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Südbahnhotel

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Südbahnhotel mit Schneeberg im Hintergrund
Zufahrt Südbahnhotel

Das Südbahnhotel ist ein seit 1881 bestehendes ehemaliges Grand Hotel an der Südbahn auf dem Semmering.

Nachdem in den 1870er Jahren die Südbahngesellschaft ihre Arbeit an der Bahn abgeschlossen hatte, wandte sie sich der Errichtung von Bauten entlang der von der Bahn erschlossenen Gebieten zu. Der Ort Semmering war durch die Pionierleistung der Semmeringbahn, einem Teilabschnitt der Südbahnstrecke, von Wien aus leicht zu erreichen, und sollte nun zum Ferien- und Luftkurort ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang wurde hier das erste einer Reihe von Eisenbahnhotels der Südbahn errichtet. Der Stil der Hotels der Südbahngesellschaft folgte anfangs einem einheitlichen Schema, sie wurden von Eisenbahningenieuren geplant. Dadurch wirken diese Bauwerke äußerlich sehr nüchtern und zeigen kaum dekoratives Beiwerk. Dieses nüchterne Erscheinungsbild der Hotels änderte sich erst, als selbstständige, staatlich befugte Architekten beauftragt wurden. Dadurch wurden die Bauwerke vom neuen Stil des Späthistorismus geprägt, der auch bei einem großen Zubau für das Südbahnhotel am Semmering (1901-1903) zu Tragen kam.

Das erste Semmeringhotel der Südbahn

Südbahnstrecke über den Semmering

Die Planung des Hotels am Semmering begann 1880 auf Initiative von Friedrich Julius Schüler, dem Generaldirektor der Südbahngesellschaft, wobei durch das Hotel, ähnlich dem Grand-Hotel-Toblach und dem ebenfalls in den 1880er-Jahren begonnenen Aufbau des Kurortes Abbazia (heute Opatija) als "k.u.k-Riviera" zusätzliche Einnahmequellen für die Südbahngesellschaft erschlossen werden sollten. Im Jahre 1881 wurde der Grund für das Hotel am Semmering erworben, wobei die Lage für ein einzigartiges Panorama sorgen sollte. Das Hotel sollte den Gästen jeglichen Komfort bieten und durch die Errichtung einer kleinen Siedlung den Annehmlichkeiten eines heutigen All-Inklusive-Resorts entsprechen.

Innerhalb von 15 Monaten wurde das Hotel errichtet. Es waren 3 Stockwerke mit 60 Fremdenzimmem sowie Badeeinrichtungen, Spiel-, Rauch- und Damensalons, ein Post- und Telegraphenbureau und ein Restaurationsgebäude, welches einen großen Speisesaal und die Wirtschaftsräumlichkeiten enthielt, geplant. Außerdem sollten sich noch in der Nähe des Hotels ein dazu gehöriger Maierhof, Stallungen für die Pferde, Remisen für die Kutschen und Wagen sowie eine Waschanstalt befinden. Die Südbahngesellschaft errichtete eine Straße vom Bahnhof Semmering zum Hotel, sowie die notwendige Wasserleitung. Am 15. Juli 1882 konnte das Haus planmäßig eröffnet werden. Als erster Restaurant-Pächter konnte Vinzenz Panhans (1841-1905), der als vielgerühmter Koch im Wiener Hotel Lamm begonnen hatte und später dann mit seinem eigenen Hotel schärfster Konkurrent des Südbahnhotels wurde, unter Vertrag genommen werden.

Zu Beginn lebte der Semmering vom Mythos der Habsburger. Gleich nach Eröffnung des Ersten Semmeringhotels um 1882 sowie den dazugehörigen Villen genossen die höchsten Kreise der Wiener Gesellschaft, Erzherzöge und Minister, selbst Kaiserin Elisabeth die alpine Sommerfrische in der Höhenluft nahe Wiens. Der Besuch von derart bedeutenden Mitgliedern der Hocharistokratie war ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Semmering. Doch allein von diesem Publikum konnte auch damals kein Hotel überleben. Von Anfang an waren daher prominente Hotels finanziell auf ein Publikum aus der neuen Hochfinanz angewiesen. Denn diese Gesellschaft war weit spendabler als der traditionelle Adel. In den Hauptsaisonen waren alle Häuser am Semmering ausgebucht. Entlang der Hochstraße eröffneten zahlreiche Geschäfte.

Das Grandhotel Südbahn

Der Semmering entwickelte sich, nach der Errichtung des Südbahnhotels schossen nicht nur die Villen, wie die Villenkolonie Semmering, aus dem Boden, sondern auch weitere Hotels wurden errichtet. 1888 eröffnete Vinzenz Panhans sein Hotel Panhans, 1909 wurde das Kurhaus Semmering fertiggestellt.

Die Südbahngesellschaft sah sich daher 1900 gezwungen, ihren Hotelbereich am Wolfsbergkogel nach den damals modernsten Richtlinien des internationalen Hotelgeschäftes zu vergrößern. Wohl auch wegen der Rivalität zwischen dem Panhans und dem Südbahnhotel blieb das Südbahnhotel auch beim großen Zubau weiterhin dem Historismus, gemnauer gesagt dem Heimatstil treu mit verstärkter Betonung der Burg- und Schlossromantik, was sich besonders in konservativeren Kreisen großer Beliebtheit erfreute.

Das Grand Hotel war weithin sichtbar und wurde dadurch bald zum Wahrzeichen des Semmerings. Bei seiner Fertigstellung im Jahre 1903 entsprach das Erscheinungsbild des von Alfred Wildhack durchgeplanten neuen Südbahnhotels in allen Bereichen den mittlerweile aufgekommenen Vorstellungen eines „Palasthotels“, der luxuriösesten Form der gehobenen Hotelkategorie. Ein dominierender Turm, in dem das Hauptstiegenhaus untergebracht war, unter dessen Dach sich ein hölzener Wandelgang befindet, gehörte ebenso zur architektonischen Sprache dieses Traktes, wie die zwei verblechten Zwiebeltürmchen, die bedachten Rauchfänge und die mit Biberschwanz gedeckte komplexe Dachlandschaft. Talseitig prägten vor Allem das Hauptdach, Fachwerk und die reich verzierten Holzbalkone das Bild dieses Bauabschnittes. Neben diesen äußeren Merkmalen war aber vor Allem die Anwesenheit eines hoch gestellten, teils aristokratischen Publikums der wichtigste Empfindungsträger eines „Palasthotels“. Zusätzlich zu den Gästen aus den alten, aristokratischen Kreisen bot das neue Südbahnhotel am Semmering gleichzeitig der neuen vermögenden Klientel eine entsprechende Kulisse zur Selbstdarstellung. Diese fand im und um das Hotel statt, ja setzte sich auf der Prommenade fort. Diese war quasi zum exterioren Gesellschaftsraum des Hauses geworden. Was Rang und Namen hatte in der österreichisch-ungarischen Monarchie ging auf ihr, um zu sehen, vor Allem aber, um gesehen zu werden. Im Haus selbst boten die Salons, wie etwa der "rote" Salon, Spiel- und Rauchzimmer die Möglichkeit zur Selbstinszenierung und wer die roten Sisalläufer der Bel Etage betrat, war, wie es damals so schön hieß, "entweder der Creme der Gesellschaft zuzurechnen - oder Zimmerkellner...". Die Einrichtung der Zimmer stand der Noblesse der Gäste um nichts nach. Zum Großteil von Bothe und Ehrmann gefertigt, glich das Interieur kaum eines Zimmers exakt dem anderen. Dennoch war eine gewiße Einheitlichkeit in dem hellen kirschfarbenen Mobiliar beabsichtigt. Die feinen Unterschiede ergaben sich aus dem Detail, dem Muster der Intarsien, den Leistchen und Formen. Da gab es etwa glasbeplattete Spiegeltische mit eckigen oder ovalen Spiegeln, breiter oder schmäler, regelrechte Schreibtische usw. Edle Teppiche bedeckten das Parkett. Luxuriöse Waschräume und Bäder waren im SH von 1903 bereits selbstverständlich.

