Beagle-Konflikt

Der Beagle-Konflikt war eine politische Auseinandersetzung über Gebietsansprüche mit Androhung militärischer Gewalt bezüglich des Beagle-Kanals zwischen Argentinien und Chile, die im Jahr 1978 ihre gefährlichste Phase erreichte.
Die Krise wurde durch Vermittlung von Papst Johannes Paul II. im selben Jahr entschärft. Eine Einigung erreichten die beiden Länder allerdings erst am 2. Mai 1985. Seit dem werden die drei Inseln Lennox, Picton und Nueva von Argentinien als chilenisch anerkannt.
Von der Kolonialzeit bis zum Vertrag von 1881
Während der Kolonialzeit und gleich nach der Unabhängigkeit von Argentinien und Chile von der spanischen Krone blieb die südlichste Region Amerikas von neuen Siedlern unbewohnt. Nur die indianischen Ureinwohner konnten in diesem unwirtlichen Land leben.
Der König von Spanien unternahm 1584 den Versuch, diese Region mit Siedlern zu besetzen, um so eine Einnahme durch die anderen europäischen Mächte zu verhindern. Dieser Versuch endete kläglich. Nur einer der Bewohner konnte vor Verhungern gerettet werden. Fortan wurde diese gescheiterte Gründung es:Puerto del Hambre genannt.
Während der Kolonialzeit wurden die administrativen Grenzen jeder der Verwaltungszentren der spanischen Krone in Amerika festgelegt, aber auf Grund der fehlenden geographischen Kenntnisse über die weit entfernten und unbewohnten Regionen konnten diese nur in allgemeine Form angegeben werden. Außerdem bestand für den Besitzer aller Territorien, dem König von Spanien, keine Notwendigkeit, diese genau und systematisch zu begrenzen. In der Tat wurde der Beagle-Kanal erst 1829 vom Robert FitzRoy entdeckt und nach dem Schiffsnamen HMS Beagle benannt.
Als Chile und Argentinien unabhängige Staaten wurden, gingen beide Seiten vom Prinzip des Uti possidetis aus: Jeder sollte das behalten, was das (entsprechende) frühere spanische Verwaltungszentrum besaß. Nachdem sich zunächst in Chile allmählich eine stabile Regierungsform etablieren konnte, kümmerte sich diese um seine Südgrenze und gründete im Jahr 1843 die Siedlung „Fuerte Bulnes“ am Nordufer der Magellanstraße. Vier Jahre später protestierte die argentinische Regierung gegen diesen Akt.
Zu dieser Zeit befand sich Argentinien in einem desolaten Zustand auf Grund der internen Kämpfe um die Macht zwischen 'Unitariern' und 'Föderalisten'.
Als sich mit der Zeit die Probleme der Grenzbestimmung häuften, wurde 1855 zwischen beiden Staaten ein Grenzvertrag unterschrieben, in dem die Grundlagen zur Lösung der Probleme festgelegt wurden, aber nicht die Probleme selbst. Diese Lösung wurde zuerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Die wichtigsten Punkte des Vertrags waren:
- Die Grenzen sollen nach dem Uti-possidetis-Prinzip bestimmt werden.
- Wenn keine Übereinkunft gefunden wird, soll ein Vermittler beauftragt werden.
- Probleme sollen friedlich gelöst werden.
Als Argentinien 1876 begann, nach Vertreibung der Ureinwohner ihre südlichen Regionen zu besiedeln, wuchsen nochmals die Spannungen mit Chile. Beide Länder konnten aber nach langen Bemühungen am 23. Juli 1881 einen Grenzvertrag unterschreiben. Dieser ist bis heute gültig und legt die Grenze zwischen beiden Länder:
- (Art.I) Vom Norden bis zum 52 Breitengrad verläuft die Grenze "über die höchsten Berggipfel, ..., die die Gewässer teilen"
- (Art. II) Bestimmt die Grenze der nördlichen Region der Magellanstraße als eine Ost-West Linie, etwa vom Punta Dungeness bis zu dem Punkt, an dem Art. I ankommt.
- (Art.III) betrifft Feuerland und die Inseln um Feuerland: ausgehend vom Kap Espiritu Santo auf 52 Grad/40 Minuten südlicher Breite verläuft die Grenzlinie auf 68 Grad/34 Minuten westlicher Länge nach Süden "bis zum Berühren des Beagle-Kanals" (hasta tocar el Canal beagle). Über die umliegenden Inseln sagt der Vertrag, dass die Staten Island und das umliegende Archipels Argentinien gehören sollen, dazu noch "... and the other islands there may be on the Atlantic to the east of Tierra del Fuego and of the eastern coast of Patagonia". Zu Chile sollen gehören "... all the islands to the south of the Beagle Channel up to Cape Horn, and those there may be west of Tierra del Fuego".
Die Geltung des Vertrages von 1881

Siehe Nebenartikel Beagle-Kartographie ab 1881.
Gleich nach dem Vertrag vom 1881 verstand man sowohl in Argentinien als auch in Chile, dass die drei Inseln zu Chile gehören.
Diese Auffassung ist durch argentinische, chilenische und andere Kartografie belegt. Carlos Escudé und Andrés Cisneros in ihrem Werk Historia general de las relaciones exteriores de la República Argentina meinen zu diesem Thema[1]:
- De acuerdo con una serie de fuentes, la actitud de la clase política argentina parece haber coincidido, entre 1881 y 1902, con la interpretación del tratado de 1881 que tienen los chilenos y que luego adoptarían la Corte Arbitral y el Papa en la cuestión del Beagle. En otras palabras, que la intención de los signatarios del tratado de 1881 fue la de otorgar las islas a Chile.
(Übersetzung: Mehrere Quellen sind damit einverstanden, dass zwischen 1881 und 1902 die argentinische politische (herrschende) Klasse den Grenzvertrag von 1881 scheinbar auf dieselbe Weise interpretierte wie die Chilenen und später auch das (gemeinsam aufgerufene) Tribunal und der Papst in der Frage des Beagle-Kanals. Anders gesagt, dass die Absicht der Vertragsunterzeichner war, die Insel an Chile zu geben.)
Auch die Autoren Karl Hernekamp (S. 13), Annegret I. Haffa (S. 96) und Andrea Wagner (S. 106) teilen dieselbe Meinung auf den unten angegebenen Quellen.
Auch der argentinische Hauptvertreter in der chilenisch-argentinische Kommission zur Grenzziehung nach dem Vertrag vom 1881, Francisco P. Moreno, ein Fachmann in der Materie, sah die argentinische Position als unbegründet. In einem Memorandum an den britischen Botschafter in Buenos Aires im 1918 sah er eine Niederlage für seine Regierung voraus, sollte diese die Inseln weiter beanspruchen[2]:
- No atino a explicarme por qué el Gobierno argentino pretende hoy soberanía sobre las islas Picton, Nueva, Lennox, etc., fundándose en los tratados vigentes, es decir, en el de 1881 y en el protocolo de 1893, cuando el primero de ellos lo invalida para tal pretensión y el segundo nada tiene que ver con la demarcación en el canal de Beagle. Insisto: la mención en el Tratado de 1881, con excepción de la isla de los Estados, le hará perder un pleito tan malamente planteado. . . También repetiré que la excepción que hace el Tratado de 1881 con la isla de los Estados, que reconoce como argentina, no permite poner en duda la propiedad chilena de las tierras situadas tanto al sur de la isla de la Tierra del Fuego como al sur del canal de Beagle
(Übersetzung: Ich kann mir nicht erklären, warum die argentinische Regierung heute die Souveränität über die Inseln Picton, Nueva, Lennox, usw., auf der Grundlage der geltenden Verträge, das heißt, vom Vertrag vom 1881 und vom Zusatzprotokoll vom 1893, beansprucht, obwohl der Erste sie zu dieser Bestrebung unfähig macht und der Zweite nichts mit der Grenzziehung am Beagle-Kanal zu tun hat. Ich wiederhole: Die Erwähnung im Vertrag vom 1881, mit Ausnahme der Staateninsel, wird [die argentinische Regierung] den so schlecht angefangenen Streit verlieren lassen ... Ich muss auch wiederholen, dass die Ausnahme, die der Vertrag vom 1881 mit der Staateninsel macht, als er sie Argentinien zuspricht, erlaubt nicht, an der chilenischen Zugehörigkeit der Ländereien südlich sowohl von der Insel Feuerland als auch vom Beagle-Kanal, zu zweifeln.)
Die chilenische Kartographie zeigte konstant und kontinuierlich die drei Inseln als chilenisches Territorium.
Im Laufe der Zeit begann man, sich mehr für die Insel zu interessieren, und 1904 bat Argentinien Chile zum ersten Mal darum, einen Kompromiss in dieser Frage zu finden.
Es wurde mehrfach versucht, auf direkte, bilateralen diplomatischen Weg eine Lösung für diese Frage zu finden, aber obwohl sich gelegentlich schwere Zwischenfälle (z. B. um die Snipe Insel) ereigneten, konnten die Parteien zu keinen Übereinkunft gelangen.
Schiedsverfahren 1971-1978: Laudo Arbitral
Nach Jahrzehnten diplomatischer Bemühungen einigten sich Chile und Argentinien 1971 auf die britische Krone als Schiedsgericht. (Im Laufe der konfliktträchtigen Grenzziehung hatte man mehrere Verträge zu Grenzfragen unterschrieben. Dadurch waren Verpflichtungen zu Verfahrensfragen, Fristen und Instanzen entstanden. Darunter hatte man die britische Krone als Instanz im Falle eines Streits festgelegt). Da zu dieser Zeit die Auseinandersetzungen um die Falklandinseln schon zu Problemen zwischen Argentinien und Großbritannien geführt hatten, wurde besonders darauf geachtet, Maßnahmen zu treffen, die jede Voreingenommenheit im Urteil von vorne herein auszuschließen.
- Es wurde genau festgelegt welche die Aufgaben des Gerichts sind.
- Es wurde detailliert festgelegt welches Recht angewandt werden sollte.
- Die Namen der Richter wurden im voraus durch beide Parteien festgelegt.
- Die Britische Krone konnte das Urteil annehmen oder verwerfen, nicht ändern.
- Falls eine der Parteien offensichtliche Fehler im Urteil sehen sollte, hatte sie ein Recht auf Revision. Ein Ablehnen des Urteils war nicht möglich.
Das heißt, die Königin Elisabeth II konnte das Urteil nur verkünden oder verwerfen. Eine größere Rolle konnte sie nicht haben.
Aber nicht nur der Schiedverfahren war genau abgewogen, um jede Parteinahme des Gerichts auszuschließen. Auch die Arbeit des Schiedstribunals wurde während eines informellen Treffens des Tribunals mit den beiden Parteien abgesprochen. Als Tagungsort des Tribunals, der vom Tribunal allein gewählt werden konnte, wurde Genf, nach vorheriger Konsultationen mit beider Parteien, gewählt.
Das Verfahren hatte vier Etappen:
- die memoria (ab den 1. Januar 1973) um Landkarten und andere Dokumenten einzureichen.
- die contramemoria (ab den 2. Juni 1974) für die Antworten zu der ersten Etappe.
- die réplica (ab den 1. Juni 1975) für spätere Observationen.
- die alegatos (vom 7. November 1976 bis 23. Oktober 1976) für die mündlichen Verhandlungen vor den fünf Richtern.
Das Volumen der eingereichten Dokumente betrug seitens Chiles 14 Ordner und seitens Argentiniens 12 Ordner. Chile überreichte 213 Landkarten und Argentinien 195 Landkarten. Im März 1976 besuchte das Schiedstribunal die Beagle-Region, zuerst als Gast der chilenischen Regierung und danach als Gast der argentinischen Regierung.
Das Urteil des Schiedsgerichts wurde am 18. Februar 1977 einstimmig gefällt und es wurde von der englischen Königin am 2. Mai 1977 verkündet.
Das Urteil, bekannt als Laudo Arbitral, bestimmte auf folgenderweise die Grenze am Kanal-Beagle:
- Die Grenze verläuft etwa durch die Mitte des Beagle-Kanals.
- Der Verlauf des Kanals ist gerade von West nach Osten und nicht gebogen.
- Die Inseln Picton, Nueva, Lennox und die umliegenden kleinere Inseln gehören zu Chile.
- Die Grenze auf dem Atlantik ist etwa eine gerade Linie ab dem östlichen Ende des Beagle-Kanals in südöstliche Richtung, und sollte auf jedem Punkt gleich weit entfernt sein vom nächsten Küstenpunkt auf der jeweiligen Land.
Das bestätigte Chiles Souveränität auf allen Insel südlich vom Feuerland und auf die nach internationalen Recht basierende Seehoheit. Diese reichte bis tief in den Atlantik und lief damit den Wünschen Argentiniens zuwider, vor allem der nationalistischen Kreise, als regionale Macht erkannt zu werden.
Die Eskalation des Konfliktes
Chile erkannte das Urteil gleich am Tag der Verkündung an und ließ dieses Urteil in chilenisches Gesetz (siehe Basislinien) umsetzen.
Am 25. Januar 1978 erklärte Argentinien das Urteil für nichtig. Argentinien gab mehrere Gründe um die Ablehnung zu rechtfertigen, aber um eine Revision des Urteils bat sie nicht. Dadurch beging Argentinien ein Bruch des Völkerrechts.
Ab diesem Moment übte Argentinien militärischer Druck auf Chile aus, um eine Änderung des Status quo zu erzwingen[3]:
- Im Oktober 1978 ratifizierten die Staatspräsidenten von Argentinien und Bolivien ihre Solidarität durch ein Kommunique, in dem das bolivianische Streben nach einem Zugang zum Meer, den Bolivien nach dem Salpeterkrieg verloren hatte, mit dem argentinischen Streben in der Frage bezüglich der Falklandinseln und den Beagle-Konflikt vereint wird.
- Die argentinische Streitkräfte erarbeiteten einen Angriffsplan, genannt Operativo Soberanía[4], um in Chile einzumarschieren und das Land an mehrere Stellen zu trennen. Dazu wurden Reservisten mobilisiert, Truppen verlegt und entsprechende Übungen durchgeführt.
- Die argentinische Kriegsmarine erarbeitete genaue Richtlinien für die Zeit nach der gewaltsamen Übernahme der Inseln.
- Die argentinische Gendarmerie (Grenzpolizei) machte die Grenze zu Chile mehrere Mal zu, nach allgemeinem Empfinden ist das die Vorstufe zum Krieg.
- Die argentinische Berichterstattung brachte einen immer kriegerischer Ton heraus, die in den Worten des Generals es:Luciano Benjamín Menéndez gipfelte: :
- In sechs Stunden sind wir in Santiago, wir trinken Champagner in La Moneda und dann gehen wir pinkeln nach Valparaíso.[5]
- Es werden mehr als 4000 Chilenen aus Argentinien zum großem Teil widerrechtlich abgeschoben.[6]
- Der argentinische Präsident Jorge Rafael Videla droht Chile offen mit Krieg, falls es seine Position nicht ändert:
- ... die direkten Verhandlungen sind der einzige friedliche Ausweg ... . [7]
Der militärische Aspekt
Durch diesen Rechtsbruch waren beide Parteien zuerst am Rande des durch langen Jahren von Verhandlungen ausgearbeiteten Lösungsweges und in beiden Länder musste man mit der Möglichkeit eines Krieges rechnen.
Chile musste sich einem Land entgegenstellen, das doppelt so viele Einwohner hatte, ein doppeltes Pro-Kopf-Einkommen und riesige geographische Vorteile besaß, um sein langes und schmales Territorium zu verteidigen. Peru und Bolivien, die nach dem Salpeterkrieg Territorien an Chile verloren hatten, hätten sich möglicherweise die die Seite Argentiniens geschlagen.
Es kam noch dazu, dass auf Grund der Menschenrechtsverletzungen während der Diktatur Chile isoliert auf internationale Ebene stand und von seinem traditionellen Versorger mit einem Waffenembargo belegt war.
Die USA waren nach der Ermordung von Orlando Letelier 1976 auf Distanz zu Chile gegangen und hatten durch Gesetz den Verkauf von Waffen an Chile verboten (Kennedy Amendment, später International Security Assistance and Arms Export Control Act of 1976).
Am 6. März 1978 stellte "Der Spiegel" fest (S.31):
- ... seit 1974 verhalf Bonn zudem den Streitkräften fast aller südamerikanischen Staaten Meeresanreiner (Ausnahme: Chile) zu stärkerer Seetüchtigkeit ....
Auch Österreich weigerte sich, Waffen an die Regierung in Chile zu verkaufen.
Argentinien war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls eine Diktatur, in der täglich Menschenrechtsverletzungen begangen wurden, jedoch hatte dies nicht das mediale Echo gefunden. Durch eine pragmatischere Außenpolitik, Hilfe an die USA in seiner Mittelamerika-Politik durch Zusendung von Militärberatern an die Contras und die Mitgliedschaft im Bewegung der blockfreien Staaten, konnte Argentinien bei jedem Industriestaat Waffen kaufen.
So konnte Argentinien 1978, während der gefährlichsten Phase des Konflikts mit Chile in Deutschland, vier Fregatten bei Blohm+Voss bestellen[8], 2 U-Boote in 1977, 2 Schnellboote in März 1978[9] und Gebirgspanzer im Österreich[10] kaufen.
Auch Frankreich verkaufte 1978 2 ursprunglich für Südafrika bestimmte Korvetten Typs D'Estienne D'Orves A-69 mit Exocet-Raketen bestückt an Argentinien. Das waren die "Good Hope" und "Transvaal". Argentinien taufte sie in "Drummond" und "Guerrico" um.
Alle diese Rüstungsverkäufe wurden vereinbart oder ausgeführt zu der Zeit als Argentinien das völkerrechtsverbindliche Laudo Arbitral schon abgelehnt hatte (25 Januar 1978) und der Zweck der Aufrüstung Argentiniens, zumindest dem "Spiegel", bekannt war:
- ... militärische Stärke vor der Küste des (chilenischen) Feuerlands oder der britischen Falkland-Inseln zu demostrieren..
Die zahlenmäßige Unterlegenheit konnte Chile durch einige Vorteile bzw. Maßnahmen teilweise kompensieren:
- Chile hat immer einen größeren Anteil seiner Bruttonationaleinkommen für die Verteidigung ausgegeben.
- Die Verteidigung impliziert weniger Risiken als der Angriff.
- Die kontinuierlichen Interventionen der argentinischen Streitkräfte in die Tagespolitik des Landes (seit 1930 konnte kein demokratisch gewählter Präsident sein Mandat beenden) hatten ihre professionelle Fähigkeiten deutlich geschmälert.[11]
- Der Angriff musste durch das Andengebirge führen, ein denkbar schlechter Durchgang für eine Armee.
Später, während des Falklandkrieges zeigte sich, dass die argentinischen Streitkräfte schwere Versäumnisse begangen hatten. Der Bericht Rattenbach [12] hat minuziös diese Fehler untersucht. Einige sind nur im Bezug auf den Feind im Falklandkrieg zu sehen, aber die meisten sind bezogen auf interne Zustände und Fehlern. Man muss dabei bedenken, dass der Krieg gegen Chile nur drei Jahre zuvor von denselben Offizieren geführt werden sollte, die im Bericht Rattenbach niederschmetternd verurteilt wurden.
Die Operation Soberanía
Es gibt keine bekannten amtlichen Dokumente oder Stellungsnahmen zu diesem geplanten Angriffskrieg, aber die Anzahl persönlichenr Berichte zu diesem Plan ist so groß und durch alle Schichten der argentinischer Gesellschaft, dass seine Existenz nicht in Zweifel gezogen werden kann.
Dem Angriff sollte eine argentinische Klage vor dem UNO-Sicherheitsrat vorangehen, über eine militärische Besetzung der umstrittenen Inseln durch Chile.
Danach sollten Truppen die Inseln besetzen, wobei von der Regierung in Buenos Aires kein chilenischer Widerstand oder nur eine symbolischer Widerstand erwartet wurde. Wenn nötig würde die argentinische Armee in das kontinentale Territorium Chiles eindringen und das Land an mehreren Stellen durchtrennen.
In der Nacht vom 21. zum 22. Dezember 1978 setzen sich der argentinische Flugzeugträger "25 de Mayo" und seine Begleitschiffe in Bewegung, um die Truppen auf die Inseln zu bringen.
Argentinische Quellen berichteten, dass Truppen dieses Landes die Grenze zu (kontinentalen) Chile in dieser Nacht überschritten haben. Dies lässt sich nicht mehr feststellen, es würde aber der Version widersprechen, wonach der Einmarsch in Chile nur wenn nötig stattfinden sollte.
Eine Überraschungsangriff konnte das nicht mehr werden, denn Chile besaß die Informationen über die Lage der argentinischen Truppen auf der andere Seite der Grenze und war über die Route der argentinischen Flotte auf dem Laufenden. Augusto Pinochet hatte die Truppen seines Landes in höchste Alarmbereitschaft gesetzt.
Ein schwerer Sturm verzögerte den Beginn der argentinischen Landung auf den Inseln, als am 22. Dezember 1978 bekannt wurde, dass der Papst Johannes Paul II. sich als Vermittler zwischen beiden Parteien anbot. Nach einer Stunde Diskussion innerhalb der argentinischen Junta militar entschlossen sich die argentinischen Streitkräfte, den Befehl zum Rückzug zu geben.
Chile hatte schon sein Einverständnis mit der Vermittlung des Papstes erklärt.
Die Gründe, warum Argentinien den letzten Schritt nicht machte, sind nicht bekannt. Sicherlich war der moralische Autorität des Papstes für die Kriegstreiber innerhalb der argentinischen Regierung etwas schwer zu widersprechen. Auch die Sicherheit, dass sie als Aggressoren von der internationalen Gemeinschaft gebrandmarkt würden, wie der Botschafter der USA in Buenos Aires der Regierung unmissverständlich mitgeteilt hatte, kann mitunter ein Grund gewesen sein. Auch der von den argentinischen Militärs erhoffte symbolische chilenische Widerstand rückte immer weiter in die Ferne angesichts der Tatsache, dass Chile trotz aller Einschüchterungsversuche seine Position nicht änderte. Die Tatsache, dass die argentinische Flotte eine Wende machte, wird in Chile als Bestätigung eine glaubhafte Verteidigungsstrategie angesehen[13].
Die Vermittlung des Papstes
Beide Länder wurden zu dieser Zeit von Militärdiktaturen regiert.
Nach dem Putsch in Chile gelang es Augusto Pinochet, nacheinander alle möglichen Gegner im Militär auszuschalten und als alleiniger Herrscher aufzutreten.
In Argentinien gab es dagegen verschiedene Strömungen innerhalb der Streitkräfte, die einen Prozess der Nationalen Reorganisation zu führen angaben. Das machte das Verhandeln mit der argentinischen Regierung schwer bis unmöglich.
In der "Akte von Montevideo"[14], unterzeichnet am 8. Januar 1979, vereinbarten die Außenminister Chiles und Argentiniens, den Streit friedlich beizulegen, aber die Aufgabe des Vermittlers ist nicht detailliert angegeben.
Diese Unterlassung spiegelte auch die Situation wider, denn für Chile war der Laudo Arbitral anerkanntes Rechtsgut, dagegen hatte Argentinien es als nichtig erklärt.
Der Papst ernannte Antonio Samoré als sein persönlicher Gesandter in dieser Sache und im März 1979 übernahm er offiziell die Vermittlung.
Während der Vermittlung konnte die Regierung in Buenos Aires die Meinungen innerhalb der Streitkräfte nicht in eine Politik zusammen bringen. Später, in Zusammenhang mit seinen Vermittlungsversuchen vor dem Ausbruch des Falklandkrieges, sagte der US-Außenminister Alexander Haig über die argentinische Regierung[15]:
- "Es ist nicht klar, wer da das Sagen hat, erklärt A. Haig dem britischen Kollege Francis Pym, etwa 50 Personen, bis inklusiv Regimentskommandanten, haben ein Vetorecht."
Der Vorschlag des Papsts von 1980
Am 12. Dezember 1980 verkündete der Papst den Außenministern von Chile und Argentinien seinen Vorschlag zur Lösung des Konflikts. Der Inhalt des Vorschlags sollte nach Wunsch des Vermittlers vertraulich bis zur beiderseitiger Zustimmung bleiben, aber es wurde am 22. August 1981 in der argentinischen "La Nacion" publiziert. Bis zum 8. Januar 1981 sollten die Parteien Stellung dazu genommen haben.
Am 25. Dezember 1980 erklärte Chile sein Einverständnis mit dem päpstlichen Vorschlag.
Argentinien ließ die päpstliche Frist zur Antwort verstreichen, und am 25. März 1981 in einer Erklärung gab es keine Antwort zu der Frage, sondern bat um Erklärungen und Präzisierungen.
Keiner der de facto-Präsidenten der argentinische Militärjunta gab je eine Antwort zum päpstlichen Vorschlag, geschweige denn eine Lösung zu der von ihnen durch die Ablehnung des Laudo Arbitral vom Zaum gebrochenen Konflikt um den Beagle-Kanal.
Anfang 1981 ließ man auf beiden Seiten der Grenze vermeintliche Spionageringe auffliegen und verhaften. Die Truppen wurden wieder an die Grenze gezogen und Argentinien ließ alle Grenzübergänge mit Chile schließen, was ein Stopp fast aller Einfuhren Chiles aus Brasilien gleich kam.
Am 19. Februar 1982, sechs Wochen vor dem Beginn des Falklandkrieges, ging der Schlepper der argentinischer Kriegsmarine "ARA Gurruchaga" ohne Genehmigung auf der chilenische Insel Deceit vor Anker und hielt sich dort trotz chilenischen Protestes drei Tage auf. Die Spannung hielt an.
Der Falklandkrieg
In Argentinien verschärfte sich die innenpolitische Lage dermaßen, dass die Regierung von Galtieri nur noch um das Überleben kämpfte. Am 30. März 1982 fand in Buenos Aires die bis Dato größte Demonstration gegen die Militärregierung, gegen die Lohnpolitik und für die Menschenrechte statt.
Am 2. April 1982 besetzte Argentinien die Falklandinseln und löste damit den Falklandkrieg mit Großbritannien aus.
Da die Außenpolitik der argentinischen Militärregierung unberechenbar geworden war, ist man in Chile davon ausgegangen, dass im Falle eines argentinischen Sieges in den Falklandinseln, diplomatisch oder militärisch, die Inseln am Beagle-Kanal die nächsten wären. So konnte man aus der Aussprache Galtieris auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires entnehmen, als er die jubelnde Masse nach der Invasion begrüßte:
Das Schiff "Piloto Pardo" der chilenische Marine beteiligte sich an der Rettung der Schiffsbrüchigen des Kreuzers ARA General Belgrano[19].
Chile hatte schon vor dem Falklandkrieg die Rechte Argentiniens auf die Falklandinseln unterstützt. Er tat es weiterhin, aber enthielt sich, zusammen mit den USA, Kolumbien und Trinidad und Tobago, bei der Abstimmung über die Anwendung des TIAR (die militärische Unterstützung für ein amerikanisches Land im Falle einer Aggression vorsah) an diesen Fall. Die formale Begründung war, dass Argentinien der Resolution 502 der Vereinten Nationen nicht nachgekommen war. Die wahre Begründung mag wohl gewesen sein, dass Argentinien Chile eigentlich schon lange als Feind betrachtete[20].
Großbritannien bekam aus Chile während des Krieges Informationen über die argentinischen militärischen Aktivitäten im Süden des Landes. Diese Informationen waren wichtig, aber nicht ausschlaggebend für den Sieg der Briten.
Am 14. Juni 1982 kapitulierten die argentinischen Truppen auf den Falklandinseln.
Der Rückkehr zur Demokratie und die Volksbefragung in Argentinien
In Oktober 1983 übernahm in Argentinien der demokratisch gewählte Präsident Raul Alfonsin die Macht. Sein ehrgeizigstes Ziel in der Außenpolitik war, den Beagle-Konflikt zu beenden. Um den Vorwurf des Ausverkaufs der nationalen Interessen zu entkräften, ließ er eine Volksbefragung zu der bis dahin ausgehandelten Lösung für den Beagle-Konflikt durchführen. Eine Volksbefragung war in der argentinischen Verfassung nicht vorgesehen, aber er umging diesen rechtlichen Aspekt, indem er dem Ergebnis nur konsultativen Wert beimaß.
Die Ergebnisse der Volksbefragung am 25. November 1984 waren[21]:
Alternative | Stimmen im Prozentsatz |
Ja zum Papstvorschlag | 81,13% |
Nein zum Papstvorschlag | 17,24% |
Nullstimmen | 1,1% |
Der Friedens- und Freundschaftsvertrag
Der Vertrag (siehe englische Fassung hinterlegt in den Vereinten Nationen Ref.:[4]) wurde in Rom am 29. November 1984 unterschrieben und später in beiden Ländern ratifiziert.
Der Vertrag beinhaltet eine maritime Grenzziehung, ein Regelwerk zur Lösung von zwischenstaatlichen Kontroversen, legt Schifffahrtsrechte fest und präzisiert die Grenze an der Magellanstraße. Außerdem schließt er jede Beeinträchtigung der Rechte beider Staaten auf die Antarktis durch diesen Vertrag aus.
Präambel
Der Friedensvertrag erkennt den Friedensvertrag von 1881 und seine "begleitende Instrumente" als "unverrückbare Grundlage" der Beziehungen zwischen Chile und Argentinien und beginnt mit der maritime Grenzziehung "ab dem Ende der existierende Grenze". Das heißt, es wird damit der Laudo Arbitral von 1977 erkannt. Der Vertrag bezieht sich nicht weiter auf die Inseln. Der Vertrag nennt seinen Inhalt eine "Transaktion".

Punkt | südliche Breitengrad |
westliche Längengrad |
---|---|---|
A | 55°07',3 | 66°25',0 |
B | 55°11',0 | 66°04',7 |
C | 55°22',9 | 65°43',6 |
D | 56°22',8 | 65°43',6 |
E | 56°22',8 | 67°16',0 |
F | 58°21',1 | 67°16',0 |
Die maritime Grenzziehung
Der Vertrag zieht die Strecken ABCDEF als Seegrenze zwischen beide Staaten. Westlich von ihr liegt chilenisches Meer und östlich von ihr liegt argentinisches Meer (siehe Bild rechts).
Beide Staaten erkennen gegenseitig die von ihnen gezogenen Basislinien zur Begrenzung der Binnengewässer an.
Etwa 24 Seemeilen südlich von Kap Horn wird der Kap-Horn-Meridian die Seegrenze zwischen beiden Ländern.
Die Schifffahrtsrechte
Chile gewährt Schiffen aller Nationen Schifffahrtsrechte zwischen den argentinischen Häfen im Beagle-Kanal und der Magellanstraße durch eine im Vertrag definierte Kanalstrecke. Dafür müssen sie einen chilenischen Lotse an Bord nehmen und die Reise 48 Stunden im Voraus anmelden.
Chile gewährt argentinischem Schiffen Schifffahrtsrechte zwischen den argentinischen Häfen im Beagle-Kanal und dem Seegebiet südlich der chilenischen Inseln und der Antarktis, ohne Pilot und ohne vorherige Anmeldung.
Argentinien gewährt chilenischen Schiffen Schifffahrtsrechte für die Fahrt durch die Le-Maire-Straße, der Durchgang zwischen Feuerland und der Staateninsel, ohne Pilot und ohne vorherige Anmeldung.
Die Magellanstraße
Die Magellanstraße ist seit dem Vertrag von 1881 chilenisches Staatsgebiet, entmilitarisiert und frei für die Schifffahrt aller Nationen.
Neu in dieser Hinsicht ist die vertraglich von Argentinien akzeptierte Verpflichtung, zu jeder Zeit und unter allen Umständen allen Schiffen freien Zugang zur und von der Magellanstraße zu gewähren.
Durch die argentinische Anerkennung der chilenischen Basislinien, in denen die Kanäle Abra, Barbara, Magdalena und Cockburn als chilenische Binnengewässer gezeichnet werden, erkennt Argentinien, dass die Magellanstraße kein Delta auf der westliche Mündung hat. Das beendete eine Forderung Argentiniens, freie Schifffahrt in diesen Kanälen zu haben.
Beide Länder verzichteten an der östlichen Magellanstraße-Mündung auf jedwede Rechte über die jeweilige eigene Grenze hinaus. Damit wurde die argentinischer Behauptung, Miteigentümerin der Magellanstraße zu sein, abgewiesen. Die Forderung basierte auf dem Besitz der östliche Mündung und zielte darauf, an der Regelung der Schifffahrt beteiligt zu werden.
Die friedliche Beilegung von Kontroversen
Der Vertrag sieht ein Regelwerk zur politischen und juristischen Lösung von Streitigkeiten vor, falls direkte Verhandlungen scheitern sollten.
Die wirtschaftlichen Kosten der Aufrüstung
Die verstärkte militärische Aufrüstung auf beide Seiten der Grenze verbrauchte horrende Summen des nationalen Einkommen und sie dauerte bis nach dem Falklandkrieg[22]:
1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Chile | |||||||
Verteidigungsausgaben | 487 | 566 | 713 | 951 | 1.128 | 949 | |
Prozentsatz des BNP | 3,5 | 3,5 | 4,1 | 4,6 | 5,2 | k.A. | |
Argentinien | |||||||
Verteidigungsausgaben | 2.702 | 2.225 | 2.339 | 2.641 | 2.126 | 2.241 | |
Prozentsatz des BNP | 2,2 | 2,0 | 2,3 | 2,5 | 2,0 | k.A. |
Die Ausgaben sind in Millionen US Dollars vom 1979.
Die Konsequenzen des Konflikts
Die Einhaltung der internationalen Verträge basiert auf dem beiderseitigen Vorteil, langfristig solide Beziehungen zwischen den Ländern zu haben. Aber durch eine instabile politische Lage neigen schwache Regierungen dazu, kurzfristig eine breitere politische Unterstützung zu gewinnen, indem sie ein Problem aufblähen, das die Regierten zwingt, sich an der Seite der Regierenden zu stellen. Um diese Tendenz auszugleichen, muss die andere Partei versuchen, die Folgen eines Vertragsbruch schwerwiegender zu machen. Die internationale Isolation Chiles, das Waffenembargo gegen Chile und das Vertrauen in ihre eigene militärische Stärke führten die argentinische Militärdiktatur dazu, das Urteil des gemeinsam aufgerufenen Tribunals als Null und Nichtig zu erklären, ohne die Folgen zu fürchten.
Die öffentliche Meinung Argentiniens, teilweise geknebelt[23], hat sich mit diesem Vorgehen der Regierung des Prozesses der Nationalen Reorganisation nicht kritisch auseinandergesetzt und kam auf diese Weise zu dem Ereignisse vom 2. April 1982, ohne über dessen Zusammenhänge nachgedacht zu haben.
Die Einhaltung der internationalen Verträge den nationalen geopolitische Interessen unterzuordnen[24], die Androhung vom Gewalt[7] und der Gebrauch von Gewalt, um Inseln im Streit militärisch zu besetzen, die zumindest de facto unter Souveränität anderer Länder stehen (Operación Soberanía, Falklandkrieg), d.h., die Vorherrschaft nationaler Interessen über den Frieden zwischen den Völkern war bis zum Auslaufen der britischen Flotte vom Portsmouth am 5. April 1982 die Methode der argentinischen Militärdiktatur zur Lösung von Grenzstreitigkeiten.
Ab diesen Moment suchte die Regierung in Buenos Aires in Ländern, Institutionen und internationale Verträge die Unterstützung, die sie vorher nicht zu brauchen dachte.
In Chile blieb der Vertragsbruch, die Planung und in Gang setzen eines Angriffskrieges seitens der argentinische Regierung im Gedächtnis geprägt[25][26][27][28][29][30]. In Argentinien würde das nur der Präambel[31][32] des Falklandkrieges werden.
Die Folgen diesen Vertragsbruchs waren:
- Die übertriebene Ausgaben für den Waffenkauf, die mit Sicherheit ein Grund waren für die wirtschaftliche Probleme, in die beide Länder verwickelt waren.
- Ihre Außenpolitik führte Argentinien in den Falklandkrieg.
- Die Intervention Chiles in einem fremden Krieg.
- Die Festigung zweier Militärdiktaturen.
- Generationen von Nachbarn, die in Abneigung und Furcht zu einander aufgewachsen sind.
