Burg Chałupki
Die Ruine der Burg Chałupki (deutsch: Burg Neuhaus) gehört zur polnischen Gemeinde Kamieniec Ząbkowicki in der Woiwodschaft Niederschlesien.
Geschichte
Die Burg Neuhaus wurde von Herzog Bolko I. von Jauer-Löwenberg zur Sicherung der Grenze gegenüber Böhmen errichtet. Da er dieses Gebiet erst 1291 erwarb und 1295 als Burggraf Peter von Liebenau genannt wird, muss ihre Gründung zwischen diesen genannten Jahren erfolgt sein.
Die Burg lag auf einem Hügel am linken Ufer der Glatzer Neiße, zwei Kilometer nordwestlich der bischöflichen Stadt Patschkau, unweit der böhmischen Grenze. Unterhalb des Burgareals entwickelte sich das gleichnamige Dorf.
Anfang des 15. Jahrhunderts war Neuhaus im Besitz des Sigismund von Reichenau und dessen Bruder. Während ihrer Herrschaft soll die Burg ein Raubritternest gewesen sein. 1438 entführten die Brüder vom Glatzer Schloss aus die Stieftochter des dortigen Landeshauptmanns Hynek Kruschina von Lichtenburg auf die Burg Neuhaus. Daraufhin belagerte Hynek die Burg, die er 1440 eroberte. Da auch der von Hynek auf der Burg Neuhaus eingesetzte Vogt Raubzüge unternahm, wurde die Burg vom Bischof von Breslau und den Herzögen von Münsterberg und Troppau gestürmt. Trotzdem blieb Neuhaus auch in der Folgezeit eine Raubritterburg. Der Breslauer Bischof Johannes V. Thurzo erstürmte sie 1509 von neuem und erwarb daraufhin Burg und Herrschaft Neuhaus.
1559 waren Burg und Herrschaft im Besitz von Hedwig von Promnitz, der Witwe des Ritters Heincze von Schaffgotsch auf Neuhaus und Hertwigswalde. Die nächsten Besitzer der Herrschaft waren die Herren von Maltitz und im 19. Jahrhundert wieder die Schaffgotsch, denen die Grafen von Charmaré folgten.
Vermutlich im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört, jedenfalls wird sie danach nur als Ruine erwähnt. Reste der Befestigungsanlagen sind noch sichtbar. Der Burgturm wurde 1830 abgebrochen.
Literatur
- Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 340