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Bromazepam

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Strukturformel
Allgemeines
Freiname Bromazepam
Andere Namen
  • IUPAC: 7-Bromo-5-pyridin -2-yl-1,3-dihydrobenzo[e] [1,4]diazepin-2-on
  • Latein: Bromazepamum
Summenformel C14H10BrN3O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1812-30-2
Wikidata Q422435
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05BA08

Wirkstoffklasse

Anxiolytikum Benzodiazepin

Eigenschaften
Molare Masse 316,15 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bromazepam (deutsche Handelsnamen: Bromazep®, Compendium®, Creosedin®, Durazanil®, Lectopam®, Lexaurin®, Lexomil®, Lexotan®, Lexotanil®, Normoc®, Bromazanil®) ist ein Tranquilizer aus der Gruppe der rezeptpflichtigen Benzodiazepine, der sich durch besondere angstlösende Wirkung auszeichnet und in der Medizin zur Behandlung von akuten Angstzuständen, als Beruhigungsmittel (Sedativum) oder Schlafmittel verwendet wird. Die Wirkung beruht auf einer Bindung an GABA-Rezeptoren im Gehirn (GABA = Gamma-Aminobuttersäure, ein Neurotransmitter).

Die Gabe erfolgt oral. Die Äquivalenzdosis zu 10 mg Diazepam ist 5 mg. Die biologische Halbwertszeit liegt bei 12 Stunden, allerdings geht die Wirkung des lipophilen Moleküls bereits nach 3-4 Stunden infolge Umverteilung in das Fettgewebe verloren.

Nebenwirkungen: Typische Nebenwirkungen sedierender Arzneimittel sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Fahruntüchtigkeit, Schwindel und Übelkeit. Bei älteren Patienten kann eine paradoxe (gegenteilige) Erregung (Angst, Aggressivität, agitierter Verwirrtheitszustand) auftreten, die keinesfalls mit Dosissteigerung beantwortet werden darf.

Bromazepam gehört zu den meistverordneten Schlafmitteln und besitzt ein hohes (psychisches wie körperliches) Abhängigkeitspotential. Schätzungen sprechen von bis zu 1,5 Mio Personen mit Fehlgebrauch von Benzodiazepinen. Kindern, Schwangeren und Stillenden soll es nicht verordnet werden.

Bromazepam kann nicht nur eine psychische Abhängigkeit erzeugen, sondern auch eine somatische (körperliche). Dies trifft auf alle Benzodiazepine zu. Bereits nach vier bis sechs Wochen regelmäßiger Einnahme, selbst im verordneten Dosisbereich, ist mit körperlichen und seelischen Entzugserscheinungen zu rechnen. Die Symptome sind dabei denen identisch, die ursprünglich mit dem Präparat bekämpft werden sollten: Unruhe, Angst, Schlafstörungen. Nach längerer Einnahme kann das abrupte Absetzen zu zerebralen Krampfanfällen führen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Sicherheitsdatenblatt für Bromazepam – Sigma-Aldrich 14.12.2007