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Ruhrtalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ruhrtalbahn
Streckennummer:2400
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesländer: Nordrhein-Westfalen
Verlauf Rath–Kettwig
Bahnhof
0,0 Düsseldorf Hbf
S-Bahnhof
1,0 Düsseldorf Wehrhahn
S-Bahn-Halt
2,1 Düsseldorf-Zoo
S-Bahn-Halt
3,3 Düsseldorf-Derendorf
Abzweig nach links
Hauptstrecke weiter Ri. Duisburg
S-Bahn-Halt
6,0 Düsseldorf-Rath Mitte
Abzweig nach links und geradeaus
von Hilden-Grafenberg (nur Güterverkehr)
S-Bahnhof
7,1 Düsseldorf-Rath
Abzweig nach links
zur Bahnstrecke Ratingen West–DU-Wedau
S-Bahnhof
10,1 Ratingen Ost
Angerbach
Kreuzung geradeaus oben
Kreuzung mit der Angertalbahn
S-Bahn-Halt
15,5 Hösel
Überleitstelle / Spurwechsel
Strecke eingleisig
Tunnel
Höseler Tunnel, 372 m
Überleitstelle / Spurwechsel
Strecke zweigleisig
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
zur Niederbergbahn
S-Bahn-Halt
19,4 Kettwig Stausee
Verschwenkung nach rechts
StreckeStrecke nach rechts und geradeaus (außer Betrieb)
zur unteren Ruhrtalbahn
Ruhrquerung
Verschwenkung nach links und geradeausVerschwenkung nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
S-Bahnhof
20,7 Kettwig

Die Ruhrtalbahn ist eine teilweise historische Eisenbahnstrecke von Düsseldorf-Rath über Essen-Kupferdreh, Bochum-Dahlhausen, Witten-Herbede, Hagen-Vorhalle und Schwerte nach Warburg. Errichtet wurde sie 1872 bis 1876 von der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn, einer der drei großen privaten Eisenbahngesellschaften im Ruhrgebiet. Sie gilt als Beispiel dafür, dass Flusstäler wegen ihrer in der Regel gleichmäßigen Steigung seinerzeit für die Anlage von Eisenbahnstrecken besonders gut geeignet waren.

Die Ruhrtalbahn diente in erster Linie der Kohleabfuhr zum Hafen Ruhrort unter Umgehung des Heißener Berges. Anschlussbahnen sorgten hier für ein hohes Verkehrsaufkommen in der Blütezeit des Steinkohlenbergbaus an der Ruhr und bedingt durch die Stahlerzeugung auf der Henrichshütte in Hattingen.

Neben der Ruhrtalbahn, die in ihrem westlichsten Abschnitt von Kettwig bis Düsseldorf nicht an der Ruhr entlang führt, existierte noch die "untere Ruhrtalbahn" von Kettwig entlang der Ruhr nach Styrum, welche aber bis 1978 stillgelegt und danach abgebaut wurde.

Geschichte

Der Bahnhof Hattingen an der Ruhrtalbahn

Ruhrtalbahn

Die Stammstrecke der Ruhrtalbahn führt seit 1872 zunächst von Düsseldorf über Rath, Ratingen Ost und den Höseler Berg (untertunnelt) mit einer Brücke über die Ruhr ins Tal nach Kettwig, verläuft auf der rechten (hier nördlichen) Ruhrseite über Werden nach Heisingen und überquert wiederum den Fluss nach Kupferdreh. Von hier ist sie bis Überruhr vereint mit der schon seit 1847 bestehenden Steele-Vohwinkler Eisenbahn, die 1863 nach Übernahme durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn über eine neue Ruhrbrücke über Steele Hbf mit den Strecken Dortmund/Witten – Bochum – Essen – Duisburg und Steele Hbf – Dahlhausen (Ruhr) verbunden worden war. 1874 erfolgt zusätzlich der Bau einer zweiten Verbindung auf der gegenüber liegenden (südlichen) Ruhrseite über Altendorf (Ruhr) mit einer weiteren Ruhrbrücke nach Dahlhausen (Ruhr).

1877 wurde eine Strecke von Werden nach Essen Hbf gebaut, deren starke Steigungen betriebstechnisch immer problematisch waren. Im Mai 1889 beantragte Krupp bei der Königlichen-Preußischen Eisenbahn-Direktion Essen die Einrichtung eines Haltepunktes unterhalb der Villa Hügel zwischen den Bahnhöfen Werden und Essen Süd.

Ab 1926 zweigte etwa dort, wo später der Bahnhof Kettwig Stausee entstand (damals Bk Pusch), die Niederbergbahn nach Wülfrath über HeiligenhausVelbert ab. Diese Teilstrecke wurde bereits 1960 wieder stillgelegt.

untere Ruhrtalbahn
Streckennummer:2185
Streckenlänge:14,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesländer: Nordrhein-Westfalen
Verlauf
S-Bahnhof
14,7 Mülheim-Styrum
Abzweig nach links
S-Bahn nach Essen Hbf
Ruhrquerung
Kreuzung geradeaus unten (Strecken außer Betrieb)
Bahnlinie Speldorf–Essen-Nord
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
von Speldorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,5 Mülheim-Broich
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Brauerei Ibing
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
9,0 Saarn
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,7 Aubergsweg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,5 Mintard
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,0 Schloßhotel Hugenpoet
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
1,8 Kettwig vor der Brücke
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
1,0 Kettwig Stausee
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)
Strecke nach links und geradeausStrecke (außer Betrieb)
Richtung Düsseldorf
Ruhrquerung
Verschwenkung nach links und geradeausVerschwenkung nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
S-Bahnhof
0,0 Kettwig
Ruhrtalbahn
Verlauf
S-Bahnhof
20,7 Kettwig S6
S-Bahnhof
25,0 Essen-Werden S6
Abzweig nach links
Bahnstrecke Essen-Werden–Essen S6
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Essen-Heisingen
Ruhrquerung
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Hespertalbahn
ehemaliger Bahnhof
Kupferdreh (alter Bahnhof)
Abzweig nach links und geradeaus
33,7 Prinz-Wilhelm-Eisenbahn (von Wuppertal) S9
S-Bahn-Halt
36,5 Essen-Holthausen S9
S-Bahn-Halt
38,0 Essen-Überruhr S9
Verschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach links
Teilung Strecke 2400/2165
Strecke (außer Betrieb)
Ruhrbrücke Steele S9
Strecke (außer Betrieb)Abzweig nach links
nach Essen-Steele Strecke 2193 S9
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Heißen–Altendorf (Ruhr)
Strecke (außer Betrieb)Abzweig nach rechts und ehemals geradeaus
von Essen-Steele S3
Strecke (außer Betrieb)S-Bahnhof
Essen-Steele Ost S3
Strecke (außer Betrieb)Abzweig nach links
nach Bochum S1
Strecke (außer Betrieb)S-Bahn-Halt
Essen-Horst S3
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
42,7 Altendorf (Ruhr)
Strecke
Ruhrquerung
Verschwenkung nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts und geradeaus
S-Bahnhof
45,2 Bochum-Dahlhausen S3
Abzweig ehemals nach links
Hasenwinkeler Kohlenweg (von Bochum-Laer)
Verschwenkung nach rechtsVerschwenkung nach links
Teilung der Strecke
S-BahnhofBahnhof
49,4 Hattingen (Ruhr) S3
Abzweig ehemals nach rechtsStrecke
zur Bahnstrecke Hattingen–Wuppertal
Strecke
1,2 Hattingen (Ruhr) Mitte S3
Verschwenkung nach rechts und geradeaus
0,0 weiter zur Museumseisenbahn RuhrtalBahn
Haltepunkt / Haltestelle
54,9 Blankenstein Burg
Bahnhof
56,6 Haus Kemnade
Strecke mit Straßenbrücke
A 43
Bahnhof
59,4 Witten-Herbede
Haltepunkt / Haltestelle
61,5 Ruine Hardenstein
Haltepunkt / Haltestelle
Zeche Nachtigall
Haltepunkt / Haltestelle
64,1 Witten-Bommern
Verschwenkung nach links
Strecke nach rechts und geradeausKreuzung geradeaus unten
Bahnstrecke Witten–Schwelm (von Witten)
ehemaliger BahnhofStrecke
Witten Höhe
Abzweig ehemals nach rechtsStrecke
zur Bahnstrecke Wengern West-Schwelm
Verschwenkung nach links und geradeausVerschwenkung nach rechts und geradeaus
Abzw
Bahnhof
67,5 Wengern Ost
ehemaliger Bahnhof
71,1 Oberwengern
ehemaliger Bahnhof
72,0 Volmarstein
Abzweig nach rechts und geradeaus
zur Bahnstrecke Bochum-Witten-Wetter-Hagen
S-Bahnhof
76,0 Hagen-Vorhalle S8
Abzweig nach rechts und geradeaus
zur Bahnstrecke Dortmund-Herdecke-Hagen
A 1
Kreuzung
Überführung über die obere Ruhrtalbahn
bzw über die Rheinische Bahn
Volmequerung
80,2 Hagen Hbf S8

untere Ruhrtalbahn

Seit 1876 mündete in Kettwig über eine tiefer liegende Brücke die Untere Ruhrtalbahn in die Ruhrtalbahn ein. Die Strecke zweigte in Styrum von der Stammlinie Duisburg - Essen - Witten ab und verlief auf der linken Ruhrseite über Broich, Saarn, Mintard und Kettwig vor der Brücke. In Broich befand sich eine Verbindungskurve zur Rheinischen Bahn mit Anschluss zum Bahnhof Speldorf.

Im Zweiten Weltkrieg wurden beide Brücken über die Ruhr bei Kettwig, so wie auch diejenige der Unteren Ruhrtalbahn bei Styrum, zerstört. Wiederaufgebaut wurde in Kettwig nur das obere Brückenbauwerk im Zuge der Strecke Kettwig – Düsseldorf. Die Personenzüge der Unteren Ruhrtalbahn endeten anfangs in Kettwig vor der Brücke, ab 1953 in einem provisorischen Endhaltepunkt unterhalb des Bahnhofs "Kettwig Stausee", wo zwischen den beiden getrennten Strecken umgestiegen werden konnte.

In Mülheim war bis zum Wiederaufbau der Ruhrbrücke in Styrum der Bahnhof Speldorf an Stelle von Styrum und Mülheim neuer Endpunkt der Ruhrtalbahn. Sämtliche Personenzüge, aus Richtung Speldorf kommend, mussten die Verbindungskurve in Broich durchfahren, um anschließend rückwärts an den Bahnsteig im Bahnhof Broich zurückgedrückt zu werden. Anschließend konnte der Zug in Richtung Kettwig weiterfahren. Züge aus Kettwig machten die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge. Lokomotiven wurden statt vom BW Styrum von BW Speldorf aus versorgt.

mittlere Ruhrtalbahn

Die Mittlere Ruhrtalbahn wurde 1869 von Dahlhausen (Ruhr) über Hattingen auf der linken (südlichen) Ruhrseite bis zur Henrichshütte in Welper und 1874 über Herbede und Wengern Ost nach Vorhalle gebaut.

obere Ruhrtalbahn

Hauptartikel: Obere Ruhrtalbahn

Die Obere Ruhrtalbahn verläuft seit 1870 von Schwerte, dem Flusslauf folgend, über Fröndenberg/Ruhr nach Arnsberg, seit 1871 bis Meschede, seit 1872 bis Bestwig und seit 1873 über Brilon-Wald nach Warburg. Im Elleringhauser Tunnel bei Olsberg überwindet sie die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser.

Stillegungen

Der Personenverkehr wurde 1959 zwischen Überruhr und Dahlhausen, 1965 zwischen Werden und Kupferdreh und 1968 zwischen Mülheim und Kettwig Stausee aufgegeben, der Güterverkehr auf diesen drei Teilstrecken folgte abschnittsweise 1966/1968, 1965/1978 und 1968/1978; diese Abschnitte sind danach abgebaut worden.

Heutige Nutzung

Zur Zeit werden im Öffentlichen Personennahverkehr die Streckenabschnitte

Touristikeisenbahn RuhrtalBahn

Preußische P 8

Die (mittlere) Ruhrtalbahn wird seit Anfang 2005 als Eisenbahn für den touristischen Linienverkehr auf dem Streckenabschnitt Bochum-Dahlhausen - Hattingen - Herbede - Wengern Ost - Vorhalle - Hagen Hbf im Ruhrgebiet genutzt, nachdem zuvor (seit 1981) das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen in eigener Regie den Abschnitt Hattingen-Wengern-Ost betrieben hatte. Eigentümer der Strecke ist der Regionalverband Ruhr (RVR). Die Streckenunterhaltung wird von der TouristikEisenbahn Ruhrgebiet GmbH, einer 100 Prozenttochter des RVR durchgeführt. Befahren wird die Strecke entweder von historischen Dampfzügen des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen oder nostalgischen Schienenbussen. Betreiberin ist die RuhrtalBahn Betriebsgesellschaft mbH mit Sitz in Hagen. 2007 fuhren 40 000 Menschen mit Schienenbus und Dampfzug zwischen Dahlhausen und Hagen.

Neben dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen sind das Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen in Hagen-Vorhalle sowie die Standorte Zeche Nachtigall und Henrichshütte des Westfälischen Industriemuseums besondere Highlights auf der "Museumslinie".

Im Frühjahr 2007 wurde die Haltestelle "Henrichshütte" in Hattingen offiziell eröffnet. Von dort aus ist das Westfälische Industriemuseum Henrichshütte durch einen kurzen Fußweg von circa 5 Minuten zu erreichen.

Seit April 2007 fährt die "RuhrtalBahn" einmal monatlich über Hagen Hbf hinaus bis Ennepetal-Kluterthöhle auf der Ennepetalbahn.

Ab 2009 sind einmal monatlich Fahrten zur Zeche Zollverein von Bochum-Dahlhausen über Mülheim und Essen geplant.

Die Linie hat folgende Halte:

Siehe auch