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Bahnstrecke Oldenburg–Brake

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Oldenburg (Oldb)–Brake
Kursbuchstrecke (DB):ex 221e
Streckenlänge:31,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
0,0 Oldenburg(Oldb) Hbf
Abzweig nach rechts
Bahnstrecke Bremen–Oldenburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,7 Ohmstede
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,4 Etzhorn
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,3 Ipwege
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,4 Loy
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
16,2 Großenmeer
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,1 Oldenbrok
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
24,5 Strückhausen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,0 Ovelgönne
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Bahnstrecke Hude–Nordenham
22,8 Brake

Als „Gummibahn“ wird die von der Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn (G.O.E.) betriebene und bis 1976 bestehende durchgängig 31,88 Kilometer lange Bahnverbindung von Oldenburg Hauptbahnhof nach Brake (Unterweser) bezeichnet. Dieser inoffizielle Name geht auf den moorigen Untergrund zurück, der besonders zwischen den Haltestellen/Bahnhöfen Ipwege und Großenmeer den Bau der Strecke sehr schwierig und teuer werden ließ.

Geschichte

Das auf dem weichen Moorbooden verlegte Gleisbett gab unter dem Gewicht der Züge stark nach und vermittelte den Fahrgästen einen Eindruck, wie auf Gummi zu fahren. Nicht nur beim Bau der Strecke musste erheblich mehr Sand für die Gleisbettung herangefahren werden. Auch nach Inbetriebnahme ab dem 1. Mai 1896 (nur Personenverkehr) musste immer wieder Sand in den weichen Boden nachgeschüttet werden. Ab dem 1. Juni 1896 konnte dann auch der Güterverkehr aufgenommen werden. Instandhaltung und Betrieb der Strecke verursachten wiederholt große Schwierigkeiten.

Der Güterverkehr war der bedeutendere Zweig dieser Strecke - er ergab sich aus dem reichen Viehbestand und anderen landwirtschaftlichen Gütern der fruchtbaren Wesermarsch.

Fahrplan 1944

Der Personenverkehr war nie besonders rege; sowohl im Sommerfahrplan 1914 wie auch im Sommer 1939 sind fünf durchgehende Personenzüge verzeichnet. Ein Zugpaar verkehrte 1939 nur mittwochs und an den Wochenenden. Zum Winterfahrplan 1961 wurde der Personenverkehr eingestellt. Auch der Güterverkehr ging zurück; Übergabefahrten von Oldenburg und Brake jeweils nach Großenmeer hielten sich bis Anfang der siebziger Jahre. Auch waren einzelne nicht unbedeutende Anschlüsse in der Umgebung Oldenburgs und Brakes zu bedienen. Eine Kurzblüte erlebte die Strecke noch einmal 1972 sowie 1976, als wegen Bauarbeiten die Huntebrücke der Strecke HudeNordenham gesperrt werden musste. Die Erzzüge von Nordenham–Blexen liefen über Brake–Großenmeer–Oldenburg weiter Richtung Bremen.

Kurz nach Abschluss der Reparaturen an der Huntebrücke wurde der Erzverkehr wieder rückverlagert und im Frühjahr 1976 wurde die Strecke zwischen Oldenburg-Etzhorn und Ipwege abgebaut. Übergabeverkehr aus der Bedienung der noch vorhandenen Gleisanschlüsse hielt sich noch bis in die 1990er Jahre. 1998 wurde dann auch der letztverbliebene Abschnitt Oldenburg Hbf–Oldenburg-Ohmstede stillgelegt. Die Strecke wächst langsam zu; ein Befahren der alten Trasse nördlich Ohmstedes mit dem Fahrrad ist abenteuerlich. Der im Oldenburger Stadtgebiet bislang noch liegende Gleisrest verrottet langsam. Zu einem Brennpunktthema im Rat der Stadt ist die alte Reststrecke noch nicht avanciert. Lange Zeit galt die Strecke als strategisch bedeutsam (der Hafen Nordenham war für die US-Armee wichtig) und so geisterten immer wieder mal Gerüchte über einen Wiederaufbau herum. Diese sind allerdings ohne Belag.

Triebfahrzeuge

Auf der Strecke wurden als Triebfahrzeuge eingesetzt: