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Kammerzieler

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Der Kammerzieler, auch Reichskammerzieler oder Kammergerichtszieler (Zieler: veralteter Plural hier ursprünglich für Ziel im Sinne des Termins, an dem Abgaben zu entrichten waren, dann davon abgeleitet die Abgabe / Steuer selbst), war die einzige ständige Reichssteuer im Heiligen Römischen Reich. Sie wurde von den Reichsständen als Matrikularbeitrag aufgebracht und diente zur Unterhaltung des Reichskammergerichts. Der Kammerzieler als Finanzierungsmittel des Reichskammergerichts geht zurück auf den Reichsabschied von 1548. Der Kammerzieler löste den 1505 ausgesetzten Gemeinen Pfennig als Steuer ab, weil sich dessen Einziehung nicht durchsetzen ließ. Zuständig für Berechnung und Einnahme des Kammerzielers war der Reichspfennigmeister. Die Einziehung erfolgte durch die jeweils zuständigen Reichskreise in den Legstädten Augsburg, Frankfurt am Main, Leipzig, Nürnberg und Regensburg.

Literatur

  • Konrad Fuchs / Heribert Raab: Wörterbuch zur Deutschen Geschichte. dtv, München 1992, S. 398.
  • Friedrich-Wilhelm Henning: Kammerzieler. In: HRG. Bd. 2, Berlin 1978, Sp. 590-592.