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Albrecht I. (HRR)

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Albrecht I. (* 1255, † (ermordet) 1. Mai 1308 bei Brugg an der Aare) war Römischer König aus dem Haus Habsburg von 1298-1308.

Er war der älteste Sohn Rudolfs von Habsburg und wurde von diesem nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld über Ottokar Přemysl 1282 als Herzog von Österreich und der Steiermark eingesetzt. Mit ihm zusammen hätte sein Bruder Rudolf (II.) "zu gesamter Hand" (d.h. gleichberechtigt) eingesetzt werden sollen. Im Vertrag von Rheinfelden 1283 wurde dies dahingehend verändert, dass Rudolf statt dessen eine Entschädigung hätte bekommen sollen - die er aber bis zu seinem Tod 1290 nie erhielt.

Mit seiner Politik des Zurückdrängens der einheimischen Geschlechter durch seine schwäbische Klientel (vor allem der Grafen von Wallsee) machte er sich rasch unbeliebt. 1291 bereits kam es in der Steiermark zu ersten Aufständen, 1295 erhob sich der österreichische Adel. Auch in Wien blieb Ottokar Přemysl lange Zeit viel populärer - nicht zuletzt der Wirtschaftsbeziehungen in den böhmischen Raum wegen. Immerhin bekam Wien 1296 ein neues Stadtrecht - das erste in deutscher Sprache abgefasste.

Nach dem Tod Rudolfs I. 1291 weigerte sich der neue König von Böhmen, Wenzel II., Albrecht seine Kurstimme zu geben - gewählt wurde Adolf von Nassau. Als dieser durch seine Politik rasch zwischen alle Stühle geriet, konnte Albrecht einen Teil der Kurfürsten (vor allem Brandenburg) für sich gewinnen. Die Entscheidungsschlacht wurde 1298 auf dem Hasenbühl bei Göllheim ausgetragen - Albrecht konnte sie dank seiner geschickter positionierten Reiterei für sich entscheiden.

Eine politischer Einigung Mitteleuropas unter der Führung der Habsburger schien zum Greifen nahe, zumal es Albrecht gelang, nach dem Tod König Wenzels II. 1306 seinen Sohn Rudolf als König von Böhmen zu installieren.

Ab da ging alles schief. Rudolf starb schon ein Jahr später (wahrscheinlich an der Ruhr) und Albrecht selbst wurde 1309 ermordet. Der Mörder war sein Neffe Johann, der seiner "vatermörderischen" (eigentlich onkelmörderischen) Tat wegen den Beinamen Parricida erhielt. Dieser Johann war der Sohn von Albrechts unglücklichem Bruder Rudolf und das Motiv liegt auf der Hand: es war die nie geleistete Entschädigungszahlung.

Nachfolger als Herzog wurde sein Sohn Friedrich der Schöne, der sich im Reich aber nicht recht durchsetzen konnte. Die Königswürde ging mit Heinrich VII an das Haus Luxemburg, wo sie - mit dem Zwischenspiel Ludwigs des Bayern - bis 1438 blieb.

Siehe auch: Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter

Vorgänger:
Adolf von Nassau

Herrscher des Heiligen Römischen Reichs

Nachfolger:
Heinrich VII.