüdenscheid verliert seine Kreisfreiheit und wird Sitz des neuen Kreises, Altena behält aber den Sitz des Kreistages. Gleichzeitig Auflösung des Amtes Lüdenscheid und Eingemeindung der amtsangehörigen Gemeinde Lüdenscheid-Land in die Stadt Lüdenscheid
  • 1975: Lüdenscheid wird Sitz des neugeschaffenen Märkischen Kreises, gebildet im wesentlichen aus den Altkreisen Iserlohn und Lüdenscheid und der bis dahin kreisfreien Stadt Iserlohn.

Religionen

Konfessionen:

  • 40,1% evangelisch
  • 22,7% römisch-katholisch
  • 37,2% sonstige

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1969: Gemeinde Lüdenscheid-Land

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung

Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit hatte Lüdenscheid nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung sank durch die vielen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder. So forderten der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und die Pest 1634 zahlreiche Todesopfer. Erst durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 1.500 Menschen in Lüdenscheid, so waren es 1900 bereits 26.000. Bis 1950 verdoppelte sich die Bevölkerung auf 52.000.

Durch die am 1. Januar 1969 erfolgte Eingliederung der Gemeinde Lüdenscheid-Land (18.831 Einwohner 1968) stieg die Zahl der Bewohner auf rund 80.000. Seitdem pendelt die Bevölkerungszahl um diese Grenze. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Lüdenscheid nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 79.131 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1800 1.540
1. Dezember 1840 ¹ 3.577
3. Dezember 1855 ¹ 4.792
3. Dezember 1858 ¹ 5.154
1. Dezember 1871 ¹ 7.546
1. Dezember 1875 ¹ 8.600
1. Dezember 1880 ¹ 11.100
1. Dezember 1885 ¹ 15.067
1. Dezember 1890 ¹ 19.457
2. Dezember 1895 ¹ 21.264
1. Dezember 1900 ¹ 25.509
1. Dezember 1905 ¹ 28.921
Jahr Einwohner
1. Dezember 1910 ¹ 32.301
1. Dezember 1916 ¹ 27.157
5. Dezember 1917 ¹ 26.644
8. Oktober 1919 ¹ 30.808
16. Juni 1925 ¹ 32.686
16. Juni 1933 ¹ 35.186
17. Mai 1939 ¹ 41.710
31. Dezember 1945 43.667
29. Oktober 1946 ¹ 49.926
13. September 1950 ¹ 51.705
25. September 1956 ¹ 55.278
6. Juni 1961 ¹ 58.239
Jahr Einwohner
31. Dezember 1965 58.937
27. Mai 1970 ¹ 78.993
31. Dezember 1975 76.213
31. Dezember 1980 74.578
31. Dezember 1985 73.292
25. Mai 1987 ¹ 74.635
31. Dezember 1990 79.401
31. Dezember 1995 81.831
31. Dezember 2000 80.613
30. Juni 2005 79.131

¹ Volkszählungsergebnis

Bevölkerungszusammensetzung:

  • 51% weiblich
  • 49% männlich
  • 16,2% ausländisch (Personen die nicht die Deutsche Staatsagehörigkeit haben)

Politik

Stadtrat

Kommunalwahl 2004
Partei Sitze
CDU 20
SPD 17
Grüne 4
FDP 3
LL 3
AFL 2
REP 1

LL: Lüdenscheider Liste,
AFL: Alternative für Lüdenscheid

Stand: Kommunalwahl 2004

Bürgermeister

(Von 1916 bis 1968 hieß das Amt Oberbürgermeister, da Lüdenscheid kreisfreie Stadt war)

Städtepartnerschaften

Besonders unter dem Aspekt der Völkerverständigung ist die Stadt Lüdenscheid schon früh auf kommunaler Ebene internationale Partnerschaften eingegangen.

