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Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Heilbronn

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Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Adresse Kraichgauplatz 17
Ort Heilbronn
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Schüler 960
Lehrkräfte 75
Website www.elly-hn.de

Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium ist ein Gymnasium am Kraichgauplatz 17 im Heilbronner Stadtteil Böckingen. Schulträger ist die Stadt Heilbronn. Namenspatin der Schule ist die Politikerin Elly Heuss-Knapp. Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium an der Karlstraße 44 (heute Mönchsee-Gymnasium) war das erste Heilbronner Gymnasium für Mädchen und wurde erst in den 1970er Jahren nach dem Umzug an den Kraichgauplatz 17 in Böckingen auch für Jungen geöffnet.


Schulgeschichte

Sülmerstraße 38 (Hafenmarktschule)

Von dem Privatinstitut für Mädchen 1831 zum höheren Töchterinstitut 1841 und zur höheren Töchterschule 1872

Zum ersten Mal wurde Schulbildung für Mädchen und junge Frauen in Heilbronn 1831 möglich, als ein Privatinstitut für Mädchen gegründet wurde. Mit dem Erlaß des Volksschulgesetzes im Jahre 1836 in dem der Besuch einer Schule vorgeschrieben wurde, erfolgten auch Regelungen bzgl. der Privatschulen. „Privatunterrichtsanstalten können, wenn die Benützung derselben vom Besuch der öffentlichen Volksschulen befreien soll, nur mit Genehmigung der Oberschulbehörde errichtet werden, und es dürfen dabei nur Lehrer, welche diese Behörde nach Kenntnissen und Sittlichkeit für befähigt erkannt, angestellt werden. Diese Anstalten stehen in Beziehung auf die Beobachtung des genehmigten Unterrichtsplans, auf Schulzucht und auf die Aufführung der Lehrer unter der Aufsicht der Schulbehörden.“

Das Institut wurde dann 1841 zum höheren Töchterinstitut erhoben. In Württemberg erhielten damals Privatschulen für Mädchen und junge Frauen viele Bezeichnungen: Zum Beispiel Lehrinstitut, Lehranstalt, Bildungsanstalt, Institut für junge Frauenzimmer, Unterrichtsanstalt, Mädcheninstitut, Erziehungs- und Unterrichtsanstalt für die weibliche Jugend der gebildeten Stände, Privatlehranstalt, Privattöchteranstalt, Töchterschule. Die Bezeichnung „höhere Töchterschule“ wie es dann in Heilbronn im Jahre 1872 der Fall war, kam weniger häufig vor. Private höhere Töchterschulen entstanden damals als eine Art "Ersatzschule", weil der Staat oder die Kommunalverwaltung selbst keine Schulen für Mädchen schaffen konnten. Da die Heilbronner höhere Töchterschule über das Niveau der normalen Volksschule hinausging, war die Töchterschule sehr gefragt. Ein Wechsel von Volksschule zur höheren Töchterschule war damals relativ einfach, denn es mußte lediglich eine einfache Anzeige an die Ortsschulbehörde erfolgen. Die Privatschule wurde jährlich vom Ortsschulinspektor geprüft, wobei meist der Vorstand des Elternrats auch staatlicher Schulinspektor in einer Person war.

Die höhere Töchterschule als Privatschule in Heilbronn bis zu ihrer staatlichen Anerkennung als höhere Mädchenschule 1879

Julius Desselberg damaliger Schulrektor weiß zu berichten, daß mit dem Gesetz vom 30. Dezember 1877 in Württemberg viele höhere Töchterschulen die Anerkennung als höhere Mädchenschule nicht schafften. So wurden mit dem o.g. Gesetz für die staatlich anerkannten höheren Mädchenschulen Richtlinien vorgeschrieben, die viele Privatinstitute nicht erfüllen konnten. Dem Heilbronner Privatinstitut jedoch gelang es als höhere Mädchenschule anerkannt zu werden und darf seitdem als Vorläuferin des ersten Gymnasiums für Mädchen und junge Frauen in Heilbronn gelten. 1903 wurde in Württemberg die Mädchenschule als gleichberechtigte höhere Lehranstalt anerkannt, wobei verschiedene Neuerungen vorgenommen wurden. So erfolgte die Einführung einer zehnten Klasse und die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie und Physik erhielten eine neue Ergänzung. Die Mädchenschule in Heilbronn blieb bei allen Neuerungen trotz allem eine Schule mit Schwerpunkt in der Sprache. 1907 erfolgte die Einführung einer Abschlußprüfung und seit 1909 war es möglich nach dem Abschluß der Mädchenschule auch die Oberstufe der Knabenschule und die Universität zu besuchen.


Bedeutende Personen von damals waren [1]:

  • Johann Georg Frey. Frey war Lehrer an der 2. Mädchenschule Heilbronn um 1830.
  • Friedrich Unger. Unger war Lehrer an der 2. Mädchenschule Heilbronn.
  • Georg Leonhardt Barthelmeß. Barthelmeß war bis 1848 zweiter Mädchenschulmeister und war bis 1865 Lehrer an der höheren Töchterschule Heilbronn.
  • Heiligmann.
  • Heyd, Ludwig Ferdinand
  • Märklin, Christian. Märklin war Schwager des ersten Schulvorstandes an der höheren Töchterschule.
  • Kauffmann, Ernst Friedrich. Friedrich war Lehrer an der höheren Töchterschule.
  • Denzel, Christoph
  • Marie Krauß
  • Desselberger
  • Charlotte Rheilen

Geschwister-Scholl-Str 8 (heute Pestalozzischule)

Neubau in der Turm- bzw. Gartenstraße (1886)

1886 wurde ein neues Schulgebäude an der Turm- bzw. Gartenstraße erstellt.Nach der Zerstörung des Schulgebäudes 1944 wurde auf dem Platz der ehemaligen Mädchenoberschule nun die neue Mädchenmittelschule als Mörike-Mädchenmittelschule und die Pestalozzischule gebaut.


Von der Heilbronner Mädchenrealschule (1914) zur Heilbronner Mädchenoberschule (1937)

Karlstraße 44 (heute Mönchsee-Gymnasium)

Das Gebäude des heutigen Mönchsee-Gymnasiums wurde 1953 als Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium eingeweiht

1953 fand die Mädchenoberschule einen neuen Platz an der Karlstraße 44 und wurde fortan Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium genannt.

In der Eingangshalle des ehemaligen Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (heute Mönchseegymnasium) befindet sich ein Wandbrunnen in Steinmosaik von Maria Fitzen-Wohnsiedler, wobei Rehe und Hase Details dieser Brunnenanlage im Gebäude darstellt.

Im Flur im 2.Obergeschoß gibt es ein Wandbild das eine Weltkarte mit verschiedenen Details. Ein Detail zeigt Europa - Asien - Afrika - Australien. Es ist eine Malerei aus Stein-Email von dem Künstler Walter Maisak. Ein anderes Detail zeigt Nordamerika. Ein anderes Detail zeigt Europa-Asien. Ein anderes Detail zeigt Südamerika.

Das Gebäude des ehemaligen Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium ist mehrgeschossig und wurde in den 50er als Betonskelettkonstruktion mit Mauerwerksausfachungen errichtet . Die Holzfenster waren sehr kleinteilig und waren sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen axial strukturiert.

Bei der Fassadensanierung wurden die kleinteiligen durch großformatige Fenster und die Mauerwerksausfachungen durch eine einheitliche verputzte Fassade ersetzt. Die axiale Struktur, die sowohl vertikal als auch horizontal gegliedert war, wurde von einer axialen Struktur abgelöst, die horizontal ist und die Länge des Gebäudes hervorhebt Die Fensterelemente sind sehr funktional und erfüllen die Aufgaben der Belichtung, Lüftung und Sonnenschutz. Jedes Fensterelement besteht aus einem Schwingfenster, das sich in einer Metallrahmen-Konstruktion befindet und innenbündig angebracht worden ist. Das Fenster wird nach außen hin, seitlich von einem Holzkasten-Fensterladen flankiert, das außenbündig angebracht worden ist und nach außen hin zu öffnen ist. So ist im Sommer eine Dauerlüftung mit gleichzeitiger Schattenwirkung geleistet. Damit eine optimale Belichtungsfläche gewährleistet ist, ist der Holzkasten-Fensterladen an der Seite und in der Tiefe einer jeden Fensterleibung angebracht und festverglast worden. Oberhalb von jedem Fensterelemt befindet sich ein Sonnenschutz und Fallarm-Markisoletten in einer Ausssparung, die verputzt worden ist und kann von jeglichem Zimmer aus gesondert gesteuert werden. So wird die Fassade im Sommer auch von Markisoletten geschmückt.

Die Jury der Architektenkammer vergab 2005 die Auszeichnung Guter Bauten [2] und bemerkt zu der Fassadensanierung folgendes [3] und [4] :

Die unscheinbare Fassade des Schulhauses ist durch die Renovierung erheblich aufgewertet und zeigt sich jetzt einladend und sympathisch. Die bauphysikalischen Anforderungen sind mit hoher Gestaltungsqualität beispielhaft umgesetzt.

Kraichgauplatz 17

Ab 1971 erfolgte ein Neubau eines Schulzentrums am heutigen Standort am Kraichgauplatz in Böckingen, wo neben dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium seitdem auch noch die organisatorisch abgetrennte Elly-Heuss-Knapp-Grund- und Hauptschule besteht. Nach dem Umzug des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums zog das Mönchseegymnasium in den ehemaligen Schulbau in der Karlstraße.

Im Schuljahr 1973/74 wurden beginnend mit Klassenstufe 5 erstmals auch Jungen am EHKG aufgenommen. 1975 wurde das Gebäude am Kraichgauplatz offiziell eingeweiht und bis 1977 wurden noch die aus Sporthalle und Freiplätzen bestehenden Sportanlagen angelegt. 1992 ist das Schulhaus umfassend saniert worden, nachdem das Flachdach undicht wurde und es immer wieder zu Wasserschäden gekommen war. Seit 1993 gibt es einen Mittagstisch und neuerdings erfolgt die Verpflegung der Schüler in der neugebauten Mensa. 1998 wurde auf dem Turnhallenvordach die erste Heilbronner Schulsolaranlage installiert.

Literatur

  • MARIA FITZEN-WOHNSIEDLER - ursprüngliche Autodidaktin - berichtet über ihre Schaffensperiode als Keramikerin in Heilbronn 1935-1963 , 71 Heilbronn, 80 069 Vico Equense, Napoli - Italia , Druckerei Herbert Maring, 6969 Hardheim, 1984
  • Walter Maisak - der stille Chronist. Zum 80. Geburtstag des Malers Maisak. Heilbronner Museumskatalog Nr. 40, Städtische Museen Heilbronn 1992, Lebenschronik W. M. geschrieben von Petra Maisak Seite 94 bis Seite 109.