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Gravierer

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Ein Gravierer arbeitet ein Motiv vertieft in ein hartes Material ein und stellt damit Gravuren her.

Berufsbild

Der Stich auf Stahl oder Kupfer wurde oft von einer erlesenen Gruppe Gravierer hergestellt, die auf Deutsch „Stecher“ genannt werden. Diese Gravierer arbeiteten als kleine selbständige Unternehmer und der Beruf wurde von Vater auf Sohn vererbt. Gravierer arbeiteten für verschiedene Verlage oder waren selber auch Verleger. Beim Druck vom Stein (Lithografie) spricht man auch von „Steingravur“.

Der Gravierer ist damit heute mehr im künstlerischen Bereich angesiedelt – wo es sich um Kleinauflagen oder Einzelstücke handelt. Motive werden für Schmuck, Dekorationsobjekte oder Kunstdrucke erstellt oder umgesetzt.

Geschichte der Drucktechnik

Stempeldruck in der Frühzeit

Die Kunst des Stempelschneidens und Gravierens war seit dem 4. Jahrhundert bekannt. Eine Art des Hochdrucks ist der Stempeldruck. Die ersten bekannten Stempel stammen aus China um 250 vor Christus und waren aus Holz. Im Altertum waren es vor allem die Materialien Ton oder Wachs, in die die Stempelformen gedrückt wurden. Die ältesten Drucke waren Präge- bzw. Blinddrucke ohne Druckfarbe.

Hochdruck ab dem 15. Jahrhundert

Johannes Gutenberg verbesserte die bis dahin benutzte Presse im 15. Jahrhundert. Dadurch erfuhr der Buchdruck einen Aufschwung und verbreitete sich weltweit. Bis in die 1970er hinein war der Hochdruck das wichtigste Verfahren zur Herstellung von Büchern.

Der Hochdruck ist ein mechanisches Druckverfahren. Die druckenden Teile sind auf dem Druckträger erhaben, während die nicht druckenden Teile vertieft liegen. Da der Hochdruck ein direktes Druckverfahren ist, das heißt die Druckform gibt die Farbe direkt auf den Bedruckstoff ab, muss das Druckbild auf dem Druckträger spiegelverkehrt sein. Das Druckbild wird zunächst eingefärbt und dann gegen den Bedruckstoff gepresst. Man unterscheidet je nach Beschaffenheit mehrere Arten von Druckformen. Harte Hochdruckformen sind aus Holz, Metall, Kupfer, Zink, Eisen, Stahl, Messing oder einer Legierung aus Blei, Antimon und Zinn. Sie haben durch ihren hohen Härtegrad auch eine hohe Widerstandskraft. Dies ermöglicht den Druck von hohen Auflagen.

Dies war die Blütezeit der Gravierer und wir begegnen bei Druckerzeugnissen aus dieser Zeit auch immer wieder denselben Namen.

Flachdruck im 20. Jahrhundert

Seit dem Anfang des 20 Jahrhunderts gewinnt der Offsetdruck an Bedeutung und heute spielt der Hochdruck eine im Vergleich zu anderen Druckverfahren untergeordnete Rolle. Der Beruf des Gravierers ist aus diesem Bereich nahezu verschwunden. Die Technik des indirekten Flachdrucks ermöglicht höhere Auflagen und raschere Produktionszeiten.