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St. Andreas (Hildesheim)

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St. Andreaskirche, höchster Kirchturm Niedersachsens
St. Andreas von Südwesten
Grundriss (Ausschnitt) - Ostchor mit Chorumgang
St. Andreaskirche 1850

Die Bürgerkirche St. Andreas ist eine der großen Hauptkirchen von Hildesheim. Mit 114,5 m Höhe ist der Turm der St. Andreaskirche der höchste Kirchturm Niedersachsens. Er ist zugänglich (364 Stufen) und bietet einen weiten Rundblick über die Stadt und das Umland.

Der früheste Kirchbau mit dem Patrozinium des Apostels Andreas war eine schlichte vorromanische Kapelle, deren Existenz schon für das Todesjahr Bischof Bernwards 1022 angenommen wird. Bischof Godehard wurde hier nach seinem Tod 1038 für die Trauerbekundung des Volkes aufgebahrt.

In romanischer Zeit verlagerte sich das Zentrum der Markt- und Handwerkersiedlung aus der feuchten Niederung zwischen Domburg und Michaeliskirche ("Alter Markt") hierher, und die Kapelle wurde durch eine romanische Kirche mit mächtigem Westwerk ersetzt.

Der Bau der gotischen Kirche wurde, unter Einbeziehung des romanischen Westwerks und Beibehaltung des basilikalen Querschnitts, Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, der Chor 1389, das nördliche Seitenschiff 1404, der Turm 1503. 1504 war das Langhaus mit den Seitenschiffen bis an den Turm herangeführt. Der Turm erreichte jedoch erst 1883 seine endgültige Höhe, vorher ragte er kaum über den Rest des Gebäudes hinaus. Der Innenraum erinnert mit Chorumgang und Kapellenkranz im Osten an französische Kathedralen.

Wie die Marktkirchen in vielen anderen deutschen Bischofsstädten repräsentierte St. Andreas im Hochmittelalter das bürgerliche Selbstbewusstsein gegenüber der landesherrlichen Gewalt des Bischofs (Hochstift), die sich im Dom darstellte. In der Reformationszeit verband sich dieser alte Machtgegensatz mit der religiösen Frage. Folgerichtig war St. Andreas 1542 die erste Kirche Hildesheims, in der lutherisch gepredigt wurde und von wo aus Johannes Bugenhagen die neue evangelische Kirchenordnung einführte. Daran erinnert seit 1995 ein Brunnen-Denkmal von Ulrich Henn auf dem südlichen Vorplatz der Kirche.

Im Zweiten Weltkrieg brannte die Andreaskirche völlig aus, nur die schwer angeschlagenen Umfassungsmauern blieben stehen. In den 1950er Jahren wurde sie annähernd originalgetreu wieder aufgebaut.

In der Basilika befindet sich eine der größten und schönsten Orgeln Norddeutschlands, ein Werk der Firma Beckerath, mit 63 Registern und 4734 Pfeifen, der der mächtige Kirchenraum ein ungewöhnliches Klangvolumen verleiht. Regelmäßig finden Orgel- und Chorkonzerte statt.

Glocken

Im Turm hängen 4 mächtige Glocken aus den Jahren 1725, 1738, 1632, 1963:

  1. fis°: 1963, 6500 kg, 2,15 m Durchmesser; Geschenk der Stadt Hildesheim
  2. ais°: 1632, 3000 kg, 1,75 m Durchmesser; stammt aus der Danziger Marienkirche.
  3. cis': 1738, 1500 kg, 1,36 m Durchmesser; stammt aus Rastenburg, Ostpreußen.
  4. dis': 1725, 1300 kg, 1,22 m Durchmesser; stammt aus Mühlhausen, Westpreußen.

Maße

Die Maße der Kirche sind beachtlich. Sie zeugen vom Wohlstand und Selbstbewusstsein der Hildesheimer Bürgerschaft.

  • Länge: 80 m
  • Breite: 35 m
  • Höhe: 27 m
  • Turm: 114,5 m

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Commons: St. Andreas (Hildesheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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