Transfektion
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Unter Transfektion versteht man das Einbringen von Fremd-DNA in Zellkulturzellen.Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Spezialfall der Transformation, die jedoch als Methode eher in der Mikrobiologie Verwendung findet. Dabei unterscheidet man zwischen dem nur zeitweiligen Einbringen des Plasmids in die Wirtszelle (transiente Transfektion) und dem dauerhaften Einbau in das Genom (stabile Transfektion). Durch Abbauprozesse wird fremde DNA normalerweise schnell abgebaut, nach dem Einbau in die Wirts-DNA wird dieser Vorgang jedoch unterbunden.
Je nach Zellart eignen sich verschiedene Verfahren.
Chemische Verfahren
- Das am häufigsten verwendete Transfektionsverfahren.
- In einem Gemisch aus Calciumchlorid und Natriumphosphat bindet sich die zu übertragende
- DNA an ausfallendes Calciumphosphat. Die ausgefallenen Kristalle werden der Zellkultur zugegeben
- und von den Zellen durch Endocytose aufgenommen.
- Der ganze Vorgang ist stark abhängig von der Wahl der richtigen Salzkonzentrationen und
- erfordert von Zellart zu Zellart experimentelles Geschick und Erfahrung.
Physikalische Verfahren
- Ein technisch sehr aufwändiges Verfahren, bei dem die DNA (Plasmid, ssDNA, dsDNA) mit einer :Injektionsapperatur direkt in den Zellkern bzw. in die Zelle injiziert wird.
- Dieses Verfahren ist sehr erfolgsversprechend, allerdings können immer nur wenige
- Zellen untersucht werden.
- Schockgefrieren mit Glycerin
- Die zu behandelnden Zellen werden bei -70°C schockgefroren und
- so für die DNA-Aufnahme "kompetent" gemacht.
- Elektroporation
- Hierbei wird die Zellmembran durch Elektroschocks für DNA permeabel gemacht.
- Dieses verfahren eignet sich nur für einige Zelltypen, da es bei diesem Verfahren
- zu Schäden innerhalb der Zelle kommen kann
- "Particle Gun"
- Bei diesem Verfahren wird die Fremd-DNA mit Hilfe von winzigen Metallkügelchen, auf
- denen die DNA fixiert wurde, in die Zelle geschossen.