Zu diesen sechs Städten gibt es Partnerschaften:

Weiter gibt es eine Patenschaft:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturhaus

Theater

  • Kulturhaus
Das 1981 fertig gestellte Kulturhaus mit seiner prägnanten Architektur liegt mitten im Stadtzentrum, und doch in einer grünen Umgebung, es grenzt direkt an den Stadtgarten. Wenige Schritte entfernt ist auch die beschauliche Altstadt mit ihren kleinen romantischen Gassen und Plätzen. Mehrere gastronomische Betriebe sowie die Einkaufszone Wilhelmstraße sind ebenfalls gleich nebenan. Im Rahmen des Spielplanes bietet das Kulturhaus unter anderem Musicals, Ballett, Opern, Operetten, Schauspiel, Konzerte und ein breites Kleinkunstprogramm.
  • Die Bühnenmäuse
Die Theaterbühne "Die Bühnenmäuse" des CVJM Lüdenscheid-West e. V. wurden 1983 gegründet. Mit einer Komödie pro Jahr fester Bestandteil der Lüdenscheider Kulturszene. Die ca. 20 Aufführungen in Lüdenscheid sind bisher immer, in kürzester Zeit, komplett inklusive der Zusatztermine ausgebucht. Für Firmen- oder Privatfeiern sind die Bühnenmäuse ebenfalls zu buchen, und mit Gastspielen zwischen Graz (Österreich), Stuttgart, Gießen, Borkum oder Wyk auf Föhr sind die Bühnenmäuse über die Grenzen Lüdenscheids hinaus bekannt.
  • Lüdenscheider Altstadtbühne e.V.
Die Lüdenscheider Altstadtbühne e.V. ist ein Laientheater mit ca. 30 Aufführungen pro Jahr (samstags und sonntags). Es wird jeweils ein Stück pro Saison (Oktober bis Mai) gespielt, meist Boulevardkomödien oder Krimis. Die Vorstellungen sind regelmäßig ausverkauft, der Vorverkauf startet jeweils im Oktober und Januar.
  • Alte Druckerei, Freie Kleinkunstbühne e.V.
Kulturveranstaltungen aller Art.

Museen

  • Geschichts­museum
Das Geschichts­museum der Stadt Lüdenscheid bietet "Geschichte zum Anfassen". Blickfang sind vor allem Objekte zur Industrie- und Technikgeschichte, wie ein historischer Kleinbahnzug der Kreis Altenaer Eisenbahn AG, ein Dampfstromerzeuger, Modelle des Zeppelins sowie Geräte des Brandschutzes. Die einmalige Sammlung von Knöpfen, von der Bronzezeit bis in die Gegenwart, belegt warum Lüdenscheid im 19. Jahrhundert als Knopfstadt galt. Zur Ausstellung gehört ebenfalls eine bedeutende Sammlung historischer Landkarten, vornehmlich aus der Grafschaft Mark.
Bremecker Hammer
  • Bremecker Hammer
Das Schmiedemuseum Bremecker Hammer, am Oberlauf der Verse, ist ein eisengeschichtliches Museum. An diesem Originalstandort werden regelmäßig Schmiedetage veranstaltet.
  • Phänomenta Lüdenscheid
Die Phänomenta ist das erste und bisher einzige Science Center in Nordrhein-Westfalen. Über 120 interaktive Experimentierstationen laden zu naturwissenschaftlichen Entdeckungen ein und fordern Aktivität von den Besuchern, statt "Berühren verboten" gilt "Anfassen erwünscht".

Bauwerke

Erlöserkirche
  • Erlöserkirche
Die Erlöserkirche ist die älteste Kirche Lüdenscheids. Sie bzw. ihre Vorgängerin wurde erstmals im Jahre 1067 urkundlich erwähnt. Der Turm der Erlöserkirche ist vermutlich das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt und wurde wahrscheinlich als Wehrturm der Burg zu Lüdenscheid errichtet. Dies belegen die heute noch sichtbaren Verteidigungsanlagen im Turm.
  • Christuskirche
1902 wurde die Christuskirche nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eingeweiht. In ihr finden 1200 Menschen Platz. Sie ist damit die zweite evangelische Kirche in Lüdenscheid nach der Erlöserkirche und die größte im Märkischen Kreis. Seit 1980 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
  • St. Josef und Medardus Kirche
St. Josef und Medardus ist Katholische Pfarrkirche für Lüdenscheid. Entworfen von Architekt Arnold Güldenpfennig.
  • Schloss Neuenhof
Das Wasserschloss Neuenhof gehört zu den kunsthistorisch und stadtgeschichtlich herausragenden Baudenkmälern der Stadt Lüdenscheid. Es handelt sich um eine im Stil der Zeit gestaltete Schlossanlage, die zu den wertvollsten Barockbauten im Märkischen Sauerland gehört. Urkundlich wird auf das Schloss im Jahre 1326 erstmals hingewiesen.