Nach dem Falklandkrieg ordnete Argentinien seine Außenpolitik neu und verzichtete auf die Gewalt als Mittel zur Lösung zwischenstaatlicher Kontroversen. Auf dieser Grundlage konnten beide Länder ihre Probleme friedlich beilegen.
- Argentinien bekam den größten Teil der nach dem Völkerrecht dem Inseln zugewiesene Meeresgebiete (die im Laudo Arbitral Chile zugesprochen worden waren).
- Beide Länder tauschten Seefahrtsrechte aus.
- Argentinien erkannte den Laudo Arbitral vom 1977 und damit die chilenische Hoheit über die, damals, umstrittene Inseln.
Als 'fassbare' Erbe des Konflikt bleiben bis heute von der chilenische Marine angelegte Minenfelder auf einige der damals umstrittene Inseln. Als Unterzeichner der Ottawa-Konvention hat sich Chile verpflichtet, diese Felder zu räumen.
Der damalige Andenpass Paso Puyehue wurde umbenannt als Paso Internacional Cardenal Antonio Samoré zur Erinnerung an die Person, die soviel zur Lösung des Konflikts beigetragen hat. Es ist der zweitwichtigste Andenpass zwischen beide Länder.
Quellen
- ↑ Siehe Carlos Escudé und Andrés Cisneros, Historia general de las relaciones exteriores de la República Argentina (Zu lesen auch unter hier)
- ↑ Zitiert im Fabio Vio Valdivieso, Seite 111.
- ↑ Zeitung "Clarin" von Buenos Aires vom 20. Dezember 1998 Clarin
- ↑ Der Journalist Guido Braslavsky im Clarín von Buenos aires von 28 August 2005 zitiert den ehemaligen Junta-Chef Jorge Videla: "El plan consistía en invadir territorio chileno, y librar la batalla aeronaval y terrestre en la llanura chilena. Y después de derrotarlos decirles: 'Las islas son nuestras por la fuerza'. Era una locura, una locura..."
- ↑ Zeitung "El Centro" aus Chile vom 1. November 2004
- ↑ Diskurs des chilenischen Botschafters Pedro Daza vor der Organisation Amerikanischer Staaten, zitiert im Fabio Vio Valdivieso, Seite. 111
- ↑ a b Rede von Jorge Videla in Puerto Montt, Chile: "... constituye la única vía pacífica de solución al conflicto ... ". Zitiert im "Cuestión del Beagle. Negociación directa o diálogo de armas" de Gral. de Div. (R) Juan E Gugliamelli im Revista "Estrategia" vom Buenos Aires, 49/50 en.-fe 1978. Auf Deutsch ist der Titel des Zeitschriftbeitrages: 'Die Frage des Beagle-Kanals, direkte Verhandlungen oder Dialog der Waffen'
- ↑ Buch "Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg" Kriegsschiffe für Argentinien
- ↑ Der Spiegel vom 6. März 1978
- ↑ Argentinische Webseite über Außenbeziehungen [1]
- ↑ Interview mit dem argentinischen General (R) Martín Balza, Zeitung "La Tercera" vom 21. Dezember 2001 La Tercera 21. Dezember 2001
- ↑ 'Bericht der Kommission zur Analysis und Beurteilung der Verantwortlichkeiten im Südatlantik-Konflikt' Informe Rattenbach
- ↑ Siehe Artikel in El Mercurio vom 18 Januar 1998 ( auch hier): Cuando ese día llegó, en diciembre de 1978, la Armada de Chile cumplió su objetivo, presentó batalla, la flota opositora prefirió retirarse y la crisis internacional llegó a su fin. No hay nada más reafirmador que el éxito. El ejercicio disuasivo había demostrado verdad del desarrollo doctrinario de corte clásico y validado sus prácticas y usos, incluido el peculiar sistema de adquisiciones.
- ↑ Im Vereinten Nationen aufbewahrten Text der Akte von Montevideo (in englischer Sprache)
- ↑ Siehe La Nación, Argentina vom 30 April 2007
- ↑ Zeitung "Rio Negro" aus Argentinien vom 5. September 2005
- ↑ Zeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" aus Deutschland vom 13. April 1982
- ↑ Zeitung "El Mercurio" aus Chile vom 30.05.1982
- ↑ Siehe Informe Rattenbach §580 Absatzt 10
- ↑ Siehe Informe Rattenbach, §718
- ↑ Siehe The New York Times vom 26. November 1984.
- ↑ Siehe Distribución de capacidades en el Cono Sur de Sabrina Melidoni, Buenos Aires, 2006 (pág. 45).
- ↑ Das Edikt nr. 19 von der Militärjunta verbot die veröffentlichung von Meinungen, die irgendwie gegen die Streitkräfte ausgelegt werden konnten: "Comunicado Nº 19: Se comunica a la población que la Junta de Comandantes Generales ha resuelto que sea reprimido con la pena de reclusión por tiempo indeterminado el que por cualquier medio difundiere, divulgare o propagare comunicados o imágenes provenientes o atribuidas a asociaciones ilícitas o personas o grupos notoriamente dedicados a actividades subversivas o al terrorismo. Será reprimido con reclusión de hasta diez años, el que por cualquier medio difundiere, divulgare o propagare noticias, comunicados o imágenes, con el propósito de perturbar, perjudicar o desprestigiar las actividades de las Fuerzas Armadas, de Seguridad o Policiales."
- ↑ Erklärung des argentinischen Außenministers vom 2. Mai 1977: "... que ningún compromiso obliga a cumplir aquello que afecte los intereses vitales de la nación o que perjudique derechos de soberanía que no hayan sido expresamente sometidos a la decisión de un árbitro por ambas partes ..."
- ↑ Siehe Erklärungen des chilenischen Aussenministers J.M. Insulza nach dem die argentinische Regierung ein Grenzvertrag-Gesetz ("poligonal") aus dem Parlamentsdebatte zurückzog im La Tercera de Santiago de Chile vom 13 Juli 1998 : "Enfatizó que, si bien la situación es diferente, lo que hoy está ocurriendo con el Tratado de Campo de Hielo Sur hace recordar a la opinión pública lo sucedido en 1977, durante la disputa territorial por el Canal de Beagle."
