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Taj Mahal

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Das Tadsch Mahal (englisch Taj Mahal, Indisch "Taaj Mähäl", Kronen-Palast) ist nach offiziell herrschender Meinung ein Mausoleum in der Nähe Agras im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, das von Schah Jahan zum Gedenken an seine Frau Mumtaz Mahal (Arjumand Bano Begum) errichtet wurde.

Seit August 2004 wird das 350-jährige Jubiläum des Monuments gefeiert. Erstmals seit 20 Jahren ist es seit dem 27. November 2004 auch nachts wieder für Besucher geöffnet. Die Öffnung soll zunächst drei Monate lang andauern und wurde erst durch ein Gerichtsurteil des indischen Verfassungsgerichts möglich gemacht.

Tadsch Mahal im Februar 2004

Laut dem offiziellen Eintrag auf der "UNESCO World Heritage List" (Welterbeliste) begann der Bau im Jahre 1631 und wurde 1648 fertig gestellt. Beteiligt waren über 20.000 Handwerker aus ganz Süd- und Zentralasien. Der verantwortliche Architekt war Usad Ahmad aus Lahore, der alten Hauptstadt des Moghul-Reiches.

Es gibt allerdings auch die These, daß es sich dabei nur um den Umbau eines ursprünglich hinduistischen Bauwerks gehandelt habe, worauf - außerhalb Indiens weniger bekannte - ähnliche Bauwerke hindeuten.

Ursprünglich war auf der anderen Seite des Flusses noch ein gleiches Bauwerk aus schwarzem Marmor als Mausoleum für Schah Jahan selbst geplant; aber der Bauherr hatte sich bereits mit dem weißen Tadsch Mahal finanziell übernommen und wurde deshalb von seinem Sohn unter Hausarrest gestellt.

Das Tadsch Mahal besteht aus Baumateralien, die aus ganz Indien und Asien herangeschafft wurden. Über 1.000 Elefanten wurden zum Transport herangezogen. 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den Marmor eingefügt.

Das Bauwerk sollte einmalig sein und auch bleiben. Deshalb ließ der Herrscher Schah Jahan nach Fertigstellung vielen der Handwerker Daumen oder Hände amputieren, so dass die Herrlichkeit des Tadsch Mahal niemals übertroffen werden könne.

Das stark vernachlässigte Gebäude sollte im neunzehnten Jahrhundert stückweise auf Auktionen in England verkauft werden. Von dieser Idee wurde allerdings abgelassen, da schon die Versteigerung von Teilen des Roten Forts keinen Erfolg brachte.

Das Bauwerk und Teile des Gartens wurden einige Jahrzehnte darauf restauriert und schließlich 1983 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Heute gilt das Tadsch Mahal wegen der perfekten Harmonie seiner Proportionen als eines der schönsten Beispiele des Mogulstils in der Islamischen Kunst.

Umstrittene 350-Jahr-Feier

Am 27. September 2004 wurde von der Regierung des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh in einer Feier offiziell der 350. Jahrestag der Vollendung des Tadsch Mahal begangen. Ein halbes Jahr lang sollen weitere Veranstaltungen die herausragende Bedeutung des Bauwerks würdigen. Die Feierlichkeiten fanden etwa in zwei Kilometer Entfernung vom Baudenkmal zu dessen Schonung statt.

Bauzeit des Tadsch Mahal
Stand 13. November 2004
Wiki-Sprache Erbaut von
Dänisch 1632 - 1647
Deutsch 1631 - 1648
Englisch 1630 - 1653
Estnisch 1632 - 1648
Französisch 1632 – (1644) 1654
Italienisch 1632 - 1654
Japanisch 1632 - 1653
Niederländisch 1630 - 1648
Portugiesisch 1630 - 1653
Schwedisch 1631 - 1653
Spanisch 1634 - 1656

Eine Fertigstellung im Jahr 1654 ist allerdings umstritten. Auf drei Argumente stützen sich die Kritiker:

  • Der damalige Hofchronist Abdul Hamid Lahori hat in einem Dokument vermerkt, dass ein halbes Jahr nach dem Tode von Mumtaz Mahal (gestorben am 17. Juni 1631) mit dem Bau begonnen worden sei. Die Bauzeit habe zwölf Jahre betragen. Schon im Jahre 1644 hätte das Monument somit gestanden.
  • Eine Inschrift über dem Haupteingang enthält die Jahreszahl 1648 als Fertigstellungsangabe.
  • Aus dem Jahr 1652 existiert ein Brief des Prinzen Aurangzeb, Schah Jahans Sohn und sein Vertreiber vom Thron, dass das Tadsch Mahal reparaturbedürftig sei.

In den örtlichen Medien gab es Mutmaßungen, dass die Festivitäten zum Zwecke touristischer Belebung der Region veranstaltet würden. Demgegenüber betonte der Tourismusminister, dass Ursache zwei aufgefundene Bücher, die das Datum enthielten, sein sollen, verschwieg aber diese Quellen.

Wie unterschiedlich die Bauzeitangaben auch in der "Wikipedia" sind, zeigt die nebenstehende Tabelle. In ihrer deutschen Ausgabe sind die in der UNESCO-Weltkulturerbeliste verwendeten Jahreszahlen genannt, welche auch mit Angaben auf der Webseite der indischen Denkmalschutzbehörde ASI (Archaeological Survey of India) übereinstimmen.

Literatur

Literaturhinweis: Taj Mahal, the illumined Tomb, W.E. Begley, The Aga Khan Programm for Islamic Architecture, Harvard University and Massachussetts Institute of Technology Cambridge; ISBN 0-295-9644 X

Commons: Taj Mahal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien