Politische Soziologie
Die Politische Soziologie (oder Politiksoziologie), ein Bereich der Soziologie, die sich hierin mit der Politikwissenschaft überschneidet, beschäftigt sich vorwiegend mit dem Verhältnis von Politik und Gesellschaft. Ihr geht es insbesondere um die Analyse 1. der gesellschaftlichen/sozialstrukturellen Bedingungen politischer Ordnung und politischen Handelns, 2. der Struktur und Funktion politischer Institutionen und des Ablauf politischer Entscheidungsprozesse, und 3. der Wirkung politischer Entscheidungen und politischer Strukturen auf die Gesellschaft.[1]
Wichtige Theorien innerhalb der politischen Soziologie sind:
- Theorie der Cleavages (oder auch Spaltungstrukturen) von Stein Rokkan und Seymour Martin Lipset
- Theorien des rationalen Wählerverhaltens (z. B. Anthony Downs)
- marxistischer Erklärungsansatz (z. B. Zusammenhänge und Ursachen der Revolution von 1848 in "18. Brumaire des Louis Bonaparte")
Wichtig ist für die politische Soziologie aber auch das Binnenleben von Parteien (z. B. Robert Michels' Ehernes Gesetz der Oligarchie sowie Moisey Ostrogorsky' Die Demokratie und politische Parteien), die Entstehung und Veränderung von Parteien sowie das politische Verhalten der Menschen.
Siehe auch
- Demokratie, Parteien, Governance, Vereine und Verbände
- Duvergers Gesetz, Politische Philosophie, Public-Choice-Theorie, Rational Choice (Wahlforschung), Rechtssoziologie
- Polybios, Gaetano Mosca, Vilfredo Pareto, Otto Stammer
Literatur
- Böhnisch, Lothar (2006) Politische Soziologie. Eine problemorientierte Einführung, Opladen: Leske&Budrich. ISBN 3-86649-000-3
- Lipset, Martin Seymour (1957) Political Sociology. In: Merton, Robert et al. (Hg.) Sociology Today. Problems and Prospects, New York: Basic Books, S. 81-114.
Quellen
- ↑ Pappi, Franz (2000) Politische Soziologie. In: Holtmann, Everhard (Hg.) Politik-Lexikon, München/Wien: Oldenbourg Verlag, S. 535-538.