Natur

  • Stilleking
Im Naturschutzgebiet Stilleking sind die im Naturraum Märkisches Oberland sehr selten gewordene Lebensräume u.a. größere Heideflächen unter Schutz gestellt. Besonders kennzeichnend für den Naturraum sind kleinere Buchenwälder und bachbegleitende Erlenwälder. Das Gebiet bietet mehreren selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum.
  • Homert
Der Berg Homert ist mit 539 m die höchste Erhebung im Lüdenscheider Stadtgebiet. Der auf der Homert errichtete Aussichtsturm ermöglicht einen weiten Blick über das Sauerland bis an die Grenzen des Ruhrgebietes. Auf verkehrsfreien Wegen finden sich Möglichkeiten zu ausgedehnten erholsamen Spaziergängen und Wanderungen.
  • Versetalsperre
Die im Südosten des Lüdenscheider Stadtgebietes, landschaftlich besonders reizvoll gelegene Versetalsperre lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Sie wurde 1951 in Betrieb genommen und hat eine Fläche von 183 ha. Zu ihrem Bau 1929 bis 1952 wurden während der Zeit des Nationalsozialismuses Häftlinge des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel eingesetzt.

Sport

  • Lüdenscheider Turnverein von 1861 e.V.
Der Lüdenscheider Turnverein von 1861 ist der älteste und mit 1.800 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein der Stadt. Innerhalb des polysportiven Vereins LTV v. 1861 sind im Bereich des Leistungssportes hervorzuheben: die Jazz-Dance 30+ Formation (Jazz1; deutscher Vizemeister 2006 DTB-Dance, mehrfacher Westfalenmeister), die Fechtabteilung (u. a. Landesmeistertitel 2006 und 2007 im Schülerbereich) sowie die Inline-Skater-Hockey-Abteilung (Highlander Lüdenscheid, 1. Bundesliga Nord).
  • MC 62 Lüdenscheid
Der MC 62 Lüdenscheid ist ein bekannter Miniatur Golf Verein der in den letzten Jahren bei deutschen Meisterschaften meist unter den ersten zehn Plätzen zu finden war.
  • Rot-Weiß Lüdenscheid
Der Fußballverein Rot-Weiß Lüdenscheid ging 1971 aus einer Fusion der Sportfreunde 08 und des RSV Höh hervor. Von 1977 bis 1981 war der Verein in der 2. Bundesliga Nord vertreten. Gespielt wird im 1972 erbauten Stadion Nattenberg im Südwesten der Stadt.
  • S.V. Hellas Lüdenscheid
Der Fußballverein Hellas Lüdenscheid wurde im Jahre 1965 von den Griechen Emmanuel Lagoudakis und Absiss Panagiotis gegründet und zählt heute zu den ältesten griechischen Fußballvereinen in Deutschland.
  • TSG Lüdenscheid - Lateinformation
Die Lateinformation TSG Lüdenscheid wurde im Jahr 1995 gegründet. Das A-Team der TSG stieg 2005 in die 2. Bundesliga, und 2007 als erste Lüdenscheider Lateinformation in die 1. Bundesliga auf.
  • Wasserfreunde Lüdenscheid e.V.
Die Wasserfreunde Lüdenscheid sind 1971 aus der Fusion mit dem Lüdenscheider Schwimmverein 1901 (gegründet 1901) und dem SV Neptun Lüdenscheid (gegründet 1908) entstanden. Neben dem Schwimmen ist ein weiterer Schwerpunkt des Vereins der Wasserball. Trainiert wird im Frei- und Hallenbad am Nattenberg.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • LichtRouten (alle zwei Jahre im Herbst)
  • Nachtflug (Bands spielen in verschiedenen Bars und Lokalen)
  • Schützenfeste: Jedes Jahr im Mai findet die größte Kirmes des Sauerlandes, veranstaltet durch den Bürger-Schützen-Verein e.V. Lüdenscheid, statt. Im August folgt dann das Schützenfest der Lüdenscheider Schützengesellschaft 1506 e.V.. 2006 feierte sie das Jubiläums-Schützenfest 500 Jahre Lüdenscheider Schützengesellschaft.
  • Stadtfest Lüdenscheid, das Stadtfest findet seit 1976 jährlich am 2. Septemberwochenende in Lüdenscheid statt. Es ist das große Fest der Lüdenscheider Vereine.

Kulinarische Spezialitäten

  • Potthucke
Die Potthucke ist ein typisches Kartoffelgericht aus dem Sauerland, wörtlich bedeutet es: “das was im Topf hockt”. Sie ist ein mit Mettwurststückchen gefüllter Kartoffelauflauf und wird gern in geselliger Runde mit Schwarzbrot gegessen. Dabei ein kühles frisches Pils und hinterher noch einen Schnaps, denn die Potthucke ist eine sehr deftige Angelegenheit.
  • Lüdenscheider Krüstchen
Ein Krüstchen (umgangssprachlich für Brotkante) ist ein kleines Gericht, das in der Regel mindestens aus einem mit einem Spiegelei überbackenen kleinen Schnitzel auf einer Scheibe Roggenbrot oder Toastbrot besteht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Lüdenscheid ist eine alte Industriestadt, in der die metallverarbeitende Industrie immer den Schwerpunkt gebildet hat. Während bereits im Mittelalter die Eisenvorkommen im Sieger- und Sauerland in den umliegenden Tälern mit ihrer Wasserkraft Hammerwerke und Drahtziehereien hervorgebracht haben, wurde in Lüdenscheid das bearbeitete Metall in kleinen handwerklichen Schmieden verarbeitet. Die weite Verbreitung derer Produkte trieb zum Beitritt Lüdenscheids zur Hanse. Die Schmieden waren aber nicht nur eine wichtige Einkommensquelle der Stadt, sondern auch eine Gefahr -- nach dem fünften Stadtbrand vom 12. Juni 1681 wurden die Schmieden aus der Stadt und vor deren Mauern verwiesen. 1735, acht Jahre nach dem sechsten Stadtbrand, wurden neun Kleinschmieden gezählt, im Jahre 1788 175 Schmiede. Schmidt ist auch heute noch der häufigste Nachname in Lüdenscheid.

Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten neue Techniken der Umformung von Metallen, wie Stanzen, Prägen, Drehen u.a. das Aufkommen einer Industrie, die zunächst in Form von der Herstellung von Knöpfen und Schnallen entstand, was heute schön "textile Verbindungstechnik" genannt wird.

Im 20. Jahrhundert ging die Kleineisenindustrie nahtlos in die Kunststoffverarbeitung über, zunächst mit Bakelit, später dann von thermoplastischen Kunststoffen, die man durch Spritzguß in Formen bringen kann.

Der Werkzeugmacher, sowohl auf dem Gebiet der Metall- als auch der Kunststoffverarbeitung, der die Stanz- oder Prägewerkzeuge, die Spritzgußformen und -werkzeuge herstellt, wurde zu einem der am stärksten verbreiteten Lehrberufen der Stadt, und eine eigene Industrie der Herstellung von Spritzgußformen entstand.

1988 wurde von damals 30 Firmen und der Stadt Lüdenscheid das Kunststoff-Institut Lüdenscheid gegründet, das v.a. der "mittelständischen Wirtschaft" mit Beratung und Forschung beseite stehen soll und als angegliedertes Institut mit der Fachhochschule Südwestfalen verbunden ist.

Für das Gebiet der Metallindustrie wurde das Institut für Umformtechnik (IFU) gegründet, das ebenfalls der Fachhochschule Südwestfalen angegliedert ist. Beide Institute sind im Entwicklungs- und GründerCentrum Lüdenscheid angesiedelt.

Von etwa 1885 bis zum Ende des 2. Weltkriegs spielte die Herstellung von Knöpfen, Schnallen und Orden die zentrale Rolle; Uniformknöpfe wurden für Militär und andere in der ganzen Welt hergestellt. Das daraus entstandene Knopfmuseum ist inzwischen als eigene Abteilung in das Stadtmuseum integriert.

Teile und Zubehör für die Elektro- und Autoindustrie (P.C. Turck, Busch-Jäger, Kostal, Matsushita ex-Vossloh, Gerhardi) spielen heute eine große Rolle, aber auch das Pressen von Aluminium- und Messingprofilen oder Aluminiumfolien (Hueck) sowie die Herstellung von Spezialstahlteilen (Platestahl in Brüninghausen). Einige Firmen, wie z.B. Erco, haben sich zum Systemanbieter auf ihrem Gebiet entwickelt.

Ausgewählte ansässige Unternehmen

Ausgewählte Unternehmen, die beispielhaft für Industriegeschichte und Industriestruktur der Stadt Lüdenscheid stehen.

