Eddi Arent
Eddi Arent (* 5. Mai 1925 in Danzig-Langfuhr, eigentlich Gebhardt Georg Arendt) ist ein deutscher Schauspieler und Komiker.
Karriere
Der Sohn eines Danziger Wasserwerkleiters wurde im selben Haus im Beamten-Stadtteil Langfuhr wie der Schauspieler Wolfgang Völz geboren. Später traten beide auch des Öfteren zusammen in Film und Fernsehen auf. Nach dem Krieg, in dem er an der Ostfront gedient hatte, begann Arent als Kabarettist. Mit Gleichgesinnten schuf er das literarische Kabarett „Widerspiegel“, das erste in der französischen Besatzungszone, und ging damit auf Tour. Er war kurz mit Werner Finck in dessen „Mausefalle“ in Stuttgart zusammen und war Mitwirkender an der „Zwiebel“ in München. Eddi Arent hatte seine erste größere Filmrolle 1958 in Der Arzt von Stalingrad. Zum Theater fühlte er sich nicht hingezogen. Arent selbst sah sich als „ganz gewöhnlicher normaler Gebrauchsschauspieler“.
Bekannt wurde Arent als manierierter Butler, schusseliger Polizeifotograf und Kriminalassistent in Horst Wendlandts Edgar Wallace-Verfilmungen, aber auch viermal als Bösewicht, darunter in seinem letzten Wallace-Film „Das Geheimnis der weißen Nonne“ von 1966 und in „Der unheimliche Mönch“. Populär wurde er auch durch sein Mitwirken in drei Karl-May-Filmen, „Der Schatz im Silbersee“ von 1962, Winnetou 2. Teil von 1964 und in „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ von 1968, in denen er den abenteuersuchenden englischen Lord Castlepool spielte. Wegen seiner effizienten Arbeitsweise lautete ein geflügeltes Wort unter Regisseuren damals: „Drehe sparend - dreh' mit Arent.“ Es fanden sich weitere Filmangebote für Krimis, Komödien und Schlagerfilme.
Nach seinem Ausstieg vom Film folgte eine längere Zusammenarbeit mit Harald Juhnke in der Fernsehserie Harald und Eddi und eine Rolle in der Serie Traumschiff.
1997 erhielt Arent den Scharlih-Preis, die bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl May verbunden ist.
Von 1998 bis 2002 spielte er als letzte Fernsehrollen für den Fernsehsender RTL in fünf Edgar-Wallace-Verfilmungen den Chef von Scotland Yard, Sir John (in Anlehnung an die Rollen, die Siegfried Schürenberg in den Kinofilmen übernahm). Bei den Fans der klassischen Wallace-Kinofilme fielen diese Neuverfilmungen jedoch durch.
Nur wenige Regisseure wussten Arents große darstellerische Tiefe wirklich auszuloten und zu nutzen. Hans-Jürgen Tögel besetzte ihn 1978 für das Katz- und Mausspiel Räuber und Gendarm als schlitzohrigen Betrüger, der Hans Putz immer wieder durch die Lappen geht. Im Jahr 1995 besetzte ihn Michael Verhoeven für den Film Mutters Courage , in dem Arent in der Rolle des Klapka gekonnt eine ironisch-groteske Oliver-Hardy-Parodie ablieferte.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Franziska geb. Ganslmeier, einer gelernten Hotelfachfrau, übernahm Arent 1993 in Titisee-Neustadt das 1899 gebaute Traditionshotel „Neustädter Hof“. In das Hotel lud Arent immer wieder Krimifans und Schauspiel-Kollegen ein. Hier wurden auch vom Archiv des Deutschen Kriminalfilms im Rahmen des alljährlichen „Edgar-Wallace-Festivals“ die Edgar-Wallace-Preise verliehen, u.a. am 14. April 2000 an den Filmkomponisten Martin Böttcher.
2004 musste für das Hotel „Neustädter Hof“ Insolvenz angemeldet werden. Seit Ende Februar 2005 ist das Hotel geschlossen. Inzwischen wurde das Haus von einer gemeinnützigen Stiftung ersteigert, die Arent und seiner Frau ein lebenslanges Wohnrecht gewährt. Von Film- und Fernseharbeiten musste sich Arent aus gesundheitlichen Gründen inzwischen zurückziehen.
Filmografie
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Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Artikel in der Welt zum 80. Geburtstag
| Personendaten | |
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| NAME | Arent, Eddi |
| ALTERNATIVNAMEN | Arendt, Gebhardt Georg (Geburtsname) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Komiker und Hotelier |
| GEBURTSDATUM | 5. Mai 1925 |
| GEBURTSORT | Danzig |