Konsumfunktion
Eine Konsumfunktion ist eine Verhaltensgleichung und beschreibt, wovon der Konsum abhängt. Sie beschreibt die Abhängigkeit des Konsums innerhalb einer Periode vom Einkommen (teilweise auch von anderen Variablen, z. B. Vermögen oder Preisniveau). Ein Ansatz für eine gesamtwirtschaftliche Konsumfunktion stammt von John Maynard Keynes.
Faktoren
Nach John Maynard Keynes hängt der Konsum maßgeblich vom laufenden Einkommen ab, nicht aber vom vergangenen oder erwarteten zukünftigen (absolute Einkommenshypothese). Hierin unterscheidet sich seine Theorie deutlich von der neoklassischen Theorie.
Wenn der gesamtwirtschaftliche Konsum mit C und das gesamtwirtschaftliche Einkommen mit Y bezeichnet werden, so kann man schreiben:
Nach Keynes besteht jedoch kein einseitiger kausaler Zusammenhang zwischen Y und C. Er sieht daneben noch 24 weitere Faktoren, die den Konsum beeinflussen könnten. Eine davon ist das Zinsniveau, dessen Einfluss er aber als wesentlich geringer einschätzt als die neoklassische Theorie.
Funktion
Der Konsum ergibt sich aus dem autonomen Konsum () und dem verfügbaren Einkommen (Y) multipliziert mit der marginalen Konsumneigung ().
Eigenschaften der keynesianischen Konsumfunktion
Diese Eigenschaften der Konsumfunktion nach der absoluten Einkommenshypothese müssen erfüllt sein, damit man von einer „keynesianischen Konsumfunktion“ sprechen kann:
- Die marginale Konsumneigung liegt zwischen 0 und 1
- Die durchschnittliche Konsumneigung (also C/Y) sinkt bei steigendem Y.
- Der Konsum wird durch das laufende Einkommen bestimmt; es besteht nicht die Möglichkeit der Kreditaufnahme.
Kritik
Die Konsumfunktion, wie sie von Keynes aufgestellt wurde, berücksichtigt weder die eventuellen Veränderungen des zukünftigen Einkommens noch die Auswirkungen des Zinssatzes. Der Zusammenhang zwischen Konsum und Einkommen, wie er in der Funktion nahegelegt wird, lässt sich zwar empirisch bestätigen, jedoch kann man hier im Gegensatz zur Konsumfunktion keinen linearen Zusammenhang bestätigen. Die an dieser Stelle zu erwähnende Erweiterung ist die Permanente Einkommenshypothese von Milton Friedman.