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Walter Womacka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Walter Womacka
im Dezember 2006

Der Maler Walter Womacka (* 22. Dezember 1925 in Obergeorgenthal, Böhmen) lebt in Berlin und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der DDR. Zwanzig Jahre lang war er Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Leben

Ausschnitt aus dem Mosaikfries am Haus des Lehrers (Berlin Alexanderplatz) von Walter Womacka
Datei:Fenster im Staatsrat.jpg
Ausschnitt aus dem Fenster im Gebäude des ehemaligen Staatsrates der DDR von Walter Womacka.

Nach einer Ausbildung als Dekorationsmaler 1940-43 an der Staatsschule für Keramik in Teplitz musste Walter Womacka bis 1945 Kriegsdienst leisten, bei dem er verwundet wurde. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Landarbeiter und ab 1946 besuchte er die Meisterschule für gestaltendes Handwerk in Braunschweig. Bedingt durch seine nach Thüringen umgesiedelte Familie wechselte er 1949 an die Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar und studierte dort bei Hans Hofmann-Lederer, Hermann Kirchberger und Otto Herbig. Nach der Neuausrichtung der Hochschule zur Architektur setzte er sein Studium von 1951 bis 1952 in Dresden an der Hochschule für Bildende Künste unter anderem bei Fritz Dähn und Rudolf Bergander fort. 1953 wechselte Walter Womacka an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er zunächst als Assistent und ab 1963 als Leiter der Abteilung Malerei arbeitete. 1965 wurde er zum Professor und 1968 zum Rektor gewählt, was er bis 1988 blieb. In der Zeit 1959-1988 war er der Vizepräsident des Verbandes der Bildenden Künstler (VBK) der DDR. Er war Mitglied der SED und wurde vom damaligen Staats- und Parteichef Walter Ulbricht maßgeblich gefördert. 1968 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Er war neben Willi Sitte, Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heisig der bekannteste Maler der DDR.

Er ist einer der wichtigsten Vertreter des künstlerisch überzeugenden sozialistischen Realismus. Neben Tafelbildern, Grafiken und Aquarellen entwarf er in den fünfziger Jahren auch Glasfenster, so zum Beispiel im ehemaligen Staatsrat der DDR, Mosaiken und Emailarbeiten. 1968 leitete er die künstlerische Gestaltung der Neubauten am Alexanderplatz in Berlin. Dort entwarf er den 7 x 125 m großen Bildfries "Unser Leben" am Haus des Lehrers, den "Brunnen der Völkerfreundschaft" und das Kupferrelief am Haus des Reisens "Mensch und Raum", welches unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er war auch maßgeblich an der Innengestaltung des Außenministeriums der DDR (1996 abgerissen) beteiligt. Typisch für diese Werke war die idealisierte Darstellung von Arbeitern, Bauern und Wissenschaftlern, die engagiert beim Aufbau des Sozialismus mitarbeiten. Porträts entstanden unter anderem von Walter Ulbricht, dem Mediziner Moritz Mebel und den Ostberliner Oberbürgermeistern.

Nach 1990 entstanden vermehrt sozialkritische und politisch motivierte Werke, die sich zum Beispiel mit der heutigen (Wegwerf-)Gesellschaft und der "freiheitsbringenden" Rolle der USA beschäftigen. Er lebt mit seiner Ehefrau in Berlin-Mitte und in Loddin auf Usedom.

Bekannte Gemälde

  • Rübenhackerinnen (1956)
  • Am Strand (1962, meistverkaufter unpolitischer Gemäldedruck in der DDR, auch als Briefmarke in einer Auflage von 12 Mio. Stück erschienen)
  • In Chile herrscht Ruhe (1973/74)
  • Wenn Kommunisten träumen (Palast der Republik, Berlin 1976)
  • Erika Steinführer (1981 im Stil der Pop-Art entstanden, heute Museum Ludwig Köln)

Baugebundene Arbeiten

"Der Mensch gestaltet seine Welt" - Wandbild von Walter Womacka im ehemaligen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR

Auszeichnungen

Einzelausstellungen

Im Inland

Datei:Stamp Eisenhuettenstadt Womacka.jpg
Wandbild am ehemaligen Textilkaufhaus Eisenhüttenstadt

Im Ausland

Literatur

  • Gerhard Pommeranz-Liedtke: "Maler und Werk - Womacka", VEB Verlag der Kunst Dresden, 1970
  • Wolfgang Hütt: "Walter Womacka", VEB Verlag der Kunst Dresden, 1980
  • "Walter Womacka Ausstellung, Malerei/Grafik", Magistrat von Berlin, 1982
  • Autobiografie "Farbe bekennen", Verlag das Neue Berlin, 2004, ISBN 3360012577

Filmographie

  • 1958, DEFA: “Ein Bild aus 100.000 Steinen“. Dokumentation der Arbeiten zum Mosaik im Rathaus Eisenhüttenstadt.
  • 2003, MDR: “Farbe bekennen - der Maler Walter Womacka” (30 min). Ein Film von Sabine Skupin.
Commons: Walter Womacka – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Artikel zum 80. Geburtstag am 22. Dezember 2005