Siehe auch: Kategorie:Unternehmen (Lüdenscheid)

  • P.C. Turck
ist eines der ältesten Unternehmen der Stadt: gegründet 1791 als "Metallknopffabrik P.C. Turck" ist sie heute schwerpunktmäßig ein Zulieferer der Autoindustrie, entwickelt und fertigt Komponenten für Kugelgelenke, Lenksysteme, Stoßdämpfer und die Fensterhebetechnik, ist aber seinen Ursprüngen in der "textilen Verbindungstechnik" treu geblieben mit der Fertigung von Klipsen für Hosenträger. Firmierte jahrzehntelang als "P.C. Turck Wwe".
  • Gerhardi
Gerhardi & Cie ist seit Firmengründung 1796 im Zentrum Lüdenscheids. Mit ca. 500 Mitarbeitern fertigt Gerhardi heute an den zwei Standorten Lüdenscheid und Ibbenbüren für den Interieur- und Exterieurbereich der Automobilindustrie.
  • Hueck
Die heutige Eduard Hueck GmbH & Co. KG wurde 1812 als "Fabrik in diversen Knöpfen und Handlung in Eisen-, Stahl- und Messingwaren" ist heute Produzent und Anbieter von Aluminiumprofil-Systemen und Aluminiumprofilen. Mit über 600 Mitarbeitern ist sie einer der größten Arbeitgeber in Lüdenscheid.
  • Busch-Jaeger
Die Geschichte der Busch-Jaeger Elektro GmbH geht bis aufs Jahr 1879 zurück; sie gehört seit 1969 zur ABB-Gruppe. Busch-Jaeger bezeichnet sich als Marktführer für Elektro- und Installationstechnik in Deutschland und exportiert in über 60 Länder weltweit.
  • Kostal
Die 1912 gegründete Leopold Kostal GmbH & Co. KG beschäftigt in Lüdenscheid über 2000 Mitarbeiter und weltweit über 10000. Damit ist sie das größte Unternehmen der Kreisstadt. Kostal entwickelt und produziert mechatronische Produkte für die Automobil-Industrie.
  • Wilesco
Die Wilhelm Schröder GmbH & Co. wurde 1912 gegründet und ist der weltweit größte Hersteller für Modell-Dampfmaschinen. Sie werden unter dem Markenzeichen Wilesco vertrieben.
  • Siku
Die Sieper Lüdenscheid GmbH & Co. KG geht auf eine Gründung im Jahre 1921 zurück und ist ein Hersteller für Spielzeugminiaturen aus Plastik und Metall (meist Fahrzeuge). Die weltweit bekannte Marke SIKU wird von Sieper produziert. Scherzhaft wird SIKU in Lüdenscheid als Europas größter Autohersteller bezeichnet.
  • ERCO
Die ERCO Leuchten GmbH ist mit Gründungsjahr 1934 ein relativ junges Unternehmen. Erco bildet als weltweit aktiver Hersteller von Architekturbeleuchtung einen wichtigen Baustein des Charakters von Lüdenscheid als "Stadt des Lichts". Am Standort Lüdenscheid beschäftigt ERCO ca. 800 Mitarbeiter.
  • Insta
Die Insta Elektro GmbH entwickelt und produziert LED-Produkte und gehört neben dem ebenfalls in Lüdenscheid ansässigen Unternehmen Busch-Jaeger zu den größten Produzenten für Produkte des EIB. Von den insgesamt 600 in Lüdenscheid ansässigen Mitarbeitern werden etwa 80 Entwickler beschäftigt.
  • MTS
Die MTS Sensor Technologie GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt in Lüdenscheid seit über 30 Jahren magnetostriktive Positions- und Füllstandsensoren für die verschiedensten Anwendungsbereiche. Die Muttergesellschaft MTS Systems Corp. (MN, USA) beschäftigt weltweit über 1600 Mitarbeiter.
  • Schrauben Betzer
Die Schrauben Betzer GmbH & Co. KG ist Produzent von Kaltformteilen und Spezialschrauben, meist für die Automobil- und Elektroindustrie. Mit ca. 65 Mitarbeitern ist sie ein typisches Unternehmen in Lüdenscheid, das traditionell Draht verabereitet.

Verkehr

  • Straße
Lüdenscheid ist durch drei Anschlussstellen an die A 45 (DortmundHanau), durch die B 229 und B 54 an das deutsche Fernstraßennetz angebunden.
  • 13,9 km Bundesautobahn
  • 20,3 km Bundesstraßen
  • 62,4 km Landstraßen
  • 265,2 km Gemeindestraßen
  • 220 km Wanderwege
  • Schiene
Der Innenstadtbahnhof
Lüdenscheid besitzt zwei Bahnhöfe, einen am Rand der Innenstadt, den zweiten im Stadtteil Brügge. Dadurch ist Lüdenscheid direkt und durch eine Anbindung an die Volmetalstrecke über Hagen nach Dortmund mit dem internationalen Schienennetz verbunden. Die etwa fünf km lange Strecke von Brügge in die Innenstadt ist mit einer Steigung von 2,8 % eine der steilsten Nebenbahnen Deutschlands. Mit der Schnellbuslinie S2 erreicht man in 20 Minuten den Bahnhof Werdohl an der Ruhr-Sieg-Strecke Richtung Siegen, Gießen und Frankfurt am Main.
  • Luft
Der Flughafen Dortmund ist 50 km entfernt. Erreichbar in ca. 40 Minuten mit dem PKW. Mit etwas über 100 km und etwa einer Stunde Fahrzeit mit dem PKW sind die Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Münster/Osnabrück erreichbar. Der Flughafen Frankfurt a. M. ist 170 km entfernt. Erreichbar in ca. 110 Minuten mit dem PKW.
Es existieren viele lokale und regionale Busverbindungen zu allen Nachbarstädten und Orten. Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an, deren Tarif genauso in den Bussen der Märkischen Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) und denen der Busverkehr Ruhr-Sieg (brs) wie auch in der Volmetalbahn gilt.
Die "Volmetalbahn" verkehrt stündlich. Die Deutsche Bahn betreibt diese Linie seit dem 12. Dezember 2004 wieder über ihre Tochtergesellschaft (RBW). Von 1999 bis 2004 hatte die Dortmund-Märkische Eisenbahn GmbH (DME) den Betrieb der Strecke übernommen, kam jedoch bei der erneuten Ausschreibung nicht mehr zum Zuge. Die DME war ein Gemeinschaftsprojekt der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) und der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG).

Medien

  • Presse:
Lüdenscheider Nachrichten
Westfälische Rundschau
  • Rundfunk:
Radio MK, hat seinen Sitz in Iserlohn und sendet für den Märkischen Kreis

Öffentliche Einrichtungen

Stadtbücherei
  • Bücherei
Die Stadtbücherei Lüdenscheid bzw. ihre Vorgängerin die "Volksbibliothek der Stadt Lüdenscheid" wurde am 10. Mai 1857 eröffnet und ist die zweit älteste öffentliche Bibliothek in Deutschland (nach Berlin).
  • Gericht
Das Amtsgericht Lüdenscheid ist für Lüdenscheid, Halver und Schalksmühle, in Familiensachen darüber hinaus auch für die Gemeinden Kierspe und Meinerzhagen zuständig. Das Handels- und Genossenschaftsregister für den Gerichtsbezirk wird beim Amtsgericht Iserlohn geführt, für Mahn- und Insolvenzverfahren ist das Amtsgericht Hagen zuständig. Im Gebäude des Amtsgerichts Lüdenscheid hält das Arbeitsgericht Iserlohn Gerichtstage ab.

Behörden

Krankenhäuser und Krankenhilfe

  • Klinikum Lüdenscheid (Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn mit 979 Betten, darunter Kinderklinik mit 74 Betten)
  • Krankenhaus für Sportverletzte (306 Betten)
  • Berglandklinik (Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe mit 50 Betten)
  • Haus Spielwigge (Fachkrankenhaus für suchtkranke Männer mit 40 Betten)
  • Haus Hellersen - Karl Wessel GmbH & Co, (offene psychiatrische Langzeiteinrichtung mit 241 Betten)

Bildung

  • Grundschulen
    • Adolf-Kolping-Grundschule
    • Grundschule Bierbaum
    • Grundschule Brügge
    • Grundschule Brüninghausen
    • Freie christliche Grundschule Lüdenscheid
    • Erwin-Welke-Grundschule
    • Grundschule Gevelndorf
    • Hermann-Gmeiner Grundschule
    • Grundschule Kalve
    • Knapper Schule
    • Grundschule Lösenbach
    • Pestalozzischule
    • Grundschule Schöneck
    • Tinsberger Grundschule
    • Wehberger Grundschule
    • Westschule
  • Hauptschulen
    • Albert-Schweitzer-Schule
    • Freie christliche Hauptschule
    • Hauptschule Stadtpark
    • Hauptschule Wefelshohl
  • Realschulen
    • Freie Christliche Realschule
    • Richard-Schirrmann-Realschule
    • Theodor-Heuss-Realschule
  • Gymnasien
    • Bergstadt-Gymnasium (gegründet ca. 1965)
    • Geschwister-Scholl Gymnasium (ursprünglich reines Mädchengymnasium)
    • Zeppelin-Gymnasium (führt seine Geschichte auf die Gründung einer Lateinschule um 1450 zurück; ursprünglich reine Knabenschule)
  • Gesamtschule
    • Adolf-Reichwein-Gesamtschule
  • Förderschulen
    • Friedensschule, Schule für Lernbehinderte
    • Michael-Ende-Schule, Städtische Schule für Kranke
  • Sonstige Schulen
    • Abendgymnasium Lüdenscheid
    • Griechisches Lyzeum Lüdenscheid
    • Music Store Musikschule Lüdenscheid
    • Schule für Krankenpflegeberufe der Märkischen Kliniken GmbH
  • Fachoberschulen und Berufskollegs
    • Berufskolleg für Technik
    • Gertrud-Bäumer Berufskolleg für Gesundheit und Soziales alphabetisch

Persönlichkeiten

Siehe auch Liste der Persönlichkeiten der Stadt Lüdenscheid oder Kategorie:Person (Lüdenscheid).

Ehrenbürger

  • 1971 Erwin Welke (* 9. Januar 1910 in Dortmund; † 28. Mai 1989)
war in der Zeit des Nationalsozialismus im Widerstand gegen dieses Regime tätig. 1964-1971 Bürgermeister der Stadt.
der langjährige Bürgermeister der Stadt (1975-1994) ist Ehrenvorsitzender der CDU-Ortsunion Lüdenscheid.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Karl Grün (* 30. September 1817 in Lüdenscheid; † 18. Februar 1887 in Wien)
Vertreter des "wahren" Sozialismus in den 1840er Jahren, Gegenstand von spöttischer Kritik von Marx und Engels.
er lebte später als Musikwissenschaftler und Komponist in Wien und wurde ein bekannter Beethoven-Forscher
  • Gustav Selve (* 28. Februar 1842 in Lüdenscheid; † 7. November 1909)
der in Lüdenscheid-Peddensiepen Geborene war einer der bedeutendsten Großindustriellen Deutschlands. Er gilt mit als Wegbereiter der modernen Sozialversicherung
  • Carl Berg (*4. Februar 1851 in Lüdenscheid, †26. Mai 1906)
war Unternehmer und ein Pionier der Aluminiumindustrie, er lieferte das Material für die ersten lenkbaren Luftschiffe.
  • Hans Winter (* 21. Juni 1895 in Lüdenscheid; † 4. Dezember 1969 in Lüdenscheid)
war ein deutscher Gartenbauinspektor
  • Werner Kowalski (*28. Dezember 1901 in Lüdenscheid; † 1. Juli 1943 in Frankreich)
war ein führender Funktionär der KPD im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 1943 wurde er von der Gestapo in Frankreich erschossen.
  • Hans Zacher (* 22. November 1912 in Lüdenscheid; † 5. August 2003)
Dipl.-Ing., er entwickelte den Standard zur Ermittlung von Flugeigenschaften. In Lüdenscheid, wo er die Schule mit dem Abitur abschloss, machte er anschließend eine Schlosserlehre.
Althistoriker und Numismatiker
  • Herwig Blankertz Prof. Dr. phil. (* 22. September 1927 in Lüdenscheid; † 26. August 1983)
war ein einflussreicher deutscher Pädagoge.
ist Chemiker und emeritierter Professor.
ist ein evangelischer Theologe und seit 2004 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Dresden.
der Filmregisseur drehte unter anderem die Filme "Manta Manta" und "Gib Gas ich will Spaß". Büld betreibt seit 2002 eine eigene Filmproduktion in London.
deutscher Biologe, Lehrer und Privat-Dozent der Uni-GH-Essen. OstR Dr.rer.nat. Jörg Michael Fey.
wuchs in Lüdenscheid auf und ist ein deutschsprachiger Schriftsteller und Herausgeber. Er verfasst Lyrik und Prosa, für die er mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden ist, zuletzt mit dem Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln.
ist ein türkischer Fußballspieler, der in Deutschland aufwuchs. Zwischen 2001 und 2007 spielte er für Borussia Dortmund. Inzwischen ist er an Feyenoord Rotterdam ausgeliehen.
ist Lyrikerin, Schriftstellerin und Verlegerin, lebt abwechselnd in Kierspe und an der Costa Blanca.
  • Hajo Gies (* 16. März 1945 in Lüdenscheid) und sein jüngerer Bruder Martin Gies (* 2. November 1951 in Lüdenscheid)
Filmschaffende, die u.a Filme der Tatort-Serie als Regisseure gedreht haben. Beide wuchsen in Lüdenscheid auf und besuchten das Zeppelingymnasium.
ist ein aufstrebender Zauberkünstler. Seit Juni 2007 ist er Talentino - Nachwuchskünstler des Gauklerfestivals Attendorn.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

1948-1961 unterrichtete er am Lüdenscheider Zeppelin-Gymnasium. Er war ein deutscher Mathematiker und wurde berühmt durch die nach ihm benannte Ackermannfunktion.
deutscher Schriftsteller, langjähriger Chefredakteur und Verleger des Lüdenscheider General-Anzeigers (ab 1949 Lüdenscheider Nachrichten).
  • Kurt Weill (* 2. März 1900 in Dessau; † 3. April 1950 in New York/USA)
der durch seine Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht berühmt gewordene Komponist hatte seit Dezember 1919 sein erstes Engagement als Kapellmeister am Stadttheater Lüdenscheid, bevor er 1921 wieder nach Berlin zurückkehrte, um sein Studium fortzusetzen.

Sonstiges

  • KFZ-Kennzeichen
In Lüdenscheid zugelassene Fahrzeuge erhielten bis zum 31. Dezember 1974 ein KFZ-Kennzeichen beginnend mit LÜD, bis zum 31. März 1980 lautete das Kfz-Kennzeichen LS. Es stand für LüdenScheid. 1980 wurde dann auf MK als Abkürzung für Märkischer Kreis gewechselt. Einige Fahrzeuge mit alten Kennzeichen (LÜD/LS) existieren jedoch weiterhin. Es gibt bundesweit Fan-Vereinigungen selten gewordener KFZ-Kennzeichen zum Erhalt dieser Fahrzeuge.
  • Müller-Lüdenscheid
Diese Figur aus einem berühmten Zeichentrick-Sketch von Loriot ist für viele die einzige Verbindung zur Stadt Lüdenscheid. Der Name wurde vermutlich nach der (heute nicht mehr existierenden) Textileinzelhandelskette Müller-Wipperfürth gebildet. In einer Einkaufspassage nahe dem Rathausplatz steht ein Denkmal, das Müller-Lüdenscheid zusammen mit Dr. Klöbner in der Badewanne darstellt.

Literatur

  • Karl A.F. Günther: Lüdenscheid, Gesicht einer Stadt im Sauerland, Lüdenscheid 1959
  • Walter Hostert: Lüdenscheid, Industriestadt auf den Bergen, Altena 1964
  • Richard Althaus: Lüdenscheid in alter Zeit. Lüdenscheid 1981
  • Wilhelm Sauerländer: Geschichte der Stadt Lüdenscheid, von der Anfängen bis zum Jahre 1813, 2.Auflage, erweitert und durchgesehen von Günther Deitenbeck, Lüdenscheid 1989
  • Walter Hostert: Lüdenscheid - Gesicht einer Stadt. Lüdenscheid 1992
  • Günther Deitenbeck: Geschichte der Stadt Lüdenscheid, 1813 - 1914, Lüdenscheid 1985
  • Dietmar Simon: Arbeiterbewegung in der Provinz : soziale Konflikte und sozialistische Politik in Lüdenscheid im 19. und 20. Jahrhundert. Essen 1995, ISBN 3-88474-282-5
  • Was heißt da schon Provinz : 12 Fotografen sehen Lüdenscheid. Texte von Robert Kuhn. (Mit zahlreichen Textbeiträgen weiterer Autoren.) Konzeption und Gestaltung Otl Aicher. Lüdenscheid 1984, ISBN 3-9800859-0-2
Commons: Lüdenscheid – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien