Wilhelm Olbers
Wilhelm Olbers (1758-1840) war Arzt in Bremen und naturwissenschaftlich äußerst interessiert. Zunächst nur Liebhaber-Astromom, war er bald führend auf dem Gebiet der Bahnbestimmung von Kometen. Bekannt ist auch das "Olbers'sche Paradoxon" über die endliche Helligkeit des Himmels-Hintergrundes und seine Entdeckung zweier Kleinplaneten.
Die erste Bahnmethode erdachte Olbers während medizinischer Praktika 1779 in Göttingen, als er bei häufigen Patientenbetreuungen einen Komet wiederholt durch das Fenster beobachtete. Zwanzig Jahre später lernte er den jungen Bessel kennen, förderte seine Begabung - u.a. durch Bahnbestimmungen - und empfahl ihn an die Sternwarte von Schröter.
1801 wurde Ceres, der erste Asteroid, auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter entdeckt, die genau zur Regel von Titius-Bode paßte. Olbers vermutete, daß er Bruchstück eines früheren Großplaneten sei und suchte nach weiteren. Er gründete eine "Himmelspolizey" mit Hieronymus Schröter, Franz Xaver von Zach und 20 Astronomen in anderen Regionen Europas. Im Frühjahr 1802 fand er den zweiten Asteroiden "Pallas", 1807 die Nr.4 "Vesta". Schon 1800 war bei Bremen die Astronomische Gesellschaft entstanden, um allfällige Entdeckungsdaten rascher verbreiten zu können.
Nach einer Zeit in Paris - auf Einladung von Napoleon - kehrte Olbers 1814 zurück und entdeckte 1815 den nach ihm benannten Komet, später 5 weitere. Die letzten 15 Lebensjahre war er nur mehr als Arzt tätig.