Col du Mont Cenis


Der Mont Cenis (ital. Monte Cenisio) ist ein Bergmassiv in den Grajischen Alpen. Ebenso ist es der Name des dieses Massiv überquerenden Alpenpasses auf der Route von Lanslebourg-Mont-Cenis, Lanslevillard nach Susa, auf einer Höhe von 2083 m.
Im Januar 1077 hat hier Heinrich IV. auf seinem Gang nach Canossa und im Oktober 1310 Heinrich VII. auf dem Zug nach Rom die Alpen überschritten. Und schon vor ihm überquerten hier die fränkischen Könige (Pippin 754 und 756 und Karl 773) die Alpen. Im Frühsommer 312 tat es sogar Kaiser Konstantin I., der einen Feldzug gegen Maxentius führte. Die 1803 eröffnete befahrbare Straße ließ Napoléon Bonaparte ausbauen.
Um nicht die Eröffnung des Eisenbahntunnels zwischen Bardonecchia und Modane (Mont-Cenis-Eisenbahntunnel) abwarten zu müssen, wurde später über den Col du Mont Cenis eine Eisenbahnlinie errichtet, die von 1868 bis 1871 in Betrieb war. Sie diente insbesondere der Beförderung englischer Post nach Indien. Die dampfgetriebene Adhäsionsbahn wurde nach dem Fell’schen System ausgerüstet: Eine starke Feder drückte zwei zusätzliche Räder an eine Mittelschiene, so dass auch steile Passagen überwunden werden konnten.
Im Winter 1914 bezwang Alberto Garelli den Pass mit einem selbst gebauten Motorrad, ein Unternehmen, das zur damaligen Zeit als unmöglich galt.
Der französische Teil der Region gehört zur äußeren Zone des Parc National de la Vanoise. Auf einem Hochplateau an der Passstraße befindet sich der Stausee Lac du Mont Cenis.
Der Bau eines weiteren Eisenbahntunnels, des Mont-Cenis-Basistunnels, ist seit Jahren in der Diskussion.
Literatur: