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Niuserre

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Namen von Niuserre
Vorlage:Infobox-Bild
Horusname
G5
Q1X1
W6
tAtA
Set-ib-taui
(s.t jb t3.wj)
Sitz des Herzens der beiden Länder
G5
Q1X1
F34
N16
N16
Set-ib-taui
(s.t jb t3.w(j))
Nebtiname
G16
Q1X1
F34
Set-ib-nebti
(s.t jb nb.tj)
Goldname
G8
nTr G5
S12
Bik-nebu-netjer(bjk nbw nVorlage:Unicoder.j)
Gold (Goldener) des göttlichen Falkens
Thronname
M23
X1
L2
X1
N5
N35
wsr s
r
Ni-user-Re
(n(.j) wsr RVorlage:Unicode)
Eigenname
K1
n
n
M17M17
Ini
(jnnj)
Ini
K1
n
M17M17
Ini
K1
n
M17
Ini
Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.30)
N5nwsr s
r
Ni-user-Re
(n(.i) wsr Rˁ)
Griechisch
bei Manetho

Rathures

Ni-user-Re ist der Thronname eines altägyptischen Königs (Pharaos) der 5. Dynastie (Altes Reich), welcher von um 2416 bis um 2392 v. Chr. regierte.

Herkunft und Familie

Ni-user-Re war ein Sohn des Neferirkare. Verheiratet war er mit Reputnebu, und seine Tochter Cha-merer-nebti wurde Gemahlin des Ptah-schepses, Wesir und Hohepriester des Ptah von Memphis.

Regentschaft

Regierungsdauer

Der König erscheint bei Manetho als Rathures und soll 44 Jahre regiert haben. Im Königspapyrus Turin, in dem sein Name verloren ist, ist die Anzahl seiner Regierungsjahre beschädigt.

Belege

Der Herrscher wird in Inschriften auf dem Sinai genannt, die eine Expedition dorthin vermuten lassen. Eine der Inschriften nennt das Schlagen der Mentiu und aller fremden Länder. Inwieweit dies konkrete militärische Aktionen belegt, kann nicht gesagt werden. [1] Es fand sich im Satistempel auf Elephantine eine Fayencetafel mit seinem Namen.[2] Minnefer und Ptahschepses waren mit Sicherheit unter ihm amtierende Wesiere. Sechemanchptah ist eventuell auch unter dem Herrscher einzuordnen. Andere sicher in seine Regierungszeit zu datierende Beamte sind der Vorsteher aller Arbeiten des Königs Anchuserkaef, und Seschemnofer (II.) mit dem selben Titel.

Bildwerke

Durch Inschriften und stilistische Vergleiche können dem Herrscher fünf Bildwerke zugeordnet werden. In München befindet sich eine Pseudogruppe aus Granit, die den Herrscher zweimal stehend zeigt. Die Gruppe ist durch die Inschriften eindeutig Niuserre zuzuordnen.[3] Eine Statue aus Granit wurde 1904 in Karnak gefunden. Sie nennt seinen Namen und ist fast vollständig erhalten. Der Herrscher ist stehend dargestellt. Das Oberteil der Statue befindet sich heute in Rochester, New York, das Unterteil in Kairo[4] Eine Sitzstatue, ebenfalls aus Granit fand sich in Memphis. [5] Zwei weitere Werke werden dem Herrscher aus stilistischen Gründen, vor allem wegen des idenditischen Gesichtsausdruckes zugesprochen. Es handelt sich um einen Torso in Brooklyn [6] und einen Torso, der sich heute in Beirut befindet und in Byblos gefunden wurde. [7]

Bautätigkeit

Zwischen der Pyramide Neferirkares und Sahures liegt der kleinere und weniger gut erhaltene Pyramidenkomplex des Ni-user-Re. Der am Rand des Fruchtlandes liegende Taltempel wurde ursprünglich für Neferirkare, den Vorgänger Ni-user-Re's, begonnen, aber nie fertiggestellt. Ni-user-Re übernahm daher beim Bau seiner Anlage die Fundamente für den Taltempel und den Aufweg, der nicht gerade zur Pyramide verläuft, da er zu seiner Grabanlage umgeleitet werden musste.

Er errichtete ein Sonnenheiligtum in Abu Gurob, 100 m x 75 m, mit einem Alabasteraltar von 5,5 m x 6 m, Schlachthöfen und einem gemauerten Obelisken, den man früher für eine Pyramide hielt („Pyramide von Righa"). Ni-user-Re bevorzugte "Papyrussäulen", deren Reste man an seinem Totentempel fand.

Siehe auch

Bildwerk des Herrschers in Brooklyn

Einzelnachweise

  1. Alan H. Gardiner and T. Eric Peet Vol.2. H. The Inscriptions of Sinai (edited and completed by Jaroslav Cerný), London 1955, Nr. 10-11
  2. Günter Dreyer: Elephantine VIII. Der Tempel der Satet, AV 39. Mainz am Rhein 1986, S. 148-149, Nr.. 426
  3. Dietrich Wildung: Ni-user-Rê. Sonnenkönig-Sonnengott. 1984,(Schriften aus der ägyptischen Sammlung H.1)
  4. Rochester, N.Y. 42.54; Kairo CG 42003; Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 7
  5. Kairo CG 38, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 8
  6. New York, The Brooklyn Museum 72.56, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 9
  7. Beirut, B. 7395, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 10

Literatur

Allgemeines

Zum Namen

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen. Deutscher Kunstverlag, München-Berlin 1984, S. 55 u. 182. ISBN 3-422-00832-2
  • Friedrich-Wilhelm Freiherr von Bissing: Das Re-Heiligtum des Königs Ne-Woser-Re. Verlag Alexander Druncker, Berlin 1905
  • Friedrich-Wilhelm Freiherr von Bissing: Das Re-Heiligtum des Königs Ne-Woser-Re. Band I. Verlag Alexander Druncker, Berlin 1905, S. 68, 13
  • Jaroslaw Cerný: Inscriptions of Sinai. 2nd ed., Vol. 1. London 1952, Tafel 6
  • Karl Richard Lepsius: Auswahl der wichtigsten Urkunden des aegyptischen Alterthums. Leipzig 1842, Tafel 9 a-c
  • Auguste Mariette: Les mastabas de l´Ancien Empire. Paris 1885, S. 254, 255

Zur Pyramide

Detailfragen

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Zabern Verlag, Mainz 1997, S.14, 27-28, 39, 153-156, 175, 188. ISBN 3-8053-2310-7
  • Bernard V. Bothmer: The Karnak Statue of Ny-user-ra (Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 30), Zabern Verlag Mainz 1974, S. 165-170
  • Elmar Edel, Steffen Wenig: Die Jahreszeitreliefs aus dem Sonnenheiligtum des Königs Ne-User-Re. 1974
  • Peter Kaplony: König Niuserre und die Annalen (Mitteilung des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 47), Zabern Verlag Mainz 1991, S. 195-204.
  • Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology. In: Archiv Orientální, Bd. 69, Prag 2001, S. 363-418 (PDF; 31 MB)
  • Miroslav Verner: Excavating Ancient Egypt. Prag 1958-1988, 1990, S. 28-31
  • Miroslav Verner: The Mastaba of Ptahschepses I. Prag 1977, II 1992



VorgängerAmtNachfolger
NeferefrePharao von Ägypten
5. Dynastie
Menkauhor