Differenzkontrakt
Ein Differenzkontrakt, auch CFD (für Contract for Difference), ist ein Differenzgeschäft zwischen dem Kaufpreis und Verkaufspreis eines Finanzinstruments, das es erlaubt, mit den Preisveränderungen (Performance (Risikomanagement)) z. B. von Aktien, Rohstoffen, Indizes oder Währungen spekulieren zu können, ohne diese selbst besitzen zu müssen. Mit Differenzkontrakten kann man sowohl auf Kursgewinne (Long gehen) als auch auf Kursverluste (Leerverkauf oder Short gehen) des darunter liegenden Instrumentes spekulieren. Geht man Long, profitiert man von steigenden Kursen, realisiert aber einen Verlust, wenn diese fallen. Mit Short profitiert man von fallenden Kursen, verliert aber, wenn sie steigen.
Beim Handel mit Differenzkontrakten muss eine Sicherheitsleistung Margin auf die zugrunde liegende Position hinterlegt werden. Dadurch ist es möglich, nur einen kleinen Teil des tatsächlichen Werts der Position für einen Handel bereitzustellen, wodurch sich die mögliche Rendite durch den Hebeleffekt (Leverage) vergrößert. Broker bieten in der Regel einen Hebel von 5:1 bis zu 100:1 an, was jedoch von Broker zu Broker und mit dem zu handelnden Instrument variiert. Mit einem Hebel von 100:1 kann man z. B. mit einer Einlage von nur 5.000 € bis zu 500.000 € bewegen. Andererseits bedeutet ein größerer Hebel gleichzeitig auch eine Steigerung des Risikos einer Einbuße im Fall einer gegenläufigen Kursbewegung, d. h. es ist möglich, mehr Geld zu verlieren, als man bereitgestellt hat. Wegen der enormen Verlustrisiken kritisieren Aktionärsschützer die Derivate als hoch spekulativ und empfehlen Privatanlegern, nicht einzusteigen. Da die Banken solche CFD-Geschäfte zumeist im Eigenhandel betreiben und somit dem Bonitätsrisiko des Anlegers ausgesetzt sind, sichern sie sich durch die Pflicht zur Hinterlegung einer Margin (wie oben erwähnt) ab. Zudem wird eine Long- bzw. Short-Position automatisch von der Bank glattgestellt, wenn die Position zu stark in den Verlustbereich dreht. Ein Risiko, mehr Geld zu verlieren als eingesetzt, besteht bis auf theoretische Extremfälle nicht. Soweit der Anleger nicht zusätzliches Geld nachschießt, wird die Position schon glattgestellt, wenn 50 % der hinterlegten Margin aufgezehrt sind. (Faustregel! Die genauen Bestimmungen variieren je nach Bank.)
Die führenden Emissionshäuser bzw. -plattformen sind ABN Amro und CMC Markets. Bei ABN Amro beträgt der Spread beim DAX-CFD nur 1 Punkt, bei CMC Markets hingegen 2 Punkte. Dafür bietet CMC Markets viel mehr Underlyings (alle DAX30-Werte usw.) an und verlangt bei Long-Positionen, die nicht über Nacht gehalten werden, keine Finanzierungszinsen.
FFDs
FFDs („Futures for Difference“) sind analog zu den CFDs Differenzkontrakte, die sich auf Rohstoffe, Indizes und Anleihen beziehen. Der Handel mit FFDs ähnelt dem mit CFDs, allerdings ist die Kursentwicklung eines FFDs an standardisierte Terminkontrakte angelehnt, bei denen die Laufzeit und die Kontraktgröße des jeweiligen Basiswertes festgelegt sind. FFDs wurden von der FXdirekt Bank entwickelt und sind eine eingetragene Marke.
Weblinks
- Umfangreiche und unabhängige Informationen über CFDs, CFD-Broker, Kosten, Vor- und Nachteile, Steuern, CFD-Handel, Beispiele
- Detaillierte Infos zu Funktionsweise und Handel mit CFDs
- "Jeder ist Trader": Kritischer Artikel aus der Financial Times Deutschland über CFDs
- Wiki über CFDs umfassende Informationsquelle für die Dinge im Zusammenhang mit Verträgen für die Differenz (Englisch)