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Windenstart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Beim Windenschlepp wird ein Fluggerät (Hängegleiter, Gleitschirm oder Segelflugzeug) über ein Seil in die Höhe gezogen. Man unterscheidet zwischen Abroll- und Aufrollwinden.

Abrollwinden

Hierbei wird die Winde (eine Seiltrommel) an einem Fahrzeug (Auto, Motorrad, Boot, ...) montiert. Am Ende des Seils wird das Fluggerät mit einer Auslöseklinke eingehängt.

Dann fährt das Fahrzeug los. Da das Seil von der gebremsten Seiltrommel langsamer abrollt als das Fahrzeug fährt, wird eine Zugkraft auf das Fluggerät ausgeübt. Daraufhin beginnt das Fluggerät aufzusteigen und gewinnt an Höhe.

Begrenzt wird die erreichbare Höhe durch die Länge des Seils und die Länge der fahrbaren Strecke, sowie durch Steigleistung des Fluggeräts und durch die Windstärke.

Aufrollwinden

Obwohl die Schleppwinde zum Transport meist mobil ist, behält sie während der ganzen Schleppaktion einen festen Standort. Die Schleppwinde besteht aus einem Motor, der über eine zugkraftregelnde Mechanik eine Seiltrommel antreibt.

Zur Startvorbereitung wird das Seil mit einem Auto oder Motorrad auf dem Schleppgelände ausgezogen. Am anderen Ende der zwischen 800m und 2000m langen Strecke wird das Fluggerät mit einer Auslöseklinke eingehängt. Sobald der Windenfahrer die Winde startet und anfängt das Seil aufzurollen, wird das Fluggerät angezogen. Aufgrund dieser Zugkraft beginnt das Fluggerät aufzusteigen und gewinnt an Höhe. Ist das Fluggerät über der Winde angekommen, wird das Seil ausgeklinkt und es fällt an einem kleinen Seilfallschirm zur Winde herunter.

Begrenzt wird die erreichbare Höhe durch die Länge der Schleppstrecke, sowie durch die Steigleistung des Fluggeräts und durch die Windstärke.

Stufenschlepp

Eine erweiterte Starttechnik ist der Stufenschlepp. Hier wird das Fluggerät wie oben beschrieben mit einer Aufrollwinde in die Luft gezogen. Ist das Fluggerät über der Winde angekommen, wird nun nicht ausgeklinkt, sondern vom Windenfahrer die Zugkraft vom Seil genommen. Das Fluggerät kann nun mit angehängtem Seil und seiner gewonnenen Höhe zum Ausgangspunkt (oder weiter) zurückfliegen. Dort dreht das Fluggerät wieder in Richtung Winde und kann abermals von der Winde angezogen werden. Mit dieser Technik kann eine größere Flughöhe erreicht werden.

Sicherheit

Vom Standpunkt der Sicherheit ist die Aufrollwinde zu bevorzugen, da bei diese bei einem Verhängen des Seils in der Trommel einfach zu einem Stop der Zugkraft führt. Auch einem unerfahreren Piloten bleibt somit genügend Zeit, um die Auslöseklinke zu betätigen und sich vom Schleppseil zu trennen.

Bei der Abrollwinde kann ein Verhängen des Seils in der Trommel hingegen zum sog. Lockout führen, bei dem schnellste Reaktion vom Piloten wie vom Windenführer verlangt wird.

Gefahren

Es sollte NIE versucht werden, ein Fluggerät mit einem Seil an einer fixen Stelle (z.B. Baum) zu befestigen.
Durch den 'Lockout-Effekt' besteht UNBEDINGTE Lebensgefahr für den Piloten! Das Fluggerät kann bei zu starker Zugkraft, z.B. durch Windböen verursacht, seitlich ausweichen und zu Boden stürzen. Fluggeräte wie Gleitschirme oder Hängegleiter sind kein Drachen und verhalten sich an einem fixen Seil komplett anders!

Siehe auch

Seilwinde_(Segelflug)