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Hassan II.

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Hassan II. (* 9. Juli 1929, † 23. Juli 1999), König von Marokko (1961-1999)

Hassan II. wurde 1929 als ältester Sohn von Muhammad V. geboren. Nach der Unabhängigkeit 1956 wurde er Oberbefehlshaber der Armee und schlug mehrere Aufstände der Berber im Rif-Gebirge nieder.

Als König setzte Hassan II. die Dynastie der Alawiden fort und verfolgte eine konservative Politik, wobei er sich vor allem auf die alten Eliten und die feudalen Strukturen des Landes stützte. Nachdem Marokko 1962 eine konstitutionelle Monarchie geworden war, löste Hassan II. nach Unruhen das Parlament auf und übernahm wieder persönlich die Regierungsgeschäfte. Vor allem die linke Opposition wurde verfolgt und ins Exil getrieben. 1965 wurde mit Ben Barka ein Führer der linken Opposition im Pariser Exil entführt und getötet. Dies führte zu einer zunehmenden Opposition. So überlebte Hassan II. zwei republikanische Putsche 1971 und 1972 nur knapp.

1975 initiierte Hassan II. den "Grünen Marsch", bei dem 350.000 Marokkaner die spanische Kolonie Westsahara besetzten, was auch von der innenpolitischen Opposition begrüßt wurde. Allerdings begann bald der militärische Widerstand der Einheimischen unter der POLISARIO. Dies führte zu starken Spannungen mit Algerien und Libyen die die POLISARIO unterstützten. Der Westsaharakonflikt konnte bis heute nicht gelöst werden. Erst 1989 kam es zu einer Aussöhnung mit Algerien und Libyen, als die Arabische Maghreb Union, unter Einschluss Tunesiens, zur Vertiefung der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit gegründet wurde.

Innenpolitisch gelang es Hassan II. den aufkommenden militanten Islamismus unter Kontrolle zu halten. Seit der Verfassungsänderung von 1992 begann eine vorsichtige Liberalisierung der Politik. Am 23. Juli 1999 starb Hassan II. in Rabat. Nachfolger wurde sein Sohn Muhammad VI.