Königssee
Königssee | |
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Königssee vom Malerwinkel aus gesehen | |
Geographische Lage | Südosten Bayerns |
Zuflüsse | Westufer: Eisbach, Schreinbach (Schrainbach) Ostufer: Königsbach, Kesselbach, Reitlgraben, Fallaugraben, Brandgraben, Obersee |
Abfluss | Königsseer Ache |
Orte am Ufer | Schönau am Königssee St. Bartholomä (Ortsteil) Saletalm (Almhütte und Gaststätte) Kessel (Bootsanlegestelle) Im Reitl (Ostufer) |
Daten | |
Koordinaten | |
Höhe über Meeresspiegel | 603,3 m ü. NN |
Fläche | 5,218 km² |
Breite | 1,05 km |
Volumen | 511.785.000 m³ |
Umfang | 19,96 km |
Maximale Tiefe | 190 m |
Mittlere Tiefe | 98,1 m |
Im Südosten Bayerns, im Berchtesgadener Land liegt der langgestreckte, von hohen Bergen wie dem Watzmann umgebene Königssee, der zur Gemeinde Schönau a.Königssee gehört. Gespeist wird der Königssee im wesentlichen durch den südöstlich gelegenen Obersee.
Während der letzten Eiszeit wurde dieser tiefe See von Eisströmen gebildet. Die Schönheit des Sees und seines Ufers gaben den Ausschlag für den Nationalpark Berchtesgaden, der auch einen Großteil des Sees umfasst.
Lage
Der See fließt durch die Königsseer Ache, Berchtesgadener Ache und Königsseeache zur Salzach ab. Im Westen öffnet sich zur Ostwand des Watzmann das tief eingeschnittene Eistal, dort befindet sich auch die berühmte Eiskapelle, eine Eisgrotte (vom Eisbach – siehe unten – gebildet) in einem Lawinenschneekegel. Aus dem Eistal bricht der Eisbach hervor, der durch den mitgeführten Schutt eine Halbinsel gebildet hat, die rund 85 Hektar große Hirschau, auf der die alte Wallfahrtskirche St. Bartholomä und ein Jagdschlösschen (mit Gasthaus im Parterre) liegen. Der See ist sehr reich an Forellen und Saiblingen und wird durch einen Berufsfischer genutzt. Etwa 250 m südlich des Abflusses zur Königsseer Ache und ca. 30 m vom Ostufer, noch im seichteren Nordteil des Sees und direkt an der Abbruchkante zur Tiefe liegt die kleine Felseninsel Christlieger (rund 26-mal 61 m, Fläche 1.260 m²). Grundeigentümer ist der Freistaat Bayern. Am nördlichen Ende des Sees liegt östlich des Abflusses in die Königsseer Ache der Ortsteil Königssee der Gemeinde Schönau am Königssee.
Einen schönen Blick auf den See hat man von den Aussichtspunkten Feuerpalven, Archenkanzel und Malerwinkel. Die Ansicht des Königssees vom Malerwinkel aus war und ist sehr beliebt und hat das klassische Bild vom Königssee in besonderer Weise geprägt. Die seitlich fjordartig aufstrebenden überwiegend bewaldete Berghänge werden im Süden von einer gewaltigen Felskulisse überragt. Im Zentrum dieses Steinernen Meers erkennt man die - allerding schon in Österreich liegende - charakteristische Schönfeldspitze (2653 m), die auch "Zugspitze der Berchtesgadener Alpen" genannt wird. Eingebettet in diese großartige Naturkulisse wirkt das in der Ferne leuchtende St. Bartholomä - als Werk des Menschen - regelrecht klein. Im Vordergrund des klassischen Königssee-Bildes sieht man in der Regel einen Kahn, mit typischer Abdeckung im mittleren Bootsteil, der von einem Ruderer in der Art Venezianischer Gondeln gesteuert wird.
Nutzung
Der See wird von der Bayerischen Seenschifffahrt mit 18 großen Elektrobooten befahren, hinzu kommt noch ein kleineres Elektroboot, welches das Meisterstück des Bootsbaumeisters ist. Die ersten Elektroboote kamen 1909 in Dienst, das dienstälteste noch fahrende wurde im Jahr 1920 gebaut. Erst 2003 wurden statt dem üblichen Holzrumpf zwei Boote mit Stahlrumpf gebaut. Neben dem Ausgangspunkt Ortsteil Königssee werden die Haltestellen Kessel (Bedarfshaltestelle), St. Bartholomä und Salet (Saletalm) angefahren.
Auf etwa halber Fahrtstrecke nach St. Bartholomä wird Touristen mittels Trompete vom Bootsführer das beeindruckende Mehrfach-Echo an den steilen Gebirgshängen demonstriert.
Da im Einzugsbereich des Sees (136,50 km²) außer etwas Almwirtschaft keine Landwirtschaft betrieben wird und die Ansiedlungen am See seit den 1980er Jahren an die Kanalisation angeschlossen sind, ist der See ausgesprochen nährstoffarm (oligotroph), sehr sauber und hat Trinkwasserqualität.
Wegen seiner Größe friert der See nur in sehr kalten Wintern zu, im Schnitt etwa ein- oder zweimal pro Jahrzehnt. Zuletzt war dies in den Monaten Januar und Februar des Jahres 2006 der Fall. Die damals bis zu 40 cm dicke Eisdecke des Königssees war an insgesamt 29 Tagen offiziell zur Begehung freigegeben. Voraussetzung für ein solches Naturspektakel sind ein sehr kaltes Wetter sowie Windstille. Die Schifffahrt wird dann eingestellt. Wenn sich eine ausreichend dicke Eisdecke gebildet hat (mindestens 15 cm), wird ein Wanderweg über das Eis nach St. Bartholomä markiert und für Fußgänger, Radfahrer und Langläufer freigegeben. Der markierte Weg sollte eingehalten werden, da die westliche Seite des Sees immer eine dünnere Eisdecke aufweist als die östliche. Mahnung an die Übermütigen sei der Fahrer eines VW-Käfers, der – ohne Erlaubnis – am 19. Januar 1964 nachts über den See fuhr und auf dem Rückweg von St. Bartholomä mitsamt seinem Fahrzeug in die Tiefe sank. Erst 1997 wurden das Auto und die sterblichen Überreste des Fahrers mittels U-Boot in einer Tiefe von 120 Metern gefunden.
Am nördlichen Ufer befindet sich die Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee.
Bilder
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Königssee von St. Bartholomä aus gesehen
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Der zugefrorene Königssee
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Blick von der Archenkanzel nach einem Gewitter
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St. Bartholomä mit Watzmann-Ostwand
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Elektroboot am Königsee
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St. Bartholomä mit Bootsanleger
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Blick über den Königssee von der Salet-Alm
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St. Bartholomä im Spätsommer
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Ein Bootsanleger für Elektroboote am Königssee
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Arnold Forstmann(1842-?) Königssee vom Malerwinkel