Marianne Simson
Marianne Simson (* 29. Juli 1920 in Berlin; † 15. Juli 1992 in Füssen; eigentlich Marianne Lena Elisabeth Clara Simson) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Marianne Simson wurde 1920 in Berlin als Tochter eines Versicherungsangestellten geboren. 1935 trat sie dem „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) bei. Sie erhielt eine Ausbildung im Klassischen Tanz bei Viktor Gsovsky und wurde 1935 Tänzerin am Nollendorftheater in Berlin. 1936 wurde sie Tänzerin am Deutschen Opernhaus in Berlin und 1939 am Staatstheater unter Gustaf Gründgens.
Im selben Jahr verkörperte sie das Schneewittchen in dem Film Schneewittchen und die sieben Zwerge. Ihre bekannteste Rolle dürfte die der Frau im Mond in Münchhausen (1943) sein.
1943 stellte Marianne Simson einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP, der aber wegen einer Aufnahmesperre abgelehnt wurde. Im Juli 1944 zeigte sie Fritz Goes, einen damaligen Major der Wehrmacht, bei der Gestapo an, da er sich in ihrer Gegenwart positiv zum Attentat auf Hitler geäußert hatte.
Im Mai 1945 wurde Marianne Simson zusammen mit ihren Eltern unter dem Vorwurf, Mitarbeiter der Gestapo zu sein, durch die Operative Gruppe des NKWD Charlottenburg festgenommen und in das Speziallager Ketschendorf gebracht. Dort starb im Juli 1945 ihr Vater. Im Januar 1947 kam sie in das Speziallager Jamlitz und im April 1947 in das Speziallager Nr. 1 Mühlberg. 1950 wurde sie nach Waldheim transportiert und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 1952 wurde sie jedoch vorzeitig entlassen. Ihr Antrag auf Lastenausgleich, für ihre Zeit in der Gefangenschaft, wurde von den Gerichten (nach der Aussage von Fritz Goes) abgelehnt.
1953 erhielt Marianne Simson ein Engagement an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und am Theater „Die Insel“ in Karlsruhe. Später spielte sie noch in Oldenburg. 1971 wurde sie Leiterin des Projektes „Freiwilliges Soziales Jahr“ im Paritätischen Wohlfahrtsverband Schwaben-Allgäu.
Marianne Simson war verheiratet mit dem Intendanten Wilhelm List-Dieh und starb 1992 in Füssen im Allgäu.
Filmografie
- 1935: Friesennot
- 1938: Das Verlegenheitskind
- 1939: Mann für Mann
- 1939: Zentrale Rio
- 1939: Schneewittchen und die sieben Zwerge
- 1939: Pedro soll hängen
- 1940: Zwei Welten
- 1941: Die schwedische Nachtigall
- 1941: Pedro soll hängen
- 1942: Andreas Schlüter
- 1942: Zwei in einer großen Stadt
- 1943: Das Bad auf der Tenne
- 1943: Ein glücklicher Mensch
- 1943: Münchhausen
- 1944: Familie Buchholz
- 1944: Neigungsehe
- 1945: Dr. phil. Döderlein
- 1948: Eine alltägliche Geschichte
- 1955: Die Galerie der großen Detektive
Literatur
- Anneliese Uhlig: Rosenkavaliers Kind, Herbig Verlagsbuchandlung, München 1977, ISBN: 3-8118-4101-7
- Gwendolyn von Ambesser: Die Ratten betreten das sinkende Schiff - das absurde Leben des Leo Reuss, Verlag Edition AV, Lich/Hessen 2005, ISBN: 3-936049-47-5
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Simson, Marianne |
| ALTERNATIVNAMEN | Simson, Marianne Lena Elisabeth Clara (Geburtsname) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
| GEBURTSDATUM | 29. Juli 1920 |
| GEBURTSORT | Berlin |
| STERBEDATUM | 15. Juli 1992 |
| STERBEORT | Füssen |