Speibecken
Ein Speibecken ist eine wassergespülte Sanitärinstallation zur hygienischen Entsorgung von menschlichen Ausscheidungen, die durch den Mund abgegeben werden, wie Speichel, Wasser, Blut oder Erbrochenes, aber auch von aufgenommenen Fremdkörpern wie Ruß.
Zahnarztpraxis
In der Zahnarztpraxis handelt es sich um ein kleines, zumeist rundes Porzellan-Becken mit einer Absaugvorrichtung und einer tangential am Rand angebrachten Spüldüse. Es wird meist mittels eines Schwenkarms am Behandlungsstuhl befestigt.
Gastronomie
In traditionell ausgestatteten Gastronomie-Betrieben (aber auch in Mannschaftsheimen der Bundeswehr oder in studentischen Verbindungshäusern) findet man noch öfter ein Speibecken in Form eines viereckigen Porzellan-Beckens mit abgerundeten Kanten und einem an der Wand befestigten Metallgriff. Es ist etwa in Brusthöhe montiert und hat eine leistungsfähige Wasserspülung und ein Fallrohr ähnlich einer Spültoilette, jedoch meist mit etwas größerem Durchmesser der Spülöffnung. Luxusausführungen haben gepolsterte Armlehnen. Diese Becken dienen der Aufnahme von Erbrochenem, falls sich einer der Gäste beim Alkoholkonsum übernommen hat.
In der Studentensprache heißen diese Becken traditionellerweise "Papst" (aus etymologisch nicht geklärten Gründen auch "Pabst" geschrieben), was vermutlich auf ein gleichnamiges, im 18. und zum Anfang des 19. Jahrhunderts bei Studenten gebräuchliches exzessives Trinkspiel zurückgeht (siehe auch Papst (Trinkspiel)!).
Bergbau
Nach der Neufertschen Bauentwurfslehre sind Speibecken dieser Form auch in Waschkauen im Bergbau vorzusehen. Vermutlich ist ihr Zweck dort das Ausspucken des eingeatmeten Rußes. Diese Anwendung ist heute allerdings eher rückläufig.