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MacRobertson-Luftrennen

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Das MacRobertson Luftrennen fand 1934 von England (Mildenhall bei Cambridge) nach Australien (Melbourne) statt. Namensgeber und Sponsor des Rennens war Sir Macpherson Robertson, Besitzer der Macrobertson's Schokoladenfabrik. Das Rennen führte über eine Basisentfernung von 18.200 km. Der Royal Aero Club führte das Rennen durch. Insgesamt wurden 27 Stützpunkte für das Aufnehmen von Betriebsstoffen eingerichtet. Diese wurden von der Shell zur Verfügung gestellt. Für das Rennen mussten teilweise Flugplätze ausgebaut werden. Es existierte an den Stützpunkten auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Es wurden 2 Gruppen zugelassen, einmal die Gruppe für das Geschwindigkeitsrennen, dessen Sieger der war, der zuerst in Melbourne eintraf und eine Handicap-Gruppe, die 16 Tage Zeit hatte die Strecke zurückzulegen und deren Gewinner derjenige war, der die geringste reine Flugzeit auf Basis einer Handicap-Rechnung aufwies.

Die Flugzeuge unterlagen keiner Beschränkung, jedoch durfte die Besatzung außerhalb Englands nicht mehr getauscht werden. Es musste jedoch ein Lufttüchtigkeitszeugnis des jeweiligen Herstellerlandes vorliegen, als Nachwies dass die Maschine den Mindestsicherheitsbestimmungen der International Convention of Air Navigation (ICAN) genügte. Außerdem musste pro Besatzungsmitglied eine eiserne Ration für drei Tage an Bord sein, ebenso Rettungs- und Signalmittel und eine ausreichende Instrumentierung.

Für dieses Rennen wurden in England einige spezielle Maschinen geschaffen, so die De Havilland D.H.88 Comet, von der 3 im Rennen teilnahmen und die Airspeed AS 8 Viceroy.

Zunächst waren 64 Maschinen gemeldet, die sich bis zum Starttag, dem 20. Oktober 1934 auf 20 Maschinen reduzierte.

Unter den Teilnehmern waren nur drei Frauen: die später als "Schnellste Frau der Welt" bekannte Jacqueline Cochran musste mit ihrer Granville R-6H in der Nähe von Bukarest nach einer Bruchlandung aufgeben. Die Britin Amy Johnson, die gemeinsam mit ihrem Mann Jim flog und ebenfalls unterwegs aufgeben musste sowie die Deutsche Thea Rasche, die wegen Geldmangels über kein eigenes Flugzeug verfügte und deshalb als Passagierin der Uiver mitflog.

Sieger des Handicap-Rennens wurde eine Douglas DC-2 Uiver mit den Besatzungsmitgliedern Koene Dirk Parmentier (Kapitän), Jan Moll (Co-Pilot), Bouwe Prins (Bordingenieur) und Cor van Brugge (Funker) der niederländischen KLM mit einer reinen Flugzeit von 81h 10min 36sec. Die Uiver hatte zusätzlich zu ihrer Besatzung auch drei Passagiere (Roelof Jan Domenie, P.M.J. Gilissen, und Thea Rasche) sowie Fracht, Post und Gepäck an Bord und war somit vermutlich das am schwersten beladene Flugzeug im Rennen.

Das Geschwindigkeitsrennen entschied eine DH 88 Comet mit den Piloten Scott und Campbell Black in einer Zeit von 71h 0min 18sec für sich. Die DC-2 hätte dabei im Geschwindigkeitsrennen den zweiten Platz belegt, verzichtete jedoch auf diesen, weil Parmentier nach einer Notlandung in der zweiten Hälfte der letzten Etappe regelwidrig ohne Nutzgewicht und Passagiere und nur mit Copilot geflogen war.

Die Piloten Harold D. Gilman und James K. Baines aus Großbritannien bezahlten das Rennen mit Ihrem Leben, als sie mit ihrer Fairey Fox I in Italien tödlich verunglückten

Strecke

Die Strecke führte von Cambridge nach Rom, Athen, Bagdad, Hyderabad, Kalkutta, Rangoon, Golf von Martaban, Singapur, Batavia, Bali, Timor, Darwin, Cloncurry, Charleville nach Melbourne.

Teilnehmerliste

Offizielle Wertung
de Havilland DH.88 Comet


G-ACSS Grosvenor House

C.W.A. Scott, T. Campbell Black


Großbritannien

Zeit 71h 0m
Douglas DC-2


PH-AJU Uiver

K.D. Parmentier, J.J. Moll, B. Prins, C. Van Brugge


Niederlande

Zeit 90h 13m


Gewinner des Handicaprennens

Boeing 247-D


NR257Y Warner Bros. Comet

Roscoe Turner


USA

Zeit 92h 55m
de Havilland DH.88 Comet


G-ACSR

O. Cathcart Jones, K.F. Waller


Großbritannien

Zeit 108h 13m
Miles Hawk Major


ZK-ADJ

S/Ldr. M. McGregor, H.C. Walker


Neuseeland

Zeit 7d. 14hr


Schnellste einmotorige Maschine

Airspeed AS.5 Courier


G-ACJL

S/Ldr. D. Stodart, Sgt. Pilot K. Stodart


Großbritannien

Zeit 9d 18hr
de Havilland DH-80 Puss Moth


VH-UQO My Hildegarde

C.J. 'Jimmy' Melrose


Australien

Zeit 10d 16hr


Second on handicap

Desoutter Mk.II


OY-DOD

Lt. M. Hansen, D. Jensen


Dänemark

Ankunft 31. Oktober
de Havilland DH-89 Dragon Rapide


ZK-ACO

J.D. Hewitt, C.E. Kay, F. Stewart


Neuseeland

Ankunft 3. November
Nicht gewertet
Miles Falcon


G-ACTM

H.L. Brook, Miss E. Lay (passenger)


Großbritannien

Ankunft 20. November
Fairey IIIF


G-AABY

F/O C.G. Davies, Lt.Cdr. C.N. Hill


Großbritannien

Ankunft 24. November
Fairey Fox I


G-ACXO

R. Parer, G. Hemsworth


Australien

gab das Rennen in Paris auf.
Lambert Monocoupe 145


NC501W Baby Ruth

J.H. Wright, J. Polando Warner


USA

Gab das Rennen in Calcutta auf
de Havilland DH.88 Comet


G-ACSP Black Magic

Jim Mollison & Amy Johnson-Mollison


Großbritannien

Gab das Rennen mit Motorproblemen in Allahabad auf
Pander S4


PH-OST Panderjager

G.J. Geysendorffer, D.L. Asjes-Pronk


Netherlands

Flugzeug in einer Kollision am Boden in Allahabad zerstört.
B.A. Eagle


G-ACVU

F/Lt. G. Shaw


Großbritannien

Gaben das Rennen in Bushire auf
Lockheed Vega


G-ABGK Puck

J. Woods, D.C. Bennett


Australien

Aufgabe nach Überschlag bei der Landung in Aleppo
Airspeed AS.8 Viceroy


G-ACMU

N. Stack, S.L. Turner


Großbritannien

gaben das Rennen wegen Bremsenproblemen in Athen auf
Granville R-6H


NX14307 Q.E.D.

Jackie Cochran, W. Smith Pratt


USA

gaben das rennen mit Problemen an den Landeklappen in Bukarest auf
Fairey Fox I


G-ACXX

H.D. Gilman, J.K. Baines


Großbritannien

Absturz in der Nähe von Palazzo San Gervasio in Italien, beide Piloten starben