- ↑ Siehe Meinung vom (nicht demokratisch gewählter) Senator Jorge Martínez Bush im La Tercera de Santiago de Chile vom 26 Juli 1998: "El legislador expuso que los chilenos mantienen "muy fresca" en la memoria la situación creada cuando Argentina declaró nulo el arbitraje sobre el canal del Beagle, en 1978."
- ↑ Siehe Erklärungen des chilenischen Aussenministers Ignacio Walker während der Gas-Krise mit Argentinien im Clarin de B.A. vom 22 July 2005: "Y está en la retina de los chilenos el laudo de Su Majestad Británica, en el Beagle, que fue declarado insanablemente nulo por la Argentina. Esa impresión todavía está instalada en la sociedad chilena."
- ↑ Siehe auch "Reciprocidad en las Relaciones Chile - Argentina" vom Andrés Fabio Oelckers Sainz in PDF: "También en Chile, todavía genera un gran rechazo el hecho que Argentina declarase nulo el fallo arbitral británico y además en una primera instancia postergara la firma del laudo papal por el diferendo del Beagle"
- ↑ Siehe Meinung des Director académico de la Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales (Flacso), en Santiago, Chile, Francisco Rojas in La Nación de Buenos Aires vom 26 September 1997: "Desde la Argentina, cuesta entender el nivel de desconfianza que hoy existe en Chile a propósito de la decisión que tomó en 1978 de declarar nulo el laudo arbitral"
- ↑ Siehe auch die Ausführungen des chilenischen Verteidigungsministers Edmundo Pérez Yoma im "Centro Superior de Estudios de la Defensa Nacional del Reino de España" um die Verteidigungsausgaben Chiles zu rechtfertigen. Sie erschienen in der argentinischen Zeitung El Cronista Comercial vom 5 Mai 1997: ... Y que la Argentina estuvo a punto de llevar a cabo una invasión sobre territorio de Chile en 1978 .... Diese Erklärungen wurden später von der chilenischen Regierung relativiert [2] [3], konnten aber nicht mehr aus der Welt geschaffen werden
- ↑ Siehe "Argentina in the twentieth Century" von Luis Alberto Romero (Translated by James P. Brennan) Pennsilvania State University Press (Originally published in 1994 by Fondo de Cultura Economica as "Breve Historia Contemporanea de la Argentina" ISBN 0-271-02191-8) ISBN 0-271-02192-6: "... the conflict with Chile, which served as a prelude to the Falklands-Malvinas War ..."
- ↑ Der argentinische Luftwaffenoffizier Ruben Moro behauptet in seinem Buch "La guerra inaudita. Historia del Conflicto del Atlantico Sur", Editorial Pleamar, Buenos Aires, 1986, 8. Edición: (Galtieri war dazu bereit) "hacer suya la frustración profesional que casi todos los oficiales de las Fuerzas Armadas, pero en especial los de su arma, sentían por no haber combatido contra Chile. Ese resentimiento acumulado es una clave descifradora muy importante, porque ayuda a entender como se desembocó, en abril de 1982, en el dislate Malvinas" (Übersetzung: Galtieri war bereit die berufliche Frustration fast aller Offiziere der Streitkräfte, besonders des Heeres, die entstanden war, weil sie nicht gegen Chile Krieg geführt hatten, als seine eigene zu betrachten. Dieser angestaute Ressentiment ist einer der Schlüssel zum Verständnis der Frage wie man in das Desaster vom April 1982 ankam.)
Literatur
- Fabio Vio Valdivieso: La mediación de su S.S. el Papa Juan Pablo II, Editorial Aconcagua, Santiago de Chile, 1984.
- Annegret I. Haffa: Beagle-Konflikt und Falkland (Malwinen)-Krieg: Zur Außenpolitik der Argentinischen Militarregierung 1976-1983. 435 S., Weltforum Verlag, München/Köln/London, 1987, ISBN 3-8039-0348-3
- Andrea Wagner: Der argentinisch-chilenische Konflikt um den Beagle-Kanal. Ein Beitrag zu den Methoden friedlicher Streiterledigung. 228 S. Verlag Peter Lang, Frankfurt a.M., 1992, ISBN 3-631-43590-8
- James L. Garret : The Beagle Channel: Confrontation and Negotiation in the Southern Cone, 30 S., Journal of Interamerican Studies and World Affairs. Vol. 27, No. 3, Fall 1985.
- Karl Hernekamp: Der Argentinisch-chilenische Grenzstreit am Beagle-Kanal, 221 S., Institut für Iberoamerika-Kunde, Hamburg, 1980.
Weblinks
- Eine Sendung des chilenischen Fernsehens Informe Especial (TVN, Chile) - El año que vivimos en peligro en YouTube.
- Eine Sendung des argentinischen Fernsehens History Channel (producción argentina) - Operativo Soberanía en YouTube.
- Mark Laudy, "The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building"
- Cema: Historia General de las Relaciones Exteriores de la República Argentina Las relaciones con Chile
- Interview mit dem Chef des argentinischen Heeres Martín Balza in El Mercurio vom 2 September 2005.
- "El belicismo de los dictadores" in der Zeitung Clarín, Buenos Aires, 20 Dezember 1998.
- "Beagle: historia secreta de la guerra que no fue" en La Nación, Buenos Aires, 12 August 1996.
- Interview mit Sergio Onofre Jarpa, Botschafter Chiles in Argentinien 1978 bis 1982 in der chilenischen Zeitung La Tercera vom 17 März 2002.
- Interview mit dem argemntinischen General Luciano Benjamín Menéndez, Komandant des III Cuerpo del Ejercito in El Mercurio (Aus einem Interview für die argentinische Zeitschrift "Somos").
- Interview mit Pío Laghi, Apostolischer Nuntius in Argentinien, 1978, in Clarín, Buenos Aires, 20 Dezember 1998.
- "Cartas desde el Abismo", Artikel über das Thema in Clarín vom 20 Dezember 1998.
- Interview mit dem Botschafter der USA in Buenos Aires, Raúl Castro, in der Zeitung Clarín vom 20 Dezember 1998.
- "Historia de la santa mediación" en Clarín vom 20 Dezember 1998.
- Interview mit dem ehemaligen Chef eines politischen Think-Tank (Secretaría General del Ejército) innerhalb der argentinischen Armee, General Reynaldo Bignone, später Präsident Argentiniens, in Clarín vom 20 Dezember 1998.