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Siegfried Marcus

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Siegfried Marcus (* 18. September 1831 in Malchin, Mecklenburg; † 30. Juni 1898 in Wien) war ein deutsch-jüdischer Techniker und Erfinder.

Marcus machte zuerst die Mechanikerlehre, war dann bei der Firma Siemens und Halske beschäftigt, kam 1852 nach Wien und wurde hier ansässig. Bei Siemens erfand er ein viel beachtetes Relais für Telegraphenleitungen.

Er verwendete als erster Benzin als Treibstoff für einen mobilen Motor und erwarb Patente auf Vergaser und die Magnetzündung. Insgesamt hatte Marcus rund 130 Patente auf verschiedenen Gebieten in mehreren Ländern angemeldet.

1870 baute er das erste selbstfahrende, an einen Handwagen erinnernde Fahrzeug.

Seine zweite Konstruktion von 1888-89 hatte alle Bestandteile eines Kraftfahrzeuges. Das Fahrzeug selbst gehört seit 1898 dem ÖAMTC und steht als Leihgabe im technischen Museum in Wien. Ob sein zweiter Wagen bereits 1875 oder erst 1888/89 fahrbereit war, war lange Zeit unsicher, heute gilt die spätere Datierung als gesichert“ (Österreich Lexikon, Bd. 2, Wien 2004).

Am 30. Juni 1898 starb Marcus in Wien.

Literaturempfehlungen zu Siegfried Marcus:

  • Horst Hardenberg, “Siegfried Marcus, Mythos und Wirklichkeit”, aus der Wissenschaftlichen Schriftenreihe des DaimlerChrysler Konzernarchivs, Bielefeld 2000, Delius & Klasing Verlag.
  • Ursula Bürbaumer, „Das erste Auto der Welt?“, Wien 1998, Erasmus Verlag.
  • Seper, Pfundner, Lenz. „Österreichische Automobilgeschichte“, Klosterneuburg 1999, Eurotax Verlag.
  • Hans Seper, “Damals, als die Pferde scheuten”, Wien 1968, Österr. Wirtschaftsverlag.
  • Helmuth Grössing (Herausgeber), Ursula Bürbaumer, Johannes Steinböck, Horst Hardenberg, Gerhard Schaukal und Ladislav Mergl in “Autos-Fahrer – Konstrukteure”, Wien 2000, Erasmus Verlag.
  • Gustav Goldbeck, „Siegfried Marcus, ein Erfinderleben“, VDI-Verlag, Düsseldorf 1961.