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Leopold Kretzenbacher

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Leopold Kretzenbacher (* 13. November 1912 in Leibnitz + 21. Juni 2007 in Lebring) ist ein österreichischer Volkskundler und Kulturhistoriker.

Werdegang

Kretzenbacher studierte zunächst Indogermanistik, klassische Philologie, Germanistik, Slawistik, Deutsche Altertumskunde sowie Balkanologie an der Universität Graz und promovierte 1936 mit einer Dissertation über das steirische Volksschauspiel. 1939 folgte seine Habilitation: Germanische Mythen in der epischen Volksdichtung der Slowenen. Zwischen 1940 und 1943 war er Dozent für Volkskunde an der Grazer Universität, 1943/44 Gastprofessor in Agram (Zagreb). Im Jahre 1950 wurde er Professor für Volkskunde in Graz, 1961 folgte er dem Ruf der Universität Kiel und lehrte hier als Ordinarius ab 1962. Vier Jahre später übernahm er die Leitung des Instituts für deutsche und vergleichende Volkskunde der Universität München. Seit 1977 ist er emeritiert.

Er ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1969), Ehrenmitglied der Königlichen Gustav-Adolfs-Akademie zu Uppsala, korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Slowenischen Akademie der Wissenschaften sowie active Member der New York Academy of Sciences.

Preise und Auszeichnungen

Publikationen

  • Frühbarockes Weihnachtsspiel in Kärnten und Steiermark. Klagenfurter und Grazer Weihnachtsspieltexte des frühen 17. Jahrhunderts als kulturhistorische Denkmäler der Gegenreformation in Innerösterreich. Klagenfurt 1952 (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 40).
  • Kynokephale Dämonen südosteuropäischer Volksdichtung. Vergleichende Studien zu Mythen, Sagen, Maskenbräuchen um Kynokephaloi, Werwölfe und südslawische Pesoglavci. München 1968 (Beiträge zur Kenntnis Südosteuropas und des Nahen Ostens, V.Band)
  • Bilder und Legenden. Erwandertes und erlebtes Bilder-Denken und Bild-Erzählen zwischen Byzanz und dem Abendlande. Klagenfurt 1971 (Aus Forschung und Kunst 13).
  • Aus schwarz wird Weiß. Zu einem Gnadensinnzeichen als Legendentopos. Wien 1978.
  • Ethnologia Europaea. Studienwanderungen und Erlebnisse auf volkskundlicher Feldforschung im Alleingang. München 1986 (Beiträge zur Kenntnis Südosteuropas und des Nahen Orients 39).
  • Geheiligtes Recht. Aufsätze zu einer vergleichenden rechtlichen Volkskunde in Mittel- und Südosteuropa. Wien u.a. 1988 (Forschungen zur europäischen und vergleichenden Rechtsgeschichte 3).
  • Bild-Gedanken der spätmittelalterlichen Hl.-Blut-Mystik und ihr Fortleben in mittel- und südosteuropäischen Volksüberlieferungen. Vorgetragen in der Sitzung vom 10. Januar 1997. München 1997 (Bayerische Akademie der Wissenschaften München/Philosophisch-Historische Klasse: [Abhandlungen/Neue Folge] 114).

Literatur