Nach kleineren An- und Umbauten 1908 kam 1912/13 der Trakt der großen Säle (Speisesaal, grüner Salon, gelber Salon, Bibliothek, Waldhofsaal, Bierstüberl und Kinosaal) hinzu, der mit seinen holzrostbelegten Terrassendecks ein wenig an Schiffsarchitektur erinnen sollte. Das ging soweit, daß die beweglich ausgeführte Markise der dem Waldhofsaal vorgelagerten Terasse stilisierte Schiffsdavits verkörperte. Im EG gelangte man über ein Vestibül in den mit Stuck reich verzierten Speisesaal, der als Blickfang stirnseitig über einen Alkoven mit Bühne verfügte, auf dem ein extra für diesen Saal angefertigter Konzertflügel thronte. Neben den mit altaegyptischen Motiven gestalteten riesigen Hauptlüstern sorgten unzählige auf den die Säulen überspannenden Bögen angebrachte Deckenschalenlampen mit geschliffenen Bleikristallgläsern und vergoldeten getriebenen Messingblechrahmen auf Holzplatte für strahlendes Licht. Seitlich anschließend an den Speisesaal befindet sich der grüne Salon, durch den man in den wesentlich kleineren gelben Salon gelangte. Beide Räume sind nur mehr tw. im Originalzustand, im mehrmals modernisierten grünen Salon machen sich besonders die fehlenden hinterlüfteten Messingrosetten für die Lüster störend bemerkbar. Sie wurden durch Stuckelemente ersetzt. Über dem Speisesaal und vom Vestibül aus eine Nebentreppe, genannt "Waldhofstiege" erreichbar befindet sich ein Frühstückssaal, der auch als Ballsaal genuzt wurde, der Waldhofsaal, von dem aus man über einen die Straße überspannenden Brückenbogen in die 1901 erbaute Depandance "Waldhof" gelangen konnte. Ebenso war der Zugangzum Waldhofsaal vom Zimmertrakt über ein großes Stiegenhaus möglich, das sich vom Posttrakt bis zur obersten Freiterasse durchzog. Daneben und durch eine Galstüre vom Saal getrennt befindet sich die Bibliothek, die neben gespannten Stofftapeten auch über eine interssante Radiatorenverkleidung verfügte. Sie bestand aus ineinandergehängten quadratischen Messingplatten, die streng geometrisch und sachlich ausgeführt dem historistischen Ambiente des Raumes ein modernes Detail entgegensetzte. Generell finden sich, obwohl noch deutlich im Historismus verhaftet, im Trakt von 1912 immer wieder Motive floralen und gelegentlich auch ornamentalen Jugendstils. Selten aber doch, finden sich streng geometrische Details, die bereits in Richtung Moderne weisen. In der Gestaltung der Außenhaut ist dieser Bauabschnitt bis auf die auffälligen Dachterassen jedoch dem historistischen Konzept treu geblieben. Genau diese Mixtur der Stile ist es, die das Ensamble so einzigartig macht und als "Semmeringstil" in die Kunstgeschichte eingegangen ist.

Ebenfalls im Trakt von 1912 befand sich auch noch der heute größtenteils entkernte Dienstbotentrakt mit der 12 Meter hohen Küche und ihren Nebenräumen. Sie verfügte, genauso wie die Säle über ein, den Theaterbauten der Jahrhundertwende nicht unähnliches, ausgeklügeltes Lüftungssystem, das die über große im Dachstuhl untergebrachte Lüfterhauser angesaugte Frischuft über, in den den Gästen zugängliche Räumen im Stuck und in Lampenrosetten versteckte, Auslässe ins Gebäude brachte, bzw. die verbrauchte Luft abtransportierte. Unterhalb der Küche befindet sich das sogenannte Bierstüberl, ein mit reichich bemaltem Scheingewölbe, Säulen und einem pseudorustikal holzvertäfelten Nebenraum ausgestatteter Bereich, der über einen eigenen Eingang und eine eigene kleine Küche verfügte. Ebenfalls auf dieser Ebene befand sich ein großer Saal, der als Lichtspieltheater genutzt wurde.

Der Trakt von 1912/13 verkörperte mit selbstverständlicher Leichtigkeit den verschwenderischen Luxus der Zeit und machte damit das Südbahnhotel entgültig zu einem, wenn nicht dem, führenden Haus Mittel- und Osteuropas.

Franz Panhans, der Sohn des 1905 verstorbenen Vinzenz Panhans gab nun 1912 seinerseits den Auftrag, sein Hotel Panhans durch einen 128 Meter langen Zubau zu vergrößern. Nach der Fertigstellung des neuen Grandhotel-Traktes im Jahr 1913 gehörte das Panhans mit 400 Zimmern zu einem der größten Hotels Mitteleuropas. Man sprach so zumindest vom größten Haus auf dem Kontinent.

In der Gartengestaltung orientierte sich die Südbahngesellschaft an englischen Idealen, indem man die Landschaft ringsum zu einem monumentalen Park zusammenfasste und mit zusätzlichen Bauten, wie einer „Meierei“, bereicherte. Dieser Park war hauptsächlich zum Betrachten errichtet, wobei durchaus auch eine romantische Stimmung erzeugt werden sollte. Das damalige Aussehen dieser Gartenanlage ist schwer zu rekonstruieren. Gesichert ist einzig, dass der Park symmetrisch mit Blumenbeeten gestaltet war und eine ovale Betonung der Gartenmitte gebildet wurde. Vor der Dependance „Waldhof“ vervollständigte ein kleiner Alpengarten diesen besonderen Ort.

Im Winter wurde der gesamte Park des Südbahnhotels in ein riesiges Sportparadies mit hoteleigenen Schiwiesen und Eislaufplätzen, die per Schlittenpendelverkehr erreichbar waren, umgewandelt. Daneben gab es eine Bob- und Skeletonbahnen, sowie und eine 2.000 m lange Naturrodelbahn. Diese führte vom Pinkenkogel bis zum Hotel. Das Südbahnhotel verfügte zusätzlich über eine eigene Skisprungschanze auf der Schiwiese des hoteleigenen Golfgeländes. Dieser großzügige Sportanlagenbau sowie die günstigen Schneeverhältnisse machten den Semmering zum bedeutendsten Wintersportort Österreichs. Vor allem in der Zwischenkriegszeit lockten die FIS-Wettkämpfe tausende Sportbegeisterte auf den Semmering.

Kaum hatten sich der Winter- und der Motorsport am Semmering und rund um das Südbahnhotel entwickelt, trat auch der Sommersport in Erscheinung. Wurden die Wiesen im Winter für den Schisport genützt, so verwandelten sie sich im Sommer zu einem einzigartigen Golfplatz. Kurios ist dabei sicherlich der Umstand, dass ein tief ins Tal hinunter gehender Golfabschlag im Winter zur Sprungschanze umfunktioniert wurde.

Das Südbahnhotel in der Zwischenkriegszeit

In der Zwischenkriegszeit kam es am Semmering bei den beinahe allen bestehenden Hotels zu vielen Um- und Erweiterungsbauten. Die Hotels wurden laufend modernisiert und ihre Infrastruktur dem letzten Stand der Technik angepasst. Zu den wichtigsten Bauprojekten des Südbahnhotels gehörte die von Emil Hoppe und Otto Schönthal entworfene Autogarage mit 46 zum Teil beheizbaren Boxen sowie einer Werkstatt, heizbarem Waschraum, Tankstelle und bequemen Chauffeurzimmern. Der fertiggestellte erste Teil der Garage wurde jedoch 1982 abgerissen und durch ein Wohnhaus ersetzt. Bereits ein Jahr nach Errichtung der Garage plante man ab 1932 eine Verbreiterung und Umgestaltung des alten Hoteleingangsbereiches. Der ebenfalls von den Wagner-Schülern Hoppe und Schönthal entworfene neue Eingangsbereich, der damals dem ehemaligen kleinen Hoteleingang von 1903 eingeschossig vorgesetzt wurde, ummantelt seither den markanten Turmfuß. Der dominante Turm des Hauptstiegenhaues, dessen Fuß nun vom Mauerwerk des Eingangsbereiches verdeckt ist, veränderte dadurch deutlich seine Wirkung. Bestärkt wird dieser neue und mondäne Eindruck noch durch ein kühn vorgelagertes freitragendes Vordach. Das Foyer ist nun durch eine Drehtüre zu betreten. Im Anschluss befinden sich nunmehr zwei in die palisanderfurnierte Holzkonstruktion integrierte Telephonhäuschen, sowie die Rezeption und Concierge. Ebenfalls, allerdings im hinteren Teil des Foyers, integriert und für den Besucher erst auf den zweiten Blick erkenntlich, war ein zweiter Aufzug, der jedoch im Zuge der Umbauarbeiten Anfang der Neunziger Jahre zerstört wurde. Beleuchtet wird das Foyer durch in die Decke eingelassene nickelgefasste Lichtbahnen. Gegliedert wird der Raum durch markante quadratische Säulen, die beiden linoleumbelegten Pulte und der Drehtüre mit den beiden Nebentüten. Gerade die Drehtüre etablierte sich damals als unerlässliches Ausstattungsdetail der Grand Hotels. Sie ist verbindendes Element zwischen innen und außen zugleich auch ein Kontrollpunkt, der von einem livrierten Pagen bedient werden kann. Die stimmungsvolle Originaleinrichtung der Bar aus den dreißiger Jahren ist heute noch zum größten Teil vorhanden, zeigt sich aber nach all den Einwirkungen der Zeit in verändertem Zustand. Die ins Auge fallenden Details an dem zur Bar gehörigen Cafe´ sind wohl eine gläserne Lichtkuppel und ein mehrfarbiges Glasfenster. Noch immer verströmt der aus drei Stilen gemischte Raum mit seinen dunklen Holztäfelungen, Säulen und mit beigem Marmorit belegeten quadratischen Tischchen eine bestechend kühle Eleganz.

