Zum Inhalt springen

Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Dezember 2007 um 22:58 Uhr durch Platte (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: Kat korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn
Gleiskörper in Höhe des Hochspannungswegs
Gleiskörper in Höhe des Hochspannungswegs
Streckennummer:Mittenwalde–Zossen: 6543
Streckenlänge:28,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Neukölln
0,0 Hermannstraße (Groß Rixdorf)
Abzweig nach rechts
nach Südkreuz
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,5 Teltowkanal
ehemaliger Bahnhof
4,3 Britz
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
6,6 Buckow
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
8,7 Rudow West
Abzweig nach links
nach Rudow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,8 Rudow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,8 Stadtgrenze
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Landesgrenze BerlinBrandenburg
Kreuzung geradeaus unten (Strecken außer Betrieb)
Güteraußenring
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
vom Güteraußenring
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,1 Schönefeld Dorf
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
Anschluss zur Henschelbahn
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
16,8 Selchow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
19,4 Groß Kienitz
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
21,8 Brusendorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,0 Mittenwalde Nord
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Mittenwalde Krankenhaus
Verschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
28,8 Mittenwalde Ost nach Königs Wusterhausen und Töpchin
Verschwenkung nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
31,4 Schöneicher Plan
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Telz
Abzweig nach links und geradeaus
von Rangsdorf
Bahnhof
Zossen
Abzweig ehemals nach rechts
nach Jüterbog und nach Wünsdorf

Die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft (NME) eröffnete unter dem Namen „Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft“ am 28. September 1900 ihren Betrieb. Sie verband zunächst den Ringbahnhof Hermannstraße in Berlin-Neukölln mit Mittenwalde in der Mark Brandenburg und verlängerte ihre Strecke am 26. Mai 1903 bis zum Bahnhof Schöneicher Plan.

Geschichte

Abseits der Staatsbahnlinien herrschte auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts verkehrstechnisch gesehen noch fast das Mittelalter. Das meistbenutzte Transportmittel für Güter war das Pferdefuhrwerk, das - angetrieben durch zwei Pferdestärken - mit etwa ein bis zwei Tonnen Ladung langsam über die Chausseen und Feldwege rumpelte. Daneben gab es noch natürliche oder künstliche Wasserwege, das kräftezehrende Staken wurde im Sommer bei Niedrigwasser und im Winter bei Eisgang oft behindert oder unmöglich.

Um wenig erschlossene Regionen in den wirtschaftlichen Aufschwung der damaligen Zeit einbeziehen zu können, erließ der preußische Staat das Preußische Kleinbahngesetz, das am 28. Juli 1892 in Kraft trat. Damit konnten die Errichtung und der Betrieb von Strecken untergeordneter Bedeutung wesentlich einfacher und kostengünstiger vonstatten gehen.

In dieser Situation entwickelten einige Bauern und Unternehmer, vornehmlich die Ziegeleibesitzer auf dem Schöneicher Plan, die Initiative, den Bau einer direkt nach Berlin führenden Bahn voranzutreiben. Auch das Interesse des Rixdorfer Grundbesitzer-Vereins an der billigeren Anlieferung von Hintermauerungssteinen für den boomenden Wohnungsbau führte am 06. Juni 1899 zur Gründung der Aktiengesellschaft für die Kleinbahn Rixdorf–Mittenwalde. Als finanzkräftigen Partner, der auch die Planung, den Bau und den Betrieb übernahm, konnte die Firma Vering & Waechter gewonnen werden. Diese übernahm später auch die Aktienmehrheit vom Landkreis Teltow.

Bei der Eingemeindung der Stadt Rixdorf in die Stadt Berlin am 05. März 1912 wurde aus Rixdorf Neukölln, die Gesellschaft ließ sich aber bis zum 4. Oktober 1919 Zeit, die Namensänderung zu übernehmen. Im Jahre 1936 beteiligte sich die NME zu einem Drittel am Kapital der Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Kleinbahn, mit der in Mittenwalde eine Gleisverbindung bestand.

Durch die Berlin-Blockade wurde der Verkehr über die Stadtgrenze hinaus dauerhaft unterbrochen. Der Personenverkehr wurde auf DDR-Gebiet 1951, auf Berliner Gebiet 1955 eingestellt. Derzeitig werden auf dem restlichen Streckenabschnitt ausschließlich Gütertransporte durchgeführt.

Streckenführung

Güterbahnhof Teltowkanal, Zug der BSR

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Endpunkte in Berlin und Mittenwalde festzulegen, ergab sich dieser Streckenverlauf. Ausgangspunkt und damit die Kilometerzählung begannen am Ringbahnhof Herrmannstraße, der ein bequemes Umsteigen von der Stadtbahn erlaubte und die Nutzung des Rixdorfer Güterbahnhofs ermöglichte. Nach Süden schlossen sich zum Zeitpunkt der Eröffnung die Bahnhöfe an:

  • Britz als ursprünglicher Betriebsbahnhof nach 4,1 Kilometern
  • Buckow nach 6,4 Kilometern
  • Rudow nach 9,7 Kilometern
  • Schönefeld nach 13,0 Kilometern
  • Selchow nach 16,8 Kilometern
  • Groß Kienitz nach 19,2 Kilometern
  • Brusendorf nach 21,7 Kilometern
  • Mittenwalde nach 27,0 Kilometern

Wesentliche Erweiterungen waren

  • Verlängerung bis zum Schöneicher Plan am 26. Mai 1903 (Kilometer 31,4)
  • Abzweig nach Rudow Anfang 1907 (Kilometer 8,1)
  • Errichtung des Bahnhofs Teltowkanal am 23. Oktober 1907 (Kilometer 2,5) und Verlagerung des Betriebsbahnhofs aus Britz hierher
  • Errichtung des Haltepunkts Mittenwalde Krankenhaus am 3. Juni 1931
  • Verlängerung bis Mittenwalde Ost am 15. Mai 1933
  • Errichtung einer Gleisverbindung zu den Flugzeugwerken Henschel in den jahren 1936/37
  • Errichtung der Haltestellen Rudow-West und Rudow-Süd im Mai 1937 (Kilometer 8,7 bzw.10,8)

Literatur

  • Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag B.Neddermeyer, ISBN 3-933254-14-0
Commons: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien