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Weltsprache

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Als Weltsprachen werden oft Sprachen bezeichnet, die vorallem durch die Kolonisation eine weltweite Verbreitung gefunden haben. Da der Prozess der Kolonisation meist nicht friedlich verlief, schwingt in diesem Begriff ein gewisser imperialer Anspruch mit, der von Sprechern kleinerer Sprachen als negativ empfunden wird.

Es gibt einige Sprachen mit vergleichsweise wenigen Sprechern und einer geringen geographischen Verbreitung, die aber als traditionsreiche Standard- und Ausbausprachen den sogenannten Weltsprachen keineswegs unterlegen sind, zum Beispiel:

  • Das Hebräische, das kaum jemand als "Weltsprache" bezeichenen würde, besitzt eine sehr lange Schrifttradition und ist heute wieder eine moderne Standardsprache, obwohl sie erst in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts eine Prozess das Sprachausbaus durchlaufen musste, um in seiner heutigen Form allen Aspekten des modernen Lebens gerecht zu werden. Darüber hinaus hat das Hebräische einen von kaum einer anderen Sprache übertroffenen Textkorpus aus der Antike überliefert.

"Weltsprachen":

Der Anspruch Weltsprache zu sein wird heute vorallen vom Englischen und Französischen, etwas weniger vom Spanischen und in gewissem Maße auch noch vom Portugiesischen erhoben. Auch das Arabische beansprucht aufgrund seiner Rolle als Sprache des Islams und dem von gewissen Muslimen damit verbundenen Anspruch auf Weltherrschft (Dar ul-Harb) eine herausgehobene Stellung unter allen anderen Sprachen.

In der Antike erhoben vorallem das Griechische, das Lateinische und davor noch das Reichs-Aramäische den Anspruch einer Weltsprache zu sein, sofern man eine solche Sicht nicht als anachronistisch verwirft.