Als bedeutendstes Werk der Moderne gilt am Semmering das 1932 von den Wagner-Schülern und führenden Architekten der österreichischen Neuen Sachlichkeit, Emil Hoppe und Otto Schönthal, errichtete Hallenbad des Südbahnhotels. Die damals hochaktuelle Sachlichkeit des Hallenfreibades zeigt sich besonders an den Außenfronten, die in bewegliche Glas-Sprossen-Fenster zwischen tragenden Pfeilern aufgelöst sind sowie der zweifarbig in Bahnen gestalteten Marmorit-Verkleidung. Sie war in der Hauptfarbe Weiß mit schmäleren orangeroten Streifen gehalten. Sechs vernickelte Beleuchtungskörper mit je vier ca. 50cm langen elektrischen Kerzen auf jeweils drei Ebenen aus Vierkantrohr gefertigt komplettierten das sachlich-moderne Ambiente.

Das Südbahnhotel und der Semmering seit 1938

Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 begann eine Zeit des Niedergangs. Nach dem Versuch, nach Kriegsende den Betrieb wieder aufzunehmen, geriet die Leitung in Folge der Veränderungen des Tourismusverhaltens in Schwierigkeiten. Die Menschen suchten nicht mehr nach Idylle des Semmerings, um sich zu erholen. Der Nahtourismus war uninteressant geworden, nach den Entbehrungen des Krieges wollte man in die Ferne reisen. Italien und seine nördlichen Küsten wurden zu Anziehungspunkten, die dank des einsetzenden Individualverkehrs schnell und leicht zu erreichen waren.

Der Betrieb wurde in dieser Zeit nach und nach stillgelegt, weil er unrentabel wurde. Nachdem man das erste Hotelgebäude 1974 in eine Eigentumswohnungsanlage umgewandelt hat, ist heute fast nichts mehr von der Originaleinrichtung des Semmeringhotels erhalten. Einzig der ornamentale Mosaikboden im Vestibül und die in der axialen Gebäudemitte liegende Holztreppe mit dem floralen Gusseisengeländer und dem hölzernen Handlauf gehen auf die Entstehungszeit von 1882 zurück. Der weitaus größere Komplex des Hauses steht leer. Einzig die Festspiele von Reichenau an der Rax beleben das Gebäude hin und wieder im Sommer[1].

Im Sommer 2006 wäre das Südbahnhotel fast an eine Liechtensteinische Investorengruppe verkauft worden.[2] Diese versprach Investitionen und eine Wiedereröffnung des Hotels.

Daraus wurde aber nichts. Der Theaterbetrieb der Festspiele Reichenau an der Rax wird weiter geführt.

Einzelnachweise

  1. Theater im Grand Hotel
  2. Bericht über den Verkauf des Hotels

Literatur

  • Desiree Vasko-Juhasz:Die Südbahn.Ihre Kuroorte und Hotels, Wien (Böhlau) 2006

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