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Mond

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Luna
Im Weltraum erscheint der Mond als graue Kugel, die von Kratern unterschiedlicher Größe übersäht ist.

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Umlaufbahn
Mittlerer Radius384.400 km
Exzentrizität0,0549
Umlaufdauer27d 7h 43,7m
Inklination5,1454°
Ist ein Mond derErde
Physikalische Eigenschaften
Äquatorialer Durchmesser3.474,8 km
Oberfläche38 Mio km2
Masse7,349 × 1022 kg
Mittlere Dichte3,34 g/cm3
Oberflächenbeschleunigung1,62 m/s2
Rotationsdauer27d 7h 43,7m
Neigung der Rotationsachse1,5424°
Albedo0,12
Oberflächentemp. [K]
minmittl.max
250
Eigenschaften der Atmosphäre
Luftdruck3 × 10-13 kPa
Helium25%
Neon25%
Wasserstoff23%
Argon20%
Methan

Ammonium

Kohlendioxid
Spuren
Zusammensetzung der Planetenkruste
Sauerstoff43%
Silizium21%
Aluminium10%
Kalzium9%
Eisen9%
Magnesium5%
Titan2%
Nickel0,6%
Natrium0,3%
Chrom0,2%
Kalium0,1%
Mangan0,1%
Schwefel0,1%
Phosphor500 ppm
Kohlenstoff100 ppm
Stickstoff100 ppm
Wasserstoff50 ppm
Helium20 ppm


Der Erdmond (lateinisch Luna), gewöhnlich nur Mond genannt, ist der einzige natürliche und mit bloßem Auge sichtbare Begleiter der Erde. Er verursacht durch seine Anziehung Ebbe und Flut - die Gezeiten auf der Erde. Stark umstritten ist sein Einfluss auf die Menschen und die anderen Lebewesen auf der Erde. Als gesichert gilt seine Funktion als Navigationsmittel für nachtaktive Insekten.

Wirkung der Gravitation

Die Gravitation der Erde und die Gezeiten haben den Mond in 2-3 Milliarden Jahren so sehr verlangsamt, dass sich seine Rotationsgeschwindigkeit seiner Umlaufzeit angepasst hat (gebundene Rotation), d.h. bei einem Umlauf dreht er sich einmal um die eigene Achse. Daher ist von der Erde aus immer die selbe Seite zu sehen. (Die Rückseite des Mondes konnte 1959 erstmals durch Raumsonden beobachtet werden.)

Umgekehrt verlangsamt der Mond durch die Gezeiten auch die Rotation der Erde. Die bremsende Wirkung von Ebbe und Flut in flachen Meeren verlängert gegenwärtig die Tage um etwa 20 Mikrosekunden pro Jahr. Die Rotationsenergie der Erde wird dabei in Wärme umgewandelt, und der verlorene Drehimpuls wird auf den Mond übertragen, dessen Bahn sich dadurch um etwa 4 Zentimeter pro Jahr von der Erde entfernt. Dieser schon lange vermutete Effekt ist seit etwa 1995 durch Laser-Distanzmessungen abgesichert.

Die zunehmende Tageslänge kann geologisch anhand von Wachstumsringen in fossilen Korallen nachgewiesen werden. Man findet in diesen Sedimenten eine 'Spur' für jeden Tag, und eine jährliche Regelmäßigkeit, aus der sich die Anzahl der Tage im damaligen Jahr bestimmen lässt. In historischer Vergangenheit zeigt sich die Zunahme der Tageslänge anhand überlieferter Sonnenfinsternisse, die bei gleichbleibender Tageslänge an einem anderen Ort auf der Erde sichtbar gewesen wären. In ferner Zukunft (50 Milliarden Jahre) wird demnach auch die Erde dem Mond immer die gleiche Seite zuwenden, wobei ein Tag auf der Erde dann 47 Mal so lang wäre wie heute.


Daten

  • mittlere Entfernung zur Erde: 384.403 km
  • siderische Umlaufzeit: 27,322 Tage
  • synodische Umlaufzeit: 29,531 Tage
  • Albedo (Reflexionsvermögen): 7% des auftreffenden Sonnenlichts


Mondphasen

  • zunehmender Mond (abends sichtbar)
  • Vollmond
  • abnehmender Mond (morgens sichtbar)
  • Neumond

Mondoberfläche

Die Oberfläche des Mondes ist trocken, staubig und eintönig grau. Den "Silberglanz" täuscht der Kontrast zum Nachthimmel vor. Das bei Vollmond erkennbare "Mondgesicht" entsteht durch dunkle Ebenen ("Meere", Mare) und hellere Hochebenen. Letztere sind von Kratern bedeckt, die aber nur im Fernrohr zu sehen sind. Die erste Skizze zeichnete 1609 Galilei, eine genauere Mondkarte 1651 Riccioli.

Tausende Detailzeichnungen von Bergen, Kratern und Wallebenen stammen 1778-1813 von J.Schröter, der auch viele Mondtäler und Rillen entdeckte. Den ersten Mondatlas gaben Beer & Mädler 1837 heraus, ihm folgte bald eine lange Reihe fotografischer Atlanten. Seit 1966 wird die Kartierung von Orbiter-Sonden aus Umlaufbahnen vorgenommen.

Problematisch war bis zu diesem Zeitpunkt die Höhenbestimmung von Kratern, Gebirgen und Ebenen. Sie erfolgte meist durch Analyse von Schattenlängen, wofür J.Hopmann Spezialmethoden entwickelte. Die Krater (Durchmesser bis 300 km) wirken zwar steil, sind aber nur wenige Grad geneigt. Die höchsten Erhebungen erreichen ~10 km über dem mittleren Niveau. Die Krater entstanden großteils durch Meteor-Einschläge vor 3-4 Mrd. Jahren in der Frühzeit des Mondes. Vulkanische Krater dürften sehr selten sein, doch werden vereinzelte Gasaustritte vermutet. Die Mondoberfläche hat auch Kettengebirge, Gräben und Rillen, flache Dome und große Magma-Ebenen, jedoch keinerlei aktive Tektonik mehr wie die Erde. Das Mondinnere ist weitgehend erkaltet.

Eigentumsverhältnisse

Der Outer Space Treaty verbietet Staaten, einen Eigentumsanspruch auf Weltraumkörper wie den Mond zu erheben. Der Vertrag gilt allerdings nur für Staaten. Dennis M. Hope meldete deshalb 1980 beim Grundstücksamt von San Francisco seine Besitzansprüche auf den Mond an. Da niemand in der ausgesetzten Frist von acht Jahren Einspruch erhoben hat, kann Hope die Grundstücke über seine dafür gegründete Lunar Embassy nach US-amerikanischem Recht legal vertreiben.

Siehe auch: Mondfinsternis, Mondlandung, Mondkrater, Monat, Libration, Lichtverschmutzung

Weblinks: