Kerschlach
Geografie
Der Weiler Kerschlach ist eine Gemarkung der Gemeinde Pähl im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Pähl liegt in der Region Oberland.
Geschichte
Kerschlach kann sich bald einer tausendjährigen, wechselvollen Vergangenheit rühmen. Frühe Dokumente bezeichnen den Weiler als "Cherslo" - eine Viehweide im Sumpfgebiet, wobei der Ort eine Schneise in dem einst dichten und wildreichen Waldgebiet zwischen Ammersee und Würmsee bildete. Geschichtliche Quellen weisen den Weiler Kerschlach bereits im 11.Jahrhundert und bis zur Mitte des 12. Jahrhundert als den "Bischöfen von Augsburg eigen" nach: Die wohl älteste urkundliche Erwähnung Kerschlachs gründet auf dem 25.März 1159.
Im Laufe der Zeit führte Kerschlach viele Namensformen: Cherrsloh, Kherschla(g), Kherschlan, Kherslau. Das "Steuerregister 1403" führte das Gut unter dem Namen "Kersloech" mit drei abgabepflichtigen Höfen an, ohne jedoch den Grundherrn zu erwähnen.
Fast ein Jahrzehnt später bezeichnet eine "Gerichtsurkunde Weilheim" am 18.September 1411 als Eigentümer Ulrich Ebran zu Wildenberg "über Gut Cherrslo". Im Jahr 1580 findet sich in einer "Beschreibung der Castenguetter im Weilhaimer Landgreicht ligendt" unter den vier "Hofmarchen des Mitterambtes", Bernried, Tutzing, Vischen auch "Kersohla" aufgezählt mit der Bemerkung, sie seien alle ordentlich vermarcht (genau abgegrenzt). Das Steuerbuch über das Schloß Seveldt (Seefeld) aus dem Jahre 1558 bezeichnete "Chersloh" als "ein claines Hofmärchlein... hat sechs Feuerstett (Anwesen). Dabei handelte es sich um ein "Schlößchen" oder "Herrenhaus", eine Schenke und vier Höfe. Harte Arbeit kostete es, den kargen Moor- und Heideböden Feld- und Gratenfrucht abzuringen.
Im Jahre 1599 schließlich ging die "Hofmark Vorderfischen-Kerschlach" an das um die Mitte des 15.Jahrhunderts errichteten Benediktinerklosters Andechs: Laut "Vertrag" vom 28.Januar 1599 "zwischen dem Abt Alexander Sauter und den "Vormündern und Erben des Georg Schöttl" empfing "das Kloster auf dem Heiligen Berg Kerschlach mit Sölden, Hueben, Taferne, siben und zwainzig Unterthanen an Pauren und Söldnern"...
Der Abt Sauten, Chronisten zufolge als "ehemaliger Cellerar und Ökonom von Ottobeuren ein Mann vom Fach, strebte danach, die "vielen zerstreut liegenden Besitzungen zu verändern und durch Ankauf der Hofmarksgüter Kerschlach und Fischen ... um die Summe von 10.000 Gulden" mit dem Besitzgut zu vereinigen.
Besonders ertragsreich vermochte sich der Neuerwerb Kerschlachs für das oftmals "klamme" Kloster Andechs allerdings kaum erweisen. Hagelschauer und Gewitterstürme vernichteten nur die Ernte.